Bogenholzernte nach der Mondphase

Hölzer, Kleber, etc.
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Nacanina
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Beitrag von Nacanina » 23.10.2005, 21:53

@Rabe
wie wahr- das mit den Kapillaren!
Zu einem echten Test gehört aber noch eine etwas höhere Grundgesamtheit, als einen Baum nach unten und einen Baum nach oben zu fällen!
Es gibt da statistische Regeln und Tests.
Noch mal:
Reißen tut Holz (und Bäume) wenn zu große Spannungen auftreten. Deshalb sollte eine gleichmäßige, langsame Trocknung erfolgen.
Bei einem Reifholzbaum (Wassertransport über den ganzen Stammquerschnitt) würde ich mit der Methode: Äste dran lassen, die Rißneigung verstärken! Denn die Rindennahen Bereiche trocknen stärker als die tiefer liegenden.

Was früher gemacht wurde k a n n sinnvoll gewesen sein. Es kann aber auch sein, dass es nur in einem anderen Zusammenhang sinnvoll war.
Oder es war kompletter Blödsinn. Ursache und Wirkung lasen sich manchmal nur schwer trennen und am Schwersten ist es, die richtige Ursache mit der richtigen Wirkung zu erkennen. Mit einfachen Erklärungen (das Wasser fließt nach unten in die Blätter!) kommen wir den Phänomenen n i c h t auf die Spur.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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geomar
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RE:

Beitrag von geomar » 24.10.2005, 08:58

Original geschrieben von surya
...
Der Glaube an irgendwelche Studien die irgendjemand gemacht hat ist für mich kein Wissen nur wenn ich die Erfahrung selbst gemacht habe ist es zufriedenstellend.
...



Auch ´ne klasse Einstellung... 8-)

Die Selbsterfahrung wird zum "Stand des gesicherten Wissens" erhoben, gleich - welche Erfahrungen andere gemacht haben und welch validierte Erkenntnis (von Logik und Empirie will ich gar nicht erst anfangen) dem entgegen steht.

Das erinnert mich jetzt wieder an diese Debatten, wo immer irgendwann jemand die Diskussion mit folgendem Text beendet: "...und wenn 10.000 Personen eine vollkommmen andere Erfahrung gemacht haben - mir doch egal, bei mir hat es so funktioniert und dewegen stimmt es auch so - BASTA!"
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 24.10.2005, 09:12

@Nacanina / Geomar: :-)

Mich würde mal interessieren, wie viele der klugen Holzbehandlungs - "Traditionen" für den BOGENBAU entwickelt wurden!!

Tischler/Zimmerer und Bogenbauer haben nämlich ganz unterschiedliche, ja fast GEGENTEILIGE Ansprüche an das Holz!!

Der Tischler möchte es es möglichst trocken, und das möglichst schnell. Außerdem möchte er es in möglichst breiten, zusammenhängend-rissfreien Stücken. Und es soll standfest sein, sich also nicht mehr "bewegen", nicht mehr "arbeiten"..

ICH möchte es NUR so trocken, dass ich es raspeln und schleifen kann, trockener NICHT!
DENN ich möchte, dass es sich VIEL bewegt, 1000de Male biegt und wieder ausrichtet, ZÄH, ELASTISCH, BIEGSAM soll es sein, dabei DARF es ruhig etwas krumm werden; und wie LANGE das Trocknen dafür dauert, ist mir ziemlich EGAL!
UND es darf, soll sogar REISSEN! ICH brauche nämlich nur Streifen von maximal 7 - 8 cm Breite, meist eher weniger; damit dieses Reißen KONTROLLIERT erfolgt, SPALTE ich es ja auch sofort!

Tja.... ;-)

Rabe

Trebron
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RE:

Beitrag von Trebron » 24.10.2005, 09:24

Original geschrieben von ravenheart

...und Du glaubst ECHT, dass Wasser in den Kapillaren eines Baumes durch die Schwerkraft beeinflusst wird, wenn der mit dem Stammende ein Stückchen höher liegt??? cool....
8-)

Rabe


Wenn die Säfte des Baumes bei einem stehenden Baum, entgegen der Schwerkraft nach oben in die Blätter gehen, werden die gezogen, oder von unten nach oben gedrückt ?
Wenn der Baum gefällt ist, und die Schnittstelle höher liegt als der Wipfel, kann ich mir gut vorstellen, dass der im Stamm befindliche Saft in den Bahnen weiter dorthin fließt, wo er gebraucht wird, zu den Blättern.
oder schließén sich die Bahnen SOFORT nach dem Fällen ?
Die von uns an den empfohlenen Terminen geernteten Stämme haben gehalten, was geschrieben stehet: sie sind nicht gerissen, auch ohne Versiegelung nicht !
Das WARUM, kann ich nicht beweisen, muß ich auch nicht :D

Trebron
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Nacanina
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Beitrag von Nacanina » 24.10.2005, 09:51

Es gibt eine "Saftpumpe" die auch funzt, wenn keine Blätter dran sind (Frühling) und die normale Transpiration der Blätter. Solange die Blätter transpirieren entziehen sie dem abgeschnittenen Holz Wasser- egal ob der Stamm nach oben liegt, oder nach unten.
Schaut euch mal eine lange Meterbank von gespaltenem Buchenbrennholz an. Da ist sehr selten mal ein Spaltstück mit einem Riß. Egal ob bei Mond oder nicht. Von meinem Bogenholz soll aber nichts reißen. Deshalb versiegele ich die Enden.
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Luftdruck?

Beitrag von Taran » 24.10.2005, 17:21

Die Röhren sind nach dem Fällen aber offen - spielt dann der Luftdruck auch eine Rolle (z.B. dass er alles nach unten in die Blätter drückt)?

Venenklappen haben Bäume ja wohl nicht, oder?
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

fenrir

Beitrag von fenrir » 25.10.2005, 12:26

Ich glaubs eher nicht, dass der Luftdruck bei vielleicht maximal 10 m Höhendifferenz (und mehr sind es ja wohl nicht, wenn Du den Baum bergab lagerst) eine Rolle spielt...unter Wasser wärs was anderes, da hättest du etwa eine Atmosphäre Druckdifferenz...aber da wird das Holz nich trocken, also auch Mist :-)

Heiko

*staun, staun, iregendwas muss am Mondholz dran sein...habt Ihr Euch mal angesehen, wie lang der thread ist...also wenn das mal kein überzeugender Beweis ist...*

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Beitrag von Archiv » 09.02.2006, 07:35

Hai

Auch wenn mich einige leute jetzt mit sämtlichen bekannten Voodooflüchen belegen (und vielleicht noch ein paar neue erfinden), kram ich das Thema nochmal vor.
heute morgen bin ich während meiner ersten Tasse Kaffee über einen Artikel in unserer Tageszeitung gestolpert.
In einer Nachbargemeinde wird tatsächlich ganz offiziell der Holzeinschlag durch das örtliche Forstamt nach dem Mondkalender geregelt und das offensichtlich mit gewaltigem Erfolg.
Laut Zeitung zahlen die Kunden ca. 30% mehr für solches Holz.

Wenn sich hier jemand für den Artikel interessiert, kann ich einscannen oder kopieren.

so long

Michael

Trebron
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Mondholzartikel

Beitrag von Trebron » 09.02.2006, 07:46

Hiiiiiieeeeeerrrrrr :D




Trebron
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ENDLICH isser wieser oben

Beitrag von geomar » 09.02.2006, 19:42

Hach - was hab ich diesen Thread doch vermisst! 8-) :engel

Original geschrieben von Damion

...Laut Zeitung zahlen die Kunden ca. 30% mehr für solches Holz.
...


Nun ja - das haben wir mal wieder das Spiel von Korrelation und Kausalität. :o

Da sagt der Wissenschaftler in mir erneut:
Die Tatasache dass im Schnitt 30% mehr für Mondholz bezahlt wird, ist vollkommen unabhängig von der Frage, ob Mondholz in irgend einer Form andere Qualitätsmerkmale ausfweist. :D

Solche Untersuchungen habe ich hier in einem speziellen Ordner gesammelt, den ich "Giftküche" nenne - unter anderem gibt es da eine Untersuchung aus Berlin, die statistisch belegt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Orangen und dem Auftreten eines Herzinfarktes bei über 80-jährigen gibt! Die Korrelation betrug 1! :D

In so fern:
Wenn in dem Artikel irgendwelche Untersuchungen genannt werden, hätte ich den auch gerne!


P.S.:
Nur, falls es wieder Einige in den falschen Hals bekommen haben:
Zur Frage, OB Mondholz tatsächlich andere Eigenschaften als "normal" geschlagenes Holz aufweisen tut, habe ICH mich bisher in diesem Thread noch gar nicht geäußert!
:knuddel
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Beitrag von Nacanina » 09.02.2006, 21:58

Ich habe in meiner Försterei letztes Jahr mehr als 14.000 m³ Holzgeschlagen. (das sind ca. 550 LKW´s voll) In der Regel an größere Abnehmer. Wenn jemand ein paar 100 m³ Mondphasenholz nachfragt und dafür 30% mehr bezahlt, bekommt er sie natürlich. No problem!
Das mit dem Einschlag in der einen Gemeinde scheint mir eine örtliche Geschichte zu sein:
Zimmermeister wird von Kunden nach Mondphasenholz gefragt. Dieser fragt Forstamt. FoA liefert und schreibt einen Presseartikel. Es wäre interessant zu erfahren, um welche Mengen es dort geht.
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zeitungsbericht

Beitrag von boegli » 10.02.2006, 05:25

hallo michael,
kannst du mir auch den artikel schicken?
danke schonmal
richard

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Beitrag von Archiv » 10.02.2006, 08:20

Hai

Ich muss den Artikel noch etwas zurechtpuzzlen (nur Layoutmäßig), damit ich ihn einscannen kann.
Wenn das erledigt ist, schick ich ihn per Mail an die Interessenten.

@ Nacanina

Ich werde mal versuchen herauszukriegen, um welche Mengen es geht.
Warum musste ich Idiot auch diesen Thread wieder ausgraben. :-o :D
Naja, Strafe muß wohl sein. :D :D

@ Trebron [OT]

Das zweite Buch aus der Bronzefundreihe ist unterwegs. Wenn das Päckchen noch unter der Tür durchgeht hast du entweder ein schwerwiegendes bauliches Problem oder der Typ sollte den Beruf wechseln. :D

surya
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Artikel

Beitrag von surya » 10.02.2006, 16:59

@ Damion
Könnte ich den Artikel auch haben?
Wäre sehr nett! Gruß Mario :D

mountainbike
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Mondphasenholz

Beitrag von mountainbike » 10.02.2006, 17:55

Hallo Trebron,
Dieser Legende würde ich mal gerne selber auf den Grund gehen, denn die Geschichte mit dem Mondphasenholz gibt es schon sehr lange. In Österreich gibt es einen Hersteller für Holzhäuser und Innenausbau, der auch Mondphasenholz propagiert. Er lässt sogar zu Neumond geschlagenes grünes (frisches nicht abgelagertes) Holz verbauen und angeblich soll dieses Holz viel weniger arbeiten und schwinden. Was da wirklich dran ist, keine Ahnung, vielleicht probierst Du es selber aus, falls Du die Möglichkeit hast, selber Holz zu schlagen. Ein Freund von mir hat letztens eine Doku über das Thema gesehen, in der wohl anscheinend alles wissenschaftlich widerlegt worden ist. Ich persönlich denke, diese Wissen muss ja irgendwoher kommen, aber andererseits geb ich auch nicht allzuviel auf sowas "Esoterisches" und verlass mich auf Fakten. Falls Du es ausprobierst, gib mir doch Bescheid über das Ergebnis. Grüsse Ho-Jun

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