spitze versus feder

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AEIOU
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spitze versus feder

Beitrag von AEIOU » 31.08.2004, 15:16

ich hab einen leichten td-recurve (42# bei 28") dafür wirft das gute stück aber sehr flott.

auf weiten distanzen zeigt sich aber ein nicht unerheblicher pfeilabfall - oft nur wenige meter vor dem ziel senkt sich der pfeil unter den bauch des z.b. stalkenden wolfes ab und .... nix isses mit kill!

ich möchte das vermeiden.

deshalb baue ich jetzt einen satz sehr leichter pfeile (5/16 oder X7-2114). ich möchte kein unnötiges gewicht an der spitze. habe vor 5" federn parabol (helisch) zu verwenden um den etwas weiter hinten liegenden pfeilschwerpunkt auszugleichen.

der leichte spitze soll die absenkung des ansonsten schon leichten pfeiles verringern (weniger drüberhalten) und die feder soll den pfeil wie ein "deltaflügel" tragen, also einem absenken entegenwirken.

meine frage: führt mich diese bautaktik zum ziel = schneller pfeilflug, rasches stabilisieren nach dem abschuss, wenig pfeilabfall und flache flugbahn bei geringer penetrationstiefe.
:o
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Beitrag von Archiv » 31.08.2004, 15:25

Mein eher theoretischer Kenntnisstand diesbezüglich sagt mir hingegen, dass ausgerechnet das Spitzengewicht nicht unerheblich zu Stabilisierung des Pfeilfluges beiträgt. Ohne besagte Metallspitze scheint mir die Angelegenheit instabil zu werden.
Halt uns doch mal auf dem Laufenden.
Gruss Wolle

AEIOU
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ohne spitze is nich ...

Beitrag von AEIOU » 31.08.2004, 15:45

.... is doch klar! das habe ich nicht gut ausgedrückt - t´schuldige.

:doh



natürlich kommt eine spitze dran. aber eben eine sehr leichte: 80 grain oder 100 grain aufgebohrt .

aber.... bringt mir das auch was hinsichtlich meines zieles?

*frachüchmüch*
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Ravenheart
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Paar Gedanken dazu...

Beitrag von Ravenheart » 31.08.2004, 16:44

1. Mir zumindest ist es schon öfter passiert, dass ich im Eifer des Rovings einen Pfeil zu fassen bekommen habe, der gerade vorher seine Spitze eingebüßt hatte; erstaunlicher Weise habe ich dann damit nicht spürbar schlechter getroffen als mit Spitze; leider, denn mehr als einmal habe ich dabei den Schaft zerstört! Zeder auf Stubben; da gewinnt meist der Stubben, lach....

2. 5" - Befiederung (12,7 cm) bei einem leichten Pfeil scheint mir sehr viel! Auf 5/16-Schäfte mache ich nur 11 cm, und die sind zudem in der Höhe deutlich geringer! Über die Höhe schreibst Du zwar nix, aber wenn schon 5", dann sollten sie deutlich flacher sein, als die für 11/32er Schäfte mit 125 grain-Spitze! Sonst fallen sie in der Flugkurve schon deshalb ab!

Bedenke: je leichter der Schaft, desto schneller verliert er durch die Bremswirkung der Federn seine Energie!

Die Flugbahn wird neben Masse, Bremswirkung und Startgeschwindigkeit nur noch durch die Schwerpunktlage beeinflusst. Ein etwas weiter nach hinten verlagerter Schwerpunkt ist Deinem Ziel förderlich und muss gar nicht ausgeglichen werden! Allerdings wird der Pfeil dadurch sensibler gegenüber "Störungen" (wie das wären: falscher Spine, Ablassfehler, Seitenwind, etc.)

Rabe

P.S.: Fitanesen würden jetzt sagen: Du hast das Schwingungsverhalten vergessen!
Stimmt, aber es ist auch ohne das schon kompliziert genug, lach...
:)

NORBERT SCHLIEBENER
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Beitrag von NORBERT SCHLIEBENER » 31.08.2004, 19:20

Für der 2114 gibt es eine tolle 100gr Spitze zum einkleben. Und dann vielleicht 4" Federn ?
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horsebow
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Beitrag von horsebow » 31.08.2004, 21:47

Ich denke auch, daß 4" Federn (flach und rund geschnitten) ausreichen werden.

Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845

Steinmann

Beitrag von Steinmann » 31.08.2004, 21:54

Ich habe am Anfang mal einen Pfeilsatz mit 70 grain Spitze, 5/ 16 Schaft ( volle Länge ) und 3 " Shieldfedern gebaut und diesen im Vergleich mit meinen damaligen " Normalen " Pfeilen geschossen. Gewicht war fast 10 Gramm ( ! ) leichter, der Schwerpunkt ziemlich genau in der Mitte. Die Pfeile sind abgegangen wie Schmitt´s Katze und flogen wie an der Schnur gezogen. Ich wollte dann vorhandene Pfeile modifizieren und habe nur die Spitze geändert. Die Pfeile die dabei entstanden sind ( 70 Grain Spitze, 11/ 32 Schaft ( volle Länge ) mit 5 " Schieldfedern ) sind deutlich schlechter geflogen und waren sensibler. Sie stabilisierten sich eigentlich nie richtig und sind auch nicht sehr weit geflogen. Durch den Wechsel von 100 Grain auf 70 Grain habe ich den Pfeil deutlich schlechter gemacht.
Mein Fazit daraus war eindeutig: Leichtere Spitze, dünnerer, leichterer Schaft und kleinere Federn.

Eventuell kommst Du mit einem gebarrelten Schaft und leichter Spitze und kleinen Federn deinen Wunsch am nächsten.

Taurus
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mal ein versuch

Beitrag von Taurus » 31.08.2004, 22:12

Wenn Du Aluschäfte nehmen möchtest, würde ich einen 2012 oder 2014 XX75 empfehlen. Den kombinierst Du mit 100er Spitze und 4" Parabolfedern. Damit liegst Du im Spine noch richtig. Die Wandung des Schaftes ist dünner und dadurch leichter. Wie weit ziehst Du denn den Bogen? Hast Du mal Dein reales Zuggewicht ausgemessen? Außerdem würde ich immer ein Insert empfehlen, da kannst Du das Spitzengewicht austauschen und testen.
Es gibt kein "NORMALES" Leben! Es gibt nur das Leben!

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Bedenke ...

Beitrag von Juergen Becht » 01.09.2004, 08:42

eine zu kleine Feder bringt nur etwas bei sehr sauberem Ablass.
Wenn dein Pfeil rudernd & reitend den Bogen verlässt, verliert er natürlich erheblich mehr Energie als wenn er direkt nach dem verlassen des Bogens schon stabilisiert ist.
Hier ist dann evtl. eine etwas grössere Feder vorteilhaft, da sie den Pfeil schneller stabilisiert.

Ebenso die Spitze.
Wie wir ja alle wissen beeinflusst sie den dynamischen Spine beim lösen.
Spine zu hart oder zu weich = der Pfeil braucht länger zum stabiliseren und verliert Enegie.

Ich habe bis jetzt die besten Erfahrungen mit den von St.Einmann angesprochenen gebarrelten Schäften gemacht.
Was die Befiederung betrifft, habe ich sehr gute Erfahrung mit der Saubuckelform gemacht, mit einem leichten Drall angebracht.

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Beitrag von NORBERT SCHLIEBENER » 01.09.2004, 09:07

Die dünne 12er Wandung ist nicht stabil genug. Leicht und schnell krumm :(
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hannibal
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RE: spitze versus feder

Beitrag von hannibal » 01.09.2004, 13:49

Original geschrieben von AEIOU

ich hab einen leichten td-recurve (42# bei 28") dafür wirft das gute stück aber sehr flott.
.....
deshalb baue ich jetzt einen satz sehr leichter pfeile (5/16 oder X7-2114). ich möchte kein unnötiges gewicht an der spitze. habe vor 5" federn parabol (helisch) zu verwenden um den etwas weiter hinten liegenden pfeilschwerpunkt auszugleichen.
.....
meine frage: führt mich diese bautaktik zum ziel = schneller pfeilflug, rasches stabilisieren nach dem abschuss, wenig pfeilabfall und flache flugbahn bei geringer penetrationstiefe.
:o


Hallo AEIOU
nachdem meine kaputte Schulter das Ziehen meiner schweren Bögen nicht mehr zulässt, habe ich mir einen 40 lbs "Deerhunter" zugelegt, der bei meinem Auszug nur noch ca. 46 lbs hat. Da ich aber die Reichweite meiner leistungsstarken Bögen gewohnt war, wollte ich wie bisher bei allen jagdlichen Entfernungen +/- draufhalten.
Damit musste ich mich auch mit dem Thema leichte Pfeile auseinandersetzen.
Nun, ich habe mich zuersteinmal für 2 Pfeilsätze mit unterschiedlichen Materialien entschieden:

1. Easton Carbonaeros Epic 500 , 100 gr. Spitze, 4" Saubuckel
Dieser Pfeil ist nicht nur sehr leicht sondern auch ungemein robust. Gerade bei einem Fehlschuß in härteren Untergrund hält der Pfeil ne Menge aus.
Vorallem gibt es nur 2 Betriebszustände: Kaputt oder aber Kerzengerade. Nicht so bei den Alus, die sich verbiegen können und dann wieder "einigermassen zugrechtgebogen" werden müssen. Deshalb nutze ich den Epic auch gerne beim Roven.
Das neue C2-Carbon-Verbundmaterial hat auch den Vorteil, dass der Pfeil die Zerfaserung, wie bei früheren Carbonpfeilen, nicht kennt und somit bei einem Bruch wie ein Alu abknickt. Leider gibt es noch einige Vereine, welche den Carbonpfeil im Reglement verbieten. Da sind die Österreicher wesentlich technisch fortschrittlicher und haben bei vielen Turnieren diesen "Schwachsinn" abgeschafft. zB: Lienz 2004 aber auch Kufstein wird 2005 das unsinnige Reglement aus den o.g. Gründen abschaffen.
Aber auch in Bayern waren und sind dieses Jahr die ersten Lichtblicke zu verzeichen. :anbet

Abschließend zu bemerken ist der extreme Geschindigkeitszuwachs mit fast 20 feet/sec im Speedometer gegenüber Alus mit gleichem Spine und der damit verbundenen extrem flachen Flugbahn. Der Extrembereich beim "Draufhalten" ist sogar ein paar Meter weiter als bei meinen alten starken Bögen.
Der Preis spricht auch für sich: 3,80 Euronen inkl. Nock und Insert

2. 2213er Alu Platinum Plus, 100 grain, 4" Saubuckel
ca 4 gramm schwerer als ein vergleichbarer Carbonaeros Epic ist dieser Pfeil das leichteste, was ich für meinen Bogen nutzen kann. Diesen Alu nehm ich ausschließlich für Turniere bei den eben Carbonaeros noch nicht erlaubt sind. Die Pfeilgeschwindigkeit ist im Speedometer nur ca. 2-3 feet schneller als meine alten 2216er Alus aber immer noch ca. 15 feet schneller als meine 5/16 Kiefernholzpfeile mit 5" Englishstyle-Federn und 100 grain Spitze

Die Flugeigenschaft ist hervorragend, jedoch sollte man mit diesen Alupfeilen auch treffen.
Schüsse in härteres Gelände (z.B. leichter Bachkies aber auch in eine Buche)bringen schon den Pfeil zum Verziehen, welche man zwar +/- richten kann, aber meistens keinen 100% Rundlauf mehr gewährleisten.
Der Extrembereich beim "Draufhalten" entspricht mit diesen Alus genau dem meiner alten starken Bögen.


Fazit: Die Flugeigenschaften von beiden Pfeilarten sind m.E. hervorragend, vorausgesetzt es findet ein sauberer Schießstil (Ablass, etc ppp.) statt.

Mein bevorzugter Pfeil ist der C2-Carbon aus der EASTON Carbonaeros-Serie und ihm wird auch die Zukunft gehören. Traditionell sind eh einzig und allein die Holzpfeile, aber darüber mögen sich die traditionellen Philosophen unter uns zu anderer Zeit an anderer Stelle die Gemüter erhitzen :D
Vollkommene Liebe und vollkommenes Vertrauen
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Lebe und lass leben - sei im nehmen so ma?voll wie im geben

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