Robinie als Pfeilmaterial?

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hope65
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Robinie als Pfeilmaterial?

Beitrag von hope65 » 13.08.2006, 23:17

Hat jemand Erfahrung bei Robinie als Material für Pfeilschäfte?
Normal nehme ich Fichte oder Kiefer, bekomme aber bald einen kompletten Baum Robinie, vielleicht lohnt es sich, nicht nur Bögen daraus zu bauen?

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Atheos
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Beitrag von Atheos » 13.08.2006, 23:36

Also ich war, bzw. bin noch sehr zufrieden mit meinen Robinien-Pfeilen.

Ich bekam vor 4 Jahren mal ein Duzend Schäfte, aus denen machte ich 6 Turnierpfeile, 3 Jagd- und 3 Flu-Flu-Pfeile.

Die Jagdpf. und die Flus hab ich immer noch.
Die Schäfte sind etwas schwerer, aber halten echt was aus. Manche behaupten, dass sie sich leicht verdrehen würden, aber das kann ich nicht bestätigen. Man muss nur Acht geben bei der Lagerung.

Kleiner Link dazu

LG, A.
Das Bogenschießen war so einfach, bevor wir alle anfingen nachzulesen, wie wir es tun sollen.

frei nach Ben Wyld

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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo » 14.08.2006, 08:20

Jawohl, ich kann das von Atheos Gesagte bestätigen, auch meine Robinienschäfte aus 2 Schichten geleimt halten hervorragend. Ich denke, es sind die stabilsten Schäfte, die es gibt.
Ja, Robinie ist ein schweres Holz, aber die Schäfte können auch dünner gebaut werden, weil Robinie gleichzeitig ein sehr starkes Holz ist, also bei gleichem Spiniwert dünner. Vergleich:
Schäfte für einen LB mit 50 lb haben bei mir 8,2-8,5 mm Durchmesser und wiegen 32 g.
Vorzugsweise nimmt man für die Schäfte:
ganz trockenes Robinienholz der leichteren Qualität mit hoher Zugspannung (testen). Das fette, schwere Holz mit überbreiten Jahresringen ist nicht geeignet.

Brucky
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Beitrag von Brucky » 15.08.2006, 00:33

Robinie ist auch als Vorschaft gut geeignet:
Bild
funzt ganz gut und sieht schön aus

Auf dem Foto sieht man einen 4-Fachspleiß, die Schäfte sind selber vorbereitet (also nur der Spleiß), den fertig zum verleimen vorbereiteten Vorschaft gibts bei www.whitewood.de (für die, die keine R. haben :-) )
oder man sägt die VS selber heraus, mit einer Japansäge geht das ganz ordentlich

Zur Reparatur (von alten Pfeilen) mache ich der einfachheit halber nen 2-Fachspleiß
Das ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile

Aristoteles


Keine Ahnung..... aber davon jede Menge

hope65
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RE:

Beitrag von hope65 » 15.08.2006, 10:23

Original geschrieben von Brucky

Robinie ist auch als Vorschaft gut geeignet:


Auf dem Foto sieht man einen 4-Fachspleiß, die Schäfte sind selber vorbereitet (also nur der Spleiß), den fertig zum verleimen vorbereiteten Vorschaft gibts bei www.whitewood.de (für die, die keine R. haben :-) )
oder man sägt die VS selber heraus, mit einer Japansäge geht das ganz ordentlich



Hallo Brucki

Das sieht wirklich prima aus, das hatte ich auch schon vor. Aber bisher hielten mich die Beschreibungen zur Herstellung eines 4fach-Spleiß ab, denn ich habe keine Oberfräse und es scheint mir auch recht aufwändig.
Du erwähnst die Japansäge, wie darf man sich das vorstellen?

Brucky
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Beitrag von Brucky » 16.08.2006, 01:14

Hi,

danke für die Blumen :-)

Du schneidest ein Leistchen mit 10x10 mm und ca. 15 - 22 cm länge aus.
von der Stirnseite her sägst Du das Leistchen kreuzförmig ein, ich mach das auf so 12 - 15 cm länge - je nach Vorschaftlänge.
Wichtig ist das Du hier genau arbeitest - der Schnitt sollte paralell u. mittig sein (damit ist das spätere anpassen des Vorschaftes, also das ausrichten und rundhobeln leichter )

ich hoffe das ist einigermassen verständlich :-)


wenn ich mal geeignete Robinie erhalte werde ich das mal mit den Vollschäften probieren, es scheint sich ja zu rentieren...
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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo » 16.08.2006, 09:05

@Brucky: Genauso mache ich es beim V-Spleiß, also dem 2-fach Spleiss.
Nun haben wir also den Vorschaft kreuzförmig eingesägt. Was mache ich aber mit dem Gegenstück, also dem abgebrochenen Pfeilende. ich glaube, dass wird einigen noch nicht klar sein.

hope65
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RE:

Beitrag von hope65 » 16.08.2006, 10:33

Original geschrieben von Snake-Jo

@Brucky: Genauso mache ich es beim V-Spleiß, also dem 2-fach Spleiss.
Nun haben wir also den Vorschaft kreuzförmig eingesägt. Was mache ich aber mit dem Gegenstück, also dem abgebrochenen Pfeilende. ich glaube, dass wird einigen noch nicht klar sein.


Stimmt! Mir ist die Erklärung zwar einleuchtend und naheliegend (habe ich auch bereits so auf einem Bogenmarkt gesehen), aber der eigentliche Pfeilschaft muß ja auch bearbeitet werden und da kommt glaub ich sonst die Oberfräse zum Einsatz (die ich eben nicht habe).

@ Brucki: Wenn Du den Weg nicht scheust, kannst Du von mir Robinienholz haben, sobald mein Baum gefällt ist!

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Beitrag von morganalafay » 16.08.2006, 12:35

Moin,

mit der Fräse ist es einfacher und genauer, aber man kann auch ne feine Säge nehmen.

Man muß in den Schaft 4 Nuten von 90 Grad im Winkel von 90 Grad bringen die auf etwa 10 bis 12 cm auf Null laufen.
Klingt kompliziert aber ein Bild würde es erklären, hab nur grad keins.

Es geht in jedem Fall auch mit ner Säge.

Gruß Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....

Matthias Herp
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Vierfachspleiß

Beitrag von Matthias Herp » 16.08.2006, 12:52

Hallo zusammen!

Der vierfachspleiß (mit der Säge) ist in der Bibel des traditionellen Bogenbaus, Band 3 gut erklärt. Ich habe nur leider keinen Scanner....

Liebe Grüße,
Matthias

Ferdinand
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Beitrag von Ferdinand » 16.08.2006, 21:02

Hat einer von euch einen Simshobel daheim? Damit müsste man die gesägten Flächen eigentlich nacharteiten können.
Ich bin grad mit einem Satz Fichtenpfeile mit Apfelvorschaft und Nockinlay beschäftigt, allerdings nur mit Zweifachspleiß, sonst hätt ich das schon ausporbiert.

Und dann noch ein paar Links zu Simshobeln:
http://www.feinewerkzeuge.de/esims.htm
http://www.feinewerkzeuge.de/sims.htm

Viele Grüße,
Ferdinand
Holz
Ein Wort mit nur einer Silbe, aber dahinter versteckt sich eine Welt voller M?rchen und Wunder
(Theodor Heuss)

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graue Theorie

Beitrag von Boettger » 16.08.2006, 23:25

Ich stell mir das von Hand immer noch ziemlich schwer vor (koperneckisch).

Sicher gehen aber nicht alle Japansägen wirklich gut. Ich denke sie sollte nicht zu lang sein und vor allem am Rücken versteift sein. Dann hat man vielleicht eine Chance.

Zum Nacharbeiten stell ich mir ein scharfes, nicht zu schmales Stemmeisen als besser geeignet als einen Simshobel vor.

viel Erfolg!

Brucky
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Beitrag von Brucky » 17.08.2006, 00:53

Ups, da stand ich ein bisschen auf der Leitung :schaem
war aber auch spät gestern, da hab ich dann den Schaft vergessen *rausred* ;-)
Ich mache demnächt ein paar Fotos von einer Sägelehre

mir ist übrigens eine normale Feile (Dreikant u. Rechteck) zum nacharbeiten am liebsten


@ Snake-Jo: wie kann ich mir das mit Zugspannung testen bei Robinienschäften vorstellen? Ist das so eine art Bruchtest?
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Beitrag von Brucky » 17.08.2006, 23:23

Damit ich hier nicht noch mehr OT werde hier ist die Lehre für den Schaft
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Beitrag von nordbogen » 18.08.2006, 14:58

Ohne alles gelesen zu haben: meine sind dünner als wie es Kieferschäfte sind. Ich habe sie aus Bogenholzresten gemacht, wobei ich auch nicht sonderlich auf Ringverlauf achtete und auch nicht brauche. Sie halten einfach!
Viekant a. d. Bandsäge gemacht und auf dem Bandschleifer rund geschliffen, nachgeschbt und durch eine Lehre gezogen für gleiche Durchmesser.

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