Bau eines bambusbelegten Rohlings

Hölzer, Kleber, etc.
Longbow Alex
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 337
Registriert: 21.12.2003, 18:09

Bau eines bambusbelegten Rohlings

Beitrag von Longbow Alex » 25.05.2004, 11:05

Jetzt mit mehr Bildern :D

Materialien
- 1 Leiste ca 190cm*5cm*1.5cm (Das eigentliche Bogenholz) (5-sehr viele Euro)
- 1 Leiste 25 cm*5 cm*3cm (Je nach Wunsch, das Holz für den Griff)
- 1 Bambusstreifen ca 4cm breit(Aus einem möglichst dicken Bambusrohr gewonnen [Methode siehe unten] Preis anteilig ca 7 Euro)
- Klebstoff( Ich verwende Keimfix 2k PU Leim, andere schwören auf Epoxy, Ponal blau und Hautleim gehen aber auch)
- Lack oder Öl


Benötigtes Werkzeug
- WICHTIG: Dicke Lederarbeitshandschuhe für alles mit Bambus.
- 3 m Knopflochseide (ca 1 Euro)
- 1 Wattebausch mit schwarzer Tinte (sehr preiswert)
- 1 Pinwandnadel (vernachlässigbar)
- Raspel grob 250mm lang (ca 16Euro)
- 1 Ziehklinge 1,2 mm (ca 1 Euro)
- möglichst breiter Stechbeitel und Holzhammer (traumhaft sind die chin. HSS Breiteisen 50 oder 60 mm von Dick. Nebenbei noch preiswerter als vergleichbare deutsche Produkte. Bleiben länger scharf, nur das schleifen ist ein wenig mühsam) Beitel (9,80 Euro +ca 10 Euro Hammer )
- Viele, viele Schraubzwingen (15+)
- Hilfreich: Säge für Längsschnitte z.B. Katabana (ca 20 Euro)
- Sehr hilfreich 1 Stanley Surform Raspel(ca 18Euro)
- Lineal oder Maßband

Arbeitsablauf
(Zuerst vollständig lesen, dann anfangen!)

1. Leiste anreißen

Die lange Leiste (es empfiehlt sich, in der Nähe zum Wohnort einen Schreiner zu suchen, der z.B. mit Ulme arbeitet. Das Holz ist vergleichsweise preiswert (7-10Euro je Leiste) zu bekommen und bewährt sich bei mir ganz gut. Nach oben ist natürlich alles offen, Eiben- und Osage-kernholz sollten auch gut verwendbar sein, wichtig ist die Kompressionsfestigkeit) zuerst mittig mit einer Linie markieren. Dazu am oberen Ende in der Mitte der 5 cm die Pinwandnadel ins Hirnholz stechen. Jetzt den Faden dranbinden, mit dem Tuscheschwamm abreiben und beiseite legen. Am unteren Ende ebenfalls die Mitte markieren, den Faden über diesen Punkt spannen und einmal auf das Holz schlagen lassen.
Bild
So wird die Schnur angebracht

[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
Bild So wird die Schnur gespannt[/url]

Im Idealfall ist jetzt eine feine Tintenlinie (die Mittellinie) auf dem Holz entstanden. Jetzt wird die Bogenmitte festgelegt. Dazu in der Mitte der Leiste eine Senkrechte zur Mittellinie ziehen. Von dieser Linie messen wir in beide Richtungen 90 cm und 100 cm ab. (Wurfarmende und Leistenende). An der 100cm Linie längen wir auf beiden Seiten die Leiste ab (dazu reicht die Längsschnittsäge, das soll nur schnell gehen und muß nicht schön sein.

2. Bogenform anzeichnen und aussägen
- Von der Bogenmitte gehen wir 3,5 nach oben und 8,5 cm nach unten. Dort markieren wir die oberen und unteren Enden des Griffes. 6,5 cm von diesen Linien ziehen wir jeweils noch eine, an diesen Linien wird der breiteste Punkt des Bogens liegen, dort endet auch der Griff.

- Das Ende der Wurfarme wird 2 cm breit, daher markieren wir in jede Richtung 1 cm von der Mittellinie.
- Am breitesten Punkt versuchen wir den Bogen so breit als möglich zu machen, nur sollten die Arme symmetrisch bleiben. Mit der Schlagschnur erzeugen wir jetzt jeweils die Linien zwischen den Endepunkten an den Wurfarmen und dem griffnahen Punkt.
- Jetzt mit der Säge so nah als möglich an den Linien sägen, nur diese nicht durchtrennen. Nacharbeit mit der Surform Raspel und Ziehklinge.

Um uns die Tillerarbeit zu erleichtern jetzt mit der Schlagschnur (Benutzung sollte mittlerweile wie von selbst gehen, so schwer ist es ja nicht) auf den Seitenkanten einen Dickenverlauf von 1 cm am Wurfarmende zu 1.5 cm am Griffende anschlagen und mit Surform Raspel bzw für die mit der Säge geübten mit der Säge die Dicke reduzieren. Eine glatte Oberfläche ist nicht notwendig.

Jetzt noch die Maße des Bogens vom Rücken (der hoffentlich bis auf die Tintenlinien unbearbeiteten Seite) auf die Bauchseite (hier wurde die Dicke reduziert) übertragen und dann die Leiste wegstellen.

3. Bambusbearbeitung
Jetzt geht es an den Bambus. Das Rohr sollte möglichst dick sein, so ab 15 cm am oberen Ende sollte es gut sein. Das Rohr sollte keine deutlich braunen Verfärbungen oder Beschädigungen auf der Aussenseite aufweisen. Vor dem Kauf zu prüfen vermeidet späteren Ärger. Auch sollte es am unteren Ende keine Blaufäule aufweisen oder bei Schütteln irgendwelche Tierchen im Inneren hören lassen. Nach Möglichkeit sollten auch keine Längsrisse vorhanden sein, ein oder zwei machen aber nichts.

Ist das Rohr dann erworben, sollte es daheim gespalten werden.
Jetzt zieht man seine hoffentlich vorhandenen Handschuhe an, sind die noch nicht erworben, sollte dies jetzt umbedingt nachgeholt werden. Bambussplitter sind sehr,sehr scharf und dringen gern auch tief in die Finger und besonders gern unter die Fingernägel ein.
Dazu wird es auf eine weiche Unterlage gelegt, der Bogenbauer (selbstverständlich auch die Bogenbauerin) kniet sich über das Rohr und fixiert es seitlich mit den Knien. Jetzt vorsichtig am oberen Ende den Stechbeitel ansetzen und mit einigen leichten Hammerschlägen vortreiben.

Bild
Bild

Vorsicht Das Rohr reißt evtl. plötzlich der Länge nach bis zum nächsten Nodium ein. Genau das ist gewünscht, den Stechbeitel jetzt leicht schräg im Riß weiterführen und am oberen Ende einen Keil einlegen damit das Rohr nicht klemmt und weiter spalten bis das Rohr einmal durch ist.

Bild

Analog verfahrend wir jetzt ein Segment herausgespalten, dessen Grundbreite ca 5 cm oder ein wenig mehr beträgt. Das geht wesentlich leichter als das erste Spalten des Rohres. Wo man grade dabei ist, spaltet man noch eine Leiste ab und geht dann weiter zu Schritt 4

4. Bambusleisten bearbeiten

Mit einigen Schraubzwingen spannt man jetzt die Bambusleiste mit der Außenfläche nach unten an eine lange Tischkante. Vom oberen Ende des ehemaligen Rohres her spaltet man jetzt mit dem Stechbeitel die inneren Teile der Leiste ab. Nicht alles auf einmal, am besten in mehreren Schritten.

Bild

Die Fasse (der Anschliff) sollte dabei nach unten zeigen, damit sich der Beitel nicht zu tief in die Leiste vorbewegt. !Handschuh! Der Beitel kann bei ausreichender Schärfe auch von Hand vorgeschoben werden, nur gelegentlich ist der Hammereinsatz notwendig (insbesondere an den Nodien. Hier kann der Stechbeitel auch flach auf die Leiste aufgelegt werden, der Anschliff zeigt dabei nach oben und mit vorsichtigen Hammerschlägen durch das Nodium bewegt werden.Sobald man durch ist, wird der Beitel sofort wieder gedreht). Auf diese Weise lässt sich die Leiste später auch glätten.

Bild

Die Leiste wird jetzt soweit bearbeitet, bis die Kanten spitzwinklig sind. Diese sind jetzt sehr scharf und empfindlich, daher Vorsicht bei der weiteren Handhabung. Analog mit der 2. Leiste verfahren, beide werden danach mit den Innenseiten aneinandergebunden und trocknen gelassen.

Bild

(Im Auto in die Sonne stellen, oder schwarze Kiste bauen und im Sommer rausstellen; Heizung im Winter)

5. Bogenform auf den Bambus übertragen

Dazu die Leiste mit der jetzt hoffentlich flachen Seite auf den flachen Rücken der Leiste legen, so ausrichten, das der gesamte Rücken bedeckt ist und mit einigen Zwingen festklemmen. Kanten markieren, Zwingen ab und vorsichtig aussägen. An diesem Punkt splittert der Bambus mit Vorliebe, daher keinen Druck mit der Säge ausüben und immer Richtung Wurfarmende sägen.

6. Bambusleiste in endgültige Form bringe

Die Leiste jetzt mit dem Stechbeitel an den Wurfarmen wieder soweit ausdünnen, das die Kante wieder keilförmig ist. Die Leiste ist jetzt schonmal vorgetillert. Die Innenseite sollte jetzt glatt sein - kleine Dellen die nicht bis zum Rand reichen sind je nach Leim nicht weiter schlimm-, nur sollte die Leiste an sich nicht mehr wellig sein. Evtl. mit dem Hobel oder Bandschleifer über die Innenseite gehen.

Die Bambusleiste jetzt testweise biegen, an den evtl. an den Nodien auftretenden steifen Zonen noch vorsichtig mit der Ziehklinge ein wenig Material auf der Innenseite abtragen. Danach sollte sich auch die Bambusleiste harmonisch biegen.

7. Entscheiden ob Perry Reflex gewünscht. Falls nicht weiter zu 9

8. Perry Reflex vorbereiten

Die Holzleiste jetzt je 1 cm von den Enden entfernt mit 2 Sehnenkerben versehen.Mit längerer Sehne die Leiste auf 10-15 cm Standhöhe biegen. Die Leiste sollte sich jetzt ungefähr gleichmäßig biegen, ansonsten grob vortillern.

9. Griff ankleben

An der Griffleiste je 6,5 cm von den Enden entfernt eine Markierung anbringen und die Leisten abschrägen (Damit wird es nachher leichter, die Fades einzuraspeln)
Dann die Griffleiste zwischen den Markierungen leicht außermittig auf die lange Leiste aufkleben und pressen. Warten...

10. Bambus aufleimen

So ein Perry Reflex gewünscht wird den Bogen jetzt mit der langen Sehne ca. 10-15 cm rückwärts (zum Rücken hin) spannen.

Bambusleiste auflegen, letzte Kontrolle auf Passgenauigkeit und dann die Holzleiste mit Leim bestreichen, Bambus auflegen und von der Mitte her mit Zwingen befestigen.

Bild

Bei meinem PU Leim warte ich jetzt 24 Stunden. Danach die Zwingen entfernen und di überstehenden, nicht bambusbedeckten Teile der Holzleiste an den Enden absägen. Die seitlich überstehenden Teile der Bambusleiste von der Mitte zum Ende der Wurfarme hin mit dem Stechbeitel abtragen (Vorsicht, daß der Bambus hier nicht in die Arme herein splittert, daher lieber kleine Späne scharf abtragen und nicht abspalten)

11. Rohling wie gewohnt zum Bogen weiterverarbeiten.


12. So kann eine Bambusleiste am Bogen aussehen
Nachdem der Bogen fast fertig ist trage ich mit einigen diagonalen Ziehklingenstrichen noch die Nodien ein wenig ab und entferne mit längs orientierten Strichen die oberste Schicht bis ich die Kraftfasern als longitudinale Striche sehe. (siehe Oberseite des Griffes). Muß man aber nicht
Bild

Zur Obererflächenbehandlung des Bambus mit der Ziehklinge:

rot: hier nicht weiter machen
gelb: geht noch
grün: Originalzustand, hier kann noch was weg
Bild

Taran
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 4385
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Sehr schön gemacht

Beitrag von Taran » 25.05.2004, 15:27

ich würde allerdings noch einen Schritt einfügen: Ich tillere die Backingleiste grob vor. Wenn man den Bambusstreifen nämlich biegt, merkt man manchmal, dass sich Steife- und Schwächezonen abwechseln. Meist ist das an und um die Nodien der Fall. Hier arbeite ich mit der Ziehklinge, bis, wenn ich den Backingstreifen zum Halbkreis biege, keine "Knicke" und "flachen Stellen" mehr sichtbar sind.
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22349
Registriert: 06.08.2003, 23:46

WOW! Klasse Anleitung!

Beitrag von Ravenheart » 25.05.2004, 15:31

Zum dünner-Arbeiten der Bambusleisten habe ich auch folgende Methode gelesen, (aber noch nicht probiert):

Leiste mit Heißkleber auf eine gerade Bohle kleben, und mit dem E-Hobel dünn hobeln.
(@kra: war das von Dir?)

Klingt einfach und schnell...(?)


Rabe

Longbow Alex
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 337
Registriert: 21.12.2003, 18:09

Wieso E Hobel?

Beitrag von Longbow Alex » 25.05.2004, 15:39

Ich nehme gelegentlich einen Handhobel dazu. Das geht auch gut. Mit einer Metallsohle bleibt diese auch trotz des harten Bambus plan. Oder halt den Bandschleifer. Aber ohne diesen kann ich sagen, ich habe den Bogen ohne E-Werkzeuge gebaut (Wenn man es zu verdrängen schafft, daß der Schreiner bestimmt eine Kreissäge zum Leistensägen verwandt hat :D)

Und ein scharfer (wirklicher scharfer) Beitel wirkt auch wahre Wunder. Ich drücke den Beitel ganz vorsichtig mit der Fasse nach oben ein wenig in die Innenseite, dort stellt sich dann ein Span auf, drehe den Beitel und kann diesen Span(ca 1mm oder noch weniger dick) dann mit der Fasse des Beitels nach unten dann abheben. Die Arbeit mit einem Stechbeitel, der breit und scharf genug ist, erleichtert die Arbeit mit dem Bambus wirklich enorm. Da der Bambus so bereitwillig spaltet, kann man flott arbeiten, wenn man dies ausnutzt.

Bild

Benutzeravatar
kra
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 6727
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von kra » 25.05.2004, 15:52

Das ist eine sehr schöne Anleitung geworden, Alex, sauber verständlich ohne viel Schnörkel.

Das horizontale Spalten des Bambus ist ne klasse Idee, ich habs bisher immer mügselig mit dem Bandschleifer oder mit der (etwas gefährlicher) mit der Kreissäge gemacht.

Was sich sehr bewährt hat ist ein Bandschleifer mit sehr grobem Schleifband (z.B. 40'er) und eine Staubmaske!! um eine glatte Klebefläche zu bekommen.
Zu dem von Taran geschilderten Verhalten: häufig ist der Bambus-Streifen auf einer Seite des Knoten dünner als auf der Anderen, was zu dem beschriebenen Verhalten führt.

Noch eine Ergänzung: ich versuche in die zu klebenden Flächen mit einem Schaber noch Längsrillen machen, um die Klebefläche zu vergrößern bzw. zu verhindern das der Kleber aus der Klebefuge verdrängt wird.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

Longbow Alex
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 337
Registriert: 21.12.2003, 18:09

RE:

Beitrag von Longbow Alex » 25.05.2004, 15:57

Original geschrieben von kra

Das ist eine sehr schöne Anleitung geworden, Alex, sauber verständlich ohne viel Schnörkel.

Danke, viele Tips sind ja von Dir oder Taran

Was sich sehr bewährt hat ist ein Bandschleifer mit sehr grobem Schleifband (z.B. 40'er) und eine Staubmaske!! um eine glatte Klebefläche zu bekommen.

Und die gute Absaugung nicht vergessen. Bei mir ist danach trotz angeschlossenem Staubsauger alles voll mit diesem fiesen gelben Staub gewesen.

Noch eine Ergänzung: ich versuche in die zu klebenden Flächen mit einem Schaber noch Längsrillen machen, um die Klebefläche zu vergrößern bzw. zu verhindern das der Kleber aus der Klebefuge verdrängt wird.


Was meinst Du, brächte hier wohl die Schwanenhalsziehklinge was?

Taran
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 4385
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Noch mehr Tipps

Beitrag von Taran » 25.05.2004, 18:07

Also: zu kra's Verfahren (Bambusleiste mit Heißkleber auf ein Vierkantholz o.ä.): Die Teile zwischen den Nodien (bes. wenn man den Elektrohobel nimmt) mit den kleinen Holzkeilen, die man beim Fliesenverlegen nimmt, unterstützen! Wenn die Höhe passt, einen Tropfen Heißkleber hinter den Keil und er rutscht nicht mehr weg. Bleibt ein Teil zwischen zwei Nodien zu dick, kann man die Keile (immer von links und rechts arbeiten!) etwas weiter reinschieben, der Teil zwischen den Nodien wöbt sich hoch, und beim nächsten Drübergehen mit dem Hobel passt dann alles.

@Schwanenhalsklinge:
Würde ich nicht machen, die Wölbung wird zu breit/tief, da löst sich vielleicht dann irgendwann die Klebung, da der Bambus ja unter Spannung steht, wenn du ihn auf den Holzkern gepresst hast!
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Klasse Anleitung

Beitrag von Archiv » 25.05.2004, 22:37

Ich mach es zwar etwas anders ich denke aber das macht nix :D
Haste 30 Bogenbauer haste auch 31 verschiedene Wege die zum Ziehl führen;-)
Nulli kent ja jetzt meine Methode; Mit dem Bandschleifer, der natürlich auch an einen starken Staubsauger angeschloßen ist, wird das Backing soweit und gleichmäßig verdünnt das es an allen Stellen gleich dick ist.Das gibt gerade bei den Nodien schönes Wellaform 8-)
Danach biege ich die unebenheiten einfach mit warmer Luft gerade dan noch mal kurz überschleifen und fertig.
Wenn die höhen und tiefen bei den Nodien sehr flach sind kann ich mir diese Arbeit sparen
dann schiebe ich die Leisten einfach durch einen selbst gebauten kleinen Dickenhobel und die Leiste ist in 10 min. Leimfertig.

Taran
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 4385
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Vorsicht Vereinfachung

Beitrag von Taran » 25.05.2004, 23:13

Perry-Reflex ist übrigens noch etwas anderes als ein einfach bei reflex gespanntem Stave aufgeleimtes Backing! Also würd' ich diese Bezeichnung lieber nicht nehmen.
Aber es ist eine feine Sache, Alex, die du da aufgestellt hast. Jetzt werde ich mal dem Bambus auch anders als so brutal maschinell zu Leibe rücken!
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22349
Registriert: 06.08.2003, 23:46

RE: Vorsicht Vereinfachung

Beitrag von Ravenheart » 25.05.2004, 23:23

Original geschrieben von Taran
Perry-Reflex ist übrigens noch etwas anderes als ein einfach bei reflex gespanntem Stave aufgeleimtes Backing!


Oh; interessant! (Auch für's Lexikon!)

Kannst Du das noch mal genauer abgrenzen/beschreiben? Würde ich gerne ganz präzise in's Lexikon übernehmen!

Rabe

Longbow Alex
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 337
Registriert: 21.12.2003, 18:09

Vereinfachung?

Beitrag von Longbow Alex » 26.05.2004, 00:33

@Taran

Hmm, warum Vereinfachung.

Ich biege den Basisstamm(er wird also auf Zug belastet) und die Bambusleiste (hab ich leider vergessen zu sagen: Die sind bei mir eher in Deflex Form aufgrund des Trockenprozesses. Ich vermute das liegt daran, daß ich sie nicht in Rohrform trockne sondern als ausgedünnte Leiste) wird nicht in Form gefönt sondern in die Biegung hereingepresst (sie ist also auf Druck belastet).
Die Wurfarme der Basis werden sogar besonders auf Zug belastet, da ich aus Faulheit den Griff zuerst anleime: Ergo ist dieses Gebiet steif und nur die Arme werden belastet.


Ist es daß was Du meinstest Taran?



@Henning:

Selbstgebaute Dickte. Würdest Du mir mehr darüber verraten? Das klingt spannend. Mein Bandschleifer hat zwar laut Angabe 900W, ist aber der gute aus dem LIDL. Ich will dem Kleinen auch nicht zuviel zumuten, daher schone ich ihn und zwinge ihn nicht immer Bambus zu bearbeiten...
:D

Alexander

Taran
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 4385
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Der Perry Reflex

Beitrag von Taran » 26.05.2004, 00:38

... ist eine ganz verwanzte Sache. Das Geheimnis ist nicht einfach das Verkehrt-rum-Biegen, sondern dass auch bis zu einem gewissen Maße verkehrt rum getillert wird, damit auch eine gleichmäßige negative Biegung zustande kommt.
Ein Perry-Reflex-Bogen, heißt es, verliert natürlich nach dem Verleimen und Abspannen an Reflex. Wenn er aber fertig getillert wird, legt er wieder Reflex zu, da die Bauchseite ja jetzt weniger Widerstand leistet.
Ich müsste das entsprechende Kapitel in der TBB 3 wahrscheinlich auch erst mal übersetzen um es ganz zu kapieren:bash
Vielleicht hat ja jemand die nötige Erfahrung hier!
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Ich werd nachher

Beitrag von Archiv » 26.05.2004, 01:17

ja noch die ein oder andere Robinienleiste Hobeln da werd ich von dem Teil mal ein paar Bildchen machen.
Soetwas gibts ja fertig zu kaufen, das war mir aber zu teuer und mit ein paar handgriffen und etwas überschüßigem Holz wars schnell gemacht.

Fox
Newbie
Newbie
Beiträge: 30
Registriert: 09.02.2004, 16:52

Beitrag von Fox » 26.05.2004, 14:12

@ Longbow Alex

Arbeitest du bei der Leiste auf einen Jahresring herrunter oder ist das beim Bambusbacking egal?

Fox

Longbow Alex
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 337
Registriert: 21.12.2003, 18:09

Jahresring?

Beitrag von Longbow Alex » 26.05.2004, 17:16

@Fox

Nein, die hole ich mir im 10er Pack beim Schreiner ab. Der schneidet mir die aus einer Bohle hintereinander einfach ab. Da wird dann die einzelne Leiste preiswerter (Arbeitszeit ist bei Kleinmengen ja eher das Problem). Die Jahresringe verlaufen da völlig ungeordnet. Habe bisher keinen Vergleich gehabt, wie es mit Jahresringen in einer bestimmten Lage wäre.

Gruß,

Alexander

Antworten

Zurück zu „Materialien“