Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

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ralfmcghee
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Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von ralfmcghee » 09.06.2015, 11:09

Hallo, liebe Freunde des gediegenen Bogenbaus,

diese kleine Kuriosität möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Bild

Das ist passiert, als ich einen krummen Wurfarm in einem Holler-Stave ein wenig mit der HLP zurechtbiegen wollte. Aber kein Problem; ich habe noch eine solide Holzplatte.

LG
Ralf
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fatz
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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von fatz » 09.06.2015, 11:19

cool! sieht aus als waer sie vom gewicht des schraubsstocks gebrochen. ;D
aus was sind die platten? pressspan?
wenn du mit dem gestell als solches was anfangen kannst, mach dir eine fette multiplexplatte drauf und gut ist's
Haben ist besser als brauchen.

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ralfmcghee
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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von ralfmcghee » 09.06.2015, 11:26

Pressspan ist gut. Ich glaube, die Platten sind aus Pappe. ;D Und genau so wie Du sagst, mache ich es. Ich habe eine Rumfort-Leimholzplatte. Die dürfte für meinen derzeitigen Bedarf genügen.
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fatz
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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von fatz » 09.06.2015, 12:45

hm! glaub ich nicht. pappe knickt, bricht aber nicht. ;D

was ist das eigentlich fuer ein wunderding? kann man mit sowas was anfangen? bogenbauen?

ich hab mir bis jetzt einen balken an einem ende an die werkbank geklemmt und das andere auf einen bock gelegt.
geht, abgesehen von der notwendigkeit den bogenrohling mit einer schraubzwinge halten zu muessen, ganz passabel.
bleibt zumindest da wo es sein soll und rutscht nicht spazieren. schnitzlbank werd ich mir vielleicht mal bauen, wenn
ich mehr boegen mache.
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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von ralfmcghee » 09.06.2015, 13:26

Ich nehme diese Werkbank im Wesentlichen für Raspel- und Feilarbeiten und für die Ziehklinge. Bisher ging das ganz gut, aber seit heute nicht mehr. Das komische Brett ist tatsächlich unter wenig Druck auf den Schraubstock zusammengebrochen. Ich hatte beim Wurfarmbiegen meinen Werkzeugkasten (ca. 12 kg, schätze ich) an den WA gehängt. Als das Brett in die Knie gegangen ist, hat es tatsächlich eher lautlos nachgegeben. Gerade habe ich noch einmal einen Blick darauf geworfen. Das Material besteht tatsächlich aus mehreren Lagen einer pappeartigen Substanz. Die ursprüngliche Spannvorrichtung hat auch schon schlappgemacht, aber ich denke, wenn ich mein durchgehendes Brett draufschraube, wird es gehen. Dann ist es halt ein statischer Tisch. Die Reparatur nehme ich mir mal für das Wochenende vor. :)

Die groben Arbeiten mit dem Ziehmesser mache ich auf dem Schnitzpferd. So ein Ding lohnt sich wirklich, finde ich. Ich bin ja immer ein wenig neidisch auf diejenigen, die eine richtige Werk- oder Hobelbank stellen können. ;D
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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von RatisBow » 09.06.2015, 13:27

Hallo fatz,

vielleicht kann dir ja davon etwas mit deinem Balken helfen! ;)

http://fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=12&t=26998&p=484011#p484011

Gruß
RatisBow

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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von fatz » 09.06.2015, 13:47

@ralfmcghee:
klingt nach hartfaserplatte. ist eh fast dickere pappe

RatisBow hat geschrieben:vielleicht kann dir ja davon etwas mit deinem Balken helfen! ;)
http://fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=12&t=26998&p=484011#p484011

danke, hab ich schon gelesen. da find ich meinen balken fuer mich besser, weil
a) ich nicht mit dem ziehmesser in der naehe meiner haxen rumwerkel
b) eine schraubzwinge doch noch etwas schneller zu handhaben ist, als die spannvorrichtung (sowas haette ich auch)

die balkengeschichte ist gar ned so dumm wie sie sich anhoert. man hat schoen platz, auch an den seiten des bogens
und trotzdem eine unterstuetzung von unten. tiller grob beurteilen geht auch direkt, wenn die schraubzwinge den griff
festhaelt (wo anders ist eh ned gut).

meine werkbank steht bloed zum bogenbau (zu wenig platz an den seiten). ausserdem liegt da immer alles moegliche rum.
wenn dann bau ich mir mal eine schnitzbank, daran soll's nicht scheitern. hab da schon so eine idee...
die kann ich dann bei schoenem wetter auch mal hinter die werkstatt stellen.
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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von RatisBow » 09.06.2015, 14:01

Keine Frage, Schnitzbank ist natürich das Beste. Mit der Arbeite ich.

a) ich nicht mit dem ziehmesser in der naehe meiner haxen rumwerkel

Ich dachte dabei eigentlich mehr an Besfestigungshilfe des Staves auf dem Balken. Nicht den Balken ersetzen durch eine Bierbank.

b) eine schraubzwinge doch noch etwas schneller zu handhaben ist, als die spannvorrichtung (sowas haette ich auch)

Die Lösung ist deswegen entstanden, das man besser Rundstäbe (Manau) festhalten kann.
Die Unterlage mit dem V-Ausschnitt benutze ich auch recht gerne beim Bemassen eines Staves.

RatisBow

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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von Snake-Jo » 09.06.2015, 16:01

ralfmcghee hat geschrieben:Hallo, liebe Freunde des gediegenen Bogenbaus,

diese kleine Kuriosität möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Bild
Ralf


Das Ding nennt sich "workmate" oder auch Klappwerkbank, gibt es von verschiedenen Firmen von rund 25-150 Euro. Belastbarkeit bei Qualitätsteilen: 250 kg.
Ich habe auch sowas. Unschlagbar, wenn man mal schnell draußen etwas schleifen muss, was für die Werkstatt zu staubig erscheint. Ich habe damit alte Türangeln eingespannt und entrostet. Hängt platzsparend an einem Haken an der Wand im Stall, daneben ein ebenfalls klappbarer Sägebock für Brennholz. Billig? Ja, aber bei richtigem Gebrauch ein nettes Helferlein. ;)

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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von tom.smile » 09.06.2015, 17:12

Hallo Leute,

Workmate ist ein eingetragenes Warenzeichen von Black&Decker. Das auf dem Foto sieht mir aber nach einem
Nachahmerprodukt aus.

Ich hab selbst noch eine alte Workmate WM535 von meinem Vater. :) :)
Die ist nicht tot zu kriegen. Auf der hab ich sogar schon drauf gestanden um eine Lampe an die Decke zu schrauben.

Schau mal bei den Kleinanzeigen in der Bucht. Da gibt es ab und zu noch eine alte Workmate im guten Zustand
für 20- 40 Euro. Neulich gab es sogar eine für 10 Euronen. Aber da war ich leider zu spät dran. ;D

LG Tom
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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von Idariod » 09.06.2015, 18:11

tom.smile hat geschrieben:Die ist nicht tot zu kriegen. Auf der hab ich sogar schon drauf gestanden um eine Lampe an die Decke zu schrauben.



Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob z.B. TomTom oder ich auf einer Werkbank stehen. Grob gesagt Faktor 2. Vielleicht auch 2,1, je nachdem ob er ein Bier getrunken hat.
Was ich damit sagen will, Belastungsangaben in Körpergewicht sind mehr als relativ. ;D

LG,

Idariod
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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von ralfmcghee » 09.06.2015, 19:42

Gut erkannt, Leute. :) Das ist ein Workmate-Nachahmer und zwar preislich ganz unten. Deshalb wundert mich der Bruch auch nicht. SnakeJo hat recht. Das Teil ist ein schönes Tool. Nach dem Wochenende sollte die Klappwerkbank ohne Spannvorrichtung, aber dafür solide dastehen. Der 250-Euronen-Version kann man vermutlich etwas mehr zutrauen. Danke Euch für den Hinweis auf die Bucht. :)
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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von klaus1962 » 10.06.2015, 14:21

So eine Klappwerkbank habe ich auch mal vor langer Zeit bei Hofer(Aldi) erstanden. Bei dem Preis (ich glaub es waren so um 20Eur) darf man sich keine Wunder erwarten.
Ich benutze das Ding allerdings hauptsächlich als "Ablage", wenn ich aus Platzmangel in der Werkstatt ins Freie ausweichen muss oder extremen Staub produziere (zB Fliesen mit der Flex schneiden). Dafür ist das Tischchen spitze.
Diese Klappwerkbank (auch nicht das "Workmate-Original") hat aber nicht mal genug Gewicht um ein über die Mitte auskragendes 5x5x200cm-Kantholz zu fixieren und würde umkippen.
Schwere Arbeiten sind auf so einem Fliegenwicht natürlich nicht möglich. Wenn rohe Kräfte *) hemmungslos :D walten müssen, rolle ich lieber mit dem Hubwagen den schweren Eisentisch (Eigengewicht ca.250kg ohne Aufbauten) in den Hof oder stell ordentliche Zimmermanns-Böcke auf.

Das Material der gerbochenen Auflagebrettchen die ralfmcghee als "Pappe" bezeichnet hat nennt man übrigens MDF (mitteldichte Faserplatte). Und ja, wenn es nachgibt, dann tut es das anständiger Weise ganz leise. ;D
Die kommt wie die bekannte Spanplatte und die Hartfaserplatte( auf ösideutsch : Hoartfaserplottn) ebenfalls aus dem Möbelbau und ist auch nicht dafür erfunden worden, um darauf herumzuturnen.

Gruß
Klaus

*) "Unendlich ist des Bastlers Kraft, wenn er sich seine Hebel schafft". :D :D

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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von walta » 10.06.2015, 18:18

klaus1962 hat geschrieben:*) "Unendlich ist des Bastlers Kraft, wenn er sich seine Hebel schafft". :D :D

Wer hast erfunden - war das nicht der alte Archimedes? Der wollte ja auch die ganze Welt aus den Angeln hebeln.

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Heidjer
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Re: Zu arm für billiges Werkzeug - wie wahr!

Beitrag von Heidjer » 10.06.2015, 18:53

Zu arm für billiges Werkzeug.

Dieser Satz hat seine Berechtigung, wenn man Werkzeug häufig gebraucht und man damit viel in kurzer Zeit schaffen will oder muß. Es gibt kaum etwas, das ärgerlicher ist, als wenn das Werkzeug im unpassenden Augenblick aufgibt oder dauernd einen einseitig belastet oder Schwielen verursacht oder das man dreifach kauft.

Es gibt nach meiner Meinung aber auch Gründe für "billiges" Werkzeug. Manches Billigwerkzeug ist günstiger wie die Leihgebühr für gutes Werkzeug und wenn man es nur einmalig oder sehr selten braucht, dann kann man sich mal mit solchen Werkzeug rumquälen. Nur sollte man dann von solchen Werkzeug nicht erwarten, dass es das Leistet, was ein gutes Werkzeug schafft, irgendwo sind die Preisunterschiede von manchmal 1000% schon spürbar. ;)

Ich habe auch solche Billig - Spanntische, was mich mehr ärgert als die MDF-Platten, sind die Verstellspindeln, die taugen sehr wenig und sind nur in weichen Kunststoff gelagert, die Platten sind leicht ausgewechselt, bei den Spindeln geht es leider nicht so einfach. ::)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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