Projekt Spinetester mit Messuhr

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
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Arry
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Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von Arry » 10.03.2017, 14:53

Moin,
ich mach mal langsam ernst mit dem Thema, zu meinen Bögen passende Pfeile zu finden und baue mir dazu einen Spine-Tester :)
Die im Handel erhältlichen finde ich dafür, was sie leisten, alle teuer bis sauteuer, und daher muss selbst gebaut werden!
Ich habe mich für die Methode mit einem von oben auf den Pfeil wirkenden 2lb-Gewicht und darunter installierter Messuhr entschieden. An einer AMO-Tabelle, die Klaus zusammen mit weiteren wertvollen Infos dankenswerter Weise ins Forum gestellt hat (http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=13&t=16136&p=272170&hilit=skala#p271523) kann aus den mm dann der Spine abgelesen werden.
Grüße
Arry
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Arry
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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von Arry » 10.03.2017, 14:56

...und hier ist auch gleich der Messuhr-Kandidat. Messbereich bis 30mm, das reicht bis in so weiche Spine-Bereiche, dass es ok sein sollte.
Aber gleich eine erste Frage hierzu: der mm-Zeiger (rot) ist nicht genau auf Null.
IMG_2593.jpg

Muss ich die Messuhr aufmachen und die innere Skala verschieben?
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Heidjer
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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von Heidjer » 10.03.2017, 19:00

Ich würde es nicht machen, es sei denn Du hast eine Beschreibung der Uhr in der die Calibrierung beschrieben ist.

Die innere Skala zeigt eh nur die vollen Millimeter an, da muß man sich nur merken das der Zeiger etwas vor nach geht, der interessante Teil ist eh die äußere Skala, da werden die Stellen nach dem Komma abgelesen.

Übrigens der Link führt zu der von Klaus entwickelten bzw verbesserten Skala für einen Spinetester mit Zeiger, nicht zu einer Tabelle für den Spinewert nach Durchbiegung.
So eine Tabelle befindet sich in unseren Lexikon, hier geht es zur Tabelle.
Aber man kann natürlich selber Rechnen, für Deine Meßuhr lautet die Formel dann: 660,4mm geteilt durch Dein Meßergebnis in mm gleich der Spinewert in #, da bekommt man dann auch den Spinewert mit Stellen hinter dem Komma, wozu auch immer. ;)

Der Spinewert (Pfundwert) wird Statisch ermittelt. Es wird die Durchbiegung eines Schaftes gemessen der im Abstand von 26“ (26 Zoll = 66,04 cm) auf dünnen Lagern aufliegt. In der Mitte wird er mit 2 # (2 Pond, 2 lb bzw. 907 Gramm) belastet. Mit der gemessenen Durchbiegung kann dann der Spine errechnet werden. Nach der Formel: Abstand /
Durchbiegung = Spine (26“ / 0,5“ = 52 # oder in Deutsch 66,04 cm / 1,27 cm = 52 #)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von Arry » 10.03.2017, 20:12

Danke Dirk! Wie immer fundiert und umfassend!
Heidjer hat geschrieben:Übrigens der Link führt zu der von Klaus entwickelten bzw verbesserten Skala für einen Spinetester mit Zeiger, nicht zu einer Tabelle für den Spinewert nach Durchbiegung.

Doch doch, da ist unten im Beitrag von Klaus eine xls eingebettet, da ist das drin.
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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von Heidjer » 11.03.2017, 00:00

Ah, okay, das hatte ich nicht mehr im Kopf, vorhin habe ich die Seite nur überflogen. ::)

Aber der tatsächlich entscheidenden Fehler in meinen Post ist Dir auch entgangen, der Zeiger geht nicht vor, sondern nach. :-\


Gruß Dirk
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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von Arry » 11.03.2017, 08:53

ts ts ts :D
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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von Chilly » 11.03.2017, 11:07

Servus Arry,

ich hab mir auch einen Spine-Tester im Eigenbau gefertigt. Ursprünglich sollte auch eine Messuhr zum Einsatz kommen (ich hatte die in der Firma übrig). Allerdings hab ich dann auf Zeiger umgebaut, das ist deutlich sensibler und damit genauer!
Die Messuhr hat einen federbelasteten Messstempel, der nicht unerheblich Druck ausübt und den Messwert verfälscht. Das ist je nach Modell verschieden, probiers bei deiner Uhrsicherheitshalber mal aus, bei meinem Modell waren die Messergebnisse nicht gut verifizierbar.

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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von fatz » 12.03.2017, 10:50

Ich glaub die Messuhr macht's nur umstaendlicher und bringt keine Genauigkeit die wirkilich noetig ist. Ich bin mit meiner Konstruktion immer noch sehr zu frieden. Da kann ich den Spine direkt ablesen, muss nicht erst Millimeter in Pfund umrechnen und kann schnell und unkompliziert nullen: http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=12&t=27063
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von Arry » 12.03.2017, 11:17

Chilly hat geschrieben: Die Messuhr hat einen federbelasteten Messstempel, der nicht unerheblich Druck ausübt und den Messwert verfälscht.

fatz hat geschrieben:Ich glaub die Messuhr macht's nur umstaendlicher und bringt keine Genauigkeit die wirkilich noetig ist.

Danke Chilly und Fatz! In der Tat, einfach an der Skala ablesen ist natürlich komfortabler.... Ich bin ins Grübeln gekommen und habe mal geschaut, was ich für diese Variante bräuchte.

Davon abgesehen und nur noch in Klammern: Was den Gegendruck der Feder in der Messuhr angeht - den könnte man ja mit der entsprechenden Gewichtserhöhung (2lbs + X) kompensieren.
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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von killerkarpfen » 12.03.2017, 11:22

Arry hat geschrieben:
Chilly hat geschrieben: Was den Gegendruck der Feder in der Messuhr angeht - den könnte man ja mit der entsprechenden Gewichtserhöhung (2lbs + X) kompensieren.


Das wird auch schwierig. Der Federdruck nimmt ja mit entsprechendem durchbiegen zu oder ab, je nach dem wie der Messstift angebracht wird.
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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von killerkarpfen » 12.03.2017, 11:49

So als Idee

Mein Providurium ;) Aus Normteilen, Zahnrädern und Zahnriemen, aus dem Automatenbau. Der Zeiger lässt sich frei auf der Achse verstellen.

Das Nullen und anhängen des Gewichts ist nicht umständlicher als bei anderen preiswerten Modellen aus dem Fachhandel. Dafür sind die Messergebnisse sehr genau. Eine volle Umdrehung des Zeigers entspricht genau 30mm.
Spinetester.JPG
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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von Hieronymus » 12.03.2017, 12:02

Hi ,

ich hatte mir sowas gebaut http://www.arrowmania.de/bilder/Spinetester/Spinetester.JPG
Funktioniert einwandfrei. Zum die Schieblehre einfach an den Schaft anlegen, Gewicht dran und messen. Danach schau ich in die Tabelle und lese den Spinewert ab, so brauche ich mir über´s kalibrieren keine Gedanken zu machen und 2. ist der Aufbau sehr einfach.

Gruß Markus
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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von benzi » 12.03.2017, 12:10

hier ein Bild meines Eigenbaus mit Messuhr von Hahn & Kolb... ich denke die Genauigkeit ist von der Qualtität der Messuhr abhängig... eine gute Uhr kostet allerdings heute fast so viel wie ein fertiger Spinetester... als ich den hier gebaut habe, gab es noch keine fertigen Geräte auf dem deutschen Markt...

spinetester.jpg

liebe Grüße benzi
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(Peaceful Warrior, Film)

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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von killerkarpfen » 12.03.2017, 12:25

Der Vorteil den Spinewert direkt von der Skala abzulesen ist schon bestechend.
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Re: Projekt Spinetester mit Messuhr

Beitrag von Chilly » 13.03.2017, 09:29

Guten Morgen!
Mein Eigenbau ist aus Holzresten und Rolleblade-Lagern zusammengeflickt. Als Gewicht dient eine Dose mit Sand, als Zeiger ein Pfeil-Rest. Rechts lässt sich die drehbare Skala durch eine höhenverstellbare Schraube einfach nullen.
Durch die Muttern als Gegengewicht ist der Zeiger sensibel austariert.

Chilly
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P1050018-2.jpg
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