Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Hölzer, Kleber, etc.
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LemanRuss
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Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von LemanRuss » 10.03.2016, 20:46

Hallo Gemeinde.

Was muss ich bei der Bearbeitung von Eibe beachten. Damit meine ich nicht unbedingt wie man das Holz bearbeiten sollte, sondern mein Interresse gilt hier mehr dem gesundheitlichem Aspekt. Eibe ist ja giftig das ist bekannt, wie sieht das mit trockenem Holz aus usw. Ich z.B. kann kein Haselnuß bearbeiten, vor allem kein frisches, da bekommen ich schon nen dicken Hals und bekomme Atemprobleme. Das kommt aber von ner Kreuzallergie des Heunschnupfens. Ich habe mich darüber auch schon mit mehreren Allergologen unterhalten aber das soll hier ja nich das Thema sein.
Über hilfreiche Hinweise wäre ich sehr dankbar.

MfG

LR
Nur weil viele etwas falsches tun, ist es noch lange nicht richtig!

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Mordrag
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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von Mordrag » 10.03.2016, 20:58

Hallo LemanRuss,

ich bin selbst Allergiker und kann Hasel nicht in geschlossenen Räumen verarbeiten.

Für Eibe gilt generell das selbe. Auch für Nicht-Allergiker. Eibe ist giftig. Dies kann durch den Staub der beim Schleifen oder Sägen entsteht in die Atemwege gelangen.

Um es abzukürzen:

Wenn du Eibe bearbeiten möchtest, dann bitte draussen und trotzdem mit Mundschutz. So mache ich es. Falls es draussen nicht geht. Dann mit Entlüftung und Mundschutz. Achte auch bitte auf Schutz für die Hände und Augen. Die kommen ja auch in Kontakt mit dem Staub.
Der Pfeil ist nicht weg....er ist jetzt nur woanders. ;-)

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Blacksmith77K
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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von Blacksmith77K » 10.03.2016, 20:59

Wenn du auf die Allergene im Eibenholz reagierst, reagierst du nunmal drauf. Dann musst du es bleiben lassen genau wie beim Hasel...
Allgemeine Hinweise beim Bearbeiten von Holz fallen in die Kategorie: Atemschutz wegen Schleifstaub.

Mordrag hat geschrieben:
Um es abzukürzen:

Wenn du Eibe bearbeiten möchtest, dann bitte draussen und trotzdem mit Mundschutz. So mache ich es. Falls es draussen nicht geht. Dann mit Entlüftung und Mundschutz. Achte auch bitte auf Schutz für die Hände und Augen. Die kommen ja auch in Kontakt mit dem Staub.


Wilde Geschichte... Eibe ist nicht giftiger als Robinie, Goldregen und viele andere Gehölze. ::)
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von Heidjer » 10.03.2016, 21:21

Wie jedes Jahr wieder, hier mal die etwas ausführlicheren Threads dazu.
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=10531
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=25&t=26679


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von Spanmacher » 10.03.2016, 21:38

Meine Meinung: Wenn jemand gegen bestimmte Holzstäube allergisch ist, dann merkt er das recht schnell.
Wenn nicht, ist er es nicht.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von Neumi » 10.03.2016, 22:29

Eibenstaub kann Dermatitis und Asthma auslösen - das Gift der Eibe ist aus meiner Sicht und in Bezug auf die Allergie auslösende Wirkung weniger kritisch. Das ist keine Theorie, sondern selbst gemachte Erfahrung.
Deswegen benutze ich bei Eibe möglichst schneidende Werkzeuge und arbeite niemals ohne Atemschutz und Feinstaubfilterung.
Ich sehe das aus eigener Erfahrung ähnlich wie Mordrag.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Klink
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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von Klink » 10.03.2016, 23:22

Ich, als Kraftwerker, mach mir aus Holzstäuben weniger ne Platte. Bei dem Dreck, was man in den alten Kisten teilweise zu futtern bekommt...
Ich hab auch noch keinen Waldschrat mit Atemschutz gesehen, sei es im hohen Alter, der marode Robinien, Eichen oder Buchen mit dem Fichtenmoped zersemmelt hat, und dabei fliegt auch einiges an Staub.
In China essen sie Hunde.

Barisat
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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von Barisat » 11.03.2016, 01:31

Hallo Allerseits, hallo LemanRuss

Du bekommst Probleme, wenn Du Haselnuss bearbeitest? Das ist interessant. Ich hab nämlich auch je nach Saison und Wetterlage im Frühjahr recht heftigen Heuschnupfen und bin unter anderem auch gegen Hasel allergisch. Ich hab hier einige Hasel-Rohlinge zum Trocknen liegen, die ich schon sehr bald anfangen will zu verarbeiten. Ich bin gespannt, ob ich da auch Probleme kriege.
Bei welchen Arbeiten bekommst Du denn die Probleme? Nur beim Schleifen, wenn Du den Staub einatmest (Was Du nicht tun solltest, sprich zieh ne Maske an.) oder auch, wenn Du nur grobe Späne ziehst?

Gruß

Barisat >:)
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LemanRuss
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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von LemanRuss » 11.03.2016, 06:59

Hallo allerseits.

Danke für eure Antworten.
@Barisat

Ja bei mir äußert sich das so, meist bei frischem Holz beim Sägen oder schneiden reicht schon aus wenn ich den Geruch in die Nase bekommen. Dann ist das der gleiche Effekt wenn ich jetzt z.B, ne Haselnuß esse. Da schwillt der Hals zu und ich bekomme Atemprobleme und heftige Magenbeschwerden. Dabei sind das eigentlich alle die Holzsorten deren Früchte ich nicht essen kann z.B. Pflaume, Kirsche usw. Ich muss jedoch dazu sagen das ich das letzte Mal trockene Kirsche bearbeitet habe, da war gar nichts zu merken. Also das sind so Sachen die man ausprobieren mus. Wobei das mit unter recht gefährlich werden kann.
Über das Thema habe ich auch mit einigen Allergologen gesprochen. Die sagen nur weil du auf irgendwas nicht allergisch getestet wurdest heißt das noch lange nicht das du darauf nicht allergisch reagieren kannst und umgekehrt.

Im Zweifelsfall einfach weglassen.
Bei mir war eben der Grund das ich ja schlecht ne Eibenfrucht essen kann. Ist auch keine da, das Holz schon!

MfG

LR
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captainplanet
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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von captainplanet » 11.03.2016, 07:46

LemanRuss hat geschrieben:Bei mir war eben der Grund das ich ja schlecht ne Eibenfrucht essen kann. Ist auch keine da, das Holz schon!

Natürlich kannst Du das. Die Früchte der Eibe sind sogar das einzig Ungiftige an ihr. Nur den Kern sollte man wieder ausspucken, der ist ebenfalls giftig.
Allerdings ist die schleimige Konsistenz nicht jedermanns Sache.

Lg Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von Klink » 11.03.2016, 10:26

Aber wie heftig ist das denn, dass man keine Kirschen und Pflaumen essen kann? Das mit Nüssen kenn ich ja von einigen Leuten, aber das???
In China essen sie Hunde.

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jetsam
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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von jetsam » 11.03.2016, 10:54

Steinobst und alles mögliche an Südfrüchten kenn ich auch. Wenn man sich reinhängt, kann man gegen alles allergisch werden. Es gibt Leute, die gegen Licht allergisch sind, berühmtes Beispiel Hannelore Kohl.
Schlägt die Brücke zum Thema da jetzt der Lichtbogen? Autschn, Kalauer aus.
Sei froh, daß Du so unbeschadet bist.
Dies ist die Welt.
Wundervolle und schreckliche Dinge werden geschehen.
Sei ohne Furcht.

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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von tommi370 » 11.03.2016, 10:56

ich habe Heuschnupfen und kann weder Kirschen, Pflaumen noch Äpfel essen, ist gar nicht so selten. Man kann auch ohne diese Früchte leben.
Beim Bearbeiten eines Apfelbaum-Rohlings hatte ich Allergie-Erscheinungen.

Gruß
Thomas

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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von Gringo » 11.03.2016, 17:47

Das nennt man übrigens Kreuzallergie.
If you're willing to change the world, let love be your energy.

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Re: Hinweise zur Bearbeitung von Eibe

Beitrag von killerkarpfen » 11.03.2016, 19:38

Wie Allergiker auf Eibe reagieren weiss ich natürlich nicht.

Die Gefahr einer Vergiftung durch Taxol / Taxin ist jedenfalls äusserst gering. Taxin ist vor allem in den Blättern (Nadeln) und den Samen enthalten. Auch in der Rinde ist der Gehalt einiges höher als im Holz selber. Weiter ist die höchste Konzentration von Taxin im Sommer und auch dann nur für kurze Zeit. In der übrigen Jahreszeit ist er eher gering. Das weiss man aus der medizinischen Gewinnung für Krebsmedikamente.

Ergo ist die Gefahr bei der Verarbeitung von Eibenholz nicht grösser als bei anderen Hölzern.

Die Gefahr der Verstümmelung von gutem Bogenholz durch unsachgemässe Verarbeitung ist da einiges grösser >:)
Eppur si muove

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