Ungeeignetes Eschenholz für Bögen

Hölzer, Kleber, etc.
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Ungeeignetes Eschenholz für Bögen

Beitrag von AEIOU » 22.04.2003, 10:47

@henning
werde ich jetzt auch machen. da könnte ja sogar ein wettbewerb rausschauen. 3d-schiessen nur mit obi-flexbow. es gibt auch in anderen sportarten solche formal reglementierten bewerbe (z.b. modellsport) alle das gleiche material, alles reglementiert - alle die gleiche chance - ohne viele euronen (evtll was für den nachwuchs - schulen???)

aber sonst bin ich eigentlich dafür, dass es nicht zuviele regeln gibt. davon lebt ja das bognern. aber eine idee wärs.
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Ungeeignetes Eschenholz für Bögen

Beitrag von Ravenheart » 22.04.2003, 11:29

wg. Esche: Meine Erfahrung: Ringe unter 4 mm: ungeeignet. Andere: gut bis 50#, aber relativ viel Stringfollow. Biegen (Reflex gegens Stringfollow): Glückssache! Manche haltens, manche nicht. D- Profile: Kompressionsbrüche (Stauchfalten) vorprogrammiert oberhalb 30#.

wg. Lärche: Keine Erfahrung, aber ich bin skeptisch.

Insgesamt: Bis 30# kann man aus fast jedem Holz Bogen machen, is nur eine Frage des Profils; darüber scheiden sich die Hölzer. Ich sehe aber nicht ein, warum ein Holz aus dem Baumarkt irgendwie besser (oder schneller) zu bearbeiten sein soll. (???) Ich brauche doch nur 1 Std., um aus einem Stamm 1 -2 Rohlinge zu "schnitzen"; lediglich die Trockenzeit muss man sich dann gedulden, aber wenn man sich kontinuierlich mit Rohmaterial versorgt, hat man bald auch permanent bearbeitungsfertige Rohlinge auf dem Dachboden... Und was dann kommt (Feinbearbeitung und Tillern), was den Hauptteil der Arbeit ausmacht, ist doch bei allen Bogen/Hölzern gleich, oder habe ich da was übersehen???

Rabe

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Ungeeignetes Eschenholz für Bögen

Beitrag von AEIOU » 22.04.2003, 12:19

@rabe
naja, vielleicht deshalb das holz aus dem baumarkt, weil man dann eine ausrede hat, wenn der bogen "vermurkst" ist (... oder eben nicht ganz so wie er sollte) und wenn er gut geworden ist, dann kann man sagen: schau, obwohl das holz vom baumarkt war, isses ein guter bogen geworden.
da bleibt spielraum für einen selbst.

ich habe mir ein "bloch" (ostarrichisch für stammstück) von guter esche (soweit ichs beurteilen kann) beim tischler herrichten lassen und draus einige latten bekommen, brüderlich mit york geteilt und jetzt probieren wird halt mit einem flachbogen. der tischler freut sich, ich freu mich und der tischler ist allemal persönlicher als der baumarkt.
(der tischler hat übrigens soviel von dem eschenholz, dass ers schätzt wenn mal einer was anderes macht als stiegengeländer (dafür nimmt er die eschenbloch nämlich sonst)
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Ungeeignetes Eschenholz für Bögen

Beitrag von Ravenheart » 22.04.2003, 12:53

Das Problem bei Holz vom Tischler/Baumarkt is immer, dass es in der Regel "mit Gewalt" getrocknet wurde, was die Bogenqualität einschränkt. (Holz wird spröde). Für die Erstversuche auf jeden Fall gut, wenn man später mehr in den Grenzbereich der Belastbarkeit geht, würde ich sanft (langsam) getrocknetes vorziehen.

wg. Hasel: Habe bisher nur einen Kinderbogen aus Hasel gemacht, der hat aber Lust auf mehr geweckt! Da ich jeden Stamm, den ich in die Finger bekomme, verarbeite, wird sicher auch mal wieder Hasel dabei sein.

Als gänzlich ungeeignet hat sich (bei mir) bisher nur Erle erwiesen. Habe allerdings auch schon ungeeignete Robinie gehabt...

Die nächsten "Experimentalbogen" werden aus Kastanie und Liguster sein!
Ich werde berichten...

Rabe

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von Taran: Ungeeignetes Eschenholz für Bögen

Beitrag von Ravenheart » 22.04.2003, 21:56

@ravenheart
Kastanie kannst du vergessen, mach dir die Mühe gar nicht erst!
Und ich predige es ja überall: Hasel ist nicht nur für Kinderbögen. Hasel ist die Eibe des armen Mannes *g* (oder des ungeduldigen...)

Stefan

(Fehler in der Forensoftware: Beitrag is von Taran, der damals noch sbartels hieß..)

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Beitrag von Ravenheart » 23.04.2003, 00:03

@sbartels
Danke für die Warnung; ich mach's aber trotzdem, eigene Erfahrungen sind durch guten Rat nun mal nicht zu ersetzen; und ich habe sicher schon 20 Bogen gebaut, bei denen ich von vornherein wusste, dass es nix werden kann; nur so zum Üben...(z.B. Drehwuchs, Pappel, stehende Maserung (Kirsche) OHNE Backing u.s.w...) Ich habe Freude am Bauvorgang (der Weg ist das Ziel), da macht es mir nix, wenn es misslingt; Jedes Handwerk erfordert Übung, die bekommt man auch, wenn das Ergebnis unbrauchbar ist. Und ein Freund sagte mal: "Du machst wohl auch noch aus dem letzten Knüppel noch einen funktionierenden Bogen, was?" Das ist doch ein schönes Image, für das es sich zu Arbeiten lohnt, oder? ;-)

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Ungeeignetes Eschenholz für Bögen

Beitrag von Archiv » 23.04.2003, 00:08

ausserdem kann man einen zerbrochenen Bogen noch gut als Zaunpfahl / Zaunpfähle benutzen (geht bei Kastanie sehr gut, da sie sehr witterungsbeständig ist);-)

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Beitrag von Ravenheart » 23.04.2003, 00:12

@snake

Nix da, die schönsten Brüche bewahre ich auf und sehe sie mir immer wieder an - als Mahnmal, lach...

Rabe

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Beitrag von AEIOU » 23.04.2003, 08:40

... heute schon in den "heimische hölzer-thread" geschaut. ichhabe dort ein ganz schlimmes holzproblem gepostet.

bitte helfz mir .....
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Ungeeignetes Eschenholz für Bögen

Beitrag von Ishtoya » 24.04.2003, 12:07

Hab nen Holthändler der mir Esche-bohlen besorgen könnte.
Welche Masse soll ich ihm sagen und welches Eschenholz soll er besorgen?

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Ungeeignetes Eschenholz für Bögen

Beitrag von Ishtoya » 24.04.2003, 12:49

Natürlich ist es schön, wenn die Jahresringe 4mm und stärker sind. Aber ich habe auch gute Eschenbögen aus Holz gebaut, das am Bogenrücken Ringe von 2-3mm hatte. Wichtiger ist ein gutes Verhältnis von Frühjahrs- und Sommerring, d.h. der Frühjahrswuchs soll möglichst dünn sein und der Sommerwuchs mindestens im Verhältnis (mal meine subjektive Schätzung) 3:1 überwiegen.
Stefan

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Ungeeignetes Eschenholz für Bögen

Beitrag von Goliath » 31.05.2003, 01:49

@Sbartels

Warum kann man Kastanie vergessen? Ist das nur wegen des Drehwuchses, oder gibt es auch andere Gründe????

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Beitrag von Taran » 31.05.2003, 09:27

@Goliath
Ich muss zugeben, dass ich mit Kastanie noch nicht selber gearbeitet habe. Aber bei Primitive Archer hört man nichts Gutes davon, und die Leute dort sind recht erfahren.
Stefan
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Beitrag von Goliath » 31.05.2003, 22:30

Was heisst denn nichts gutes, gehn sie konkret auf die Probleme mit der Kastanie ein oder ist das eher generell gemeint?

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Beitrag von Ravenheart » 31.05.2003, 22:49

@goliath: erste Ergebnisse meiner aktuellen Kastanien - Bearbeitung: Druckfestigkeit ("Fingernagel-drück-rein-Test") gut, besser als Esche, Zugfestigkeit ("Ziehmesserspan-durchreiss-Test") mittel, Biegefestigkeit ("Span-biege-Test") schlecht, bricht bei geringer Biegung. (Ja logo habe ich den Span "richtig rum" gehalten, also Rückenring nach aussen!), werde auf jeden Fall Backing machen, Leinengewebeband liegt schon bereit...
Bearbeitbarkeit: sehr gut, vergleichbar mit Ahorn oder Ulme. Bin gespannt, was dabei raus kommt.

Rabe

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