Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Hölzer, Kleber, etc.
robau
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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von robau » 09.07.2003, 12:11

Ja, nochmal zum Sehnenbacking!
Hab einen Auftrag gekriegt, deswegen komm ich nicht drumrum.
Hab mir Sehnen auf die Seite legen lassen, heute geholt, folgendes:
die Achillessehnen waren maximal 10 cm lang, hab sie erst gar nicht mitgenommen.
Die Rückensehnen sind dicke, weiche, lange Brocken
mit Fett und Fleischresten dran, die sehr schwer runtergehen.
Gerade sind sie im Umluftherd bei 50 Grad, hoffe die werden schön trocken und das Fett verschwindet von selber.

Jetzt meine Fragen:
Hat schon wer mit Rindersehnen gebackt?
Taugen die Rückensehnen überhaupt oder kann ich mir die Arbeit sparen (deswegen frag ich immer so viel)
Kennt wer ne wirklich ausführliche Anleitung zum Backen?

Dankschön, Euer Robau

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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von Ravenheart » 09.07.2003, 12:30

Die Brauchbaren haste liegen lassen, die Unbrauchbaren mitgenommen, lach...

Rabe

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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von robau » 09.07.2003, 12:55

Ja was, rabe!
Was soll ich denn mit so kurzen Fuzzldingern?
Also, sind die wirklich unbrauchbar, die Rückendinger?
Is ja bloss füreinen Eschnbogn!

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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von Frank » 09.07.2003, 13:04

Rabe hat wohl recht. Alle Anleitungen sagen, dass sich nur Beinsehnen eignen also Achillessehnen (?). Rückensehnen sind einfach zu weich.
Als 'Quelle' sind mir bekannt: Rinder, Antilopen, Hirsche und Emus.
Zwei Bögen habe ich bisher mit einem Sehnenbacking versehen.

So ein Sehnenbacking hat Vorteile, aber auch Nachteile - das wurde schon in anderen Threads besprochen.

Anleitungen finden sich in der TBB (natürlich) in einem Heft 'Traditionell Bogenschiessen' und eine auch sehr ausführliche Anleitung in einem Buch von Jim Hamm über Indianerbögen - Titel fällt mir eben nicht ein.

Wenn Du aber schon meinst, dass die Fleisch und Fettreste schwer abgehen, wirst Du dich wundern, wie schwer die Sehnen selber auseinanderzufasern sind....

Frank
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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von Frank » 09.07.2003, 13:07

Zur Länge: sicher werden die Bündel recht kurz - je nach Tier so 10-20 cm. Die muss man eben ziegelmauermässig aufkleben - liess erstmal eine von den Anleitungen - ist (im wahrsten Sinne des Wortes) 'ne tierische Arbeit.

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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von Ravenheart » 09.07.2003, 13:11

...wenn er Rückensehnen überhaupt gefasert kriegt!

@robau: auch längere Sehnen werden beim Zerfasern in kurze "Bündel" zerlegt, und dann (Bündel für Bündel) dachziegelartig etwas überlappend aufgebracht, in 2 - 4 Schichten, mit versetzten "Fugen". Da is Banane, ob sie nun 18 oder 8 cm lang sind!

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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von robau » 09.07.2003, 14:08

OkOkOk!
Hoff mal. die haben die AchillesSehnen noch nicht weggeschmissen.
Frage zum trocknen: die Bündel als ganzes (wär mir lieber) oder frisch zerfasern?

Wo kann man trockene (Wild)-Sehnen kaufen, bei uns? Falls es nix wird.
In TBB 2 oder 3 meint einer, dass er einen Bogen in weniger als einer Stunde besehnt...
Hmmmm

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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von Frank » 09.07.2003, 14:34

frisch zerfasern hab ich noch nicht probiert - teste es doch einfach mal und berichte....

Beinsehnen kriegt man bei http://www.hudsons-bay.de - musst aber anrufen, ist nicht im shop.

Wenn der Bogenrücken vorbereitet ist, alle Sehnenbündel zerfasert bereit liegen und der Leim vor sich hin dampft, kann man den Bogen in einer Stunde belegen. Das zerfasern, sortieren und richten der Bündel ist aber die Arbeit.

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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von Archiv » 09.07.2003, 17:28

@robau
Ich habe letztens(um Pelu mal zu zitieren) Fleischer gelernt.
und habe sehr häufig diese Rückensehnen in der hand gehabt.
Die dinger taugen wirklich nur für Hundefutter oder ähnlichem. Sie sind sehr dick,lang und für den Bogenbau viel zu weich.Zudem lassen sie sich sehr schlecht oder fast garnicht auffasern, wie Rabe schon sagt.Die Achilessehnen sind da sehr viel wiederstandsfähiger, die haben am Tier auch um einiges mehr zu leisten.

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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von Ravenheart » 10.07.2003, 12:03

@robau, frank: frisch zerfasern kannste vergessen! Luftig trocknen, (aufpassen, dass Nachbars Fifi nicht dran kommt), und wenn sie ganz trocken (glasig) sind, klopfen. Nur dann lassen sich Fasern abziehen.

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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von robau » 10.07.2003, 12:51

HMMMM, fluch...

Bei TA hat jemand gemeint, die wären so gut wie sonstwas, ich brobiers mal aus...
werd mir trotzdem ein paar aus US bestellen, 10 Stück Hirschbeinsehnen für 12 Dollar und nochmal das Gleiche für die Fracht...
wieviel solche dinger braucht man eigentlich für einen Bogen?
Kriegt man die wirklich nicht bei uns? Wo kriegt Ihr die Dinger her?

ZUm Kabelbacking: habs gestern versucht, genau nach Anleitung mit meinemn Schusterzwirn: sobald ich anfange, das Kabel so richtig einzudrehen, also den deflex rauszudrehen, reissen die Fäden (8-Fach-Zwirn)
an den Enden. Kriegt man mit der Methode einen deflex überhaupt raus, wärs nicht gescheiter, eine dicke Bogensehne zu zwirbeln und verkehrtherum auf den Bogen zu spannen?

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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von AEIOU » 10.07.2003, 13:21

... gute idee: würde mich auch interessieren - wäre doch viel einfacher...

evtll würde ich mich für 3 sehnen entscheiden, die ich dann punktuell mit dem bogen verschnüre, damit sie nicht verrutschen - entsprechend breiter bogen vorausgesetzt.
?^^^^^^? AE?OU ?^^^^^?

"Die Geschichte von Bogen und Pfeil ist die Geschichte der Menschheit."

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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von Frank » 10.07.2003, 14:59

@robau: wie gesagt. http://www.hudsons-bay.de hier in Deutschland.
Ansonsten würde ich bei Konrad Vögele oder bei Christian Lux nachfragen.
Die Menge liegt an der Bogenart und und an der Dicke der Sehnenschicht, die man aufbringen will. 12 Stück sind sehr knapp.

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Rückensehnen vom Rind (Miesbacher Fleckvieh)

Beitrag von kra » 10.07.2003, 15:19

@Robau,

frag mal bei HILLEND HORN COMPANY [hillhornco@ntlworld.com] nach. Hirschsehnen (4 Stk for ~2,7 Pfund) wobei der Versandt ziemlich günstig und schneller als aus den USA ist. Deutlich günstiger zudem als von HudsonBay.
Kannst ihm ja sagen, ich hätte dich geschickt ;-)).

Gruss, Axel
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Beitrag von Ravenheart » 10.07.2003, 23:20

red hawk bietet auch Sehnen an!

http://www.redhawk.de/

Rabe

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