Berittenes Bogenschießen olympisch?

[Sir Lancelot]

Eins noch es ist in Arbeit diese Sportart Olympisch zu machen von verschiedenen Personen.
Olympisch für ALLE !OK

Gruß Tiger

Tiger, wie wir uns schon im Flugzeug darüber unterhalten haben, kann ich der Idee des berittenen Bogenschießens als Olympische Sportart nichts abgewinnen.
Für Olympia benötigt man Regeln, Regeln und nochmals Regeln zur Verbandsstrukturierung, Finanzierung, Sicherheitsmaßnahmen usw. usf.
Unter Spaß verstehe ich also was anderes.
Ins Fernsehen kommen wir auch ohne olympische Teilnahme 

[Angela]

Und außerdem - bei den olympisch-strengen Dopingbestimmungen können wir unser täglich' Radler vergessen 

Im Ernst: Habe schon aus mehreren Ecken gehört, dass sogar Springen, Dressur & VS momentan ein etwas wackliges Standbein als Olympiadisziplinen haben, aufgrund der immensen Kosten. Die aktuell Dopinggeschichte bei den Springreitern hat da nicht gerade geholfen. Ich glaube daher nicht, dass der IOC eine weitere Reitsportdisziplin mit offenen Armen empfangen würde. Die Distanz- und Westernreiter versuchen es auch schon seit langem, und - obwohl ihre Anhängerschaft ja (noch ) wesentlich größer ist als unsere, bissen sie bisher auf Granit. Ich sehe das auch entspannt - man kann den Sport auch etablieren, ohne dass er gleich olympisch wird. Benny hat doch recht - einerseits ist es schön, wenn sich international was tut, und der Sport wächst. Andererseits macht die gemütliche Atmosphäre bei den Wettkämpfen, wo jeder jeden kennt und eben nicht alles streng bis in die Haarspitzen reglementiert sein muss, und sich nicht nur alles um den sportlichen Erfolg dreht, für viele den Reiz aus. Gerade die Wettkämpfe ohne viel Tamtam waren oftmals die Schönsten...

[Kyujin]

Ich sehe das auch entspannt - man kann den Sport auch etablieren, ohne dass er gleich olympisch wird. Benny hat doch recht - einerseits ist es schön, wenn sich international was tut, und der Sport wächst. Andererseits macht die gemütliche Atmosphäre bei den Wettkämpfen, wo jeder jeden kennt und eben nicht alles streng bis in die Haarspitzen reglementiert sein muss, und sich nicht nur alles um den sportlichen Erfolg dreht, für viele den Reiz aus. Gerade die Wettkämpfe ohne viel Tamtam waren oftmals die Schönsten...

Ja, genau das ist es, was auch für mich entscheidend ist. Ich möchte diese schöne Sportart locker ausführen können und sehe momentan beim Bund der Steppenreiter einen sehr demokratischen und freiheitlichen Ansatz.
Manch einer mag auch den Verwaltungsaufwand für eine olympische Disziplin unterschätzen. Ich stelle mir Tobi vor, wie er tagaus tagein am Schreibtisch Regelwerke überprüft, Einladungen schreibt, Funktionäre ausbildet etc.  Dabei träumt er davon, endlich mal wieder (nach 3 Jahren) aufs Pferd zu dürfen.
Ich werde mir weiterhin die kleinen, gemütlichen Turniere aussuchen. 

[AndreaSZB]

Ich war früher im Westernturniersport (EWU etc.) aktiv und bin wegen dem "Ernst der Lage" ausgestiegen. Bis heute konnte mich keiner dazu bewegen,  an einem solchen Turnier teilzunehmen und bis heute habe ich eine gewisse Phobie gegen Verbände und Vereine! 

Ich finde es super, dass man auch als Nichtmitglied an den Turnieren der Steppenreiter problemlos teilnehmen kann. Bei der EWU kann man als Nichtmitglied nur Pippifax-Freizeitreiterklassen (EK5) starten. Das zeigt deutlich den überheblichen und abgehobenen Charakter eines solchen Verbandes bzw. Regelwerkes. 

[Kyujin]

Damit's nicht ganz OT wird, habe ich den thread gesplittet (die edits in euren Beiträgen rühren daher).

Ich denke, dass man sich da ganz locker machen kann. Die Aufnahme ins olympische Programm droht weder euch noch uns.

Als Kriterium für eine olympische Sommersportart gilt unter anderem, daß sie "weit verbreitet" sein muß: Als Männersport in 75 Ländern und auf vier Kontinenten, als Frauensport in 40 Ländern und auf drei Kontinenten.

"Verbreitet" heißt auch, daß sie in diesen Ländern in die nationalen Sportverbände (für Deutschland lies: DSB) integriert ist, und über diese Strukturen offizielle nationale und internationale Wettkämpfe veranstaltet.

Selbst wenn Kyudo (anders als das berittene Bogenschießen, wenn ich recht informiert bin) in Deutschland tatsächlich im DSB vertreten ist, eine offizielle Trainerausbildung hat, und es sogar einen internationalen Verband gibt,  ist die Bildung ernstzunehmender Sportstrukturen in den meisten Ländern so weit weg, daß sich im Rahmen unserer Lebenszeit niemand darüber Gedanken machen muß. Und nach uns das IOC.

PS: Kendo (japanisches Fechten in Rüstung) hat vor kurzem die Anerkennung durch die GAISF (General Association of International Sports Federations) geschafft, die sind uns Kyudoka ca 10 - 15 Jahre voraus. Da sind die Kriterien deutlich einfacher - aber ohne offizielle Sportverbände geht auch da nichts und dann ist man erst bei dem World Games dabei.

[Sir Lancelot]

@Kyujin

Danke für die Erklärung, so ungefähr habe ich mir das vorgestellt.

Holt eine Schaufel und begrabt die Idee "Bogeneiten bei Olympia" 

[Polvarinho]

und bis heute habe ich eine gewisse Phobie gegen Verbände und Vereine! 

Hi hi....

So geht es tatsächlich allen mir persönlich bekannten Steppenreitern, Andrea!

Das ist mal ein Ding:

Die Steppenreiter, ein Verein für Leute, die allesamt Vereine nicht mögen und Vereinsarbeit hassen

Ein Verein für Vereinshasser ...

.....das gibt es aber auch nur in good old Germany !! 

[Gaia]

Also der Begriff "Steppenreiter" bedeutet für mich frank und - vor allem FREI -

passt dazu starres Vereinsdenken ?

[Steppenreiter]

Im Olympiajahr ist alles olympisch, sogar der Dreck auf meinem Schreibtisch... 

Weshalb wir uns, kaum gelingt es drei Teilnehmer aus verschiedenen Ländern, zu selbstorganisierten Wettkämpfen oder Happenings zu locken, gleich World Organisation oder International was weiß ich nennen, scheint an einer modernen Gemütskrankheit zu liegen. Nämlich zu meinen man hätte die "global solution" eben die alleinseligmachende-ich-weiß-wie-es-geht-und-alle andere-haben-keine-Ahnung Sportart entdeckt.

Ich finde es gut, wenn jemand stur seine Meinung vertritt und argumentiert, solange er sagt, es sei die seine, sobald er sich aber als 'global solution' Verkäufer geriert, kann ich mir ein Grinsen kaum noch verkneifen.

Insofern sind die Regelwerke von Dachverbänden uuu. nachvollziehbar und gut, denn ihr Anforderungskatalog ist eben so hoch, damit jeder erkennen kann, was nur eine World Foundation ist und was olympisch.

Die Einschätzung von Kyujin ist richtig! ... und deshalb sind wir nur die Steppenreiter - ziemlich lokal, ziemlich klein und ziemlich crazy.... mit vielen wunderbaren Kontakten zu anderen Verrückten in vielen Ländern 

[benz]

Also der Begriff "Steppenreiter" bedeutet für mich frank und - vor allem FREI -

passt dazu starres Vereinsdenken ?

müßte das nicht "krank" heißen? 

[kra]

Schade, die Bogenreiter als schräges Völkchen hätten der Olypiade schon gut getan 

Btw, stelle mir gerade Benzi in einer Diskussion mit einem Offiziellen um die regelkonforme Bekleidung / Kopfbedeckung vor 

[windling]

fly away, olympic bird, fly away *träller*

`tiller then

[benz]

weiß garnicht was Ihr habt, es wird nur EINE offizielle Kopfbedeckung zugelassen werden und die sieht so aus:

[Angela]

"Schau mir in die Augen, Kleines"



Und die Gesichtsbemalung dann in den jeweiligen Landesfarben?

[Gaia]

@ Benz: Nö - krank bedeutet doch das Gegenteil von frei und wer will das schon...