Es ist Holzzeit! Teil 6

Hölzer, Kleber, etc.
Mario294
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von Mario294 » 12.11.2016, 19:28

Das habe ich mir auch gedacht das davon im trockenen Zustand bestimmt nichts mehr zu sehen ist.

So wie versprochen habe ich hier noch ein paar Bilder vom Hartriegel und auch noch eines von den 3 Holundern die ich heute und gestern geerntet hatte.

DSC09696.JPG


DSC09699.JPG


DSC09700.JPG


DSC09701.JPG


DSC09703.JPG


Und hier noch die drei Holunder :) Der linke auf dem Bild ist leider Verpilzt oder eben mit Gammel, das ist der den ich oben zuerst gezeigt hatte. Links von den Hollern stehen noch 2 Goldregen welche ich in den nächsten Tagen noch aufs Mark schnitzen darf.

2 weitere Holunder die ich dieses Jahr noch hohlen werde stehen noch im selben Waldstück aus dem auch diese drei kamen und in einem anderen Waldstück welches momentan gerade großräumig polizeilich abgesperrt ist habe ich mir auch noch 2 Holunder markiert welche ich wenn dort wieder frei ist hohlen werde :)

DSC09708.JPG


DSC09709.JPG


DSC09711.JPG


Der Hartriegel lies sich sehr leicht entrinden das hätte ich mir schwieriger vorgestellt ;D es kam mir sogar leichter als bei Hasel vor, mag aber vielleicht daran liegen das der Hartriegel sehr nass unter der Rinde war.

Leichten Drehwuchs hat der Hartriegel er macht etwa auf 1,60 etwa eine Halbe Umdrehung das sollte keine probleme bereiten oder?

Wenn sich Holunder trocken immer noch so schön bearbeiten lässt wie er das nass tut wird das wohl eines meiner Lieblingshölzer :D

Grüße Mario

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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von fatz » 12.11.2016, 19:46

Mario294 hat geschrieben:Leichten Drehwuchs hat der Hartriegel er macht etwa auf 1,60 etwa eine Halbe Umdrehung das sollte keine probleme bereiten oder?

Leicht????? Das wird ein Korkenzieher. Hartriegel hat manchmal Drehwuchs manchmal ned. Kann man an den Aesten sehen, aber wenn er welche hat ist er meistens nichts zum Bogenbau.
Wenn du's mit der Rinde schwer haben willst lass sie einfach mit trocknen. >:)
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Hieronymus
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von Hieronymus » 12.11.2016, 19:50

Mario294 hat geschrieben:Wenn sich Holunder trocken immer noch so schön bearbeiten lässt wie er das nass tut wird das wohl eines meiner Lieblingshölzer


Schön bearbeiten lässt er sich schon, aber er wird um einiges härter.
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Mario294
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von Mario294 » 12.11.2016, 20:14

@fatz
Wo siehst du an dem Hartriegel das er starken Drehwuchs hat? Die untere Hälfte vor dem Knick hatte meiner Meinung nach nur sehr wenig oder gar keinen Drehwuchs da ist auch nichts ausgerissen beim bearbeiten nach dem Knick allerdings habe ich schon etwas gemerkt das ich ab und an mal ein paar fasern heraus gerissen habe beim Messern. Es kam mir aber wie gesagt nicht so extrem vor.

Die Äste sollten bei Hartriegel immer um 90 Grad versetzt zueinander wachsen oder? Wenn dem nicht der Fall ist dreht er, habe ich das so richtig verstanden ?

Wenn er so starken Drehwuchs hat dann dreht er sich beim trocknen sowieso ein oder? Sollte er das nicht könnte ich ein Bogen draus bauen? Wenn er sich zum Korkenzieher dreht dann kann ich ihn immer noch zu Brennholz verarbeiten.

Grüße Mario

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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von fatz » 12.11.2016, 20:25

Ich seh da gar nix. Du schreibst er dreht sich auf 1.6m um 180Grad. Das ist m.E. viel. Aber trocken ihn und du wirst sehen, was rauskommt. Kann sein, dass er geht, kann aber auch sein, dass er Brennholz wird. Ich hab hier vor ein paar Monaten ein Bild von einem Hartriegel Korkenzieher gepostet. Der hat erstmal auch ned so schlimm ausgschaut. Aber probier's einfach. Jetzt hast ihn schon.

Ja die Aeste sollten immer 90Grad stehen. Aber wie gesagt die guten Staemme haben zu wenig um was zu sehen.

Einspannen und oder mit Waerme biegen kannst dir bei Hartriegel uebrigens abschminken. Das bleibt nicht.
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von Mario294 » 12.11.2016, 20:42

Naja die halbe Drehung war mehr Spekulation ;D ich sehe ja nicht wirklich wie stark er verdreht ist ich weis nur das meine Hasel allesamt wesentlich mehr verdreht waren aber bei Hasel ist das ja vollkommen egal.

Ich schaue einfach mal wie er nach dem trocknen aussieht.

Zum Thema man kann Hartriegel nicht richten wie schaffen dann manche recurves oder geflippte Enden bei Hartriegel Bögen zu bauen ? Ich habe hier einen Hartriegel recurve der ist allerdings mit sehne belegt ich weis nicht ob die sehne evtl die Biegung hält.

Grüße Mario

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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von fatz » 12.11.2016, 20:59

Kann ich dir nicht sagen. Ich hab ziemlich schlechte Erfahrung mit Hartriegel und dauerhaft biegen. Pfeile werden immer wieder krumm. Die brauchst nur rumliegen lassen. Recurves biegen kann ich mir gar nicht vorstellen. Was gehen koennte, ist mit einer feinen (Japan-)Saege aufschneiden und dann gebogen wieder zusammenlaminieren.
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von Becknbauer » 12.11.2016, 21:23

Ich habe mal irgendwo gelesen daß recurve biegen bei Hartriegel nur funktioniert wenn man es gleich beim relativ frisch geschlagenen Holz mit Dampf macht und dann erst den Stave trocknet (vermutlich am besten in einer Form trocknen lassen). Aber noch nicht ausprobiert. Trocken geht gar nichts mehr, das habe ich mehrfach probiert.
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von Mario294 » 13.11.2016, 02:49

Naja da kann ich Vlt mal irgendwann Tests mit Resten machen wenn ich Zeit und Lust finde ;D

Grüße Mario

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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von Mario294 » 14.11.2016, 19:37

So ich habe gestern und heute jeweils einen Holunder aufs Mark gearbeitet und entrindet. Anschließend auf die endgültige Länge plus jeweils 2 cm abgelängt und versiegelt an den Fadeout´s sowie an den enden, den Markkanal habe ich ausgekratzt. Ich habe den Markkanal nur so weit angeschnitten das ich ihn lehr machen konnte damit ich für die weitere Bearbeitung ausreichend Holz habe

Bei einem der beiden möchte ich warscheinlich einen Stabbogen mit mitbiegendem Griffteil, dennoch habe ich den Stave mit Griff zum trocknen gelegt einfach das ich falls ich mich doch anders entscheiden sollte keinen Griff aufkleben muss.

Ich habe am Griff jeweils 1,5-2 cm eingesägt damit er dort reißt falls er reißen möchte, allerdings glaube ich nicht das er überhaupt reißen möchte da ich eine rundscheibe (Stammabschnitt) von beiden Staves auf der Heizung getrocknet habe und die keinerlei Risse davon getragen hat.

Ich habe schon eine ganze weile mit der Suche verbracht allerdings habe ich keine grobe Maßangabe für einen Hollerstabbogen gefunden. Ich habe maximal 175 cm in der länge zur verfügung, die Breite beschränkt sich auf 36mm maximal je nachdem wie Dick er werden würde ist das sogar eher weniger durch die Rückenrundung und in der Dicke habe ich bis der Markkanal anfängt etwa 20mm und noch weitere 5 mm mit dem Kanal. Ich denke 175 cm bei einem Vollbiegendem Stabbogen bei 27 evtl 28 Zoll auszug sind zu lang oder? er soll ja auch noch flott sein ;D wie würdet ihr die Breite und Dicke in etwa Tapern? Würdet ihr den Bauch abrunden oder eher Flach gestalten?
Ich würde gerne den Bauch flach halten und ihn dann etwa 5mm von jeder Seite abschrägen und dann die kanten ordentlich verrunden dann sollte der Rücken ausreichend entlastet sein oder ist das schon zuviel? Holler soll ja sehr Drucktolerant sein aber ein klassichesch ELB Design möchte ich nicht nachbauen.

Hier mal die Bilder

DSC09712.JPG


DSC09713.JPG


DSC09715.JPG


DSC09716.JPG


Die ersten zwei Bilder zeigen den Rohling den ich dafür hernehmen möchte.

Das hat aber noch ordentlich Zeit erst mal müssen sie gut trocknen und ich darf in der zwischenzeit noch ein paar weitere Bögen bauen um noch etwas Erfahrung zu sammeln, trockenen Hölzer habe ich ja noch zu genüge ;D

Grüße Mario

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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von schnabelkanne » 14.11.2016, 19:52

Servus, sieht gut aus dein Holler - ein schönes Stück,
ich würde vorerst die volle Länge nehmen also 175 cm, kürzen kannst du ja noch immer.
Stabbogen mit mitbiegendem Griff ist auch gut. Zum Trocknen würde ich ihn momentan aber noch in voller Breite und Dicke lassen, da verzieht er sich weniger. Für Hollerbögen Masse schau in das letzte Sap Tunier, da gibt es genug Beispiele.
Gruss Thomas
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von Mario294 » 14.11.2016, 20:18

Die Rohlinge stehen jetzt im Holzlager zum trocknen so wie sie auf den Bildern sind also volle Breite, die sollen schön langsam und in Ruhe trocknen.

Was mir ein wenig Sorgen macht sind die Knospen die recht nah an den tips sind wenn ich da dem Faserverlauf Folge hab ich da bestimmt einen ganz schönen Klotz an den bogenenden ;D


Danke für den Tipp mit dem spatunier

Grüße Mario

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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von Hieronymus » 14.11.2016, 20:19

Hi Folks,

mir ist ein Stamm Robinie ca 15cm in die Hände gefallen. Der Stamm , der auf dem Bild zu sehen ist übrig geblieben und zeigt recht gut die Jahresringe. Der Splinnt ist ja nur 3 Ringe dick ...würdet ihr ihn bis auf den letzten Ring abtragen(also 2 Ringe)oder versuchen ihn stehen zu lassen? Der Stamm wurde geviertelt und ich hoffe es ist genug Kernholz am Ende übrig :-\

DSC06285.jpg


Die Eibe wurde mir aus der Nachbarschaft gebracht. Der Stamm ist auch 13-15cm im Durchmesser gewesen, nahezu Astfrei, relativ gerade(unten leicht gebogen) und 186cm lang und wurde geviertelt. Nun ist das jetzt eine gute Eibe oder eher nicht?

DSC06287.jpg
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von fatz » 14.11.2016, 20:44

Mach mal nochmal Fotos mit Massstab drauf. So kann man nur raten wie dick die Ringe sind.
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6

Beitrag von schnabelkanne » 14.11.2016, 20:49

Servus, bei Robinie wird meistens nur das Kernholz verwendet, wenn du den Splint als Rücken nehmen willst dann würde ich nach abnehmen der Rinde den Rücken auch versiegeln.
Eibe trockne ich mit Rinde, die Eibe sieht gut aus, wobei aber die beste Qualität viel mehr Ringe hat - schau dir den Bogen von Blacky mal genau an, wieviel Ringe der auf 1cm hat.
Gruss Thomas
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