Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

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Ravenheart
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Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von Ravenheart » 24.02.2005, 09:13

Das Minimum würde ich mit 4, das Optimum mit 6 mm annehmen; das Maximum ergibt sich logisch:

Eiben-Splintholz ist elastischer, E.-Kernholz druckstabiler. Im Bogenstab ist der Rücken zugbelastet, der Bauch druckbelastet, die (seitliche) Mittellinie unbelastet, also neutral.

Daher muss (idealer Weise) die Rücken-Hälfte aus Splint-, die Bauch-Hälfte aus Kernholz sein, und zwar an der dünnsten Stelle, die sich noch mitbiegt (in der Regel ab ca. 10 cm vom Ende).

Angenommen also, ein Bogenstab hat an dem Punkt eine Dicke von 14 mm, dann wäre die max. Splintdicke 7 mm. bei Flachbogen ist das Profil ja weniger dick. Ist es an der Stelle 10 mm, wären 5 mm Splint das Maximum. Ist der Stab allerdings dort nur noch 7 mm dick, würde ich (s.o.) dennoch auf 4 mm Splint bleiben...

Neben dieser "mathematischen" Betrachtung muss man aber auch noch die Ringdicken beachten. Sind die Ringe alle 2 mm dick, kann man sich halt nur zwischen 4, 6 und 8 mm entscheiden, denn der Rückenring soll ja unverletzt durchlaufen.

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Zuletzt geändert von Ravenheart am 11.02.2009, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Silberwolke
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Splintdicke

Beitrag von Silberwolke » 11.02.2009, 09:06

Wie (fast) immer gehen die Theorie und die Praxis auseinander. Ich arbeite an einem ELB. An einem Ende „klettert“ plötzlich das Kernholz durch mehrere Jahresringe in Richtung Rücken. Jetzige Situation: ich habe einem sehr schönen Jahresring auf den Rücken freigelegt, Splint ist mehr oder weniger konstant bei 11-12 mm und dann 20-30 cm vor dem Tipp geht er auf  5mm auf einer Seite und etwa 6-7 mm auf der  anderen. Jetzt habe ich die Wahl: noch einen Jahresring weg zu nehmen und dann habe ich auf einem Tipp Splint und Kern je zur hälfte, aber auf anderem Tipp nur noch Splint, oder mehrere Jahresringe abzutragen (ca. 5 mm) und dann werde ich die umgekehrte Situation haben d.h. bei einem Tipp wird das Verhältnis zwischen Splint und Kern stimmen, aber auf dem anderen Tipp wird es nur noch Kernholz geben. Hat jemand einen Vorschlag?

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Re: Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von Ravenheart » 11.02.2009, 11:51

Das Startposting (Frage) dieses Threads wurde ja entfernt, meine Darstellung ist immerhin 4 Jahre alt...
Inzwischen habe ich auch ELB kennengelernt, die deutlich mehr Splint hatten, tlw. so viel, dass der Endbereich komplett aus Splintholz bestand.
M.E. ist das unproblematisch und funktioniert ohne Haltbarkeits- oder Leistungseinbußen!

Was hingegen garantiert NICHT geht, ist, wenn der Splint zum Rücken hin "rausläuft" - denn das würde ja bedeuten, dass die einzelnen Splintringe irgendwo vorher enden - und das würde eine erhebliche Bruchgefahr nach sich ziehen! Eibe spaltet sehr leicht....

Natürlich könnte man alle Auslaufzonen jedes Ringes mit einer Wicklung sichern, aber SCHÖN wäre das nicht!

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 11.02.2009, 12:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von skerm » 11.02.2009, 12:55

ravenheart hat geschrieben:Was hingegen garantiert NICHT geht, ist, wenn der Splint zum Rücken hin "rausläuft" - denn das würde ja bedeuten, dass die einzelnen Splintringe irgendwo vorher enden - und das würde eine erhebliche Bruchgefahr nach sich ziehen! Eibe spaltet sehr leicht....

Natürlich könnte man alle Auslaufzonen jedes Ringes mit einer Wicklung sichern, aber SCHÖN wäre das nicht!

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Das ist eine schreckliche Vorstellung, zum Schaudern. Dann doch lieber gleich den Splint weglassen!

Gruß,
Daniel

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Re: Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von Bodkinschmied » 11.02.2009, 13:34

Ok, was ist ein ELB?

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Re: Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von Squid (✝) » 11.02.2009, 13:56

Son Typ aus "Herr der Ringe"  ;D

Ein Englischer LangBogen. Klassisch und sehr authentisch ein Bogen aus Eibe mit Splint und Kern, der Querschnitt ist D-förmig und er ist nicht breiter als hoch.

Aber auch laminierte Bögen, die diesem Profil entsprechen, werden oft so bezeichnet.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von Silberwolke » 11.02.2009, 14:40

@ravenheart
Deine erste Post:  in diesem Thread  gilt also nur für FB und nicht für ELB?

ELB: Nur zum Sicherstellen, dass wir uns richtig verstehen. Die Splintringe enden nicht. Man kann sie sehr schön verfolgen von einem Tipp bis zu den anderen. Sie mutieren von Splintringen zu Kernringen, aber es sind immer noch dieselbe ungebrochene Jahresringe.

Heisst deine Antwort, dass ich den Rücken so lassen kann wie er ist, oder gibt es da noch etwas zu optimieren?

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Re: Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von Bodkinschmied » 11.02.2009, 15:20

Achso... peinlich :'(
Ich hätte es wissen müssen, ich habe selst einen in nem Kurs gebaut. ;D

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Re: Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von Ravenheart » 11.02.2009, 16:40

Silberwolke hat geschrieben:@ravenheart
Die Splintringe enden nicht. Man kann sie sehr schön verfolgen von einem Tipp bis zu den anderen. Sie mutieren von Splintringen zu Kernringen, aber es sind immer noch dieselbe ungebrochene Jahresringe.

Heisst deine Antwort, dass ich den Rücken so lassen kann wie er ist, oder gibt es da noch etwas zu optimieren?



Hatte das schon vermutet! So'n Stück hatte ich auch mal!
Halte ich für völlig unbedenklich!

Das mit FB/ELB hab ich nicht verstanden...

Rabe

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Re: Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von acker » 11.02.2009, 17:38

Hallo,
@Silberwolke: Könnte es sein das Deine Eibe mal ein Ast war, bzw teil einer Buschförmig gewachsenen Eibe?

Danke, acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von Silberwolke » 12.02.2009, 08:56

acker hat geschrieben:@Silberwolke: Könnte es sein das Deine Eibe mal ein Ast war, bzw teil einer Buschförmig gewachsenen Eibe?


Nein, sie war schön und gross. Warum fragst du? Neigen Aeste und  buschförmig gewachsene Eiben mehr dazu?

ravenheart hat geschrieben:Das Minimum würde ich mit 4, das Optimum mit 6 mm annehmen; das Maximum ergibt sich logisch: usw.


Gilt das nur für Flachbögen? Gibt es eine Empfehlung für ELB? Im Bogenbauer-Buch steht es als Empfehlung 7mm Splint für einen ELB aus Eibe. Was meint ihr dazu?

ravenheart hat geschrieben:Inzwischen habe ich auch ELB kennengelernt, die deutlich mehr Splint hatten, tlw. so viel, dass der Endbereich komplett aus Splintholz bestand.
M.E. ist das unproblematisch und funktioniert ohne Haltbarkeits- oder Leistungseinbußen!


Ich auch! Letztes Jahr habe ich einen ELB gesehen 75#@28", ziemlich kurz für ein ELB vieleicht 175cm, Querschnitt quadratisch ca. 25-30 mmm. Auf der ganzen Länge nur sehr wenig Kernholz am Bauch. Die Dicke war ca. 1-2mm auf der linken Seite und ca. 4 mm auf der rechten. (Ich habe das nicht gemessen, das ist nur eine grobe Schätzung).  Der Bogen war 5 Jahre alt, regelmässig geschossen und warf gut. (Schätzung von mehreren Leute, die etwas von Bögen verstehen) Dazu hat der Bogen noch einen oder zwei durchgetrennte Jahresringe auf dem Rücken. Wie geht das? Hat jemand eine Erklärung dafür?

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Re: Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von acker » 12.02.2009, 09:31

Hallo,
Ich habe hier auch ein paar Staves liegen die genau so einen farbigen Wechsel aufweisen , alle kommen sie von einer Buschförmig gewachsenen Eibe -deswegen die Frage.

Gruß acker
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Re: Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von Silberwolke » 15.02.2009, 08:58

@acker
Wie hast du diesen Problem gelöst/ wie wirst du es lösen?

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Re: Splintdicke beim Eiben-ELB? (Startposting fehlt!)

Beitrag von acker » 16.02.2009, 12:58

Hallo,
@Silberwolke: Hatte erst einen kleineren Billet von dem besagtem Eibenholz in der Arbeit.Ist im Griff gespleisst und grob vorgearbeitet und wartet wie einige andere Rohlinge darauf das ich die Muße finde an ihnen weiter zu arbeiten.
Allerdings ist diese Eibe im Kern sehr spröde, alle aus diesem "Monsterbusch" recht feine Jahresringe aber auch teils spröde.
Weiteres kann ich Dir dazu auch nicht sagen - ausser das ich den Farbwechsel ignorieren werde und schauen was rauskommt.

Gruß acker
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