Bezugsquelle für Rohhaut

Hölzer, Kleber, etc.
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Snake-Jo
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Re: Bezugsquelle für Rohhaut

Beitrag von Snake-Jo » 24.11.2015, 14:42

Nur so zur Richtigstellung: Die Läufe von Tieren besitzen fast keinerlei Muskelfleisch, hauptsächlich Haut, Bindegewebe und Sehnen.Daher sind sie z.B. bei kühlem Wetter (2-8°C) oder im Kühlschrank wochenlang haltbar, bevor sie gammeln. Läufe lassen sich auch gut "antrocknen". Grundsätzlich sind diese Teile aber entsprechend vorsichtig zu handhaben und sollten nicht in der Nähe von Lebensmitteln gelagert werden. Wer vorsichtig ist oder empfindlich auf Keime reagiert, ist mit der Verwendung von OP-Handschuhen gut beraten.

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Re: Bezugsquelle für Rohhaut

Beitrag von schnabelkanne » 04.12.2015, 22:57

Servus, habe soeben meine bestellte Rohhaut von bähr-sattlerbedarf erhalten und bin begeistert. Die Streifen sind alle mind. 90 cm lang und von top Qualität, kann ich echt nur weiterempfehlen.
lg Thomas
http://sattlerbedarf-shop.de/
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Re: Bezugsquelle für Rohhaut

Beitrag von Snake-Jo » 05.12.2015, 08:57

Gut, das ist preislich i.O. und eine gute Alternative zum Selbermachen, wenn man nur mal einen Bogen belegen möchte oder auch zum Antesten. :)

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Re: Bezugsquelle für Rohhaut

Beitrag von schnabelkanne » 05.12.2015, 12:59

@ snake-Jo hab gerade vom örtlichen Jäger ein Stück Rehrohhaut bekommen und mit reichlich Holzasche eingelegt, bin gespannt ob die Haare abgehen, die sind jetzt ja wirklich lang und dicht.
Oder soll ich zur Holzasche auch noch Kalk dazugeben?
lg Thomas
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Re: Bezugsquelle für Rohhaut

Beitrag von Snake-Jo » 05.12.2015, 17:31

Entweder oder...
Wenn Kalk, dann Branntkalk (vorsicht: ätzend). Branntkalk ist in Pulverform erhältlich, wird mit Wasser abgelöscht und wird dann durch chemische Umsetzung zu Calciumhydroxid, einer milchigen Lösung. Diese Umwandlung geht nur langsam vonstatten und muss durch Rühren unterstützt werden. Neben der Lockerung der Haare kommt es beim Einsatz von Calciumhydroxid auch zu einer Schwellung der Haut. Man verwendet 20 Gramm Calciumoxid pro Liter, kann aber auch noch 20 Gramm Schwefelnatrium hinzufügen.
Viel rühren und täglich kontrollieren, ob sich die Haare flächig ausrupfen lassen. Falls das der Fall ist, gleich aus dem Kalkmilchbad und wässern, am besten mit Shampoo.

Ich hoffe, dein Fell war vorher entfleischt? ;D :o

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Re: Bezugsquelle für Rohhaut

Beitrag von schnabelkanne » 06.12.2015, 18:54

@ Snake-Jo ja Fell war schon vom Jäger entfleischt. Muss man die aufgeklebte Rohhaut auch versiegeln oder geht es ohne Versiegelung und wenn ja mit was versiegeln?
lg Thomas
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Re: Bezugsquelle für Rohhaut

Beitrag von schnabelkanne » 08.12.2015, 16:28

Hab meine Rehrohhaut die ich vom örtl. Jäger erhalten habe 5 Tage in reichlich Holzasche eingelegt. Die Haare sind nun problemlos abgegangen, ist aber eine ganz schön dreckige Arbeit.
Fazit - werd doch wieder fertige Rohhautstreifen bestellen.
lg Thomas
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Re: Bezugsquelle für Rohhaut

Beitrag von Snake-Jo » 08.12.2015, 16:32

Naja, ist eine Sache der Masse.
Ich habe die Rehhaut getrocknet als großes Stück im Sack, schneide davon 2 Streifen für den Bogen ab und enthaare nur diese beiden Streifen - das ist eigentlich keine große Sache. 8)

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Re: Bezugsquelle für Rohhaut

Beitrag von schnabelkanne » 08.12.2015, 17:07

Muss man die aufgeklebte Rohhaut auch noch versiegeln oder nicht?
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Re: Bezugsquelle für Rohhaut

Beitrag von doralf.vom.wald » 08.12.2015, 17:16

schnabelkanne hat geschrieben:Muss man die aufgeklebte Rohhaut auch noch versiegeln oder nicht?


Ja klar, ist ja nur "getrocknete" Haut (roh) ohne irgendwelche Gerberverfahren. D.h. wenn Wasser dran kommt quillt das Ganze wieder auf und wird elastisch wie im Frischzustand (dauert aber, und mit viel Wasser). Ich tu mit Knochenleim verkleben (gleiches Problem mit Feuchtigkeit) und wenn das Ganze trocken ist, kommt ein Klarlack (z.B. Zaponlack) drauf.
Sicherlich gibt es weitere Möglichkeiten aber nach meinem Dafürhalten ist Versiegeln notwendig.

Grüßle
Doralf

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Re: Bezugsquelle für Rohhaut

Beitrag von Galighenna » 09.12.2015, 09:39

Eine sehr gute Quelle für Rohhaut sind tatsächlich die ganz ganz großen Hundekauknochen. Man kann bei diesen Knochen schon sehen das sie aus getrockneter Haut bestehen.
Die Haut ist manchmal etwas ungleichmäßig dick, aber man kann sie nach dem Einweichen auf eine gerade Oberfläche spannen, trocknen und anschließend abschleifen.

Ich habe mir mal so einen "Knochen" zugelegt und daraus 2x knapp 90cm x ca 15cm Hautstreifen erhalten.

Wenn man die Haut dann auf dem Bogen hat muss sie auf jeden Fall versiegelt werden. Sie nimmt Feuchtigkeit auf, auch schweiß aus der Hand. Das führt zum aufquellen und Schmutz dringt ein. Das sieht nach einiger Zeit ziemlich hässlich aus.
Versiegeln geht mit allem was man sonst auch für den Bogen gebrauchen kann. Lack, Farben, Öle, Schellack...
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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