Pfeile richten, brechen etc.

Alles zum Thema Pfeilbau.
entman
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Pfeile richten, brechen etc.

Beitrag von entman » 30.04.2003, 16:14

Also mal wieder ein paar Fragen: wie richtet ihr eure Pfeile? mir brechen dabei ab und zu welche ist das normal? wie benutzt man ein Pfeilziehgerät und bringts das und ist der Feuchtigkeitsgehalt eines Pfeils wichtig? Mir kommen meine Pfeile immer sehr! trocken vor, brechen die deswegen schneller? das sind jetzt ne menge fragen ohne Kinderüberraschung aber vielleicht könntet ihr mir trotzdem Auskunft geben, ich bring dann auch schokolade nach wildenstein mit ; )
Tradition heisst nicht die Asche aufheben, sondern die Flamme weiterreichen.
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Beitrag von Zentaur (✝) » 30.04.2003, 16:26

@entman
pfeilzieher bringt's echt. meine mit acryllack lackierten zedernpfeile bappen immer ein wenig in den scheiben, durch die kurzzeitige hitzeentwicklung beim eintreten. hinterher klebt entweder etafoam, pu oder diese holzspäne an den schäften.  NERV!!!
habe jetzt veiles ausprobiert und die dinger einfech -nach neuerlichem lackieren- mit einem stück kernseife eingerieben, wirken lassen und nochmals mit einem baumwolltuch abgerieben. das ganze 2x. wirkt! pfeile lassen sich leichter ziehen.

was das richten angeht, habe ich keine erfahrung. habe gehört mit hilfe von wärme (evtl. föhn?).
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
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gervase
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Beitrag von gervase » 30.04.2003, 16:35

fön nur, wenn die teile nicht lackiert sind, weil sich sonst der Lack auflöst.
Am besten ist ein Heisswasserkocher. Bei offenem Deckel die Pfeile im Dampf erwärmen und dann biegen. Müssen dann aber zum trocknen gerade eingespannt werden, da sich das Holz sonst wieder zurückbiegt.
Damit´s leichter rausgehen, hat jeder sein eigenes rezept. von Teflonspray über Silikon bis Speckschwarte. Hauptsache bappt net.
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Harbardr
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Beitrag von Harbardr » 30.04.2003, 17:41

...da ich meine Schäfte "nur" mit Hartöl behandle, mach ich's just wie Gervase, nur, dass meine Schäfte nach dem Richten senkrecht aufgestellt werden.
Sollte ab und an mal ein Schaft beim Richten brechen, dann hat er meist eine Stauchung, oder / und ist bereits angeknackst.
Bei langer Bruchfläche leime ich den Schaft und richte ihn dann.

Das Behandeln mit Hartöl bewirkt ausserdem, dass die Pfeile im Zielmedium nicht kleben. Funktioniert bei fast allen Materialien recht gut. Aber... Inzwischen gibt's auch 3D-Viechzeugs aus gummiartigem Material, das Pfeile, jeglicher Machart u. Oberflächenbeschaffenheit, nur schwerlich hergeben mag.

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Beitrag von Zentaur (✝) » 30.04.2003, 17:50

@harbardr
du ölst dann aber erst nachdem du die federn geklebt hast, nehme ich an.
wie bekommst du das öl dann an die stellen zwischen den federn, ohne letztere komplett einzusauen?
wieviele schichten öl machst du drauf?
wenn mehrere, dann mit zwischenschliff (wg der sich aufstellenden holzhärchen)?
ist das sog. hartöl das gleiche, wie leinölfirniss?
wie regelmässig ölst du nach, oder barucht man das nicht?
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Beitrag von Harbardr » 30.04.2003, 18:04

@Zentauer
nö, nö, mach ich nach dem Nockensägen!
Je nach Oberfläche ein- bis zweimal (mit biologischem Parkettbodenöl, das auch unter der Bezeichnung Hartöl zu finden ist) u. nach ca. 12 Stunden Trockenzeit geh ich kurz mit feiner Stahlwolle drüber (auch beim evtl. Zwischenschliff).
Nachölen tu ich nur, wenn ich mit den Pfeilen mal so richtig im Regen war, oder nach einer Schaftreparatur u. dann auch nur bis unterhalb der Federn.

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Beitrag von entman » 30.04.2003, 18:06

@gervase
wie spannst du die denn senkrecht ein?



und weiss niemand etwas über den Feuchtigkeitsgrad von pfeilen und was der bewirkt?
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Beitrag von gervase » 30.04.2003, 18:11

2 Kanthölzer mit V-Kerbe. Pfeil dazwischen und mit Schraubzwinge zusammenhalten. Die Kanthölzer nehm ich auch zum Verdichten der Pfeile.
Pfeil einlegen und mit Teigroller aus Marmor drüberrolen. Pfeil dabei immer ein bisschen mitdrehen.
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Beitrag von Taubert » 30.04.2003, 19:42

@ entmann
Fred Asbell beschreibt in seinem Buch (Bd. 1) das Richten mit einer Hand. Dabei verteilt sich der ausgeübte Druck m.E. vglw. gleichmässig. Mit dieser Methode sind mir bislang nur vorangeknackste Schäfte gebrochen. Allerdionmgs lasse ich mir mit dem Richten auch etwas Zeit (mehrfache Richten mit Ruhezeit dazwischen). Mehrfach verbogene Schäfte, die einfach nicht gerade werden wollen, können durch das wiederholte Richten irgendwann weich und instabil werden.

@ gervase
Deine Pfeile kriegen ja wirklich eine Luxusbehandlung!

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Beitrag von Zentaur (✝) » 01.05.2003, 22:41

@harbardr
wie kleben denn die pfeile auf dem schaft, wenn du ihn vorher geölt hast?
oder härtet das öl so stark aus, dass das kein problem ist? wenn ja, wie lange muss man nach dem ölen warten, bis man was drau bappen kann?
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Beitrag von Ravenheart » 02.05.2003, 00:40

@zentauer

Du klebst Pfeile auf den Schaft??? COOL! Wie viele? Und wie fliegen die? Is bestimmt ne sichere Methode gegen Schaftbruch!!!

Zentauer unser "tapfres Schneiderlein": Mit einem Schuss sieben Pfeile im Ziel!!! hihi

;-)

(siehe Dein Motto...)

Rabe

• Nachricht wurde von ravenheart am 02.05.2003-00:42 nachbearbeitet!

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Beitrag von Zentaur (✝) » 02.05.2003, 04:52

hoppla!
ich meinte natürlich die federn. :-I
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Beitrag von Archiv » 02.05.2003, 11:20

Also, was die Feuchtigkeit angeht:Das ist bei Zedernschäften kein Problem, die sind schon von sich aus so Ölhaltig, dass man sie nicht mit Öl behandeln muss.
Kiefernholz...ziemlich trocken, bricht auch leichter.
Auf einen gebrochenen zedernschaft kommen bei mir 3 Kiefernschäfte.
Also würde ich sagen:Je trockener desto eher bricht der Pfeil.

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Beitrag von kra » 02.05.2003, 11:58

Kann ich so nicht bestätigen. Die Kiefernschäfte brechen bei mir _etwas_ häufiger, aber nicht so sehr wie du beschreibst.

Der Gehalt an äth. Ölen führt bei Zeder dazu, das ein Pfeil (zumindest der Schaft) nach einem Winter im Garten noch brauchbar ist!

Ich weiss nicht, ob man Feuchtigkeit (H2O Gehalt) und Ölgehalt miteinander verrechnen kann? (Spezialisten vor).
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Beitrag von Harbardr » 02.05.2003, 19:26

@Zentauer
...das Hartöl macht das, was sein Name schon aussagt, es härtet aus. Macht Leinöl übrigens auch, nur dass das wesendlich länger dauert. Die Holzoberfläche ist dann, ähnlich wie bei einem Lack, vesiegelt u. absolut trocken.
Manchmal lesen wir halt an den kleinen Dingen vorbei, drum nochmal :-))) ca 12 Stunden Trockenzeit reichen voll aus, wichtig aber, nach ca einer Stunde überflüssiges Öl abwischen.
Und stet's daran denken : alles auf Leinölbasis, so auch das Hartöl, neigen zum Selbstentzünden!!! Drum immer mit Öl getränkte Lappen luftdicht einpacken, oder feucht entsorgen. Behältnisse immer verschliessen.

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