Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

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Dongelong
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Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

Beitrag von Dongelong » 17.02.2017, 23:40

Hallo zusammen.
Ich hab mich durchs Forum gelesen und das Wiki zur Spineermittlung X-fach studiert. Ich glaube ich habs grob verstanden.

Meine Daten:
Hasel Flachbogen 38#
28" Auszug
12 Strang Dacron Sehne, flämisch gespleißt
kein Bogenfenster

So, und jetzt die Unklarheiten.
Im Wiki werden für Selfbows vom Spine -10% bis -25% je nach Bogenqualität abgezogen. Ich als Totalanfänger (auch im Bogenbau) habe keine Ahnung wo ich meinen Bogen da einordnen soll. Vermutlich kann da niemand eine Aussage machen aber ein "Tipp" würde mir schon weiterhelfen.
Es ist der Bogen aus folgendem Thema:
viewtopic.php?f=15&t=28644&start=60#p523545
ich muss mal ein aktuelles Bild machen da sich das Zuggewicht zum damaligen Stand noch verringert hat.

Meine Rechnung sieht bis jetzt so aus:
(sicher bin ich mir allerdings nicht ob das passt)
Selfbow -17% (die mitte angenommen zwischen 10% und 25%)
100gn Spitze -10%
125gn Spitze +-0%

also wäre ich bei einem Schaft mit 30#-35# ... :-\

Mein Plan ist 11/32 Fichtenschäfte, beide Spitzen und 4" Federn dazu zu bestellen.
es sei denn mir sagt jemand dass meine Theorie irgendwo einen Fehler hat. ;D

Gruß
Dongelong
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Neumi
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Re: Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

Beitrag von Neumi » 17.02.2017, 23:58

Tach, ausm Bauch raus würd ich max. spine 30# nehmen, 100 oder 125 grains spitzen drauf machen und net versuchen 11/32 Pfeile ( 30# spine bei so dicken Pfeilen?) mit dem Bogen zu schiessen.
Wenn Du dickere Pfeile schiessen willst, brauchst halt auch einen dickeren Bogen ;D
Zu so nem Bogen würd ich mir die dünnsten Standard-Holzpfeile nehmen - 5/16
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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fatz
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Re: Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

Beitrag von fatz » 18.02.2017, 09:27

Dem wuerd ich mal so anschliessen, nur dass ich dir Bambuschaefte empfehlen wuerde. Die stecken einfach deutlich mehr weg als Holz
Haben ist besser als brauchen.

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Dongelong
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Re: Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

Beitrag von Dongelong » 18.02.2017, 10:09

Ok
Danke Neumi, auf 11/32 kam ich nur weil ich dachte die halten eben mehr aus.
Zum Spine sagst du lieber max.30#. Dann suche ich jetzt also nach 25#-30# Spine.

@fatz:
Bambus hab ich mich noch gar nicht schlau gemacht. Ich glaube aber gelesen zu haben dass da gerne mal Kleber nicht hält...

@all
Wie kommt ihr auf den Spine von 30#. Auf ein Bauchgefühl kann ich leider nicht zurückgreifen.
Sollte ich meinen Bogen mit mehr als 17% Richtung mies bewerten. (Ich habe übrigens keine Angst vor einer ehrlichen Antwort)
Oder gibt es einen anderen Grund/ist meine Rechnung falsch?
Bisheriger Rechnungsansatz:
Selfbow -17%, Pfeillänge 29" +8%, 100gn Spitze -10%, bzw 125gn Spitze +-0%
100er Spitze = 81% = 31#
125er. = 91% = 35#

Ich glaube die rechnerei übersteigt mein bognerisches können. Ich möchte es aber dennoch verstehen und nicht bei den nächsten Pfeilen wieder Rätsel raten müssen.
Danke euch beiden.

Dongelong
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Re: Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

Beitrag von Heidjer » 18.02.2017, 11:25

Mach einfach mal, Deine Überlegungen sind richtig und führen zu einen Pfeil der fliegt. ;)

Einen Pfeil so abzustimmen, dass er auf alle Entfernungen optimal fliegt und sicher in der Zehn steckt, das kann in einer Wissenschaft ausarten, die zudem noch einen Schützen voraussetzt der einen absolut sicheren gleichmäßigen Ablass hat.
Hat man dagegen Abweichungen von 10% -20% im Spine, Gewicht oder FOC dann wird es nur eine Acht. ;D Tatsächlich stellt sich ein Schütze innerhalb weniger Schüsse (3-5) auf einen Pfeil ein, der nicht optimal fliegt und kompensiert rechts/links und hoch/tief Abweichungen sehr schnell. ;) Wichtiger als ein optimaler Pfeil ist für jeden Schützen, dass alle Pfeile gleich sind und wenn sie Abweichungen haben, dann alle die gleichen Abweichungen, nichts ist schlimmer als wenn ein Pfeil immer etwas links und zwei Pfeile immer etwas tief abweichen, wärend die Masse der Pfeile rechts/hoch trift. ;)

Gut abgestimmte Pfeile werden Wichtig wenn man viele Bögen und Pfeilsätze hat und man zwischen diesen auch wechselt. Will man dann auf Tunieren noch im ersten drittel mitschiessen, dann müssen die Pfeile so aus jeden Bogen heraus gehen wie man zielt und schiesst. ;)

Pfeile für leichte Bögen (unter 30#) oder sehr starke Bögen (über 75#) abzustimmen, ist viel schwerer wie für Bögen im Bereich um 50#.

Gefährlich wird es nur, wenn Pfeile über 50% zu weich sind, aber die Gefahr besteht bei einen 35# Bogen nicht. ;) Zu weiche Pfeile werden schnell verschleissen und brechen und zu harte Pfeile immer schlecht fliegen oder am Bogen anschlagen. ::)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

Beitrag von fatz » 18.02.2017, 12:24

Zum Bambus: Ich schiess aufm Parcours eigentlich nur noch Bambus. Kleber haelt. Sowohl Sekundenkleber an den Federn (evtl. vorher ein bissl anschleifen) als auch Eule endfest fuer die billigsten Klebespitzen
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Re: Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

Beitrag von schnabelkanne » 18.02.2017, 12:30

Servus, 11/32 mit 35# machen keinen Sinn und gibt es glaub ich auch nicht.
Nimm 5/16 mit 30-35# entweder Fichte oder Zedernholz. Du kannst ja dann durch Kürzen oder Tapern die Pfeile noch anpassen, falls der Spinewert zu gering oder zu hoch ist.
lg Thomas
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Re: Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

Beitrag von apaloosa » 18.02.2017, 13:13

Hallo,
ich würde 30-35 Spine wählen mit einer 100er Spitze.
Ich verwendie 5/16 und 31-32 Spine Pfeile bei meinem 40# Eibenbogen, Gewichtsdiff. +/- 0,5 Gramm.

VG
Harald

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Re: Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

Beitrag von killerkarpfen » 18.02.2017, 13:17

Deine Rechnung stimmt schon, auch das was bisher gesagt wurde. (Nur die Idee mit den Graspfeilen ;D äh Bambus ist gar nicht meine Welt)

Es braucht zum Anfang recht viel Aufwand und Erfahrung gute Pfeile auf Anhieb herzustellen. Vielleicht hab ich es überlesen, auch die Schaftlänge spielt eine ebenso wichtige Rolle in der Abstimmung.
Ich kann nicht rechnen, glaube aber mit der Zeit effektiv mit dem Bauchgefühl sehr gut zu liegen. Da ist auch zu sagen, dass noch ganz andere Faktoren den Pfeilflug beeinflussen, wie stimmender Nockpunkt, Ablass aber auch der Bogen selbst. Verdrehte Wurfarme oder unstimmiger Tiller vom oberen zum unteren Wurfarm. Und last but not least, die Theorie ist auf 28" ausgelegt. Wenn Du weiter oder kürzer ziehst ändert sich das Verhalten der Pfeile sehr.

Zu Beginn ist es immer ratsam diverse Pfeile zur Verfügung zu haben. Vielfach haben die Schäfte im Verkauf auch grössere Abweichungen als auf der Schachtel angegeben ist. Deshalb ist ein eigener Spinetester von Vorteil. Auch genügend Material zum ausprobieren.

Als letzter Tip sind Rohschaftteste ein sicherer Indikator zum ermitteln der richtigen Pfeile. Das ist ein Pfeil ohne Federn der auf kurze Distanz 8 - 10m auf die Scheibe geschossen wird. Wenn die sauber gerade aus dem Bogen kommen und auch einigermassen gerade in der Scheibe stecken, fliegen die mit Befiederung um so besser. Wenn sie quer zur Schussrichtung fliegen passen sie nicht :D

Auch ein Papiertest ist einfach aufgebaut und sehr aussagekräftig.
hier und da vielleicht hilft es Dir weiter.
Eppur si muove

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Re: Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

Beitrag von Dongelong » 18.02.2017, 21:25

OKAY, ich danke euch allen.
Freu mich und bin begeistert wieviele wissende sich hier an nur einem Tag Zeit nehmen um Einsteigern wie mir weiterzuhelfen.
Großes Lob!

Es wird Fichte werden (den Bambus hebe ich mir für später auf)
Evtl. bestellt ich auch noch 70gn Spitzen dazu
Ihr hört von mir.

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Re: Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

Beitrag von Hieronymus » 19.02.2017, 14:40

Vielleicht hilft dir ja der Rechner weiter .


http://www.archers-multitool.com/tool/spinecalc
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Salvador Dalí

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Re: Unklarheiten zu den ersten Pfeilen

Beitrag von Dongelong » 19.02.2017, 17:15

Danke, den Rechner kenne ich.
Da kam glaub ich ein Spine von 33 raus.
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