Bau eines osmanischen Kompositbogens

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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Hieronymus
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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Hieronymus » 13.10.2017, 08:21

Arcito hat geschrieben:Wieso bestellst du denn in England und nicht z.B. bei Dictum? Die haben doch eigentlich nen guten Service und können vielleicht auf deine Wünsche direkt eingehen?


Dazu kann ich auch was sagen. Bei D.... hatte ich das gleich Problem wie Windkanter in England. Ich habe 2 Hörner bestellt und sie nicht als Paar bekommen. 2 völlig unterschiedliche Wandstärken ! ich hatte Glück , dass ich 2 Bogen gebaut habe. So konnte ich das dünnere Horn für meine Frau nehmen und das dickere Horn für meinen Bogen. Ok ich dachte es ist vielleicht eine Ausnahme, aber alsich die nächsten 2 Hörner bestellt habe, war es genauso. Vielleicht hatte ich 2 mal Pech :-\

Arcito hat geschrieben:Das Video von Aksoy hab ich mal gesehen


Hat da jemand einen Link?

Bei meinen zwei Bögen ist der Holzkernetwas dicker,also nicht 1/3. Ich denke dadurch hatte ich weniger mit Verwindungen mit meinem Bogen zu tun. Was die Haltbarkeit angeht... das wird sich noch zeigen.

Gruß Markus
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kra
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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von kra » 13.10.2017, 09:42

Das mit dem Horn wundert mich jetzt nicht wirklich - woher hat Dictum wohl sein Horn? Die Warscheinlichkeit liegt bei >>80%, das es dieselbe Quelle ist...
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Arcito
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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Arcito » 13.10.2017, 11:48

@ kra und hieronymus: ich glaub auch, dass Dictum von Highland Horn bezieht. Meine Überlegung war, dass man bei d. unter Umständen mehr Einfluss darauf hat, dass die gelieferten Hörner der eigenen Vorstellung näherkommen.Einen Händler zu finden, der die Hörner als Original-Paare verkauft, halte ich für relativ utopisch. Da müsste man vielleicht eher bei kleineren Züchtern hier vor Ort nachfragen (Ich hab gehört in Deutschland gäbe es auch Wasserbüffel), die nicht massenweise aus Asien importieren. Ist natürlich aufwendig...

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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Arcito » 13.10.2017, 11:59

Arcito hat geschrieben:Das Video von Aksoy hab ich mal gesehen


Hat da jemand einen Link?


https://www.youtube.com/watch?v=O9xgiX5-PGg

Esteban
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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Esteban » 13.10.2017, 12:00

So was wegen der Hornpaare ?

http://www.tierhoerner.de/page_shop.php ... T&CATID=71

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Snake-Jo
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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Snake-Jo » 13.10.2017, 14:20

Arcito hat geschrieben:Einen Händler zu finden, der die Hörner als Original-Paare verkauft, halte ich für relativ utopisch. Da müsste man vielleicht eher bei kleineren Züchtern hier vor Ort nachfragen (Ich hab gehört in Deutschland gäbe es auch Wasserbüffel), die nicht massenweise aus Asien importieren. Ist natürlich aufwendig...


Ja, geht, habe ich schon gemacht, d.h. beim Züchter von Wasserbüffeln nachgefragt. Die Tiere erreichen ihr Schlachtgewicht bei Hornlängen von ca 30 cm, also viel zu kurz. Alte Zuchtstiere haben zwar größere Hörner; diese werden aber gerne als Kopfpräparate (also samt Schädel) teuer verkauft. War also nichts... ::)

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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Windkanter » 15.10.2017, 13:28

Hallo,

Thema Wasserbüffelhörner (habe nun einige Hörner mit der angebotenen Länge 60-65cm bekommen, für Hornbogenbau )

egal ob aus England oder einer deutschen Quelle, bisherige Erfahrung:
--vom Hornansatz her muss man in der Regel 7-10cm absägen, um auf eine Rohdicke (d.h. unüberarbeitete Oberfläche) von mind. 3mm (Enddicke dann ca. 2mm) zu kommen. Dieser dünne Bereich käme für den Kasanbereich mit Auslauf zum Tip hin in Frage.
--die meisten Hörner sind mehr oder weniger verdreht, man muss wirklich Klimmzüge (auch mit dem geometrischen Vorstellungsvermögen) machen, um da einen geraden Streifen herauszubekommen mit ca. 26-27mm Breite und am Anfang 3mm, am Ende 5-6mm Dicke. Unter Umständen macht ein kleiner Fehler den Hornstreifen unbrauchbar, man hat kaum Spielraum bei der Herausarbeitung von 50-52cm langen Hornstreifen. Und an meinem handwerklichen Können liegt das nicht.

Habe mir extra eine einfache Fühlerlehre zur punktuellen Dickenmessung ("Wellentäler" aussen, quer) gebaut um zu sehen, ob sich eine Bearbeitung überhaupt lohnt.

Mit etwas längeren Hörnern hatte ich gemischte Erfahrungen, teils gut, teils nicht verwendbar (zu tiefe Wellentäler). Momentan warte ich auf 75-80cm lange Hörner, schaun wir mal.

Vielleicht bleibt halt die deutlich bessere, ev. etwas höherpreisige Ware in Asien, für dortige Zwecke ? Keine Ahnung. Ich würde für ein gutes Horn lieber deutlich mehr bezahlen und habe weniger Probleme und kann sicherer arbeiten. Insgesamt bin ich über die Hornqualität schon verärgert, ich kann mir nicht vorstellen, daß die Hörner die ich bisher bekommen habe, dem normalen natürlichen Durchschnitt entsprechen.

Tierhörner.de: besser vorher sicherstellen, daß sie für Hornbogenbau geeignet sind, man hat dort ev. auch Oryxhörner.

Hornpaare (d.h. beide Hörner vom gleichen Tier) müssen es nicht unbedingt sein, man später ohnehin meist an der Hornlage korrigieren. Und ob die Wellung der Aussenseite bei beiden Hörnern eines Paares dann exakt gleich ist ???? Bei einem Hornpaar sind beide Hörner ähnlich, ich denke aber nicht, daß sie genau gleich sind.

Grüße
Windkanter

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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Snake-Jo » 16.10.2017, 18:45

@windkanter: Ich kann deine Überlegungen nachvollziehen. Eigene Erfahrungen mit bestellten Hörnern, mit heimischen Tieren und Wasserbüffeln vor Ort (Indonesien) haben gezeigt: Je nach Rasse, Standort, Zuchtlinie etc bekommt man gerade oder stark gedrehte, flache oder stark wellige Hörner. manchmal auch welche mit enormen Schichtdicken oder Trocknungsrissen und Ablammellierungen.
Ich bin der festen Ansicht, dass die Verkäufer kaum wissen, wie ein anständiges Horn für den Bogenbau aussehen muss. Da wird einfach irgendwas verschickt... ::) :o

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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Windkanter » 17.10.2017, 20:41

Snake-Jo hat geschrieben:@windkanter: ........Ich bin der festen Ansicht, dass die Verkäufer kaum wissen, wie ein anständiges Horn für den Bogenbau aussehen muss. Da wird einfach irgendwas verschickt... ::) :o


Hallo Snake-Jo,

ja, das denke ich auch. Es ist ja auch bequem sich nicht genau auszukennen, häufig sind es Anfänger, die sich Horn bestellen und das Geschäft mit dem Horn läuft......... Vielleicht verlässt man sich -wie es häufig ist- auf die Aussage der eigentlichen Quelle in England (?): ........für Hornbogenbau........ Im Zweifelsfall kann man sich dann auch hierauf berufen.

Nicht jeder hat die Möglichkeit, sich das Horn in England oder bei den wenigen deutschen Händlern auszusuchen.

Die "Hornquelle" zu überzeugen und ihr verständlich zu machen, welche Hörner denn nun wirklich gut sind, ist vielleicht aus verschiedenen Gründen heraus schwierig bis fast unmöglich.

Ich bin gerade am Überlegen, ob ich zum Thema "Horn für Kompositbogenbau" ein Thema eröffne, z.B. Beschaffung/Eignung und Bearbeitung o.ä....Ich habe auch Fragen, muss aber erstmal im FC recherchieren, ob hier dazu etwas steht.

Grüße
Windkanter

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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Windkanter » 17.10.2017, 21:20

Hallo Arcito,

Arcito hat geschrieben:Zum Thema Verdrehungen beim Trocknen gibt es die Idee dem mittels eines seasoning racks entgegenzuwirken, vielleicht ist
das ja interessant für dich: https://www.primitivearcher.com/smf/ind ... 877.0.html


Ist ja interessant. Ja, das Zusammenziehen der Tips mit Schnur beim Trocknen habe ich als eine der Ursachen für Siyah-Verdrehungen im Verdacht. Möglicherweise drückt ein leicht verdrehter Hornstreifen, der beim Aufleimen in eine gerade Position gezwungen wird, nach dem Aufleimen und beim Trocknen die Siyahs noch in seitliche Richtung ...(?)...... Da ich jetzt keine 10-20 Kompositbögen für eine Versuchsreihe spendieren möchte, probiere ich einfach mal das -seasoning rack- ev. in einer anderen Variante. Schaden kann es nicht, nur nützen.

Grüße
Windkanter

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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Windkanter » 17.10.2017, 21:27

@Hieronymus:


Du schreibst:
Ich habe 2 Hörner bestellt und sie nicht als Paar bekommen. 2 völlig unterschiedliche Wandstärken ! ich hatte Glück , dass ich 2 Bogen gebaut habe. So konnte ich das dünnere Horn für meine Frau nehmen und das dickere Horn für meinen Bogen. Ok ich dachte es ist vielleicht eine Ausnahme, aber alsich die nächsten 2 Hörner bestellt habe, war es genauso. Vielleicht hatte ich 2 mal Pech :-\

ÄÄhh..., vermutlich habe ich das falsch verstanden: Du nimmst 2 Hörner für 2 Bögen, d.h. für jeden Bogen 1 Horn ?

Dann: Man bekommt eigentlich immer unterschiedliche Hörner, nicht als Paar und arbeitet die Streifen dann eben auf gleiche Dicke und Breite runter. Einige Firmen/Firma bietet jedoch auch ausdrücklich Paare an, ob die dann gleich gewachsen sind ???

Grüße
windkanter

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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Heidjer » 17.10.2017, 21:47

Naja, Komposit-Bogenbauer machen vermutlich auch weniger als 1% der Kunden aus. ::)

Aber wenn jemand bereit ist gutes Geld für die Hörner von Nadeko zu bezahlen wäre ich gerne bereit bei denen vorbei zu schauen und die Hörner anzuschauen oder auszusuchen, schliesslich fahre ich da täglich dran vorbei. Auch wenn ich nicht der Hornbogenbauer bin traue ich mir zumindest zu, untaugliches Horn sicher zu erkennen.
Aber Nadeko ist ein Versandhandel für Deko-Artikel und entsprechend sind da die Preise.

https://www.nadeco.de/produkte/hoerner-schaedel/?aoff=s


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Hieronymus » 18.10.2017, 08:03

Windkanter hat geschrieben:ÄÄhh..., vermutlich habe ich das falsch verstanden: Du nimmst 2 Hörner für 2 Bögen, d.h. für jeden Bogen 1 Horn ?
windkanter



Ich habe 2 x 2 Hörner verbaut für 2 Bögen ;)
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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Windkanter » 19.10.2017, 23:22

Heidjer hat geschrieben:Naja, Komposit-Bogenbauer machen vermutlich auch weniger als 1% der Kunden aus. ::)
https://www.nadeco.de/produkte/hoerner-schaedel/?aoff=s


Gruß Dirk


@Heidjer
...weniger als 1%: ja das mag so sein, ist einsichtig, dann wäre es allerdings besser, wenn man nicht "für Hornbogenbau" anbietet. Der größere Teil der Hörner geht schon, aber eben nicht alle, die man bezahlt hat und es ist zum Teil eine rechte Viecherei, noch einen halbwegs brauchbaren Streifen herauszubekommen. Bei einigen Hörnern klappt es nicht.

Nadeco: zumindest auf der direkten Spur des links sind Hörner 40 bis 60cm angeboten. Da die Hörner so ziemlich alle am kopfseitigen Ende recht dünn werden und die Spitze zu dünn ist, muss man damit rechnen, daß so ca. 8-12cm der Länge wegfallen. Es muss ja kein 85cm-Horn sein, aber 60cm Ausgangslänge sind verdammt kurz (auch für einen kürzeren Osmanen). Ich persönlich würde mir ein gerades Horn von 65-70cm Länge wünschen, ohne allzu tiefe Querrinnen aussen.

Dein Angebot ist sehr freundlich, danke dafür.

Grüße
windkanter

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Re: Bau eines osmanischen Kompositbogens

Beitrag von Heidjer » 20.10.2017, 10:19

Sie haben in ihrem Lager mehr als sie auf der Web-Seite anbieten, nur nicht regelmäßig und in festen Kategorien, von daher würde ich dort immer erst vor Ort einmal schauen (und Verhandeln) bevor ich etwas kaufe. ;)
Sie bekommen mit ihren Lieferungen immer ein paar Sachen mehr oder anders als sie Bestellt haben und Umtausch in Indien oder auf den Philippinen ist vermutlich nicht einfach. ::)

Zum Beispiel haben sie im Lager immer ein paar 1,0 - 1,3m lange Watussiehörner auf die ich mal geschielt habe, leider ist die Wanddicke dieser Hörner sehr gering so das sie weder als Bogenfacing noch sogar als Nockinlay für Pfeile taugen. ::) Auch habe ich schon erheblich längere Wasserbüffelhörner (über 80cm) bei denen gesehen, nur ich habe dafür keinen Bedarf und zur Deko sind mir deren Preise dann doch zu hoch.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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