Bambusrohr

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Fussl
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Bambusrohr

Beitrag von Fussl » 16.04.2004, 18:16

Hätte eine Frage: woran erkenne ich, ob ein Bambusrohr trocken genug ist um als Backing verwendet zu werden?

Hab heute ein 9cm dickes 2m langes Teil in einem Baumarkt entdeckt und konnte einfach nicht widerstehen...

Hab auch schon einen "Streifen" rausgeschnippelt. Innen im Rohr war so eine Art Wachsschicht, an den Nodien bis zu 3mm. Ist das natürlich oder soll das das Reissen der Stämme verhindern?
Der Bambus fühlt sich irgendwie kühl sprich frisch an - muss ich den jetzt erst trocknen, wenn ja, wie lange ca?

nordbogen
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Beitrag von nordbogen » 16.04.2004, 19:20

Wie ist denn die Farbe?Gelblich bis leicht ins graue sollte es schon gehen.Aufgrund der inneren weichen Wachsschicht müßte er aber noch recht frisch sein.

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gerstenstroh

Beitrag von Archiv » 16.04.2004, 21:21

hallo fussl,
schab mal ein wenig von der äusseren schutzschicht (bambus´rinde`) ab, die sollte, wie nordbogen sagt, gelblich sein- strohgelb und riech mal dran, ich hab die erfahrung gemacht, diese häutchen riechen nach gerstenstroh.
hoffentlich kennst du diesen geruch.
die innere wachsschicht ist bei trockenem bambus fast hart wie glas. mit dem ziehblech bekommst du sehr wenig davon weg.
hoffe, es hilft dir was.
in der ruhe liegt die power
richard

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Farbe&"Wachs"

Beitrag von Fussl » 16.04.2004, 21:45

THX für die Antworten!

Die Farbe des Rohrs ist ein gelb bis graugelb, teilw. leicht grünlicher Schimmer bzw graugrüne Sprenkel - oje, das deckt jetzt sicher alles von supertrocken bis nass ab :D :D :D

Aber zurück zum "Wachs" an der Innenwand: ist das echt natürlich!? Zwischen den Nodien ein hauchdünner, trockener Film, an den Nodien fühlt es sich an wie "ausgeschüttetes" Kerzenwachs, das wieder völlig abgekühlt ist, hat auch die gleiche Konsistenz also nicht wirklich hart wie Glas...:-(

Die anderen Tests folgen morgen, bin mom. nicht daheim...

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RE: Farbe&"Wachs"

Beitrag von Archiv » 16.04.2004, 21:50

stimmt schon, der glanz des ´wachses`nur muß dieser sehr hart sein, dann kanns losgeh.
aber pass auf die spreißel auf, sind dünner wie nadeln uns sehr schnell sehr weit in der haut.

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...vermutlich frisch

Beitrag von Fussl » 17.04.2004, 09:48

OK, die äußeren Fasern sind noch nicht wirklich strohähnlich, das "Holz" darunter hat etwa die Farbe von Esche...

Dem Wachs nach (Innenseite) ist das Teil noch recht frisch...

Hm, aber die Backings/Facings kann ich doch trotzdem schon zuschneiden und schleifen? Wenn der Bambus noch nicht trocken ist, reißt er doch sicher eher, wenn er ungeschnitten getrocknet wird, oder?

Weiß jemand, wie es sich auswirkt, wenn man Bambus "grün" als Backing verleimt?

@bögli: Danke für die Warnung! Der Gedanke, dass man sich von Bambus den ULTIMATIVEN Schiefer einfangen kann, ist mir beim Schneiden auch schon gekommen...

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RE: ...vermutlich frisch

Beitrag von Archiv » 17.04.2004, 09:55

fussl,
fröhlichen guten morgen,
das mit grün verleimen würd ich lassen. durch das trockenschwinden ändert sich das volumen und es entstehn zur gewünschten kraftverteilung (spannung des bogens) noch wirre andere kräfte. die spätere form deines bambusbackingbogens kannst schon mal grob ausschneiden, spann ihn aber mit schraubzwingen auf ein brett zum entgültigen trocknen, dadurch verhinderst du das drehen des bambusstreifens.
und lass das `wachs` zum trocknen bitte noch dran, also nur die grobe bogenform.
nice day today
richard

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also trocknen...

Beitrag von Fussl » 17.04.2004, 10:59

ebenfalls einen guten Mo... fast schon Mittag, Bögli!

Werde also noch nicht so schnell zum Leimen kommen, die Bambusstreifen auf eine Tür klemmen und mich vorher an der Eschenträgerleiste vergreifen... oder ein paar Bierchen trinken und meinem Bambus beim Trocknen zuschauen. :bier

"Wachs" hab ich innen und außen in Ruhe gelassen, ich hab nur die Innennodien etwas abgeschliffen.
Weißt du, wie lang ich die Streifen ungefähr trocknen sollte?

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RE: also trocknen...

Beitrag von Archiv » 17.04.2004, 17:15

fussel, hy,
da hab ich wenig ahnung, frag mal kra, er kennt bambus länger und wahrscheinlich weiß er die trockenzeit von baumarktbambus (keine abwertung!!!) genauer wie ich. esche als trägermaterial auf bambus kenn ich auch nicht,
must auf stauchung der wurfarme achten, oder willst du eschenstäbchen dafür nehmen?
nice weekend
richard

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Bambus - Esche - Bambus

Beitrag von Fussl » 17.04.2004, 17:58

...Flachbogen ist geplant. 10mm Eschenleiste vorbiegen, recurven, mit Bambus backen, tillern und dann ein Bambusfacing drauf...

siehe:
http://www.longbow-woelfe.de/woelfe/bog ... nat_01.htm

oder hoffentlich wenigstens so ähnlich...;-)

OK, dir auch ein feines WE Richard, ich werd versuchen kra wegen der Trockenzeit zu erwischen!

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Beitrag von kra » 17.04.2004, 18:29

Eine feste Zeitangabe kann ich dir leider auch nicht machen ;( . Mein Vorschlag/Methode ist: Im geheizten Arbeitszimmer/Wohnzimmer solange lagern bis ich's nicht mehr aushalte bzw. ihn vergessen habe ;) . Also hab Geduld!!

Aber eine Möglichkeit für nen ersten Versuch mit Baumarktbambus (bei unbezähmbarer Ungeduld): Streifen zurechtschneiden, in Form bringen, evtl schon auf Enddicke+2mm bringen und dann 4 Wochen im geheizten Wohnzimmer lagern (wenns erlaubt wird ;) ). Dann erst verarbeiten.
Vorsicht, Bambus ist hygroskopisch. Es ist keine schlechte Idee vor dem Verkleben den B. 2-3h bei 50° in ner Trockenkiste zu heizen.

Zum Baumarktbambus noch eines: ich habe das Gefühl, dieser B ist sehr jung geschlagen und hat nicht allzuviele Fasern im Außenbereich ausgebildet. Also am Rücken ganz vorsichtig die "Rinde" wegnehmen (Ziehklinge) und dann in Frieden lassen. Am Bauch tillern. Bisher habe ich Bambus in erster Linie am Rücken getillert, was sich hier nicht bewährt!

Viel Erfolg -- Bilder wenns so weit ist!!


Im Moment habe ich vier oder fünf verschiedene Sorten, von denen 3 sicher trocken sind (kammergetrocknet oder > 2 Jahre hier im Haus), sowie 2 Sorten die wohl noch Trockenzeit brauchen, der Baumarktbambus aus dem der gebrochene Bogen war (Also Vorsicht) und einen schwarzen Bambus (ca 1 Jahr alt)
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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THX, kra!

Beitrag von Fussl » 17.04.2004, 19:01

Ich werd also noch warten oder, weil´s mich natürlich schon juckt ;-) :D ;-)

höchstens die Streifen auf Stärke bringen...

Hab leider keine Ahnung/Vergleichsmöglichkeit (und mom auch keine Digi-Kamera) aber mein B hat auf der Schnittfläche viele schwarze Pünktchen, zur Rinde hin sind es mehr und sie sind dichter beisammen.

Das sind doch die "Wunderfasern", oder?

Bilder werden hiermit feierlich versprochen! (Nach Möglichkeit bevor der Bogen flöten geht :D :D :D )

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einfache Methode

Beitrag von Snake-Jo » 19.04.2004, 14:21

für die Bestimmung des Trockengrades: einfach den Bambusstreifen am Anfang wiegen und jede Woche erneut. Eine Briefwaage reicht da hin. Wenn das Gewicht nicht mehr abnimmt, ist er weitestgehend trocken. Mit der Trockenmethode im Rohr oder auf der Zentralheizung (ca 40-50°) kann man die Restfeuchte noch austreiben. Vorsicht, nicht zu warm, sonst gibt es Längsrisse. Nun den Bambusstreifen von 2 m Länge zu einem Halbkreis biegen (muss er aushalten!!!!) :D und zurückschnellen lassen. Wenn er dann in die Ausgangslage zurückgeht, ist er "vollelastisch" und trocken genug. Bei mir trockneten die Streifen (also nicht die Rohre) im beheizten Zimmer innerhalb von 4 Wo.

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Bambusstreifen biegen

Beitrag von Taran » 19.04.2004, 14:49

Genau!
Und dabei kann man ihn schon sehr gut "Tillern"! Steifezonen usw. sieht man dabei perfekt. Ein paar Striche mit der Ziehklinge wirken da Wunder!
Sobald sich das Teil gleichmäßig biegt, kann man ans Kleben denken!
Taran von Caer Dallben

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und noch viel viel schneller

Beitrag von Longbow Alex » 25.04.2004, 16:12

Bambusrohr spalten& Streifen schneiden. Diese dann 1-2 Tage in ein in der prallen Sonne geparktes, möglichst dunkel lackiertes Auto legen. Danach ist er fast trocken.

Gruß Alexander

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