Bogenholzernte nach der Mondphase

Hölzer, Kleber, etc.
Trebron
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Bogenholzernte nach der Mondphase

Beitrag von Trebron » 01.07.2004, 18:18

Hallo ihr Spezialisten,

habe von einem Bogenbauer aus dem Kraichgau gehört, dass er sein Bogenholz immer zu einer bestimmten Zeit, je nach dem Mondstand erntet.
Was wisst ihr darüber, oder ist das auch wieder eine Glaubensfrage ?

Grüße vom neugierigen

Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

tipiHippie
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Mondphasen...

Beitrag von tipiHippie » 01.07.2004, 18:34

Gehört hab ich davon auch schon, weiß aber nichts 100 % genaues.
Hatte mal ein Buch von ner Bekannten (die jetzt aber WECH is...) über Mond und Holz, hab aber nicht mehr alles im Kopf... da is genug anderer Unsinn drin.
Die Mondphasen sollen enormen Einfluß auf die Eigenschaften des Holzes haben. Unter anderem soll zum richtigen Zeitpunkt geschlagenes Holz sehr feuerresistent sein.
Die Pfähle auf denen das alte Venedig steht sollen angeblich auch zu bestimmten Mondphasen geschlagen worden sein um die Fäulnis zu hemmen.
>>>=====> HUGH ich habe gepostet

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geomar
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Glaube und Hoffnung...

Beitrag von geomar » 01.07.2004, 18:48

...gibt es Allerorten.

Die Mondphasenholz-These hält sich fraglos seit Jahren recht hartnäckig und hat sicherlich auch eine technisch-historische Bewandtnis.


Untersuchungen jüngerer Zeit haben die angeführten Thesen über die Vorzüge des Holzes aber nicht bestätigen können.

Siehe auch:
Untersuchungen zum Thema "Mondphasenholz" unter Berücksichtigung gravimetrischer, standörtlicher und jahreszeitlicher Einflüsse
von Oettle, Stefan (FH Weihenstephan)


Aber als Marketing-Strategie ist die Mondphasen-These alle mal ausgezeichnet, denn diese Hölzer sind doch um einges teurer als "normal" geschlagenes Holz und zur Untermauerung der Vorzüge wird "natürlich" auch immer besonders "gutes" Holz zum Einschlag bei den entsprechenden Mondphasen ausgesucht, damit schliesst sich der Kreis dann auch wieder... ;-)

Aber es gibt in der Tat ernstzunehmende "Holzverarbeiter", die auf Mondphasenholz schwören...
...ich denke, Nacanina wird sich aus fachlicher Sicht auch noch einmal äussern.
"I wish, I´d more nice things to say - but I was born not to lie" (Ben Cooper aka Radical Face)

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boegli
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mond und holz

Beitrag von boegli » 01.07.2004, 21:32

hallo trebron,
wenn du den einschlagtermin wählen kannst, fäll deinen baum bei abnehmenden mond kurz vor neumond, damit bekommst du ein sehr trockenes, unter umständen verzug- und rissefreies bogenholz. wie du, tipi, schon erwähnt hast, steht venedig auf nach mondphasen, im allgäu stehen nicht wenig offene kamine aus holz. schon viele jahrzehnte. also glaub dran oder nicht, mein holz schlag ich nach dem mond. schau dir mal diese seite an und mach dir ein eigenes bild. http://world-pool.de/joes/acres/Mondpha ... schlag.htm

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Beitrag von shewolf » 01.07.2004, 23:21

Also Brotteig aus eigener Sauerteigführuing bei Vollmonmd verbacken gibt nur Murcks, aber kein Brot. Hat natürlich noch keiner wissenschaftlich erforscht, warum das so ist *grübel*

Warum sollte der Mond, der unsere Weltmeere um mehrere Meter jede Nacht/jeden Tag ansteigen und abflachen läßt, nicht auch Einfluß auf Holz haben?
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Ravenheart
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@tipi

Beitrag von Ravenheart » 02.07.2004, 01:46

...das war bestimmt "Dich sah ich wachsen" von Ludwig Thoma! Hier ein Link zu einer Buchbesprechung:

Link

(etwa Mitte der Seite)

Rabe

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Markus
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guck mal hier

Beitrag von Markus » 02.07.2004, 09:48

Es gibt genügend Leute, die auf den Einfluss der Mondphasen schwören.
Guck mal hier da hat ein Gottfried Briemle den land- und forstwirtschaftlichen Mondkalender 2004 gemacht. Der macht den jedes Jahr und veröffentlicht ihn aber zuerst in einem landw. Wochenblatt.

Gruß,
Makrus
Arroganz ist der Tod der Kunst.

fenrir

Mondphasen

Beitrag von fenrir » 02.07.2004, 10:35

Ähnlich wie bei Ebbe und Flut auf den Ozeanen (bei Vollmond ist Springtide), könnte der Mond einen Einfluss auf den Feuchtigkeitsgehalt des Holzes haben...ich weiss nicht, ob das so ist, aber es wäre ja möglich.

Grüsse

Heiko

P.S. Bin letztens bei ebay über nen Anbieter von Mondphasenholz gestolpert...bei den Preisen
ist mir ziemlich rot vor Augen geworden; ok, das Anbebot bezog sich auf Festmeter, trotzdem war es (soweit ich über Festmeterpreise informiert bin) deutlich mehr als bei "normalem" Holz

Longbow Alex
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So ein Spökes

Beitrag von Longbow Alex » 02.07.2004, 11:19

A) Der Mond übt eine Anziehungskraft auf die Weltmeere aus, dies führt je nach Position zu Ebbe und Flut. Das ist richtig.

B) Der Mond übt auch eine Anziehungskraft auf die sonstige Masse(Meschen, Tiere, Planzen... usw) auf der Erde aus. Auch richtig.

ABER: Die Masse der Ozeane ist um ein Vielfaches höher als die Masse des durchschnittlichen Menschen oder des Wassers in einem Stückchen Holz.
Da die ausgeübte Kraft mit der Masse des 2. Körpers steigt, das sich ja beide gegenseitig anziehen ist die auf uns oder Bäume o.ä ausgeübte Kraft sehr sehr sehr gering.

Habe mal gelesen, sie läge deutlich unter dem Gewicht eines Schmetterlings auf dem Kopf des Esoterikfreundes. Nur ist der Schmetterling natrülich nicht so romantisch verklärt und auch ist es überprüfbar, ob er denn gerade da ist oder nicht...

Mit skeptischem Gruß,

Alexander

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Ravenheart
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vorsichtig....

Beitrag von Ravenheart » 02.07.2004, 11:54

...Ihr wisst, dass ich okkultem gegenüber recht kritisch bin; was den Einfluss des Mondes angeht, sehe ich aber durchaus einiges gegeben...

So wird z.B. unsere Wahrnehmung von Farben (v.A. rot-grün) durch die Mondphase beeinflusst (eigene Erfahrung: Ich habe mich immer gefragt, warum mir die Statusleuchte meiner Musikanlage mal grasgrün, mal eher bräunlich erschien (ich habe ein gutes Farbgedächnis!). Bis ich das von den Mondphasen zufällig las. Dann habe ich meine Wahrnehmung kalendarisch etwa 1/4 Jahr lang überprüft, und siehe: es stimmte! Die Wahrnehmung wechselte alle 14 Tage...)

Es gibt viele Beispiele aus der Natur, die m.E. ziemlich deutlich belegen, dass der Mond erstaunlich viel Einfluss hat. Warum nicht auch auf den Saftstrom der Bäume?

Das oben von mir verlinkte Buch stellt eine Reihe bemerkenswerter "Effekte" dar. Ich würde das nicht von vornherein abtun...

Rabe

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Beitrag von Nacanina » 02.07.2004, 12:11

Am besten ist natürlich Holz, was in der ensprechenden Phase nur bei Mondschein auch geschlagen ist. Da geht dann ab und zu einer drauf, aber Abgang ist überall.
Sonst wäre es ja Sonnenphasenholz.
Meiner Meinung nach kann es sich allenfalls um Nuancen drahen. Und wenn es einem wert ist: bitte schön.
Aber auch das Holz brennt. Todsicher.
Und wie lange Holz hält, hängt von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren ab. UNter Sauerstoffabschluß hält sogar Buche sehr lange (Beisp. Venedig).
Also, wer des glaubt bitte schön, wissenschaftlich nicht beweisbar oder es wurde bewiesen, dass es nicht stimmte.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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Genau: Vorsicht

Beitrag von Longbow Alex » 02.07.2004, 12:16

Hallo Rabe,

es ist keinesfalls gesagt, daß die von Dir beschriebene 14d bzw 28d Zyklus (wieder auf Ausgangsfarbe) mit den Mondphasen zusammenhängt.

Bei genauem Nachlesen meines Beitrags von oben wirst Du feststellen, daß ich einen Einfluß auf den Saftstrom nicht abstreite, einzig die Meßbarkeit und Relevanz stelle ich in Frage.

Was für Beispiele aus der Natur kannst Du zum Beleg Deiner Einflußthese anführen?

Ich würde noch versuchen, eine einfachere und im warsten Sinne des Wortes "näherliegende" Erklärung als den Mond für Deine Änderungen des Farbsehvermögens zu finden.

Die angesprochene Rezension überzeugt mich nicht so richtig, dort ist mal wieder die Rede von "..noch Teile des uralten Wissens über den richtigen und naturgerechten Umgang mit Holz."

Ich würde sagen, dies ist wieder ein klassicher Argumentationsfehler. Alter, ÜBerlieferung oder Tradition sind kein Garant für Richtigkeit. Warum sollte das Wissen von vor 200 Jahren dem heutigen überlegen sein?

Alexander

eddgar
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kalender

Beitrag von eddgar » 02.07.2004, 12:44

ja,ja,ja....den mondphasenkalender gibt es nun wirklich schon seeeehr lange. und vor allem in dingen die schicksalsträchtig oder einfach schwer zu beeinflussen sind wird er eingesetzt...seid u(h)rzeiten auch in der landwirtschaft, im gartenbau und in der forstwirtschaft...einige schwören (demeter-gartenbau/rudolph steiner) drauf, andere halten es für absoluten quatsch...iss wohl sowas wie die frage nach der aussagekräftigkeit von horoskopen:D

naja, solche emotional belegten argumente sind selbstverständlich hervorragend fürs marketing geeignet...belege doch einer mal das gegenteil von dem was versprochen wird:D :D :D
was sind Hobbys?

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RE: Wie mann es wendet....

Beitrag von Ravenheart » 02.07.2004, 13:01

Original geschrieben von Schattenwolf
@Rabe...schon mal was von Selbstsuggession gehört? ;-):lalala


:D aber hallo! Is mir bestens bekannt, nur hier war ja der Zusammenhang umgekehrt: Erst der Effekt, dann die Erklärung! Und ich habe für den Testlauf nur die Tage und die Wahrnehmung (grünlich oder bräunlich) notiert, und erst nach einigen Wochen verglichen, ob und in wie fern es mit den Mondphasen übereinstimmt; und siehe, es stimmte!

Rabe

Noch einer: Frag mal ne Hebamme oder Kreissaalschwester nach "Geburtenrate und Vollmond...". Erstaunlich! Geburtsdatum meiner Tochter: 21.01.2000; und nun schau mal hier ;-)

Longbow Alex
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RE: RE: Wie mann es wendet....

Beitrag von Longbow Alex » 02.07.2004, 13:11

Original geschrieben von ravenheart

Noch einer: Frag mal ne Hebamme oder Kreissaalschwester nach "Geburtenrate und Vollmond...". Erstaunlich!


Hallo Rabe,

da muß ich Dich aber leider enttäuschen, die Fallzahl ist viel zu gering und außerdem kann die Erinnerung deutlich täuschen. Wenn schon müsstest Du das Geburtenbuch mehrerer Kliniken ansehen und auswerten. Neulich bin ich am Geburtenanzeiger vor dem Kreißsaal entlanggegangen, es fiel zumindest keine deutliche Häufung zu bestimmten Zeiten auf den ersten Blick auf.

Gruß,

Alexander

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