Spalten von Bambus (ein Graus?)

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Mordrag
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Spalten von Bambus (ein Graus?)

Beitrag von Mordrag » 19.03.2008, 19:29

Ich habe mal diesen Thread eröffnet für alle die Probleme mit dem Spalten von Bambus haben.

Da ich von vielen Leuten hier weiß, das sie gewisse Probleme mit dem spalten von Bambus haben (so wie ich), wollte ich hier mal eine Art Hilfethread eröffnen.

Meine Probleme beim Spalten:

sobald ich den Bambus spalte, verrutscht mir der Riss nach 1-2 Nodien in das innere das Rohres und die Latte die ich versuche herauszuspalten, wird immer unregelmäßig breiter.

Material: Mittlerer Stechbeitel und kleiner Hammer


Meine Alternative war die Stichsäge, mit der ich allerdings nicht mit der Führungsschiene über die Nodien komme. Halte ich die Säge dann etwas höher, fängt alles an zu vibrieren und die Schnitt wird unregelmäßig.

Ich habe mir jetzt bei einer Tischlerei gegen einen kleinen Obolus ein paar Leisten zusägen lassen (Kreissäge). Dies würde ich aber ungern weiterhin machen, das es langfristig gesehen keine befriedigende Lösung für mich ist.


Bitte um Hilfe  :'(
Zuletzt geändert von Mordrag am 19.03.2008, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Squid (✝)
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Re: Spalten von Bambus (ein Graus?)

Beitrag von Squid (✝) » 19.03.2008, 19:52

Ich denke, das liegt an der Form der Klinge. Der Stechbeitel ist bekanntlich einseitig angeschliffen.

Ich habe Bambus mit einem Beil als Keil gespalten sowie mit einem Khukuri.
Beide haben eine symmetrische Klinge und der Riss ist sauber durch das Rohr gelaufen.

Wenn man vorher noch die Nodien innen durchbricht - z.B. mit nem Besenstiel, den man durchrammt, dann geht das Spalten problemlos
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Mordrag
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Re: Spalten von Bambus (ein Graus?)

Beitrag von Mordrag » 19.03.2008, 20:00

Dieses "Khukuri" ist ein ganz schön krummes Messer. Hat das eine bestimmte Bewandnis?

Das stimmt, da kann ich ja garnicht gleichmäßig spalten wenn ich nur eine Klingenseite habe.

Werde ich morgen gleich mal testen.
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Re: Spalten von Bambus (ein Graus?)

Beitrag von Squid (✝) » 19.03.2008, 20:50

Man sagt, es habe sich schon in der Antike aus dem Khopesch (einem ägyptischen Kummschwert) bzw. einer ähnlichen griechischen Waffe die ebenfalls recht kopflastig war, entwickelt. Ob das alle so stimmt weiss ich nicht. Big Al (Alexander der Große) hat auf jeden Fall derartige Waffen bis ans Himalaya gebracht.

Im heutigen Nepal stellt das Kukri einerseits ein Alltagswerkzeug dar, dann sind es einfach gearbeitete Haumesser.

Zum anderen haben sie eine zeremonielle Bedeutung und sind dann natürlich aufwändiger gearbeitet.

Und letztlich haben die Ghurkatruppen (dieauch bei den briten als Spezialeinheit dienen) dieses Messer als Kampfmesser sowie zum Zwecke der Repräsentation.

Aber warum das nu so krumm ist, das weiss ich auch nicht... zum Bambus spalten ist es auf jeden Fall recht gut,

Es hat einen keilförmigen Anschliff und einen 1,1 cm breiten Rücken. Abgepolstert mit nem Stück Leder (damit keine hässlichen Dellen entstehen) kann man es mit nem Hammer schnell und sauber durch den Bambus treiben.

Bild
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 21.03.2008, 01:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spalten von Bambus (ein Graus?)

Beitrag von Ravenheart » 20.03.2008, 09:32

...und natürlich kann man auch mit einer Stichsäge über eine Nodie kommen, ohne dass es zittert...

Tricks:

Variante 1: Nicht komplett anheben, sondern nur ankippen, also hinten Kontakt halten und nur vorne anheben. LANGSAM, so dass das Sägeblatt Zeit hat, sich durch die Zwischenwand zu "fressen"...

Variante 2 (bei noch heilen Zwischenwänden evtl. einfacher):
*Bis AN das Hindernis heran sägen, dann Säge stoppen lassen,
*Vorderkante des Schuhs über die Nodie hinweg setzen, indem Du die Säge anhebst, aber nur so, dass das Sägeblatt noch im Schlitz bleibt, und
*sie nun 45° nach vorne kippst, so dass Du die Vorderkante JENSEITS der Nodie wieder aufsetzen kannst. Dann
*Säge anlaufen lassen, und ohne die Position der Vorderkante zu verändern (immer schön Kontakt halten) langsam hinten runter kippen.

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Re: Spalten von Bambus (ein Graus?)

Beitrag von acker » 20.03.2008, 19:53

Hallo Mordrag,

Ich würd dir eine kleine Flex mit einer schmallen Trennscheibe( braucht man zum zb: fürs Bleche trennen-Edelstahl) empfehlen -damit sollte das Auftrennen ohne Probleme klappen.

Dabei solltest du den Trennschnitt aber in der Senkrechten ausführen-
das ist einfacher als in der Waagerechten , also hinstellen den Bambus
und dann von oben nach unten mit gleichmässigem Zug nach unten hin trennen.

Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen.

mfg Acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Spalten von Bambus (ein Graus?)

Beitrag von nordwandclimber » 20.03.2008, 19:55

Wie von Rabe in gewohnt sehr guter Art und Weise erklärt habe ich das auch schon gemacht und muss sagen, so geht das einwandfrei.
Alternativ ne Bandsäge benutzen.
Mittlerweile kaufe ich aber bereits vorgesägte Latte bei Alles-Bambus.de
Geht schneller und ist m.M. nach günstiger als ein Rohr in 130-150 mm Stärke.
Wir habe neulich zu dritt einen 45er Pack gekauft, da kommt die Latte noch auf knapp 5,30 €.

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Re: Spalten von Bambus (ein Graus?)

Beitrag von the_Toaster (✝) » 20.03.2008, 21:06

Also ich habe es einmal mit nem Beil gemacht, das ging ganz gut. Die Leiste wurde recht gerade, aber für meinen Geschmack nicht gerade genug.

Gut unter Kontrolle habe ich den Schnitt mit einer Handsäge mit feinem Trapezschliff, die auf Zug sägt.
Anzeichnen geht entlang einer gespannten Schnur.
Damit wird der Schnitt sehr schön gerade.
Ist aber natürlich mit Arbeit verbunden, gell...

Elektrizität ist was für Anfänger... ;)
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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Re: Spalten von Bambus (ein Graus?)

Beitrag von Commerz » 02.05.2009, 15:54

the_Toaster hat geschrieben:Elektrizität ist was für Anfänger... ;)


Das kann ich nur doppelt und dreifach unterstreichen. Nachdem ich meine ersten 4 Bögen mit der Flex getillert hatte, hab ich mir erstmal ein 'shaving horse' gebaut. Seit dem läufts gut :)

Elektrizität kommt an meine Bögen jetzt gar nicht mehr dran. Alles Handarbeit, weils besser ist.
Aus Fehlern lernt man und wer viele Fehler macht der lernt auch viel 8)

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