Bogendesign gesucht

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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shokunin
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Re: Bogendesign gesucht

Beitrag von shokunin » 22.05.2014, 06:54

Holzschäfte mit 80-plus Pfund Spine und 25g pro Meter kriegst Du auch bei Whitewood nicht, denke ich.
Es geht ja nicht darum, dass es keine 35 Zoll Holzschäfte gibt, sondern darum, dass es keine gibt die leicht und steiff genug sind.

Wie schon gesagt, in Carbon gibt es das, die kosten aber... Da muss man halt entscheiden ob man lieber 600 Euro in einen Custom-Bogen investiert oder in Pfeile... bzw was vielversprechender ist...

Es stellt sich mir aber schon auch die Frage was bringen 20 oder 30 extra fps und was hat man denn historisch geschossen?

Je weniger gpp man hat, desto weiter sinkt ja auch der Wirkungsgrad. Man geht also immer einen Schritt vorwärts und (mindestens) einen haben zurück. Man bekommt eben nicht für jedes Pfund Zuggewicht entsprechen mehr Leistung, sondern immer weniger. Und man schädigt evtl auch noch den Bogen - gerade bei Naturmaterialien.

Klar, 80 oder 100# waren früher wohl eher die Regel als die Ausnahme, aber hat man wirklich mit 5gpp geschossen... oder nur beim Weitschiessen, was ja wirklich eine Sonderdisziplin mit sehr geringen Schusszahlen war?

Gruss,
Mark
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Wilfrid (✝)
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Re: Bogendesign gesucht

Beitrag von Wilfrid (✝) » 22.05.2014, 07:52

75% Wirkungsgrad sind zu wenig, auch wenn man daran denkt, das die Teile eine nach oben gebeulte Drawcurve haben und so die 75% eigentlich ja linear entsprechend 80-90% sind.
Dank der Bogenmasse Formel kann man analog schließen, je weicher ein Pfeil, um so leichter. Und zwar erheblich.
In der Klasse 45-55# Spine gibts durchaus Pfeile, die weniger als 30g wiegen. Also mit denen man auf unter 10grpp kommt.

Nun sind diese Spineklassen häufiger als 60+, werden häufiger hergestellt und sind so leichter im passenden Gewicht zu kriegen.
Von der Geschwindigkeit her ist es ziemlich Wumpe, wieviel # ein Bogen hat, Hauptsache Wirkungsgrad und Pfeilgewicht stimmen.
Bögen über 60# sind auf Parcours nun mal nicht so gern gesehen, das selbe gilt für Turniere. Und die Pfeile zu ziehen ist dann auch keine Freude.

Ich würde auf 50#@28" zurückgehen, das sind dann bei dem Auszug auch noch mehr # , wenn der Bogen einen Auszug von 30" braucht. Das Ding dann eben auf meinen Auszug umbauen. Wenn der dann statt 70 60m/s bringt, wäre mir egal.

Zumal da dann die Gefahr, ausgeschlosen zu werden, geringer ist. Und auch die, das der Pfeil einfach durchs Ziel durchspaziert und der Schuß dann nicht gewertet wird. Was nutzt der Körpertreffer an der halben Sau, wenn der Pfeil dahinter liegt? Stecken muß er nun mal zur Wertung

Ralph
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Re: Bogendesign gesucht

Beitrag von Ralph » 22.05.2014, 08:47

@ Mark
Ich glaube eher, dass hier das Problem ist, dass jemand nicht genau weiß, was er überhaupt will und aus Verfrustung darüber alles als ungeeignet ansieht, obgleich der Weg des Möglichen bereits mehrfach aufgezeigt wurde.

Das erinnert mich an die Fabel vom Fuchs und den Trauben.... einem solchen kann man eben auch keinen guten Rat geben, es ist verschwendete Zeit....

Sateless
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Re: Bogendesign gesucht

Beitrag von Sateless » 22.05.2014, 09:27

Ralph hat geschrieben:Ich verstehe Dein ganzes Gefluche, Gezeter und Geeiere über all die angeblich Unfähigen, die Dir angeblich nichts Passendes bieten können nicht, zumal man Dir schon mal den Hinweis durch die Blume gegeben hat.


Ralph,
ich finde es ganz schön "frech", dass du behauptest, ich würde über jemanden fluchen, zetern oder eiern. Was auch immer letzteres sein soll. Würdest du mit mir, statt über mich reden, wüsste ich nicht, was dich dazu bewegen sollte, mich zwanghaft lachhaft machen zu wollen. Wir beide haben eigentlich gemeinsame Interessen und Ziele.
Jedenfalls freue ich mich über die Beiträge hier. Sogar die kauf dies, kauf das Beiträge. Wäre diese Frage (für mich) einfach, hätte ich seit Jahren eine Lösung. Warum sollte ich also kein Verständniss dafür haben, dass diese Frage hier nicht in 3 Minuten, wie aus der Pistole geschossen so beantwortet wird, wie du das gerne hättest.


shokunin hat geschrieben:Es stellt sich mir aber schon auch die Frage was bringen 20 oder 30 extra fps und was hat man denn historisch geschossen?


Mein Bild davon war schon schwammiger, aber wirklich wissen ist weit weg. Hier ein paar Links.
http://atarn.org/islamic/Performance/performance_table.htm
Karpowicz hat auch einige Bögen vermessen und der Mittelwert der Zuggewichte dieser Bögen liegt bei 105,5lbs bei 28" Auszug.
In der Türckischen Cammer in Dresden sind einige Pfeilsets ausgestellt. Ich habe mal willkürlich im Katalog aufgeschlagen, und auf Foto 136 auf S. 149 im Katalog sind Pfeile abgebildet, die etwa 72,5cm lang sind und zwischen 23g und 29g wiegen.

http://atarn.net/phpBB2/viewtopic.php?t=2486&start=0
Dazu wieder ein willkürlicher Pfeilsatz: Foto 229, S. 257, 81,8-82cm Länge, Gewicht 35-39g.

Für persische, indische, mongolische, koreanische Bögen, Bögen vom Balkan, aus Afrika, Amerika und was weiß ich noch woher hab ich nichts vergleichbares rumfliegen.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

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Markus
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Re: Bogendesign gesucht

Beitrag von Markus » 22.05.2014, 09:55

Schau mal in der Grayson Sammlung. Dazu wurde irgendwo im Forum letztens der link zu einer pdf geschrieben.
Vielleicht hilft Dir das ja weiter.

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Wilfrid (✝)
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Re: Bogendesign gesucht

Beitrag von Wilfrid (✝) » 22.05.2014, 10:15

Sateless, alles gut und schön.
Für einen "ordentlichen" osmanischen Stil brauchst du einen Bogen, der zu Dir paßt. Also einen Griff, passend zu den Bratpfannen, was Du hände nennst und einen Auszug, der zu Deinen Armen paßt.
Dann möchtest du auf modernes Material schießen, ergo ist ein passender Bogen im entsprechenden Stil kontraproduktiv.

Wenn ich schon mit nem 75# Flitzebagen nur noch auf Blech schieße, mit zu schweren Pfeilen, weil ich sehen will, wo der Pfeil stecken bleibt, dann wird ein Osmane mit 70 # und dem Auszug bei entsprechen leichten und dünnen Pfeilen von jedem Veranstalter schon nach dem Einschießen ausgeschlossen.
die Pfeile Deines leichten Bogens waren beim Heimwerker schon bis zur Hälfte in der Scheibe verschwunden, die Pfeile von Deinem Wunschbogen gehen so ~ ziemlich ungebremst durch.

Historisch korrekt ist ja ganz schön, macht auch spaß. Nur die Ziele sind nicht historisch, und damit ist Ende im Gelände...

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Re: Bogendesign gesucht

Beitrag von Sateless » 03.06.2014, 20:13

Ja, Markus, die Grayson-Sammlung ist schon cool. In der Gesuchten Pfeillänge gibt es drei Sorten Pfeile:
koreanische (Überraschung),
persische (damit konnte auch "niemand" rechnen)
und was mich erstaunte: ein Bogen aus Pakistan, jedoch nur dank der sehr langen Pfeilspitze.

Das gibt zumindest meine Printversion her. War also doch gut, nocheinmal durchzublättern. :)
Über die Pfeilgewichte schweigt sich die nämlich völlig aus, daher habe ich sie bisher nicht berücksichtigt.


Also probiere ich mich mal an einem Bogen, der irgendwo zwischen nem Krimtataren, Osmanen, Koreaner, und so weiter liegt. Mal schauen, ob das ein Projekt ist, das Spaß macht.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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