Bretter

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AZraEL
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Bretter

Beitrag von AZraEL » 18.05.2004, 15:19

hallo erstmal.

habe heute mit der post die bibel des traditionellen bogenbaus erhalten und mich mit begeisterung eingelesen. hab zur holzauswahl allerdings eine frage. im buch steht dass es auch möglich wäre einen bogen aus einem gesägten brett zu bauen, wenn einem die möglichkeit an vernünftige rohlinge zu kommen verwärt bleibt. da wir in unserer nähe einen großen holzfachhandel haben, wollte ich da mal nachfragen. im buch ist allerdings nicht beschrieben, wie ich den bogen aus einem brett fertige. wie zB lege ich einen ganzen jahresring für den rücken frei?
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?

Longbow Alex
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Bretter

Beitrag von Longbow Alex » 18.05.2004, 15:32

Hallo und willkommen im FC.

Ich baue fast nur Bögen aus gesägten Brettern. Meist Ulme oder Esche. Letztere bekommst Du leicht im Holzhandel, such Dir einfach eine Leiste ca 5 cm breit ca 2cm dick (dann musst Du noch einen Griff ankleben) oder ca 5cm dick (dann kann der Griff aus einem Stück gearbeitet werden). Flache, bipyramidale Bogenform aufzeichnen, aussägen und die Kanten mit Raspel und Ziehklinge glätten, danach zu den Enden hin die Dicke der Leiste soweit reduzieren, bis er sich am Boden etwas biegen lässt. Danach normal tillern. Der Bogen sollte einfach etwas länger und breiter werden, dann können auch ruhig mal die Jahresringe zerschnitten werden.
Alternativ gibt es die Möglichkeit ein Kantholz 10x10 zu nehmen und einen Jahresring darin freizulegen.

Oder ein Backing dazunehmen (Bambus wäre eine gute Idee).

Gruß,

Alexander

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Ravenheart
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wie sonst auch...

Beitrag von Ravenheart » 18.05.2004, 15:34

...erst mal bei der Auswahl schon drauf achten, dass der Faserverlauf einigermaßen parallel zum Brett is... die Ringe also nicht oder nur tlw. rauslaufen.

Dann ...siehe hier.. bis ein durchgehender, ausreichend breiter Ring frei ist.

Rabe

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Bretter

Beitrag von Taran » 18.05.2004, 15:59

Ich übersetze gerade das entsprechende Kapitel des zweiten Bandes. Wie Ravenheart sagt: der Faserverlauf ist alles. Also warte, bis das Buch erscheint, aber bis dahin:
Bei entsprechenden Englsichkenntnissen (aber die Bilder sagen auch schon viel) auf der Website von George Tsoukalas nachschauen.
hier
und
hier auch
Wurde schon oft verlinkt und diskutiert.
Erzähl mal, ob du gute Bretter findest!
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von AZraEL » 18.05.2004, 18:48

also ich war grad beim holzgroßhändler...sehr ernüchternd. hatte an stammholz garnix da, was ich wohl gefunden hab waren unbehandelte bretter. hab ein eschenbrett entdeckt, war allerdings nur 1,70 lang. hatten allerdings viele robinienbretter da, sollten so 13 euro kosten. aber die waren alle so ar***trocken, mit vielen rissen entgegen der jahresringe...dachte mir das ist wohl nicht das richtige. also fahr ich morgen mal nach krefeld zu nem großhändler, der hat angeblich mehr stammholz im angebot.
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Ralf (✝)
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bretter

Beitrag von Ralf (✝) » 18.05.2004, 20:11

azrael
versuch auf jeden fall material zu bekommen was nicht kd also kiln dried ist das geht zwar auch aber die leute trocknen das holz heute so agressiv runter das teilweise die zellen kolabieren ,ansonsten denke ich das die fa koch in krefeld eine gute adresse ist ,wenn du wieder erwarten nichts findest bei meinem holzhändler gibts im moment eine traumhafte esche
ralf

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Mathias
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Bretter

Beitrag von Mathias » 18.05.2004, 21:36

AZraEL,

suche dir eher eine Schreinerei, die eine möglichst große Palette an Schreinerarbeiten anbieten.

Die haben mit sicherheit Esche da und ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie Verständnis für das Hobby aufbringen und dir evtl. sogar entsprechende Stücke für kleines Geld rausschneiden.

Außerdem finde ich den Begriff Bretter verwirrend, ich würde eher von einer Bohle reden .

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Beitrag von AZraEL » 18.05.2004, 21:46

danke ralf, die firma koch haben mir die leute bei jungbluth in neuss heute auch empfohlen. da wollte ich morgen gleich mal hinfahren...

zur schreinerei werd ich dann wohl fahren wenn ich bei dem holzhändler nix finde. ich hab gleich vor der haustüre ne tischlerei, da könnte ich ja dann mal nachfragen.
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Ravenheart
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Bei einer Bohle...

Beitrag von Ravenheart » 18.05.2004, 22:03

muss man neben dem Faserverlauf und der grundsätzlichen Holzqualität auch noch darauf achten, aus welchem Teil des Stammes sie kommt:

Bild

Am besten ist der grüne Bereich (Kernbohle), Da liegen die Ringe rechtwinklig zu den Seiten, und man kann die volle Breite nutzen. Auch Äste laufen gerade durch. Aus so einem Stück kann man mit Glück 4 Bogen machen!

Der blaue Bereich ist auch noch geeignet.

Schwierig wird es beim roten Bereich. Durch die starke Schräglage der Ringe muss die Bohle deutlich breiter sein, wenn man noch genug Dicke haben will, um den Griff mit raus zu bekommen. Nicht so gut geeignet, viel Verschnitt. Oft kommt da nur 1 Bogen raus, wenn auf der Gegenseite gerade ein Ast ist.

Rabe

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Nicht nur Kernbohlen

Beitrag von Taran » 18.05.2004, 22:22

Die Jahresringe können auch schräg oder stehend durch das Brett laufen, nur der Faserverlauf muss zur Oberfläche parallel sein.
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Bohlen

Beitrag von AZraEL » 19.05.2004, 15:57

also ich war heute bei dem holzhändler koch in krefeld und hab dort für 30 euro eine eschenbohle erstanden. dann war ich bei einem schreiner, der hat mir die rohlinge zugeschnitten. soweit ich das sagen kann sind drei brauchbare rohlinge dabei rausgekommen. gleich gebe ich mich an die weitere bearbeitung der rohlinge...aber erst muss ich meine autoversicherung anrufen, hab nämlich beim ausschauhalten nach der firma koch nen kleinen auffahrunfall gebaut ;(
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Mitgefühl!

Beitrag von Taran » 19.05.2004, 15:59

Das tut mir Leid. Zum Glück ist offenbar niemand verletzt.
Also jetzt erst mal beruhigen vor dem Bogenbauen...
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RE: Nicht nur Kernbohlen

Beitrag von Ravenheart » 19.05.2004, 17:00

Original geschrieben von Taran
Die Jahresringe können auch schräg oder stehend durch das Brett laufen, nur der Faserverlauf muss zur Oberfläche parallel sein.


Da spricht er ein großes Wort gelassen aus...

Klar, geht auch, aber wie IST denn der Faserverlauf? Halte ich mich an die Ringe, ist er leicht (DURCH die Ringe) abzulesen. Quer zu den Ringen bekomme ich ihn nur raus, wenn der Stave sauber gespalten wird. (Habe gerade am WoE bei Botjer sehen dürfen, wie ein Bruchbild aussieht, wenn es NICHT der Fall ist...)

Stehende oder schräge Ringe würde ICH nur mit Backing machen.

Rabe

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backing

Beitrag von AZraEL » 19.05.2004, 22:47

dann erklär mir mal bitte wie ich einfach und billig ein backing anbringe...weil bei einem der rohlinge wird das glaub ich nötig sein. ach und noch was...womit bringe ich die rohlinge weiterhin in form? hab zunächst versucht die grobe form mit der stichsäge auszuschneiden, war allerdings nicht so erfolgreich. dann hat mir der schreiner die form gaaaanz grob an der tischkreissäge geschnitten, jetzt müssen allerdings noch grobe ecken ab. mit welchem werkzeug geht das am besten? weil auch hier versagt die stichsäge, vor allem weil ich ja jetzt keine grade auflagefläche mehr hab.
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Backing ad nauseam

Beitrag von Taran » 19.05.2004, 23:05

Backing: Leinenbacking, mit Ponal blau.
Werkzeug: Ziehmesser, Raspel, Handhobel, Ziehklinge
Suchfunktion nutzen.
Und natürlich hat Ravenheart recht mit dem Backing. Ich empfehle wie immer ein Kabelbacking zusätzlich zum Leinenbacking, das geht zusammen wie Mozarella und Tomaten.
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