Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Hölzer, Kleber, etc.
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Osboan
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Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von Osboan » 28.11.2013, 23:25

Hallo,

nachdem ich mittlerweile schwer am planen bin, bald mal meinen ersten eigenen Bogen zu bauen, ernte ich schon mal vorsichtig ausgewählte Hölzchen.
Hier eine Aufzählung dessen, was ich gerade so geschnitten habe bzw was es bei uns so gibt. Könnt ihr mir vielleicht , wie ich das jeweilige Holz am besten trockne? Will mich in ein paar Monaten nicht ärgern müssen und hab noch keinerlei Erfahrung.

Hartriegel: wächst bei uns wie Unkraut. Schöne gerade Stämme bis ca. 10 cm Dicke lassen sich leicht erlegen, einen mit ca. 6 cm hab ich schon. Auch manche Kornelkirschen lachen mich schon an...
Pfaffenhütchen: wächst auch sehr gut bei uns, nur sind selten gute Stämmchen ohne Drehwuchs zu finden. Hab schon ein gutes Stämmchen und zwei ein wenig gewundene und verdrehte.
Ahorn (Feld-, Berg- und Spitz-) gibts auch massenweise, damit will ich wahrscheinlich anfangen. Hab mir gestern einen Stamm mit ca 7 cm Durchmesser geschnitten.
Holunder: Wächst viel bei uns, habe schon mehrere Staves im Auge und heute einen erlegt mit ca. 8 cm unten.
Eibe: für später mal, komme an bis zu armdicke Äste und Stämmchen, hab schon 2 im Keller.
Liguster: gibts auch schöne bis Armdicke bei uns
Hasel: gibt's die nicht eh überall? ;)
Ulme: komme wahrscheinlich bald an schöne Stämme mit bis zu 12 cm Durchmesser.
Hainbuche: gibt's auch viel bei uns
Walnuss: heute viele wilde Walnüsse gefunden...ist das überhaupt Bogenholz?

Habe die bis jetzt geernteten Stämme mal als ganzes in der Borke gelassen an den Enden versiegelt im kühlen Keller stehen. Vielleicht könnt ihr mir ja ein bisschen weiterhelfen.

Danke und Grüße
Oscar
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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von Ravenheart » 28.11.2013, 23:32

Ganz lassen = Risse garantiert. Bei den meisten zumindest.
Staves sollten MINDESTENS halbiert sein (je nach Dicke)...

Dünnere Stämme lassen sich schlecht spalten. Besser ist da, sich die geeignete Seite raus zu suchen und die Gegenseite mit dem Ziehmesser weg zu schneiden. Den Markkanal in der Mitte gerade so noch mit weg.

Dickere Stämme (also etwa ab 10 cm) kann man spalten. Das hat 2 Vorteile:
1. Du bekommst - wenn beide Seiten gut sind - 2 Staves (oder ab 15 cm sogar vier, wenn Du viertelst)
2. Du erkennst Drehwuchs.

Bei Hasel ist Drehwuchs nicht störend. Bei allen Anderen wird es ab 45° Drehung schwierig...

Zum Spalten guckst Du:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=21413&p=373592#p373592

Rabe

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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von inge » 28.11.2013, 23:36

Rabe,
deine Uhrzeit stimmt nicht. Bist eine Stunde voraus.
lg
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von Ravenheart » 28.11.2013, 23:39

...echt jetzt?

Uhrzeit.jpg

;D ;D ;D ;D

Mädel, DU hast noch Sommerzeit! ;)

Rabe

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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von inge » 28.11.2013, 23:41

Freu mich schon auf den März.
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von Ravenheart » 28.11.2013, 23:43

Uhrzeit2.jpg


:) ;)

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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von Gornarak » 29.11.2013, 07:27

Bei Eibe kann man die Rinde drauflassen. Die platzt dann beim Tillern ab. Bei anderen Hölzern sollte die Rinde in der Regel gleich runter. Insbesondere bei Ahorn freuen sich sonst schon die Insekten auf das Holz. In der Regel geht frische Rinde auch einfacher runter. Gerade Eschenrinde kann trocken extrem zäh und hart sein.

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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von Osboan » 29.11.2013, 11:44

Vielen Dank für die schnellen Antworten und den Link zum Spalten.

Mit spalten hab ich vom Holzmachen her schon Erfahrung, das dürfte also gehn.
Ja das mit den dünnen Stämmchen war mir nicht ganz klar, da dachte ich dann, wenn ich die spalte, bleibt
mir eventuell nicht mal mehr genug Dicke für das Griffstück über und ich muss dann was anleimen.

Dann werd ich das mal mit dem Ziehmesser machen. Eieiei, ne Bandsäge muss irgendwann her, ich seh's schon :)

Vom Ahorn hab ich ja schon gelesen, dass er anfängerfreundlich ist, wie steht's denn da mit dem Hartriegel und Paffenhütchen?

Hab noch einiges in alten Hecken ausgemacht: Wildrose, Schwarzdorn, Berberitze... was sagt ihr dazu?


Grüße
Oscar
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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von Ravenheart » 29.11.2013, 12:35

Osboan hat geschrieben:... da dachte ich dann, wenn ich die spalte, bleibt
mir eventuell nicht mal mehr genug Dicke für das Griffstück über und ich muss dann was anleimen.


Das kann durchaus sein!
Es gibt 2 Wege da raus:
1. Man lässt im Griffbereich - aber nur dort - den Stamm auf voller Dicke. MANCHMAL reißt er nicht. Sicherer ist ab, genau in Griffmitte bauchseitig längs einen kleinen 2mm tiefen Spalt oder Sägeschnitt zu machen, dann reißt er - wenn - wenigstens dort.
Man kann den Griff auch seitlich SCHMALER schneiden, auch das mindert das Riss-Risiko, kann aber dazu führen, dass er dort dann KRUMM wird (was sich aber richten lässt...).

2. Man leimt eben hinterher was drauf. Auch kein großes Problem...

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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von Bowster » 29.11.2013, 12:42

Es gibt 2 Wege da raus:
1. Man lässt im Griffbereich - aber nur dort - den Stamm auf voller Dicke. MANCHMAL reißt er nicht. Sicherer ist ab, genau in Griffmitte bauchseitig längs einen kleinen 2mm tiefen Spalt oder Sägeschnitt zu machen, dann reißt er - wenn - wenigstens dort.

meistens zumindest, ich hatte schon 2 x den Fall, daß ich den Stave sogar fast bis zum Markkanal eingeschnitten habe und daß er trotzdem noch rückenseitig gerissen ist.

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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von Ravenheart » 29.11.2013, 13:10

Mit oder ohne Rinde?

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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von Bowster » 29.11.2013, 13:17

ohne(1x Flieder, 1x Holler) wobei Flieder für mich das fieseste Holz zum trocknen ist, aber es ist jede Anstrengung wert.

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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von arcus » 29.11.2013, 13:54

zu Liguster , Schwarzdorn und Wildrose kann i auch was beitragen, da ich selber Bögen daraus habe:

Liguster und Schwarzdorn-- Rinde runter--Kambium drauflassen--bis zur hälfte aufsägen

Wildrose --unbedingt Rinde drauflassen ! und mindestens ein Jahr trocknen

und net vergessen bei allen Hölzern die Stirnseiten versiegeln


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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von Frankster » 29.11.2013, 19:21

Zum Pfaffenhütchen:
Rinde runter, Kambium drauf lassen und spalten
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt

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Re: Verschiedene Staves, wie trockne ich die jeweils?

Beitrag von Osboan » 29.11.2013, 21:05

@ rabe: das mit dem Schnitt verstehe ich noch nicht ganz. Du meinst also genau bauchseitig den Schnitt in voller Länge des Staves ansetzen?

@ arcus und Frankster: Ja das mit der Rose hab ich schon bei den Schösslingen, dass die ewig nicht trocknen. Wie nehme ich die Rinde am besten ab und lasse dabei das Kambium drauf?

@Bowster: Ja vom Flieder hab ich nach langer Suche auch endlich 2 Staves ausgemacht, die ohne erkennbaren Drehwuchs dastehn. Wie sollte man denn den am besten trocknen?
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