Hainbuche

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Hagen von K
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Hainbuche

Beitrag von Hagen von K » 03.04.2007, 22:52

Hallo zusammen,

am vergangenen Wochenende habe ich mir ein paar schöne Hainbuchenstaves gespalten und kanns gar nicht erwarten, die vorzuarbeiten, damit sie recht zügig trocknen.

Es soll ein massiver Langbogen werden ohne Backing o.ä.

Leider sind die alten Themen noch nicht wieder verfügbar, da war, meine ich, was über Hainbuche dabei. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen.

Das Holz ist ziemlich hart, deshalb würde ich erwarten, dass es recht druckstabil ist.
Ich würde vom Holz her auf ein D-Profil gehen als auf etwas flaches.

Die Jahresringe sind auch im glattgehobelten Schnitt, im Gegensatz zu den Markstrahlen, nur schlecht erkennbar, aber so weit ich das sehen kann, eher dicht zusammen.
Splintholz kann ich auch nicht sehen, daher vermute ich es ist ein "Reifholzbaum" ohne Splint.
Selbst wenn ich einen dickenern Jahresring ausmachen könnte, würde ich vermutlich darauf verzichten ihn heraus zu arbeiten, da die Jahresringe außerordentlich "wellig" sind.

Das Abarbeiten der Borke stellt sich deswegen  schon als mühselig heraus.

Hier einmal ein paar "Impressionen" von dem welligen Holz, gibt bestimmt einen tollen "Snaky" (wenn ichs hinkriege).

Würd mich über ein paar Tips freuen.

Gruß

Hagen
Wenne Mittwoch ?berlebs is Donnerstach!

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captainplanet
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Re: Hainbuche

Beitrag von captainplanet » 03.04.2007, 23:03

Stimmt, Hainbuche ist sein sehr druckstabiles Holz. Und es schreit geradezu nach einem Backing, wenn Du mich fragst. Vor allem wenn die Jahresringe derart wellig sind wie auf diesen Bildern. Wenn du da einen Ring sauber freilegst ziehe ich meinen Hut vor Dir. Ich würde den Rücken planieren und was draufkleben.

Gruß Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Squid (✝)
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Re: Hainbuche

Beitrag von Squid (✝) » 04.04.2007, 07:50

Moin,
ich habe über das Zeugs letzes Frühjahr mit 2 erfahrenen Bogenbauern gesprochen, weil ich ggf. nen Rohling haben wollte. Einer hält es für Müll, einer mag es gerne. Einig war man sich aber, dass es ein Backing benötigt und für nur flache Designs wirklich sinnvoll ist.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

tomtux
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Re: Hainbuche

Beitrag von tomtux » 04.04.2007, 10:51

alles was ich bis jetzt mit hainbuche ohne backing versucht habe, ist mir ziemlich spektakulär um die ohren geflogen.

mit bambusbacking ist das holz aber praktisch nicht umzubringen, mein kleinster bambus-hainbuche bogen ist gerade mal 54" lang und unter 1" breit. vor allem aber brutal vertillert, da wäre jedes andere holz längst hin.
bei der enormen druckstabilität halte ich jeden flat aus dieser kombination für völlig "overbuilt".
ganz im gegenteil, nicht breiter als 35mm, eher noch weniger, das backing mit mindestens 4" perry-reflex verleimen und nicht zu kurz werden, sonst gibts heftig stringfollow.

wenn ich wieder an ein paar staves komme probier ich was mit ca. 60" und reflex-deflex design in der bambus-hb kombo.

Hagen von K
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Re: Hainbuche

Beitrag von Hagen von K » 04.04.2007, 22:55

Hmmm,

so richtich warm werde ich ich mit dem Gedanken an ein Backing nicht :-\

Gibts noch jemanden, der mal nen Massivholzbogen aus Hainbuche gebaut hat, der ihm nicht spektakulär um die Ohren geflogen ist?

Gruß

Hagen
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Squid (✝)
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Re: Hainbuche

Beitrag von Squid (✝) » 05.04.2007, 00:40

Mach ein Backing. Da hat mehr Zukunft und weniger Frust. Manche Dinge sind, wie sie nun mal sind.
Ich hab Reste vom alten Forum im Google Cache gefunden. Hier mal ein paar Auszüge aus einem Thread:

- Gervase: Hainbuche hab ich schon zu ELBs verbaut (60#, mit Hickorybacking. Ist extrem druckstabil. Ist schwerer als andere Hölzer. Da es aber viel Druck ohne Probleme aushält, kann man den Bogen sehr schmal bauen, vor allem an den Enden, und damit den Gewichtsnachteil ausgleichen.

-hallo Gervase, danke für die auskunft, hainbuche ist also sehr schwer und sehr druckstabil. wie steht es mit der dehnung? könnten damit selfbows ohne backing oder gar englische langbögen gebaut werden?

- Gervase: ich habs noch nicht probiert, aber aus dem bauch raus würd ich eher nein sagen. ich werd aber mal nen Bruchtest machen und berichten.

- Tomtux: ich hab 2 versuche mit hainbuche hinter mir, beide sind praktisch ohne vorwarnung explodiert. nach dem ersten hab ich den zweiten breiter (5cm) und mit 69" für einen flat ziemlich lang ausgelegt. bis ca. 20" auszug bei 60# bin ich gekommen, da hatte der rohling schon kräftig stringfollow. von beiden versuchen ist jeweils ein wurfarm übrig, da werd ich im winter vermutlich mal ein "aus 2 mach eins mit hanfbacking" experiment starten.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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