Bogenholzernte nach der Mondphase

Hölzer, Kleber, etc.
Trebron
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1415
Registriert: 12.06.2004, 13:20

RE: Mondphasenholz

Beitrag von Trebron » 10.02.2006, 18:31

Original geschrieben von Ho-Jun

Hallo Trebron,
Dieser Legende würde ich mal gerne selber auf den Grund gehen, denn die Geschichte mit dem Mondphasenholz gibt es schon sehr lange. In Österreich gibt es einen Hersteller für Holzhäuser und Innenausbau, der auch Mondphasenholz propagiert. Er lässt sogar zu Neumond geschlagenes grünes (frisches nicht abgelagertes) Holz verbauen und angeblich soll dieses Holz viel weniger arbeiten und schwinden. Was da wirklich dran ist, keine Ahnung, vielleicht probierst Du es selber aus, falls Du die Möglichkeit hast, selber Holz zu schlagen. Ein Freund von mir hat letztens eine Doku über das Thema gesehen, in der wohl anscheinend alles wissenschaftlich widerlegt worden ist. Ich persönlich denke, diese Wissen muss ja irgendwoher kommen, [red]aber andererseits geb ich auch nicht allzuviel auf sowas "Esoterisches" und verlass mich auf Fakten. [/red] Falls Du es ausprobierst, gib mir doch Bescheid über das Ergebnis. Grüsse Ho-Jun


Diese alten Kenntnisse gab es schon, da wüsste noch keiner was von "Esotherik" !

Ich weiß was ich weiß :D und wer`s nicht glaubt, soll`s bleiben lassen, PUNKT :D
Ich habe schon Holz zur richtigen Zeit geerntet.!!!
Wissenschaftliche Beweise brauch ich keine !
Denke mal an die heutige Industrie, wenn da jeder nach dem Mond arbeiten würde, :o :o :o

Sonst sagich ohne meinen Anwalt nix mehr :D

Gruß

Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Beitrag von Archiv » 10.02.2006, 19:23

Hai

Ich glaub ich hab# da mal wieder die Tore zur Unterwelt aufgestossen..... :D

@ all, die sich für den Artikel interessieren

Ich will mich bestimmt nicht vorm kopieren und einscannen drücken, aber wer nicht warten mag findet den Artikel ziemlich komplett online bei der Kölnischen Rundschau.
Link habe ich grad nicht parat.
Da kann man ihn auch weitermailen.
Wenn ich den Originalzeitungsausschnitt aufbereitet habe, geht der aber natürlich auch an die Interessenten.

Ich habe mich mal per Mail an die zuständige Forstingenieurin gewandt und um weitere Infos gebeten. Sollte da was bei rauskommen, werde ich das selbstverfreilich publik machen.


@ Ho-Jun

Schön, dir mal im Forum zu begegnen. Ich hoffe, daß du meine Mail PM nicht als Abfuhr verstanden hast. So war sie nämlich nicht gemeint. :knuddel
Selber Holz zu schlagen ist kein größeres Problem, aber die Baumbestände in unserer Gegend bestehen ja eher aus Buche oder dem, was später als Fichte/Tanne B-Sortierung im Baumarkt landet.
Und wenn dann mal was bogentaugliches zur Verfügung steht, erhalten wir meist keine Gelegenheit noch irgendwie um den Fälltermin zu feilschen. Meistens heist es da:"Kannst de hann, wenn de et bis Samstag fott häs."

Ich bin ebenfalls nicht bereit, die ganze Geschichte so einfach in das Reich der Sagen und Legenden zu verweisen.
Ich besitze einige ältere Bücher über Garten- und Pflanzenbau (1850-1910). In denen wird sehr ausführlich auf die "angeblichen" Zusammenhänge zwischen Mondphasen und Pflanzenwachstum eingegangen.
Vor einigen Monaten gab es auch eine Doku im Fernsehen zum Thema Mondholz. Dort waren einige sehr eindrucksvolle Beispiele für die enorm größere Beständigkeit diese Holzes gegen Witterungseinflüße zu sehen.
Leider bin ich sehr schlampig in solchen Dingen und habe sie nicht aufgezeichnet oder mir den Titel gemerkt.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt ob sich die Forstingenieurin äußert und wenn ja, was sie zu sagen hat.

so long
Michael

Benutzeravatar
Kyujin
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 719
Registriert: 16.03.2004, 10:01

Beitrag von Kyujin » 11.02.2006, 09:15

Google ist dein Freund:

Der aktuelle Artikel in der Kölnischen Rundschau liegt hier und ist eher unergiebig.

[/mäkelmodus an]
Auch wenn der Artikel gar nicht Partei ergreift, wird schon in der Überschrift das mangelnde wissenschaftliche Verständnis der Journalistin deutlich: Es gibt in der Naturwissenschaft grundsätzlich keine "Beweise", die gibt es nur in der Mathematik und Logik (und in der Juristerei, aber da in einem anderen Sinne).
[/mäkelmodus aus]

Aber nun ist die Kölnische Rundschau auch eine regionale Tageszeitung und keine (nicht mal populär-) wissenschaftliche Zeitschrift, es sei verziehen.


Ein älterer Text über die selbe Forstbeamtin wird hier zitiert.
Johannes Kolltveit Ibel
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会

Uwe Wolfgarson
Full Member
Full Member
Beiträge: 115
Registriert: 17.08.2005, 19:39

Beitrag von Uwe Wolfgarson » 03.03.2006, 12:37

Also soweit ich das weiss ist bei Vollmond das Wasser um ein 275stel Leichter als sonst.
Den selben efeckt dürfte 50 Meter Höhen unterschied im Standort des Baumes haben.
MfG
Uwe
Wenn man verlernt hat zu Tr?umen,
weiss man nicht mehr was man will.

scarpej
Newbie
Newbie
Beiträge: 44
Registriert: 20.04.2005, 00:02

Beitrag von scarpej » 16.03.2006, 01:03

Also soweit ich das weiss ist bei Vollmond das Wasser um ein 275stel Leichter als sonst. [red]Den selben efeckt dürfte 50 Meter Höhen unterschied im Standort des Baumes haben.[/red] MfG Uwe


Neee echt nicht,
Wenn 50 meter 1/275 ausmachen würden dann wär das ja lustig.Gravitaion wirkt ja auf alle Körper, so auch auf den Menschen. Nehmen wir nun an, dass ein Mann mit 75 kg Masse an der Adria steht. Er stellt sich auf die Waage und hat exakt ein Gewicht von 75kg. Soweit so gut. Nun fährt er zu mir nach Hause auf Urlaub und besteigt die Koralpe :-) die ist etwas über 2000 m. Er überwindet also 40*50 = 2000 m . Das würde bedeuten er wird um 40/275 leichter. Das heißt er verliert pro 50 meter Höhenunterschied ca 272 gramm(75*1/275) an gewicht. Wenn er also oben ankommt hat er nur noch 64 kg Gewicht wenn er bei Vollmond auf meinem Hausberg auf die Waage steigt.(Wahrscheinlich ist er dann von der Adria zu Fuß zu mir nach Hause gelaufen :anbet :) )

Na, wenn sich damit keine Tourismuswerbung machen läßt :)

Alles wird angezogen - Gruß Daniel

p.s.: Die Gravitationskraft sinkt quadratisch mit dem Abstand zwischen 2 Körpern.

afflj
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 59
Registriert: 25.04.2006, 10:33

Beitrag von afflj » 25.05.2006, 21:08

Hei zusammen,

der Thread ist ja schon alt, aber heut hatte ich Zeit zum lesen, da ich nicht in Neubrunn bin, sondern morgen auf eine Hochzeitsfeier nach Bremen fahre...

Da mir die wissenschaftstheoretischen Beiträge gut gefallen, ich werde mir die für mich kopieren. irgendwie scheint das damit zu sein wie mit Perlen: um Gute zu finden, muß man viele Schalen / Threads knacken:)

und im übrigen sieht man da ein Wolfsfell, und der Schattenwolf ist nicht mehr bei den Mitgliedern vermerkt.. war der links-Daniel (dem ich für seine wenigen Beiträge nochmal danken will) da ursächlich? 8-)


Zum Mondholz: da die mir bekannten schriftlichen/mündlichen Überlieferungen der Bogen-/Pfeil-/Instrumentenbauer alter Zeiten nichts zu Mondphasen vermerken (im Gegensatz zu einigen Überlieferungen der Zimmerleute/Tischler) scheinen die für uns interessanten Holzeigenschaften in den Augen der Altvorderen durch den Mond nicht so wesentlich beeinflußt (gewesen) zu sein.
Vielleicht ist das in unseren Zeiten ja anders :D

Ach ja, komplizierte Technik: wieso kann ich in schon geschriebenen Text keine smilies klicken, sondern muß sie per Text hineinschreiben :bash ?

Grüße Jörn
gib jedem Tag die Chance, der sch?nste deines Lebens zu sein

morganalafay
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 653
Registriert: 07.02.2006, 20:22

Beitrag von morganalafay » 25.05.2006, 22:59

Moin.

Also mein Bogenholz laß ich nur von rothaarigen Jungfauen bei Vollmond schlagen.

Gruß Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....

Hagen von K
Full Member
Full Member
Beiträge: 103
Registriert: 15.09.2005, 12:13

böser Blick

Beitrag von Hagen von K » 26.05.2006, 09:15

@ Tom
exakt, das ist aber ein sehr riskantes Verfahren...
Auf keinen Fall dürfen die Jungfrauen den Baum vor dem Schlagen über die linke Schulter hinweg ansehen, sonst bekommen die mit diesem Bogen abgeschossenen Pfeile einen bösen Blick :D :D
Macht also blos keine Fehler und vertraut diese Aufgabe nur zuverlässigen Waldarbeiterinnen an!!

Gruß

Hagen der Besorgte
Wenne Mittwoch ?berlebs is Donnerstach!

Archive

glauben ist resistent gegen wissen

Beitrag von Archive » 04.12.2006, 13:51

Woher kommt eigentlich dieser Unsinn, den Saftdruck im Winter für gering zu halten. Ungeachtet der Mondphasen spielt das Wetter (+die Luft und Bodenfeuchtigkeit) eine beachtliche und messbare (!) Rolle. Wichtiger aber noch ist die Jahreszeit. Den geringsten Saftdruck haben die Laubbäume gegen Ende des Laubfalls. Gefolgt von trockenen Tagen im Sommer (Blätter hängen schlapp am Ast). Der Winter hingegen hat durch osmotische Prozesse und durch eine durchaus effektive "Saftpumpe" einen ordentlichen Feuchtigkeitsüberschuß im Splintholz.
Kleine Test: Schneidet doch mal zum Laubfall einer Walnuss ein paar Äste ab und messt wie viel Saft austritt. Und dann macht das ganze noch mal im Februar - März...

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22357
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Ravenheart » 04.12.2006, 14:23

Also meine Trauerbirke im Garten kann man nur im Winter schneiden! Dann trocknet der Schnitt schnell, und zwar egal ob November oder Februar! In der laubtragenden Phase hingegen TROPFEN selbst fingerdicke Abschnitte tagelang...

Rabe

Archive

vom Zeitpunkt

Beitrag von Archive » 04.12.2006, 22:14

@ Rabe

Zugegeben die Tropfenmenge ist nur ein Hinweis, kein Beweis, doch schneide mal wenn es heiß und trocken ist und einmal im Herbstlaub.
Den höchsten Saftdruck haben Laubgehölze übrigens im Austrieb. Messen kann die moderne Technik die Feuchtigkeit im Holz auch bei Lebenden Bäumen mit minimal invasiven Mitteln.
Im Winter kann man natürlich Bäume fällen, aber schneiden sollte man nicht, wenn in den nächsten 5 Tagen unter 4 grad Celsius Kälte zu erwarten ist. Das kann die Verheilung der Schnittstellen verzögern. Glaube mir, ich bin da Fachidiot, was lebende Bäume angeht. Zugegeben es hat mit dem Mond nicht viel zu tun was ich hier Tippe, doch es interessiert mich schon wann der beste Zeitpunkt zum Bogenholzschneiden ist. Salzgehalt, Zuckergehalt, Ausreifung der Zellwände, etc., was ist wie wichtig für einen guten Bogen aus gutem Holz. Mein Wissen als Baumschuler hört auf, wenn der Baum tot ist und verarbeitet wird.
Für meine bisherigen Bögen (ca. 15 in 27 Jahren) habe ich immer dann der Ast/Baum geschnitten, wenn ich Gelegenheit und Bedarf dazu hatte.

Benutzeravatar
Galighenna
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8835
Registriert: 19.07.2004, 21:59

Re: Bogenholzernte nach der Mondphase

Beitrag von Galighenna » 01.02.2016, 17:03

So, fast 10 Jahre sind vergangen und es gibt was neues aus der Wissenschaft...

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-19 ... 02-01.html

:D
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)

Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Bogenholzernte nach der Mondphase

Beitrag von Squid (✝) » 01.02.2016, 20:23

Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Sateless
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 4182
Registriert: 02.01.2010, 19:11

Re: Bogenholzernte nach der Mondphase

Beitrag von Sateless » 01.02.2016, 20:43

Ich wollts nicht sagen, Sq. 1% Regenwahrscheinlichkeit. xD
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

Antworten

Zurück zu „Materialien“