Schaftbruch durch Schraubspitzen?

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Hellhammer
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Schaftbruch durch Schraubspitzen?

Beitrag von Hellhammer » 18.05.2004, 17:46

Hi.
Ich schiesse einen 60 lbs Langbogen.
Nun habe ich 2 identische Pfeilsätze:
30" , Zedernholz, 11/32 Durchmesser, 125 grains Spitzen, 5" Saubuckel.
Beide Sätze identisch bis auf die Spitzen, welche ich bei einem Satz aus Schraubspitzen habe und bei dem anderen aus Klebespitzen.
Nun sind mir im Laufe der Zeit bei dem Satz mit den Schraubspitzen sämtliche Pfeile ziemlich in der Mitte gebrochen/gerissen.
Könnte es sein, dass durch die Schraubspitzen, welche etwas breiter wie die Klebespitzen sind, die Kraftübertragung beim Einschlag grösser ist wie bei den Klebespitzen und die Pfeile deshalb kaputtgehen? Oder sitzen die Spitzen etwas anders auf wie bei den Klebespitzen und wird dadurch mehr Kraft übertragen?

mfg

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Hunbow
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ich wage mal...

Beitrag von Hunbow » 18.05.2004, 18:13

... eine vermutung!
vielleicht sitzen die schraubspitzen nicht richtig. das kenne ich von meinem pfeilen nämlich. wenn ich da nicht richtig festschraube kann es schon mal zu brüchen kommen.
allerdings eher direkt hinter der spitze und nicht irgendwo in der mitte des schaftes.
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

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Beitrag von tobivan » 18.05.2004, 18:19

also ich schiess eigentlich nur noch schraubspitzen (parallele) wenn, dann brechen sie direkt hinter der spitze. in der mitte nur wenn ich die pfeile um die bäume wickle ;-)

Hellhammer
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Beitrag von Hellhammer » 18.05.2004, 18:24

@Hunbow

Die Spitzen sitzen richtig-das ist auszuschliessen. Das seltsame ist halt, dass die pfeile in der Mitte reissen oder brechen,so als ob sich aufgrund einer höheren Belastung feine Haarrisse gebildet haben, und der Pfeil irgenwann mal auseinanderbricht.
Bei den Pfeilen mit Klebespitzen habe ich noch keinen einzigen verloren durch Bruch.

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dietze
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Beitrag von dietze » 18.05.2004, 20:15

@ hellhammer:
Wie schraubst du denn die Spitzen auf? Vielleicht verdrehst du ja die Schäfte beim Aufschrauben in der Mitte so sehr (durchs Festhalten?), dass sie die Haarrisse schon da bekommen und dann später bei starker belastung splittern...
Ich benutze auch Schraubspitzen und frage mich manchmal beim einschrauben der Schäfte, ob die mir nich gleich zerbröseln - ist aber noch nie passiert! Und wenn sie brechen, dann direkt hinter der Spitze...
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Steinmann

Beitrag von Steinmann » 18.05.2004, 21:07

@ Hellhammer

Ich hatte das Problem bei meinen Pfeilen auch gehabt. Bogen mit 65 # und 23/64 Pfeile. Bei den parallelen Schraubspitzen ( Bodnik und auch TopHat ) sind meine Pfeile meisten knapp vor der Mitte gebrochen, regelrecht zersplittert. Versuche mit vergleichbaren Pfeilen ( mit Konusspitzen ) haben bei Treffern auf eine Mauer haben nur zum Bruch direkt hinter der Spitze geführt. Ich habe mir das dann so erklärt: Die parallelen Spitzen haben einen geraden Boden und der Schaft liegt im Normalfall flächig an dem Spitzenboden an. Die Kraft die beim Aufprallen entsteht wird in den Schaft eingeleitet und ist der Bewegungsenergie des Pfeiles entgegengerichtet. Beide Kräfte treffen sich im Pfeil an einem Punkt X ( ziemlich in der Mitte da beide Kräfte annähernd gleichgroß sind) und an diesem bricht/ splittert der Schaft. Bei den Konusspitzen hast Du hinter der Spitze eine Sollbruchstelle und der Schaft bricht dort.
Ob das physikalisch so stimmt kann ich nicht sicher sagen ( is schon lange her ) ist aber für mich die einzige plausible Erklärung.

Hellhammer
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Beitrag von Hellhammer » 18.05.2004, 21:36

@steinmann

Genauso denk ich das auch.
Ich habe Schraubspitzen von Bodnik und Tophat druaf, Bullet und 3D-Form und ist bei allen Schraubspitzen so gewesen.
Das mit dem Draufdrehen der Schäfte von Hand auf die Spitzen könnte natürlich auch ein Beitrag dazu sein-halte die Spitze mit der Zange fest und drehe den Schaft dann von Hand drauf bis nix mehr geht.
Naja, werde mal noch andere Schäfte testen,da ich bis jetzt die Schraubspitzen nur auf Zedernschäften hatte.
Hab jetzt mal noch Raminschäfte zum testen, sind aber gewöhnungsbedürftig, da um einiges schwerer, jedoch sehr robust.

Steinmann

Beitrag von Steinmann » 18.05.2004, 23:02

Mir ging es auch bei allen Spitzenformen so. Die Torrsion beim aufdrehen der Spitzen ist sicherlich ein nicht unerheblicher Faktor aber bei den Konusspitzen mache ich das genauso und da bricht nix. Ich halte den Schaft direkt hinter der Spitze - warum bricht der dann in der Mitte ? Die Ursache des Bruches liegt m.E. sicherlich nicht am draufdrehen.
Schieße jetzt wieder Konusspitze auf Zedernschaft und bin zufrieden. Beim bruch hinter der Spitze bleibt in jedem Fall noch genung Schaft zum spleißen übrig, beim Bruch in der Mitte hast Du nur noch Feuerholz.

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Beitrag von Azmodhan » 19.05.2004, 00:42

@ Steinmann:

die Theorie mit der Kraftübertragung durch den geraden Spitzenboden kann man bei TopHats vergessen, denn deren Bohrung läuft konisch aus, damit sich die Spitze zentriert aufdreht...
Bei den parallelen vom Henry kann ich nix dazu sagen, hatte noch keine...

Allerdings hatte ich auch schon öfter das Problem mit dem schweren Aufdrehen (hat sogar manchmal geknackst...) und just diese Pfeile sind mir dann nach 2-10 Schüssen zerbröselt...(hatte die Pfeile aus reinem Interesse, ob das Verdrehen großen Verlust verursacht, markiert)

Gruß, Azmo
>>>TrueMetalWarrior<<<

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Beitrag von Ravenheart » 19.05.2004, 09:08

... einen Schaftbruch in der Mitte hatte ich noch nie; auch alle Schraubspitzen sind unmittelbar hinter der Spitze gebrochen.

Was die Kraftübertragung angeht: Egal, ob flacher Spitzenboden oder Konus mit Gewinde, dies wirkt sich nur auf den unmittelbaren Bereich der Kraftübertragung Spitze/Schaft aus! Kurz dahinter wird die Kraft liear durch den gesamten Querschnitt übertragen.

Tippe bei Brüchen im Mittelbereich auch eher auf Torsionsschäden!

Rabe

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Beitrag von dietze » 19.05.2004, 09:15

Torsionsschäden...
- das war das Wort, das mir gefehlt hat! :doh :tsktsk
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Beitrag von entman » 19.05.2004, 10:35

na, so ein bisschen passt das hier rein:

ich benutze schraubspitzen top hat und muss diese nun, seit ich 11/32 schiesse erst komprimieren, damit ich sie draufkriege. wenn ich so eine Spitze allerdings mal wieder abbekommen möchte, kann sich jeder vorstellen, dass es schlicht unmöglich ist. mir sind alle pfeile, bei denen ich das probiert habe bis jetzt zerbröselt :-( Was würdet ihr mir raten? lieber schleifen als komprimieren oder habt ihr irgendeinen anderen trick? (vielleicht erhitzen der spitze oder so?) Ach ja, also wenn mir meine pfeile brechen, dann eigentlich nur in der Mitte, wenn ich die in den Haselnuss hinter meinem ziel jage... ansonsten überstehen sie eigentlich alles. bis auf Steintreffer. die sind dann natürlich hinter der spitze ab....
Tradition heisst nicht die Asche aufheben, sondern die Flamme weiterreichen.
(Ricarda Huch)

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Beitrag von Robster » 19.05.2004, 12:00

Ich hatte auch das Problem das die TopHats nicht richtig auf den 11/32" Schaft paßten. Hab von den Schäften dann im vorderen Bereich gleichmäßig etwas mit feinem Schleifpapier abgetragen.
(Gleichmäßig ist sehr wichtig, da sonst die Spitze auch nicht gerade draufsitzt)
Die Parallelen vom Bodnik paßen dagegen einwandfrei und ich werd in Zukunft auch nur noch diese kaufen ! Kein Anspitzen, nix, einfach draufdrehen und gut ist. Gebrochen ist mir bisjetzt ein eiziger Pfeil und das unmittelbar nach der Spitze, also noch nie in der Mitte !
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

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Hitze

Beitrag von york » 19.05.2004, 12:48

Ich verwende eigentlich nur TopHats. Zum raufdrehen spann ich den Schaft in den Schraubstock, bei welchem die Backen mit ca. 1cm dickem Gummi beklebt sind. Die Spitze kommt in den Akkuschrauber mit Drehmomenteinstellung und dann heitze ich die die Spitze ordenlich mit einem Minigasbrenner an. So schaffe ich es, dass fast alle "Spitzmützen" ca 1 Zoll auf den Schaft gedreht werden.
Wenn ich die Spitzten entfernen will, dann mach ich diese ebenfalls wieder heiss, und schraube sie dann mit dem Akkuschrauber runter, das hat bis jetzt noch jeder Schaft überlebt.

Über ähnliches (Montage) wurde auch schon mal in diesem Thread diskutiert:

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Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.

grosser_baer
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Merkwürdige Beobachtungen

Beitrag von grosser_baer » 19.05.2004, 18:10

Interessante Frage.
Ich schiesse seit jeher Schraubspitzen auf meinen 5/16, allerdings welche mit Konus und keine Parallelspitzen. Mal Messingbullets, mal Stahlschraub, je nach dem, was ich gerade kriegen kann. Komischer Weise kannte ich bis vor kurzem nur, dass die Pfeile direkt an der Spitze abgebrochen sind.

[red]Mein neuer Pfeilsatz jedoch splittert herzallerliebst überall wo er gerade mag![/red]

Vorzugsweise direkt unterhalb der Federn, oder bis 5 cm drunter. Manchmal brechen sie noch nicht mal richtig ab, sondern nur an, so dass man's nicht mal gleich sieht:motz

Ich schiesse nicht schlechter als früher (hoffe ich jedenfalls) und trotzdem ist mein Pfeilverschleiss gerade exorbitant hoch.

Die Pfeile von meinem Liebsten (11/32) sind jetzt mit parallelen Stahlspitzen ausgestattet, sie brechen z.T. oben , z.T. unten, sind aber insgesamt nicht so "schrottanfällig".

Ich habe heute die Feuerholzsammlung mal inspiziert, ich komme nicht drauf, an was es liegen könnte. Ist Euch denn sowas schon mal passiert?

lg
gb
Der geistige Horizont ist der Abstand zwischen Kopf und Brett

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