meine ersten Fichtenholzpfeile

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mahagugu
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meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von mahagugu » 16.09.2015, 19:43

Schäfte und Truthahnfedern sind im Bogengeschäft gekauft worden.
Der Rest ist selbst gemacht.

Also sobald die Schäfte morgen trocken sind, will ichs dann angehen und meine ersten Pfeile , dann
mal befiedern und Nocken und Spitzen anbringen.

Für die Federn hab ich noch keine Schablone, jedoch habe ich schon Fotos mit Maßen wie Höhe
und Länge gefunden und den Namen der einzelnen Formen. Am einfachsten scheinen mir Old English
und Indian zu sein, wobei ich eher zu Indian tendiere , weil da die Höhe gleichmäßiger ist.
(muss mir das sowieso noch mal genau anschauen, bevor ich die Schablone zuschneide)

Erklärung zu den Bildern:

Schäfte - Fichtenholz, 5/16" im Durchmesser, Länge ca. 80 cm , Gewicht ca. 250 Grain
(auf dem Foto sinds sie grad mit Leinöl bestrichen)

Nocken (mit der Säge ca. 5 mm eingeschnitten, der Rest mit Schleifpapier)

Spitzen, Blunts (sind alle schwerer als 60 Grain)
die schwerste Spitze hat an die 6 Gramm , also fast 100 Grain
((vielleicht schaff ichs die Muttern durch selbstgegossen Bleiringe zu ersetzen))

Fertigung von "Leim" aus Gelatine
Dateianhänge
nocken+schaftloch.JPG
weiß nicht ob das "Schaftloch" heißt , aber ich steck den Rohling da durch und schleif ihn hinten zu recht ... (dauert ewig)
blunts.JPG
müssen nicht immer Kolbenpfeile aus Vollholz sein
50cent-broadhead.JPG
bringts auf 6 Gramm oder fast 100 Grain ... leider nicht so scharf geschliffen
5cent-broadhead.JPG
leider unscharf , aber man sieht genug .... "just my 2 cents" (now the real meaning of it)
hautleim-wasserbad.JPG
wird dann wieder flüssig wenn man die dose wieder ins wasserbad gibt
von-gelatine-zu-hautleim.JPG
zuschneiden der Gelatinplatten
truthahnfedern+rabenfedern.JPG
die gefundenen Federn schienen mir dann nicht so geeignet wie die gekauften
leinoel-bestrichene-schaefte.JPG
Fichtenholzschäfte beim Trocknen
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ralfmcghee
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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von ralfmcghee » 16.09.2015, 20:32

Also wirklich, vor so etwas habe ich Respekt. Du hast eine unkonventionelle Denke, wenn auch hier und da vielleicht ein wenig verkopft. Interessant finde ich es aber allemal.

Aber warum tust Du Dir denn einen solchen Aufwand an? Für die Befiederung täte es ein billiger Sekundenkleber aus einem Resteshop. Für exakt geschnittene Federn würde ich vorerst Fertigfedern in der gewünschten Form und in den gewünschten Farben empfehlen. Für die Nocken hätte ich auf Standard-Plastiknocken zurückgegriffen und als Spitzen finde ich Schraub-Feldspitzen gut, einfach zu handhaben, bei Pfeilbruch wiederverwendbar und variabel. Dass Du gleich alles von Grundauf selber herstellen willst, scheint mir ziemlich ambitioniert.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, möchtest Du Deine Pfeile mit Metallblunts ausstatten. Auf was willst Du denn damit schießen? Ich kann mir vorstellen, das so ein Pfeil wie ein Dum-Dum-Feschoss wirkt. Ein wenig praktische Erfahrung habe ich mit Gummiblunts zum Aufstecken. Die richten bei geeigneten Zielen auch schon einige Verheerungen an. Aber damit kannst Du wenigstens einmal auf ein weiches Sofakissen schießen, ohne dass etwas zu Bruch geht oder dass Du Löcher irgendwo hineinhaust (selbst ausprobiert). Jedenfalls schätze ich, dass Dich jeder Parcoursbetreiber vom Gelände jagt, wenn er die Muttern-Spitzen sieht. ;D

Ich bin aber schon gespannt auf Deine nächsten Postings.
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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mahagugu
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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von mahagugu » 16.09.2015, 20:57

ralfmcghee hat geschrieben:...
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, möchtest Du Deine Pfeile mit Metallblunts ausstatten. Auf was willst Du denn damit schießen? ....


Ein Plastiksackerl mit Heu ausstopfen und an einer Schnur an einen Baum hängen. Hat man getroffen sollte
sich das eine Weile bewegen. (ist mir zu den Kolbenpfeilen eingefeilen ... )

Irgendwo auf youtube hab ich auch Spitzen gesehen aus zusammengezwickten Metallrohr.
Sollte sich das alles nicht als praktisch erweisen, bleibt ja noch immer das Bogengeschäft.

Hab ich schon mal erzählt, dass meine Begeisterung für Pfeil und Bogen mit youtube-Videos von selbsthergestellten
Pfeilspitzen aus Bierflaschen begann?
Es ist Winter, die Leute gehen mit den Hund spazieren und so ganz nebenbei sehen sie wen/mich mit Sonnenbrille
und Haube wie ich Glasscherben bearbeite. (alles schon passiert und Zeugen gibts genug)
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Bausch & Bogen
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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von Bausch & Bogen » 16.09.2015, 21:10

Moin.

Fragen über Fragen...
Sind die nocken & Spitzen nur Versuche oder willst Du sie an die Schäfte leimen? Stumpf????
Weißt Du, das Leim/Gelantine/jeder-mir-bislang-begegnete-Klebstoff auf ungehärtetem Leinöl garnicht, auf polymerisiertem nur sehr bescheiden hält? Leinöl härtet je nach Schichtdicke/Sikkativmenge/UV-Einwirkung/(Befragtem :D) zwischen 1 Monat und Niemals aus :(, aber Federn kann man zumindest auch wickeln :D
Hast Du Dir mal angeschaut, wie Andere im Forum Pfeile bauen? Ich glaube vom Heidjer hab ich da viel gelernt (und vielen Anderen)

Viel Erfolg,
Christian

PS:
Ich hab ein wenig aus den Augen verloren, womit Du aktuell schießen willst, aber mich beschleicht das Gefühl zumindest die rechte Nocke wird auf einer normalen Sehne mit Mittenwicklung klemmen. Ich habe vor nicht allzulanger Zeit mal gedacht, das wäre schon nicht so schlimm und hab in windeseile dazugelernt ::)
Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt. (Gandhi)

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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von Sateless » 16.09.2015, 21:24

Sehr engagiertes Projekt. Sehr ausbaufähiges Resultat. Viel Erfolg mit dem nächsten Satz Pfeile.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

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mahagugu
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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von mahagugu » 17.09.2015, 15:07

Habs zuerst probiert und mir dann Videos von Adamusminor auf youtube angeschaut.

Gerade mit der rechten Nocke habe ich schon mal geschossen. Ist die , die ich noch mal
zusammengeklebt habe.

Heute habe ich dann die Federn zurechtgeschnitten und die Nocken angeklebt.
Wenn man die stumpf anklebt, so kann man sie immer noch mit Klebeband, mehreren Lagen
Zeitungspapier und einer Wicklung verstärken. Bei den Versuchspfeilen, hat das bis jetzt immer
gut funktioniert ... wenn nicht kann man immer noch Aufstecknocken darausmachen oder
eben spleißen.

Sollte irgendwas bei den Pfeilen nicht funktionieren, lass ichs euch garantiert alle wissen.

Meine ersten drei Federn , hab ich mal verhaut, weil ich die ohne Klebeband zugeschnitten habe.
Vielleicht kann ich mit einer neuen Federform noch irgendwas retten.

Da ich 6 zugeschnittene aus meinen 3 unzugeschnittenen machen wollte , sind die jetzt auch nur
11 cm lang , wobei die Federform 9 cm lang und maximal 17 mm hoch ist. Vorn und hinten ist
halt noch ein cm für die Wicklung.

Die "Spitzen" hab ich wie man sieht nicht vor stumpf anzukleben. Für die Blunts könnte ich mir ja noch
ein Metallrohr in Schaftstärke besorgen , quasi zur Verstärkung und für zusätzliches Gewicht.

Anregungen und Videos gibts ja .... und die Nocken kann ich auch noch verbessern. Überlegt hab ich
mir Buchsbaum, weil das schon wer für die Overlays verwendet hat , oder vielleicht komm ich auch
zu Rinderknochen. Das ich welche aus einem geeigneten Gestein schleife mag ich jetzt nicht ausschließen.

Was von den Pfeilen dann schießbar sein wird, wird dann auch geschossen.
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mahagugu
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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von mahagugu » 18.09.2015, 11:02

Die nächsten werden garantiert besser. Quasi als Negativbeispiel poste ich jetzt
einen kompletten Pfeil mit aufsteckbarer 5Cent-Spitze.

Zum Kleber ...
nach einen Tag ist das Leinöl womöglich schon so weit aufgesaugt oder eingetrocknet, dass
der Hautleim problemlos drauf hält.
Den Hautleim einen Tag trocknen lassen und dann am nächsten Tag hab ich mit Tapetenkleister
weitergearbeitet. (ein halber Teelöffel Tapetenkleister , 4 Teelöffel Leitungswasser ... ergibt mehr
als genug ) (( gut muss der Kleister eh nicht halten und der Kleister stinkt nicht und trocknet nicht so schnell ein))

Mit der Scherenspitze , einer Schraube usw. wurde dann halt ein Loch gebohrt.... (vorher wurde die
Verstärkung aus Papier und Wicklung angebracht) und die 5Cent-Spitze einfach aufgesteckt.
Die Spitze mit "minimalen Vorschaft" soll sich ja leicht lösen und den Hauptschaft nicht ruinieren.

Die Verstärkung und das Aufstecken hab ich mir von der TBB und von Ishi (was halt im Netz davon auffindbar ist)
abgeschaut. Original sind natürlich Sehnenwicklungen, weil die sich ja bekanntlich zusammenziehen.
Dateianhänge
federform-karton.JPG
die Federform aus Karton
post-katastrophe.JPG
und nachher wirds nicht besser
pre-katastrophe.JPG
jetzt schon eine Katastrophe
ganzerpfeil.JPG
der ganze Pfeil am Küchentisch
5cent-aufgesteckt.JPG
Loch gebohrt und aufgesteckt ...
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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von Ravenheart » 18.09.2015, 11:33

Hmm.. Jetzt muss ich mal was einwerfen:

Die geistig-kreative Leistungsfähigkeit eines Individuums setzt sich im wesentlichen aus 2 Komponenten zusammen:

1. der Intelligenz. Diese ist zu einem Teil genetisch festgelegt, also angeboren (- oder nicht ;D ), zum anderen Teil (durch Förderung und Entwicklung der genetischen Anlagen, über Ernährung, Training und Anregung) im Rahmen der kindlichen Entwicklung zur Entfaltung gebracht (- oder nicht).

2. aber auch der Extelligenz. Diese setzt sich zusammen aus dem Lernen der Erfahrungen und Fertigkeiten ANDERER, also Eltern, Lehrer, Mitmenschen, Gesellschaft, Kultur.

MIR kommt es nun so vor, als wärst Du ein Mensch, der sich nur auf seine Intelligenz stützt, die Extelligenz aber ignoriert. (Sonst würdest Du nicht so unsinnig schlechte Pfeile bauen, denn die Informationen, wie man GUTE Pfeile baut, sind hier ja reichlich vorhanden!!)

Nun hast Du natürlich das RECHT, das zu tun, das will ich gar nicht in Abrede stellen!
Ich möchte Dir nur zu bedenken geben: Du reduzierst damit definitiv Dein Potenzial!

Ein (nach MEINER Auffassung) klügerer Weg wäre, die hier gebotene Extelligenz erst mal zu NUTZEN, erst mal gute Pfeile zu bauen, und DANN, auf der Basis des Wissens und der Erfahrung, wie es RICHTIG geht, Wege zu suchen, diese SINNVOLL zu variieren, um Deine individuelle Version daraus zu machen.

Denk mal drüber nach! :)

Rabe

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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von Neumi » 18.09.2015, 11:59

Moin mahagugu, ich schliesse mich Rabe zu 100% an. Allerdings finde ich das, was Du treibst ausserordentlich amüsant. Das hat für mich mächtig viel Unterhaltungswert und treibt mir bei jeder Deiner Posts ein fettes Grinsen ins Gesicht ;D ;D
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Bowster
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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von Bowster » 18.09.2015, 13:19

vielleicht bst Du ja auch Psychologiestudent und amüsierst Dich an den Reaktionen anderer auf deine Vorstellung? ???

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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von Blacksmith77K » 19.09.2015, 09:40

Diese Ignoranz (...schon seit dem Bogenbau-Thread...) ist beschämend wie irrational. Desweiteren führt sie zu massivem Desinteresse an den Postings, sowie zum Einstellen jeglicher Hilfestellungen...

Wozu die Mühe des Versuches jemandem etwas zu erklären, was er sowieso nicht aufnehmen will/kann. ???

my2cent
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von Jophipa » 19.09.2015, 09:49

Absolut interessant wieviel Mühe sich Leute machen, um unbelehrbare zu belehren.

Wolle

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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von apaloosa » 19.09.2015, 09:59

ich meld mich mal wieder zu unserem "Freund". Ihr müsst nur den Namen richtig lesen und übersetzen ....gugu (Tippfehler) ....guru (großer Lehrer=Professor (ein zerstreuter)) dann passt das doch alles zusammen ;)

VG
Harald

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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von Heidjer » 19.09.2015, 12:18

Ach der Name enthält Tippfehler, dann weiß ich jetzt endlich an wen er mich erinnert, gab da in den 70'er Jahren eine Trickfilmfigur Mr Magoo. ;D


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: meine ersten Fichtenholzpfeile

Beitrag von Snake-Jo » 19.09.2015, 14:32

Bitte bleibt sachlich,
bleibt cool,
übt Nachsicht...

Man muss ja nicht antworten! ::)

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