Vom Schößling zum Pfeil

Alles zum Thema Pfeilbau.
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acker
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Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker » 01.09.2010, 14:36

Da ich irgendwie , warum auch immer ::) , ( und sagt nun blos nichts ;D ) viel mehr Bogen als Pfeile habe versuche ich momentan dieses Ungleichgewicht etwas zu nevillieren.
( obwohl ich Pfeilbau als Strafarbeit empfinde :P , seuche..)
Bambuspfeile habe ich nun einige gebaut, mit dem Bau von "primitiv" Pfeilen aus Schößlingen soll es nun weitergehen.
Im saplingtunier 2 habe schon ein wenig in die Richtung geschnuppert , ein wenig Grundkenntnisse angelesen sowie erprobt , getestet und Pfeile aus eigener Gartenernte gebaut.
Dieses Wissen möchte ich nun vertiefen .

Im Groß habe ich Hasel geerntet und etwas Hartriegel . ( Im Winter wäre es die bessere Zeit gewesen , ist klar )
Hasel bietet sich für mich gradezu an, es wächst bei uns an jeder Ecke , da muß man nicht lange suchen .

Gruß acker
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Haselschößlinge 005.jpg
Ein Pfeilschaft Feuerwerk
Haselschößlinge 002.jpg
Haselschößlinge 001.jpg
Die Ernte noch mit Rinde
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acker
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker » 01.09.2010, 17:31

Einen Teil habe ich schon fertig endrindet , das geht frisch sehr fix, nur 3 Stecken waren noch sehr nass unter der Rinde .

Bild

Auf Lager liegt zur Zeit:
Rose , Eberesche ,Hasel, gemeiner Schneeball , Pfeifenstrauch , Schlehe , Pflaume X, Hartriegel , Faulbaum und anderes wie zb Forsythie

Um meine Produktionsgeschwindigkeit zu erhöhen habe ich mir einen 3 Fach Befiederer gebaut , nix tolles , halt funktional aus Holzresten , die Klammern habe ich mal um 2er Pack für ein paar Cent im KIK gekauft .
Bei weitem nicht so schön wie der kooperative klasse Befiederer von Klaus und Walta :-[
Bild

Gruß acker
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von klaus1962 » 01.09.2010, 21:05

Die Hartriegel sind aber nicht auf dem Fotos, oder ?
Die haben doch so eine knallrote Rinde.
Ich habe die Hartriegel (so fern es welche waren), die ich damals beim Saplingturnier geerntet habe, nie verwenden können. Sie sind auch nach langem trocknen und heißluftrichten, nie richtig fest geworden. Wenn ich sie gebogen habe (zwecks Spinetest nach Gefühl ;) ) , sind sie einfach in dem gebogenen Zustand geblieben. Etwa so wie eine Plastilin-Wurst.
Aus Spaß habe ich deshalb ein kleines Körbchen damit geflochten. Das hat aber prima damit geklappt. ;D

Bin gespannt, ob Deine Hartriegel was taugen.

Gruß
Klaus

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acker
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker » 01.09.2010, 22:27

@Klaus: Nö , auf den Fotos ist noch kein Hartriegel.
Ja , die haben eine ziemlich knallig rote Rinde , Du hast warscheinlich einen Jahrestrieb genommen , die sind noch nicht richtig "fest" im Holz .
Man sollte am besten immer 2 jährige Triebe nehmen , grade bei Rose hat man sonst nur eine Spaghetti geerntet -< die sehen dann zwar schön hellgrün ,straff und grade aus , taugen aber noch nicht zum Pfeilbau.-> eher zum flechten :)

Hier noch ein paar andere: Faulbaum , Rose , Eberesche , der Hartriegel ist auch hier nicht mit dabei , der lag noch vor der Tür ::)

Bild

Die abgeschabten Rindenreste mit Messer :
Bild

vlr : Faulbaum ,Schneeball , Hartriegel ,Eberesche , Rose ,Hasel

Bild

Ob aus der Eberesche groß was wird bleibt abzuwarten , die sind schon arg krumm und astig.

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Galighenna » 01.09.2010, 22:51

Das sieht aber doch schon gut aus. Ich würde jetzt um jeden Stapel aber mit aller Kraft nochmal ein dünneres Seil komplett drumwickeln und die Stäbe so gut es irgend geht gleichmäßig zusammenbinden. Vielleicht hilft das, die Stäbe von vornherein etwas gerade zu bekommen...

Vielleicht die Seil&Keil Methode anwenden O0 >:D :D
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker » 02.09.2010, 00:02

Och, gerichtet werden müssen sie so oder so, große Kurven sind kein Problem grade zu bekommen , nur kl Knicke und Etagen sind schon nerviger und die bekommmt man auch nicht frisch raus.

Bei den nassen habe ich an den Enden 2 -3 cm Rinde stehen gelassen als Rissschutz.
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von klaus1962 » 02.09.2010, 08:11

Ha, das wirds wohl gewesen sein. Da hab ich sicher einjährige Hartriegel erwischt.
Aber das schöne rot ist ja wirklich verlockend. :D

Während Deine geernteten Stengel trocknen,sollest doch nochmal über ein Heizgerät mit mehr Power fürs Richten nachdenken. Sonst wirst Du uns noch verrückt (wegen Bogenbau-Entzug !), wenn das ewig dauert. ;)
Entweder meine laute Röströhre oder den leisen Mini-Röst-Ofen von Toaster.
Beides hat nämlich einen entscheidenden Vorteil gegenüber der freien Flamme. Durch die Tunnelbauweise ergibt sich eine bessere Wärmeverteilung und -ausbeute rund um den Schaft. Bei einseitiger, offener Erwärmung verpufft die meiste Hitze ungenutzt am Schaft vorbei. Ich denke der japanische Pfeilbauer (Video) mit seinem Tonofen wird das wohl auch gewußt haben.

Gruß
Klaus

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Jolinar » 02.09.2010, 09:28

Wenn sie fertig sind, kannst mir ruhig welche abgeben - ich werd schon was finden, was ich drauß machen kann :D

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von captainplanet » 02.09.2010, 09:45

acker hat geschrieben:@Klaus: Nö , auf den Fotos ist noch kein Hartriegel.
Ja , die haben eine ziemlich knallig rote Rinde , Du hast warscheinlich einen Jahrestrieb genommen , die sind noch nicht richtig "fest" im Holz .

Es gibt auch eine Zuchtform von Hartriegel, die auch eine knallrote Rinde hat. Nicht nur die einjährigen Triebe. Sieht man oft in Gärten/Parks. Vielleicht meint er die. Sie bildet aber net so schöne, gerade Schößlinge aus wie die Wildform.

Grüße Georg
der die Rezensionen der Pfeile aus Eberesche und Rose (Rosa canina?) schon mit Spannung erwartet! :)

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von klaus1962 » 02.09.2010, 10:02

@Captain
Kann schon sein. Ich hatte meine vergangenen Winter in der Donau-Au gepflückt. Ob das eine Zuchtform, die dort jemand ausgesetzt hat, oder eine Wildform war, kann ich nicht sagen. Der Strauch hatte jedenfalls schöne gerade Triebe. Die jüngeren, welche mir vom Durchmesser passend vorkamen waren ziemlich rot. Die älteren, aber zu dicken Triebe, hatten schon eher braune Rinde.

Gruß
Klaus

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker » 02.09.2010, 11:06

@Captain : Ja , die habe ich auch im Garten , die Hartriegel Zuchtform.
Werde mal Fotos machen.
Die Rose , sind halt von verwilderten Stöcken oder direkt von Wildrosen, welche sorten das nun genau sind , weiß ich nicht aber zumeist sind die Stöcke unter der Veredelungsstelle ja auch von der Wildform.

Klaus : Ja haste wahr, ein wenig optimierung in der Hitzequelle könnte ich schon machen , aber erstmal steht noch Schaftsuche und Schaftschneider auf dem Programm , hatte da gestern eine Idee ....

Gruß acker
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von KnechtKarl » 02.09.2010, 11:26

Auf die Rosenschäfte bin ich auch sehr gespannt.

Mir ist es noch nie gelungen, Rosenschößlinge Rissfrei zu trocknen. Zu früh geschält, schon mal gleich gar nicht.

Dafür wurden sie immer knochenhart. Dürften also nen mordsmäßigen Spine haben.

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Ravenheart » 02.09.2010, 13:01

klaus1962 hat geschrieben:Die Hartriegel sind aber nicht auf dem Fotos, oder ?
Die haben doch so eine knallrote Rinde.


Jaein! Es gibt gelben und roten Hartriegel! Der Rote hat auch ein LEICHT rötlicheres Holz. Die Schösslinge vom Gelben können durchaus auch eher grün sein (zumindest auf Fotos!).

Rabe

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker » 02.09.2010, 13:10

Rose habe ich im saplingtunier schon erfolgreich verbaut, diese war aber eher mopelig vom Schaftdurchmesser / spine gesehn -> aber nicht schlecht !
Ja, sie ist schwieriger zu trocknen , Risse hatte ich auch zu beklagen aber zum Glück da wo ich sie wegschneiden konnte.
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von captainplanet » 02.09.2010, 16:42

Ich schätze man kann am Ende gerissene Pfeilschäfte, wenn der Riß net zu lang ist, auch ein Stück einsägen und eine Nockverstärkung einkleben wenn der Schaft sonst zu kurz würde.

Zum Hartriegel noch ein paar Worte: Der Rote heiß meines Wissens nur so weil sich die Blätter im Herbst so schön rot färben. Ich sehe zwar oft rötliche einjährige Triebe, aber oft sind sie auch völlig "normal". Weiß net wovon das abhängt. Der gelbe Hartriegel oder Dirndlstrauch, der wesentlich seltener ist, hat seinen Namen von seiner Blütenfarbe.

Grüße Georg

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