Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Hölzer, Kleber, etc.
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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von Archiv » 06.10.2002, 18:46

Hi Leute,
Ich habe heute zum ersten mal eine Befiederung mit Knochenleim aufgesetzt. Nachdem ich ja nun ein Mittelalterliches Befiederungsgerät habe, habe ich mir gedacht nun muss auch der Knochenleim her. Ich war erstaunt und entsetzt zugleich. Bei der ersten feder habe ich mir gedacht, na bis der Trocken ist das dauert, aber falsch gedacht. Der leim braucht ja nur kalt werden und schon klebts und das sehr gut.
Ich war also erstaunt darüber wie schnell es doch mit dem Leim geht, ich habe in 5 min. alle drei Federn geklebt. Ich war entsetzt darüber wie unglaublich unbrauchbar doch unsere heutigen kleber sind.Ihr wisst ja was man für einen Aufwand treiben muss bei diesen Kontakt Klebern( beidsitig auftragen und warten bis es fast trocken ist und dann auch noch fest zusammendrücken,je fester desto besser)nicht bei dem Leim andrücken kurz warten fertig.
Der einzige nachteil am Leim ist die Herstellung, die ist sehr aufwendig und langwierig aber man kann ihn sich ja auch in Perlenform kaufen und in Wasser quellen lassen.Das ist etwas einfacher.
Sehr grosser Vorteil des Leims ist der Preis.Für das was ich für 3 Tuben UHU Hart bezahle, das sind ca. 105 g,bekomme ich 1 kg Leimperlen von denen ich ca.8 Liter Leim kochen kann.
Das reicht für ne ganze Menge Pfeile glaub ich.
Wer seine Pfeile autentisch bauen will soll sich ruhig an den Leim rantrauen er ist hervorragend.
Gruss Henning

Steffen
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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von Steffen » 06.10.2002, 19:44

Wo kann man den Leim in Perlenform kaufen?

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Marty
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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von Marty » 06.10.2002, 19:45

Ja, das würde mich auch interessieren. Und warum heisst der "Knochenleim", wird der aus Knochen gemacht?
Amicus certus in re incerta cernitur

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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von Archiv » 06.10.2002, 20:04

Den Leim Kann mann bei Kleelux kaufen http://www.kleelux.de/
und es gibt Knochen Leim und Haut Leim beides geht.Die angabe für vdas Mischungsverhältniss sind nicht gans für unseren gebrauch in ordnung.
Ich habe auf 100 gramm einen halben liter Destiliertes Wasser genommen und dann den Leim noch ein wenig langsam einkochen lassen.
Und marty ja es wird aus Knochen oder Haut gewonnen in einem Grossen Aufwand durch Stundenund Tagelanges Kochen.
Ich habe schon mal Birkenpech hergestellt und ich habe aus einem durchschnittlichen Baum dessen Stamm zirka 35-40 cm im Durchmesser hatte, von dem ich die äussere Rinde entfernt habe und Ausgekocht und eingedickt habe sage und schreibe ca. 200 gr. Pech erhalten.
Es hat schon einen Tag gekostet den Baum zu entrinden und dann noch mal rund 13 Tage um alles einzukochen. Klasse Arbeit :-)) kann ich jedem empfehlen der seine Pfeile und seine Arbeit mal schätzen lernen will.

Nachricht wurde von Henning nachbearbeitet!

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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von Archiv » 07.10.2002, 17:05

Hallo Leute,

ja ja der Knochenleim. Haben wir schon auf einigen Märkten vorgeführt wie der klebt! War immer ein Erstaunen der Besucher über das, was die Jungs damals schon drauf hatten. Jeder Schreiner wird bestätigen das Knochen bzw. Hautleim der beste Holzkleber ist den es gibt. Dagegen ist Ponal Wasser mit Kautschuk.
Mich wundert nur der Preis. Unserer war deutlich teurer, sehr teuer sogar. Muss mir diesen Anbieter mal reinziehen.
Gruss

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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von Archiv » 07.10.2002, 17:58

Bei Kleelux kostet das Kilo Knochenlein 4,96 €

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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von Archiv » 28.10.2002, 18:08

Wie sieht es eigentlich aus beim Knochenleim? Wenn ich die Mischung angesetzt habe, muss ich die volle Menge am kochen halten, oder kann ich den Knochenleim erkalten lassen und dann wieder erhitzen? Wie lange dauert das Erhitzen? Ist da eventuel UHU-Hart ökologischer?

tipiHippie
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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von tipiHippie » 28.10.2002, 18:30

wie siehts eigentlich mit der wasserfestigkeit beim knochenleim aus? hat da irgendwer erfahrungen?
>>>=====> HUGH ich habe gepostet

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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von Archiv » 29.10.2002, 00:50

Ich beantworte da gleich mal beide:-)
Also man kann den Leim sooft wieder warm machen wie man will aber nicht kochen, die gebrauchsanweisung sagt so ca. 65 C° es reicht aber auch weniger. Wenn dan doch mal zuviel flüssigkeit aus dem Leim verdunstet sein sollte kommt halt ein Schuss destiliertes Wasser wieder mit rein bis er wieder die richtige stärke hat.
Der Knochenleim ist auch bedingt wasserfest, das heisst bei normalen temperaturen und unter normalen wetterbedingungen. Wenn Du einen geleimten Bogen ins Wasser legst wir er wohl nach einem Tag wieder auseinandergehen wenn er nicht lakiert ist.Warmer Tropenregen ab 50 C° ist wohl auch nicht gut :-))Der Leim hat noch einen entscheidenden vorteil, man kann verklebte stellen mit heissem Wasser wieder lösen und nach dem trocknen wieder neu kleben.

gervase
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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von gervase » 29.10.2002, 09:47

Der Knochenleim hat nur einen Nachteil, er besteht aus organischem Material. Und daran machen sich etliche Mikroorganismen zu schaffen. So nach ein bis zwei Jahren ist dann neu kleben angesagt. Deshalb haben die Engländer im Mittelalter, die ja grosse Mengen Pfeile für den Kriegsfall eingelagert hatten, auch die Federn zusätzlich gewickelt und den Bereich der Befiederung mit einer Kupferverbindung (Kupfervitriol wurde lange im Weinbau zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt) angestrichen. Daher kommt auch die traditionelle grüne Farbe der Pfeile der englischen Bogner.
gruss
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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von John Turtle » 09.05.2003, 17:53

Weiss eigentlich jemand ob die Engländer die Pfeileschäfte behandelt haben ?
Mit leinöl, Wachs oder ähnlichem ? Ich kann es mir bei während des 100 Jährigen Krieges produziert worde sind eigentlich nicht vorstellen.
Oder liege ich falsch ?

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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von John Turtle » 09.05.2003, 23:43

Hi Henning !
Sag mal kann man den Knochenleim auch in kleinen Portionen erhitzen , so für 6-12 Pfeile ?

John Turtle
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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von John Turtle » 19.05.2003, 20:19

Sagt mal , kann mir jemand mal das Mischungsverhältniss verraten ?
10o Gramm Knochenleim, 0,5 Liter Wasser aber wieviel Gramm Kupfervitriol muss ich zugeben bei dieser Menge ?

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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von Archiv » 20.05.2003, 19:28

@grey Wolf
teohretisch schon ist aber recht schwierig, musst du halt einen sehr kleinen Topf haben sonst trocknet dir beim erhitzen der leim einfach am Rand fest.
@ John Turtel
Ich mache kein Kupfervitriol oder was auch immer damit rein. Da die Pfeile eh nicht sehr lange halten ist das meines erachtens auch nicht nötig.Ich verschiesse ca. 14-18 Pfeile pro Jahr und mache mir dan fürs neue Jahr auch neue Pfeile das hällt der Knochenleim locker durch.
Auch bei anderen Sachen wie Griffstücke am Bogen habe ich damit noch keine Problehme gehabt.

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Erste richtige Erfahrung mit Knochenleim

Beitrag von kra » 20.05.2003, 20:15

ich hab einen Ansatz Knochenleim in einen kleinen Tupper getan und nach Gebrauch eingefrohren. Bei Bedarf wird er aufgetaut, evtl etwas verdünnt und erhitzt und nach Gebrauch wieder abkühlen lassen und ins Gefrierfach damit. Solange meine beste Hälfte mitmacht ist das für mich die beste Lösung.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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