Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Hölzer, Kleber, etc.
Wanderfalke
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Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von Wanderfalke » 18.03.2009, 11:23

Hallo,
als Neuling will ich hier nicht gleich den Zeigefinger heben, aber ich finde es für wichtig einiges über Materialien zu sagen, die der Gesundheit nicht gut bekommen. Nach einiger Suche habe ich nichts Zusammenhängendes hier im Forum gefunden. Ich komme eigendlich aus der Ecke der Messermacher und Schmiede, bin aber dem "Bogenschießen-Virus" verfallen.

-Mineralische Stäube: Stäube von Knochen, Elfenbein (Mammut), Hirschhorn, Perlmut, Muscheln (Abalonestaub hochgiftig!) etc., aber auch 
Stäube der von uns verwendeten Schleifmittel (Bandschleifer) verursachen Silikose (Steinstaublunge) und eventuell Lungenkrebs.
Eine gute Staubmaske sollte bei jeder Schleifarbeit verwendet werden, auch wenn man schon eine Absaugung verwendet.

-Hölzer: Neben den mechanischen Wirkungen (Silikose) sind manche Hölzer schwer allergen (z.b. Cocobolo). Andere sind direkt hoch toxisch (Eibe, Buchsbaum, Goldregen, Orleander). Auch hier gilt Absaugung und Staubmaske.

-Kleber: Epoxydharze (hauptsächlich Härter) gehen auf die Leber (wird durch die Haut aufgenommen). Nur mit Nitrilhandschuhen arbeiten.
Das gleiche gilt für Nitroverdünnungen, Aceton und Waschbenzin, hier kommen noch die Dämpfe und die Explosionsgefahr dazu.

-Leder: Lederstaub wirkt wie oben beschrieben, Lederbeize und Lederkleber sollten auch nur mit Handschuhen verarbeitet werden.

-Leinöl getränkte Lappen sollten gewässert und im Freiem getrocknet werden (Selbstenzündungsgefahr)

Ich hoffe ich vermiese hier keinem sein Hobby, aber seine Gesundheit hat man nur einmal.
Es gibt sicher noch einige Sachen die ich übersehen habe, vielleicht kann man das Thema ja noch weiterführen.

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Steilpassfaenger
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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von Steilpassfaenger » 18.03.2009, 13:26

Hallo Wanderfalke ,willkommen im FC.

Die Giftigkeit der Stoffe wurde schon oft diskutiert, aber noch nie in einem Thread komplett zusammengefasst.
Finde, dass man sich mit diesem Thema auseinandersetzen sollte.

Ich trage beim Schleifen, Raspeln und jedem stauberzeugenden Arbeitsgang eine Maske und benutze Absaugungen.
Dort wo die Maske nicht greift, verfängt sich der Staub im Bart. ;)

Mein Problem ist aber, dass ich durch die Masken fast keine Luft kriege und bei anstrengenderen Arbeiten gleich mal einen hochroten Kopf und Kopfschmerzen bekomme. Im Winter heißt das durchbeißen. Im Sommer bin ich dann wieder draußen beim Schleifen und Raspeln, da ist dann meistens die Westwindabsaugung eingeschaltet.

Gruß
Matthias
Waldviertel

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mbf
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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von mbf » 18.03.2009, 14:05

Steilpassfaenger hat geschrieben:Mein Problem ist aber, dass ich durch die Masken fast keine Luft kriege und bei anstrengenderen Arbeiten gleich mal einen hochroten Kopf und Kopfschmerzen bekomme.

Was sind "anstrengendere Arbeiten"? So was wie flottes Treppensteigen über 6-8 Stockwerke, dazu noch mit ein paar kg auf dem Rücken? Und was für eine Maske verwendest Du? Die normalen "Baumarkt-MundNaseüberzieher"? In der Kombination sollte es bei normaler Konstitution aber eigentlich keine Probleme geben. Etwas Schnaufen, vielleicht, aber kein dicker Kopf. Kannst ja vielleicht noch mal nach einer Maske mit Ausatemventil schauen, das macht die Sache etwas angenehmer und spart Kraft beim Ausatmen, die man dann wieder fürs Ziehen zur Verfügung hat.

Ach ja... Bart und Maske ist normalerweise auch ein KO-Kriterium, zumindest für berufliche Atemschutzträger. Denn so richtig filtert der nun auch wieder nicht...
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
Warum nicht - er hat ja Zeit!
-- Modifiziert nach einer Vorlage von Heinz Erhardt

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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von Steilpassfaenger » 18.03.2009, 14:24

Wenn ich einen Griff mit der Raspel aus einem Stave rausarbeite komm ich schon ganz schön ins Schwitzen.
Hab die etwas besseren Mund-Naseüberzieher. Hatte auch schon mal Atmeventilmasken, hab sie aber aus irgendwelchen Gründen dann nicht mehr verwendet, muss ich wieder mal probieren.
Also mein Bart filtert ziemilch gut, Fliegen Spinnen kommen da nicht mehr durch. :P

Gruß
Matthias
Waldviertel

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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von Faltenhemd rigoros » 18.03.2009, 15:00

Steilpassfaenger hat geschrieben:Dort wo die Maske nicht greift, verfängt sich der Staub im Bart. ;)


Ach deshalb haben die Bergbau (mineralische Stäube) betreibenden Zwerge alle so heftige Vollbärte. Habe zumindest noch keinen mit Staubmaske gesehen.

lg, falti
Däumling

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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von skerm » 18.03.2009, 15:50

Ich mag diese weißen Masken nicht, weil mir mit denen ständig die Brille anläuft. Staub schlucken find ich aber auch nicht so prickelnd... :(


Gruß,
Daniel

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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von walta » 18.03.2009, 16:01

wenn die brille anläuft dann kontrollier mal den sitz auf der nase - wenn die luft nach oben abgeblasen wird dann beschlägts die brille - ein ausatemventil kann auch helfen.

grüsse
walta
--------------
der machmal riskant lebt :-)

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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von Bello » 18.03.2009, 18:44

Also ich habe einen Maskenkörper von Moldex kostet ca 13 Euro und dazu passende filter (p2). Da ich hin und wieder auch mal lackiere lohnt sich das schon. Die hat zwei Filter die den Atemwiederstand sehr reduzieren. Ist halt eine richtige Atemschutz-halbmaske.

lg
bello

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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von AxelK » 18.03.2009, 19:16

Hallo
Ich benutze Arztmasken und zwar die für absolut sterile Operationen verwendet werden.Aber die sind fast schon wie ein Lappen im Gesicht ;D.
Ich bau immer nur im Freien.
Zum verarbeiten von Epoxy braucht man nun wirklich keine Handschuhe solange man nicht wie ein kleines Kind dran rumbatst wie mit Matsch.
Aber zu alle dem ist immer zu sagen:
Alles im Maßen ist gesund.
Mein Vater is HNO und hat solche fälle mit Lungenkrebs etc. das sind meist nur Leute die täglich rießige Mengen schleifen.
Also vorsicht hier vor Panikmache.Wenn das so schnell ginge hätte schon jeder 2te Lungenkrebs und kein Hobbybastler würde älter als 30.

Ich fände es auch noch gut eine Liste mit allen giftigen Hölzern aufzustellen.
Hier mal alles was in der TBB steht:
Buche
Robinie
Ulme
Goncalo Alves
Hemlocktanne
Myrte
Olivenholz
Padauk
Purpelheart
Sassafras
Wallnuss
Wenge
Weide
Teak
Eibe
Gruß Axel

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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von Wanderfalke » 18.03.2009, 20:00

Ich will hier keine Panik verbreiten, aber meine Meinung ist JEDE Exposition die mich krank machen kann versuche ich zu vermeiden wenn es in meinen Händen liegt.

Brucky
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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von Brucky » 18.03.2009, 21:18

@ Wanderfalke: das Thema wurde schon oft besprochen und geausooft ist das Thema wieder in der Versenkung verschwunden >:(
Aber man kann es eigentlich nicht oft genug ansprechen
vielleicht sollte man daraus einen Sticky machen

@ all:
Man muß ja von Gift nicht gleich sterben oder auf Dauer Krank werden mir reichen da schon tränende Augen, Kopfweh Nießen oder eine laufende Nase gerade letzteres ist bei Toxischen oder stark reizenden Soffen sehr unangenehm nicht zu vergleichen mit einer Rotznase

Übertreiben tu ich es aber nicht, wenn ich z. B. bei der Endbehandlung 3 X kurz mit dem Schleifpapier über den Bogen rasple brauche ich keine Maske
Das ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile

Aristoteles


Keine Ahnung..... aber davon jede Menge

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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von Kistler » 19.03.2009, 00:05

Bello hat geschrieben:Also ich habe einen Maskenkörper von Moldex kostet ca 13 Euro und dazu passende filter (p2). Da ich hin und wieder auch mal lackiere lohnt sich das schon. Die hat zwei Filter die den Atemwiederstand sehr reduzieren. Ist halt eine richtige Atemschutz-halbmaske.

lg
bello


Liest sich sehr Interessant.
Hast Du hierzu ein technisches Datenblatt, Link mit Foto oder wo kann man diesen Maskenkörper erwerben, bzw. was kosten die Austauschfilter?

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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von Bello » 19.03.2009, 09:28

Also ich hab die maske bei felten+horn gekauft ( www.feho.de ). Der laden ist in köln ossendorf.
Die maske kostet 13,10,
dann brauchst du die partikelfilter die p2 kosten 1,20,
dafür mußt du noch passenden halterungen haben, die kosten ca 2 euro,
ich hab mir zum lackieren dann noch gasfilter gekauft die kosten 4 euro,
für die gasfilter gibt es auch noch einen adapter mit dem du die partikelfilter als vorfilter aufstecken kannst, das ding kostet 1,75.
Das sind alles einzelpreise, da das eine doppelfiltermaske ist mußt du alles mal 2 rechnen, die halterungen und adapter sind einmalige anschaffungen.

Was die dichtheit, sicherheit und die bequemlichkeit angeht finde ich die super (hatte schon andere modelle vorher).

Der Wanderer
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Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von Der Wanderer » 19.03.2009, 20:17

Wenn ich als Arbeitsschützer derartige Themen lese fällt mir ein Satz von Theprastus Bombastus von Hockenheim, auch Paracelsus genannt, ein:" Heilende Medizin und tödliches Gift sind in ein und derselben Sache. Allein die Dosis macht die Wirkung."
Sicherlich, wenn jemand allergisch auf bestimmte Sachen reagiert, dann auch auf die kleinste Dosis. Da hilft dann auch eine persönliche Schutzausrüstung nur bedingt.
Ehe man was schreibt über giftige Hölzer sollte man sich erst mal schlau machen über die Arbeitsplatzgrenzwerte. Die gibt es, u.A. für Buchenholzstäube. Da müßte ich selber erst mal in der TRGS nachschauen. Für viele Stoffe gibt es die aber noch nicht. Das heißt aber auch wiederum nicht, das man bedenkenlos das Zeugs kiloweise inhalieren kann.
Ansonsten ist der Ansatz mit dem Staubmasken schon mal gut. Die hilft ganz gut beim Schleifen mit einem Bandschleifer. Bein Schleifen von Hand muß jeder selber sehen, was er für Staub aufwirbelt. Ich würde da noch keine aufsetzen. Beim Schaben erst recht nicht.

Gruß Martin

shantam

Re: Gefährliche Materialien und Arbeitssicherheit

Beitrag von shantam » 19.03.2009, 20:26

AxelK hat geschrieben:
Zum verarbeiten von Epoxy braucht man nun wirklich keine Handschuhe solange man nicht wie ein kleines Kind dran rumbatst wie mit Matsch.


Völliger unsinn und völlig unverantwortlich so eine gesundheitsgefährdende äusserungen
öffentlich zu machen.
da geht mir die hutschnur hoch.
wer bei meinen kursen ohne handschuhe mit epoxy hantiert wird auf die anwesenheit einer tür und deren benutzung hingewiesen und darf diese von draussen schliessen.
shantam

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