Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Hölzer, Kleber, etc.
Eldoro
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Beitrag von Eldoro » 03.05.2006, 20:45

sry läufer aber mir wars egal ! hauptsache einen bogen , da acht ich nicht auf holz.....die hatte aber eine rinde mit kaum löchern drinen , hätte gut köcher draus machen können.
allerdings hatte die beim entrinden so ein schwarze sschicht ....
vielciht kannst du ja damit was anfangen overrunner :o
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Beitrag von Überläufer » 06.05.2006, 09:02

Naja,ich hab auch bemerkt das die so ne schwarze schicht hat,weiss aber nicht,zu welcher art das gehört,vielleicht haben das ja alle birken... :-o
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Beitrag von Ravenheart » 06.05.2006, 23:08

Nein, haben sie nicht! Meine hatte es nicht!

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Beitrag von Eldoro » 07.05.2006, 09:50

vieleicht sollte ich ncoh erwähnen das meine Birken mehrere wochen auf dem Waldboden lagen !
die wurden vom Förster gefällt und weil ich einen sehr großen Mangel an Bogenholz hatte/hab hab ich sie mir einfach geholt, die waren aber mit würmen zerfressen!
vieleicht wurden sie ja wegen der schwarzen schicht gefällt oder sie lagen zulang. :o
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Beitrag von Überläufer » 12.05.2006, 15:47

Najaaa,aber bitte sagt was zu der schwarzen Schicht,wenn ihr was drüber wisst. ;( :anbet
Das interresiert mich wirklich.Ich vermute dass es eben entweder bei diversen arten ist oder davon kommt,dass sie zu lange gelegen haben... :-o

Mfg,
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RE: RE:

Beitrag von Eldoro » 12.05.2006, 23:03

Original geschrieben von ravenheart

Original geschrieben von Eldoro

so ich hab jetzt auch mal 5 birken hälften nach diesem wunderbaren wochenende!!

..unter der rinde gibts so ne schwarze schicht, was is n des ??


Dürfte der Grund sein, warum sie gefällt wurden! :o

Rabe


naja vieleicht könnte es dir helfen :)
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Beitrag von Pictor Lucis » 13.05.2006, 07:49

»Arbeite, als bräuchtest du kein Geld; liebe, als wärst du nie verletzt worden; tanze, als würde niemand zuschauen; schieße, als hättest du nie einen Pfeil verloren.«

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Beitrag von Überläufer » 13.05.2006, 08:50

@Pictor Lucis,da steht aber nichts von einer schwarzen schicht,ich hab jedenfalls nichts gesehen... :-o

Mfg,
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Essigbaum

Beitrag von fennek » 22.06.2006, 15:34

Salve!
Hat von euch schon jemand versucht aus Essigbaum einen Bogen zu bauen??
Falls das nicht gehen sollte, hat jemand ne Ahnung davon, wie man die Dinger sonst sinnvoll verwerten kann? Ich kann den Bäumchen sozusagen beim "wuchern" zuschauen, und die müssen auf jeden Fall weg.

Gruß Benni

:tool
"Wie hat es sich angefühlt?" "Es klang wie der Geruch von Himbeergeschmack..."

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Beitrag von Snake-Jo » 22.06.2006, 16:37

@fennek: Ja, hab ich schon versucht. Das Holz ist nicht geeignet, zu spröde. Aber man kann schöne Griffschalen davon machen. Das Holz hat eine wunderbare grüne Maserung, die bei UV-Einfluss braun wird. Wenn man die Griffe mit UV-abwehrenden Lack streicht, bleibt der Grünton erhalten.

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Liguster I

Beitrag von Ravenheart » 18.09.2006, 09:52

Liguster kennt man vielerorts als Heckenpflanze, die eher als Busch mit maximal fingerdicken Trieben wächst!

Es GIBT allerdings eine Sorte, die deutlich großwüchsiger ist, (@ alle Botaniker: welche kann das sein?), sie erreicht Wuchshöhen von 3 - 4 m, hat etwas doppelt so große Blätter und entwickelt "Stämme" (Langtriebe) mit bis zu 4 cm Durchmesser.

Eine solche Hecke wurde hier letztes Jahr stark ausgeschnitten, so dass ich mir einige "Stämme" abgreifen konnte!

Erster Eindruck:
Das Holz ist weiß, Ringbreiten 2 - 3 mm, schon "grün" sehr hart, zäh/filzig und elastisch, mit einem leichten Hang zum "Splittern".

Beim Trocknen entwickelt es wenig Risse (man kann so dünne Stämme ja nur im Ganzen trocknen), trocknet allerdings wegen der hohen Dichte sehr langsam.

Es lässt sich gut Sägen, schlecht Raspeln (wegen der "Filzigkeit") und gut mit der Ziehklinge bearbeiten, wird dabei sehr glatt, fast "glänzend". Beim Schneiden mit dem Ziehmesser ist im Bereich von Ästen Vorsicht geboten, einen ersten Teststave, den ich schon vor ein paar Jahren "ergattert" hatte, habe ich "versaut", weil ein einem Ast ein großer Span weggerissen ist! Der Teststave entwickelte zudem viel Stringfollow, da das Holz aber sehr langsam trocknet, war er vmtl. noch zu nass - hatte damals noch kein Testgerät! Ein zweiter Langtrieb aus der ersten "Serie" hat sich beim Trocknen stark verzogen und wurde noch nicht bearbeitet.

Zwei ca. 1,2 m lange Stücke aus der 2. Serie habe ich jetzt im Griffbereich verleimt. Obwohl schon vor 1 Jahr geschnitten, zeigte das Messgerät im Stab-Inneren noch immer 25% Holzfeuchte!!! Deshalb werde ich erst mal den Krummen aus der 1. Serie bearbeiten, und den Gespleißten noch ne Weile an trockenerer Stelle lagern.
Fortsetzung folgt.

Rabe

Nachtrag: Da er noch im Keller lag, und eh noch 2 (1 mm dünne) Ringe runter mussten, hab ich das mal gemacht. Uii, das war haarig! Es gibt so gut wie gar keinen Übergang von Ring zu Ring, weder farblich noch strukturell, und die Ringe sitzen sehr fest aufeinander! Wieder aber bestätigte sich die hohe Zähigkeit des Holzes. Ziehklinge ging auch hier am besten! 1 Std. je Wurfarm...
:-(

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Marone I

Beitrag von Ravenheart » 18.09.2006, 10:25

>Baumprofil<

Der Urlaub im Schwarzwald erbrachte mir 2 leidlich brauchbare Stämme der Esskastanie, die ich als Holztest-Sorte schon lange "im Auge" hatte...: Eine aus grünem Holz gebaute, 50 cm lange Speerschleuder daraus musste auf ca. 10 x 12 mm "runter gearbeitet" damit sie sich ein wenig bog (wie ich es haben wollte).

Außerdem erwies sich das Holz nach dem Trocknen als so hart, dass selbst meine scharfe "Superhard"-Raspel Probleme hatte!

Die neuen Stämme wurden gepalten (ging 1x gut und präzise, beim 2. lief der Spalt an einem Ast seitlich weg, trotzdem blieb genug Länge für nen kurzen, breiten Bogen), beide Stämme zeigten leichten Drehwuchs (15° auf die Länge) und mehr Äste, als "von Außen" erkennbar war...

Überhaupt hatte ich auch schon im Vorjahr nach geeigneten "Kandidaten" gesucht, aber nix gefunden - gerade, weitehend unverdrehte und astarme Stücke zu finden ist (jedenfalls dort) schwierig!

Um zu sehen, welche Teile sich überhaupt zum Trocknen lohnen, wurden die Spaltlinge gleich grob in Form gebracht. Die Bearbeitung mit Säge, Ziehmesser und Ziehklinge ging sehr gut, lediglich bei Wellen (z.B. um Äste) muss man mit dem Ziehmesser etwas aufpassen. Dabei zeigte sich eine hohe Reißfestigkeit selbst dünner Späne (etwa zwischen Esche und Ulme), eine gut erkennbare Maserung mit Frühholzanteil, (das aber dichter und fester verwachsen ist, als Esche). Aussehen und Charakter erinnern stark an Eberesche!

Ein (wegen Riesenast am Ende) nur kurzes Stück (1,50 m) musste wegen eines Astes im Randbereich zudem auf griffnah: d = 20, b = 30, Ende: d = 12, b = 15 mm verringert werden - trotzdem biegt es sich fast gar nicht!!!
Sehr vielversprechend!

Momentan liegt die Holzfeuchte noch bei 15%, es wird also noch ein paar Wochen dauern, bis ich den Ersten auf den Tiller nehme...

Dennoch kann man schon jetzt sagen: Auf jeden Fall einen Versuch wert!
Fortsetzung folgt!

Rabe

gian-luca
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goldregen und hainbuche

Beitrag von gian-luca » 26.09.2006, 13:49

hallo emsige Bogenbauer,

ich habe mich durch etliche seiten dieses (sehr) langen threads gekämpft und habe keine antwort auf meine fragen erhalten (es ist z.t. viel streit und geplänkel dabei).

hat jemand schon einen bogen um oder über 55 pfund stärke aus folgenden heimischen hölzern gebaut:
gewöhnlicher goldregen (=laburnum anagyroides)
hainbuche (=carpinus betulus)?

wenn ja, würden mich die dimensionen interessieren, ich habe gelesen, dass aus dem goldregen auch englische langbögen gefertigt werden können. es geht mir eigentlich darum 'gutes' bogenholz kennen zu lernen, das auch für kräftige, über 55/60 pfund starke bögen taugt und nicht nur für 35 pfünder. bitte versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen 35pfund-bögen, aber wenn man drangeht schön starke bögen zu bauen, sind die bealstungskriterien für den rohstoff schon etwas grösser und etliche hölzer machen nicht mehr richtig mit, bzw. eignen sich eher als andere. darüberhinaus wäre die eignung des holzes für ein englisches design interessant.

falls meine fragen doch schon im thread beantwortet waren, bitte ich um entschuldigung, ich hab sie dann wohl in der informationsflut übersehen.

beste grüsse,
gian-luca

Rifle
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Beitrag von Rifle » 26.09.2006, 17:04

Also deine Frage kann ich nicht beantworten, auch wenn ich demnachst eine Hainbuche angehen werde. Hainbuche würde ich mit Backing probieren, da es viel auf Druck aushält, aber ohne Vorwarnung bricht (als Selfbow). Mit Bambus oder Hickorybacking bin ich mir relativ sicher daß hohe Zuggewichte erreichbar sind. Ob die gespeicherte Energie dann effektiv umgesetzt wird, ist ne andere Frage. Ich habe ein 74# Bambus/Holunder-ELB gebaut (Präsentationsthread). Der speichert riesig viel Energie wirft aber wie ein guter 50#er.
Auf Goldregen bin ich ganz scharf, bloß habe ich das Holz noch nie in die Finger bekommen. Gehöhrt habe ich nur gutes über Goldregen (hart UND elastisch. Soweit ich weiß hat Rabe einen in Arbeit. Kuck mal in Frank's Galerie... ein geiles Holz.
Wenn ich ein gutes Holz in die Finger kriege, ist es mir zu schade einen ELB daraus zu bauen. Flachbögen sind einfach besser/schneller (meine Meinung). Deswegen würde mein Goldregen, Osage oder Eibenbogen flach werden (Geschmacksache).

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Beitrag von Ravenheart » 27.09.2006, 09:22

@ Rifle: Nee, "in Arbeit" kann man nicht sagen, das Holz trocknet noch (dürfte aber bald so weit sein). In Arbeit (das heißt bei mir: angefangen, aber nicht fertig, aber auch noch nicht gescheitert) sind z.Zt. Birke, Black Cherry, Ulme, Kastanie, Esche, Marone und Liguster (die 2 Letzteren noch zu feucht, nur Grob-Vorbereitung)...

Leider komme ich nur wenige Stunden pro Woche zum Arbeiten daran, so dass es schon mal 1/2 Jahr dauern kann, bis es weiter geht! Der nächste, der fertig wird, dürfte der Black Cherry sein... da mach ich gerade Hornnocken drauf...

Rabe

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