Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

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Snake-Jo
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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von Snake-Jo » 23.08.2010, 14:00

Richtig gute Schäfte wird man nur im Freiland erhalten. Hier ein Bild von meinem Busch, ca. 3,5 Jahre nach Einpflanzen des Ablegers. Er ist 2 m hoch, hat sich nach dem Verbiss im Winter gut erholt und wurde immer gut gedüngt und gewässert. Es ist wohl Pseudosasa japonica. Die hängenden Triebe sind vom Vorjahr, die aufrechten sind dieses Jahr gewachsen.

Bild

Bild

Die diesjährigen Triebe sind mit rund 8 mm in einem Bereich, wo sie für meine RB-Schäfte herhalten können. Sie werden dann nächstes Jahr geerntet. Man sieht auch die vorjährigen Stängel (gelb), sowie die wenig heraustretenden Nodien und langen Internodien. Das gibt gute Schäfte! :)

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skerm
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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von skerm » 23.08.2010, 15:21

Sehr schöne Bilder!

Ich hab letzten Sommer eine Portion Pseudosasa japonica irgendwo übers Internet gekauft und eingesetzt. Sie hat eine gute Portion Dünger in die Erde bekommen und wurde viel gegossen. Sie hat den Winter gut überstanden und wächst brav vor sich hin. Es wird bald Zeit für eine Rhizomsperre... sagt meine Mutter, in deren Garten die Pflanze steht. Ich bin dafür, daß sie sich ausbreitet :D

Gruß,
Daniel

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Snake-Jo
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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von Snake-Jo » 23.08.2010, 15:52

Meine Sorte wächst ohne große Rhizome, d.h. jedes Jahr wird der Busch um max. 10-15 cm im Radius größer. Auch auf dem unteren Bild zu sehen: Das sind die max. Abstände zu den alten Trieben, also alles im grünen Bereich. ;D

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von benzi » 23.08.2010, 16:30

so sieht meine im Frühjahr geplanzte Pseudosasa japonica heute aus:

Bild

etwas Sorgen bereiten mir diese Nebentriebe:

Bild

wie ist das bei Euch?

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von the_Toaster (✝) » 23.08.2010, 18:36

Interesannter Verlauf des Wachstumsexperiments.

Kleiner Hinweis für die Trocknung der Schäfte. Erspart dann hinterher einen großteil des Richtens.
Das Bündel Bambusstäbe dicht zusammenbinden und das Packet dann an einer festen Latte festbinden.
Eine andere Variante hat mir einer vom BSC in Hubbelrat erklärt.
Fräse in ein dickes Brett mehrere ein cm breite und tiefe Nuten. In diese kommen dann die Bambusstäbe. Obandrauf kommt dann wieder ein Brett und wird verklemmt. Wenn das Ganze vorher gut durchlöchert ist, so dass Luft gut zirkulieren kann sollen die Bambusstäbe dann gut und gleichmäßig ohne sich zu verziehen trocknen können.

Um den Bambus im Winter vor Frost zu schützen kann man über ihn Urgroßmutters Nachthemd drüberstülpen. Sieht merkwürdig aus. Wirkt aber.

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von Karnickel » 23.08.2010, 20:12

@Snake-Jo, du kannst zwar schöne Bögen bauen aber von Bambus hast du keine Ahnung. Dein Bambus ist nie und nimmer ein Pseudosasa japonica, da du selber schon sagst, das deiner keine Ausläufer macht.

Es gibt doch im Netz genügend Info über Bambus, man muss sich halt nur mal etwas intensiver damit beschäftigen!

Seid mir nicht allzu Böse, aber was in diesem Thema an Halb (Nicht) wissen verzapft wird, geht auf keine Kuhhaut.

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von acker » 23.08.2010, 20:23

Karnickel , Du als Bambuszüchter hast dann die hocherwürdige Aufgabe , sofern es Dir genehm ist , wissen über Bambus hier zu verbreiten :)

Ich lasse mich gerne belehren :)

Gruß acker
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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von the_Toaster (✝) » 23.08.2010, 20:26

Dann kläre uns auf anstatt nur rumzunörgeln.

Dieses Buch könnte erhellend sein:

http://www.amazon.de/N%C3%B6rgeln-Deuts ... 3596178592

---

zwei unwissende ein Gedanke...

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von benzi » 23.08.2010, 20:54

the_Toaster hat geschrieben:Dann kläre uns auf anstatt nur rumzunörgeln.


das sehe ich auch so, rumstänkern ist halt leichter als sein eigenes VOLLwissen mit anderen zu teilen............. >:(

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von skerm » 23.08.2010, 20:55

Würd mich auch interessieren. Ich hab einfach mal drauf vertraut, daß mich der Internethändler nicht übers Ohr haut und mir irgendeinen Bambus verkauft ;)
Aber wenn ich mir die Nodien in Jos Bild anschau, dann ist das für mich perfekter Pfeilbambus, welche Spezies (?) das auch immer sein mag.

Gruß,
Daniel

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von Der Wanderer » 23.08.2010, 20:58

Leute, mal zur Erinnerung, Bambus ist ein Gras und wächst nur wenige Wochen (manche Botaniker sagen nur wenige Tage) im Jahr. Ich kann mich da an eine Anpflanzung auf der Mainau erinnern, von deren Halmen hätte man ohne Probleme einen Bogen bauen können. Das Problem ist nur, wie bekommt man so was geerntet und von der Insel runter.
Was in verlaufe des Jahres gewachsen ist könnt ihr bedenkenlos im Herbst "ernten.
Wenn Ihr also Pferilmaterial braucht dann solltet Ihr Euch mal mit einem Gärtner unterhalten, oder selber langjähruige Testreihen anstellen.

Gruß Martin

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von acker » 23.08.2010, 21:00

So sehen die , welche ich als Pflanzstäbe letztens gekauft hatte auch aus .
Gruß acker
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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von benzi » 23.08.2010, 21:39

in jeder Literatur die ich bisher dazu gelesen habe, wurde dazu geraten, für Pfeilschäfte zweijährige Triebe zu ernten

benzi

ich muss ein bischen mit der neuen Farbe spielen......... ;D
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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von Snake-Jo » 23.08.2010, 22:05

@karnickel: Es ist wohl P. japonica, hatte ich geschrieben, tatsächlich weiß ich es nicht genau.
Von den zahlreichen Bambus-Arten kommt sicher eine große Anzahl für die Pfeilschaft-Gewinnung in Frage. Es gibt z. Z. ca.
115 Bambus-Gattungen mit etwas über 1.000 Arten, wobei die Systematik bis heute nicht ganz eindeutig ist und sich die
Spezialisten immer noch weitere Zuordnungen einfallen lassen. Die exakte botanische Bestimmung bei Bambus ist
ohnehin schwierig, da er nur selten, manchmal in Abständen von 20 Jahren und oft länger, blüht. Da aber die botanische
Systematik sich nach der Blüte richtet, ist es leicht einzusehen, dass die Bestimmung nicht ganz einfach ist. (Ich bin übrigens Biologe und falls meiner mal blüht, werde ich ihn bestimmen.)
Einigen wir uns darauf, dass es von P. japonica alleine zahlreiche Sorten gibt, darunter auch nicht ganz so heftig Rhizom treibende (übrigens nur eine Frage der Länge, dennn Rhizome treiben sie alle ;) ). Meine Art oder Sorte ist jedenfalls für den Pfeilbau hervorragend geeignet. :)

@Benz: ja, zweijähriger Bambus bzw. Ende des zweiten Jahres geerntet, wenn er seine Konsistenz geändert hat, sichtbar am Gelbwerden.

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von Karnickel » 23.08.2010, 23:20

@Snake-Jo, sehr gute Antwort! Ich entschuldige mich hier öffentlich bei dir.

Würde das gerne mal am Feuer besprechen, sieht man sich mal im realen Leben?

z.B. mal in NB?

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