rote Ulme

Hölzer, Kleber, etc.
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rote Ulme

Beitrag von TIWA » 07.10.2003, 19:48

gibt es einen Unterschied zwischen normaler Ulme und roter Ulme? wie schmal kann man die Wurfarme bei Ulme machen? Ich wäre über ein paar Antworten sehr Dankbar.

Robin Hut
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Ulmen

Beitrag von Robin Hut » 07.10.2003, 21:24

Bei uns gibt es mehrere Arten von Ulmen wovon jedoch nur zwei häufiger sind.
Die Bergulme (Ulmus glabra) die auch Weiß-Rüster genannt wird und die Feldulme (Ulmus carpinifolia) die auch Rot-Rüster genannt wird.
(Aus Steinbachs Naturführer Bäume)
Unterschiede was das Holz angeht sind da leider nicht beschrieben.

Haben aber beide seit mehreren Jahren mit einer Krankheit zu kämpfen (Pilz) die große Bestände niedergelegt hat.

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rote ulme

Beitrag von landogar » 07.10.2003, 21:39

genauer gesagt war der ulmensplintkäfer(?) schuld.
der baum wurde von dem käfer befallen und wehrte sich das er seine leitungsbahnen zu machte und vertrocknete.
das ist in etwa so wie wir die speiseröhre zustopfen weil wir bauchweh haben, wir würden verdursten/verhungern wie der baum.




das sich unsere wege, aber niemals unsere waffen kreuzen.

landogar
das sich eisere wäg, aber niemoals eisere waffe kreuzed
that our paths, but never cross our arms
att våra vägar, men aldrig över våra armar

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Beitrag von Ravenheart » 08.10.2003, 16:05

...Ulme ist auf jeden Fall ein spitzenmäßiges Bogenholz, egal, welche Sorte! Die Breite ist natürlich auch von der Länge und dem beabsichtigten Zuggewicht abhängig, aber man kann ein Langbogenprofil daraus bauen!

Mein liebster (45# -) Ulmenbogen ist 1,72m lang und von 3,2 bis 1,5 cm breit, D-Profil.

Da Ulme meist wellig wächst, muss man beim Arbeiten mit dem Messer sehr vorsichtig sein! Außerdem ist es schwierig, krumme Stellen herauszubiegen; Ulme neigt dazu, unter Last in die Ausgangsstellung zurückzukriechen. Ein Reflex lässt sich schon eher hinbekommen, wenn man genug "Zugabe" einplant und nach dem Dämpfen reichlich Trockenzeit gibt (2 Wo oder mehr).

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Beitrag von Robin Hut » 08.10.2003, 23:20

Mit der Krankheit wollte ich nur nicht soweit ausholen. Genau ist es so, dass der Ulmensplintkäfer, eine Art Borkenkäfer einen Pilz überträgt, der wiederum der Ulme die Speiseröhre verstopft.

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Beitrag von Snake-Jo » 22.10.2003, 12:29

Das Kernholz der Feldulme ist das rote Holz, hat oft eine Farbe wie Mahagoni und ist mit der Zwischenfladerung sicher eines der schönsten Hölzer und auch eines der dunkelsten. Das dunkelste einheimische Holz (ziergehölz) ist Laburnum, der Goldregen, wird dunkel-schokoladenfarbig.
Ulme neigt manchmal etwas zu Stauchfalten, daher sollte man etwas breiter bauen. Als ringporiges Holz nimmt man bei Ulme nur Stücke mit breiten Jahresringen so ca ab 3 mm. Vorher empfiehlt sich ein Bruchtest.
Habe bislang rund 8 Ulmenbögen gebaut.:-)

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Flatterulmen

Beitrag von Nacanina » 22.10.2003, 15:09

Die dritte heimische Ulme ist die Flatterulme.
Sie wird anscheinend nicht von der Ulmenkrankheit gekillt. Bei mir im Revier ist noch keine eizige eingegangen- aber alle Bergulmen ausser zwei Exemplare. Der Pilz wurde übrigens aus den USA eingeschleppt.
Erst die Verbindung amerikanischer Pilz und europäischer Splintkäfer sind so erschreckend tötlich! Die äußere Form der Flatterulmen läßt übrigens sehr zu wünschen übrig: spannrückig, drehwüchsig, mit Wassserreisern...
Ich habe schon öfter davorgestanden. Aber noch nie eine umgesägt. Waren mir immer zu schlecht.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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bergulme

Beitrag von robau » 20.11.2003, 21:08

habe versucht einen bogen aus bergulme zu bauen,
mit leider sehr dünnen jahresringen, ist nix geworden, sehr leicht und schwach. werde den rest vom holz zu laminaten verarbeiten und unten eibe, oben esche draufleimen, mal schaun!

Ulmenblatt
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...erste Wahl der Steinzeit...

Beitrag von Ulmenblatt » 20.11.2003, 21:33

Aus Ulmenholz besteht der älteste Bogen, der je gefunden wurde. Es handelt sich um den Holmegaard-Bogen, Alter: rund 11000 Jahre. Ulme wuchs schneller, nachdem die letzte Eiszeit endlich vernünftig geworden war und sich verzogen hatte. Eibe kam erst später, doch dafür wurde sie zum 1-A-Bogenholz über etwa 8 Jahrtausende (bis heute - Carbon wächst bekanntlich noch nicht im Wald).

Aber Ulmenholz ist ein ausgezeichnetes Bogenholz. Nieder mit dem Splintkäfer!

Gruss Ulmenblatt

Denn die Eibe, nicht die Esche, ist der Weltenbaum!
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gervase
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bergulme

Beitrag von gervase » 21.11.2003, 09:43

Ich kann Ulmenblatt nur zustimmen. Ist ein tolles Holz. Ich hab grad einen Festmeter Ulme geschlagen, in Stärken von 12-25 cm. Der Förster meinte, in drei bis 4 Jahren wären die sowieso alle kaputt. Und wenn ich wollte, könnte ich noch mehr davon haben. Ich hab nur auf die Schnelle nicht mehr davon verarbeiten können, weil das ja auch noch versiegelt und irgendwo gelagert werden muss. Ich werd aber im Januar nochmal holen gehen. Wenn wer Interesse hat, soll er sich melden.
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

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MELD!!!!!!!!

Beitrag von Ravenheart » 21.11.2003, 13:19

...hechel, hechel, hechel..!!!!


Rabe

horsebow
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Bergulme

Beitrag von horsebow » 21.11.2003, 13:37

@ gervase: Auch hechel, hechel, hechel!
Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845

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Hechel --- Hechel --- Meld !!

Beitrag von Hegges » 21.11.2003, 13:51

Wann ? Wo ? bitte nicht so weit !!

Hab zwar noch keinen Bogen gebaut, aber Holz sammeln für die Zukunft kann nicht verkehrt sein ! :) :D :)

Grüße Hegges
Wer andern eine Bratwurst brät, braucht ein Bratwurstbratgerät

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kra
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auch hechel

Beitrag von kra » 21.11.2003, 14:13

Hab bis Mitte Januar Urlaub :D und würde mich am Fällen usw. beteiligen.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

Taran
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Mithecheln

Beitrag von Taran » 21.11.2003, 15:52

@kra: könntest du dann für mich mithecheln, das heißt fällen und etwas Holz mitnehmen?
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

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