Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

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Snake-Jo
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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von Snake-Jo » 17.03.2013, 09:08

Hallo Walta und Mike,

meine Tendenz bei sowas ist auch immer: Ball flach halten! Natürlich kann man viel machen, aber für den Beginner ist es sicher ratsam, nicht gleich alle Techniken auf einmal präsentiert zu bekommen. Ich denke mal, in dieser Reihenfolge wäre es sinnvoll (entweder- oder) :
1. Bogen neu bauen
2. Bogen mit Manaustreifen aufwerten
3. Facing aus einem druckstabilen Holz

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eddytwobows
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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von eddytwobows » 17.03.2013, 10:08

@Andersaegis...

Es wäre durchaus schön und auch hilfreich, wenn Du zwei Bilder mehr von dem Bogen zeigen könntest... :)
Einmal aufgespannt und einmal im Auszug... :)

Wenn der Tiller dann dort stimmt, dann könntest Du, wie u.a. Jo das auch schon sagte, erst einmal damit anfangen,
einen zusätzlichen Streifen Rattan / Manau auf den Bogenbauch aufzulaminieren, daß erscheint mir rein von Deinem Erfahrungs- und technischen Stand her momentan das sinnvollste zu sein... :) :)

@Jo...

Glas auf Rattan pur werde ich mit Sicherheit irgendwann noch einmal ausprobieren, nur was bei mir in Sachen Rattan vorher ansteht, ist erstmal ein Bambusbacking, dann etwas in der Richtung Trilam, wobei das Manau nur als Grundgerüst dienen soll... ;) :D :)

LG
etb
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Mike W.
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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von Mike W. » 17.03.2013, 10:56

@etb

Was sicher interessant wäre, ist ein Bogen aus Epoxygetränkten Rattanstreifen.
Ein Trilam aus "Actionrattan" sozusagen. ;D

Wäre das nicht einen Versuch wert?

lG Mike
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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von eddytwobows » 17.03.2013, 20:21

@Mike...

Laß Dich nicht aufhalten... ;D

Ich hab mom. nicht die Möglichkeit, Rattan so dünn zu sägen, daß man es effektiv ohne Druckimprägnierung
mit Epoxi durchtränken könnte... :)

LG
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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von Ravenheart » 17.03.2013, 22:26

...ich hätte auch Zweifel, ob's das bringt!

Aus meiner Sicht ist einer der Hauptvorteile von Rattan sein geringes Gewicht!
Damit macht es - nach meiner Einschätzung - die eher träge Rückstellgeschwindigkeit wett.
Der zweite Vorteil ist dei Toleranz gegen relativ enge Biegradien.
Nach meiner Einschätzung eine Folge der offenen inneren Struktur (Rattan besteht ja quasi aus einem hohlen Röhrenbündel!)..

BEIDE Vorteile würde es durch Durchtränken verlieren.
Was dann bleibt sind harzgebundene Fasern, die weder besonders zug- noch druckFEST sind...
Ich denke, da liegt es deutlich hinter Bambus oder Glasfaser zurück.
Daher Zweifel...

Rabe

Andersægis
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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von Andersægis » 24.03.2013, 18:52

Ein kurzes Statement vorab:
Also danke erstmal an alle. Ich hatte mich jetzt nach ein wenig hin und her für die Variante Rattanbaking auf Bauch + Polyesterharz + anschließendes Neu-tillern entschieden. Ganz nach dem Motto,
Aber auch Experimente mit einem Bogen, wo man nichts zu verlieren hat, können lehrreich sein! ;)
Also bin ich das Risiko eifnach mal eingegangen.

Und hab natürlich ordentlich in den Pott gehauen. Also diese Harzsache ist ja für den Leihen wirklich eine Schweinerei.
Ich sah dann auch etwas komisch aus mit dem roten Kopf und der Gasmaske in einem viel zu kalten Keller. O0

Zum Ergebnis: Ich hatte den Bogen nach ein paar Stunden bereits versucht einzuspannen. (Zuggewicht erschien jetz ziemlich heftig) Aber die etwas später beklebte Seite löste sich unter Spannung direkt wieder(irgendwier war der Harz darunter in so Klümpchenform...*vieleicht zuwenig?*) und die andere Wurfarmbeklebung konnte ich zu großen Teilen einfach selbst ablösen. Es nahm dann lediglich ein paar Fasern von der Manaubauchoberfläche mit und das wars dann. So, als obs gerade mal den Lack mitnehmen würde, wenn da einer drauf gewesen wäre...Also Beize hatte ich ein paar Tage vorher drauf getan. Könnte das was damit zu tun haben oder ist es einfach der Manau?
Ich denke ich habe auch einfach viel zu früh in Aushärtungsprozess eingegegriffen und sollte ihn für den nächsten Anlauf besser ein paar Tage liegen lassen.

Muss das Passtück Exakt auf die Oberfläche des Bauchs aufliegen (angepasst sein), oder kann dazwischen auch schon mal ein millimeter Platz sein, der dann durch das Harz ausgefüllt wird?
Sollten die Ränder des Passtücks glatt zum Bauch hin verlaufen oder kann da auch ein kantiger Übergang sein.

Aber ich geb noch nicht auf, ich schaff das schon noch. Jetzt warte ich gerade auf einen wärmeren Tag für einen weiteren Versuch draußen an frischer Luft. Dann gibts auch Fotos...(so wie er jetz gerade aussieht möchte ich das keinem antun wegen Augenschmerzen)

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Snake-Jo
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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von Snake-Jo » 24.03.2013, 19:13

Snake-Jo hat geschrieben:meine Tendenz bei sowas ist auch immer: Ball flach halten! Natürlich kann man viel machen, aber für den Beginner ist es sicher ratsam, nicht gleich alle Techniken auf einmal präsentiert zu bekommen. Ich denke mal, in dieser Reihenfolge wäre es sinnvoll (entweder- oder) :
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Ich kann das nur wiederholen! :)
Arbeiten mit Harz und auch Klebungen erfordern viel Erfahrung. Es reicht anfangs schon, wenn man einen Bogen aus dem Holz herausarbeitet.... ::)
Ich würde sagen, nach DEN Erfahrungen: Bogen neu bauen.

@Rabe: Ja, seh ich auch so.

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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von Galighenna » 24.03.2013, 21:27

1. Wenn es dir im Keller kalt war, war es zu kalt für den Kleber. Alle Klebeharze haben eine Mindesttemperatur unterhalb derer sie nicht aushärten. Das steht auch auf der Verpackung.
2. Je kälter es ist, desto länger braucht das Harz zum aushärten
3. Ein paar Stunden sind in jedem Fall zu wenig Zeit! Da gilt: lies was auf der Packung steht. Meistens ist das mindestens ein Tag, besser länger.

Dein Fehler war deine ungeduld.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von Mike W. » 24.03.2013, 23:10

Gali hat völlig Recht.

Die meisten Harze brauchen 20°C mindestens und das 24h, besser 36h.
Manche Polyesterharze, vor allen die Besseren, brauchen zum Aushärten höhere Temperaturen oder mehrere Tage.
Aber du bist nicht der Einzige, wo die Ungeduld bestraft wird.

Mein Rat: ordentlichen Kleber besorgen und die Verarbeitungshinweise genau beachten.
Bei deinem ( sicher recht dünnflüssigen) Kleber muß die Fuge dicht sein.
Je zäher der Kleber um so besser füllt er Spalte.

Gruß Mike
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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von Ravenheart » 25.03.2013, 09:10

Jede Klebung kann maximal nur so haltbar sein, wie der Untergrund, auf dem sie ausgeführt wird.
Auf Sand kann man nix kleben.

Rabe

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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von Mike W. » 25.03.2013, 09:54

Ravenheart hat geschrieben:Jede Klebung kann maximal nur so haltbar sein, wie der Untergrund, auf dem sie ausgeführt wird.
Auf Sand kann man nix kleben.


So?
Wie sieht das aus wenn man den Sand mit Zement und Wasser mischt?


mfG Mike
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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von Andersægis » 25.03.2013, 10:38

ok, danke,
ich werds mal versuchen. Einen zweiten baue ich ohnehin später noch einmal (hab den zweiten Stab schon da) aber ich wollte noch an dem letzten üben, damit ich auch Gefühl für die dicke bekomem, die für entsprechendes Zuggewicht erforderlich wäre. Jetzt kann die Sonen sich mal endlich wieder zeigen^^ Bis dahin laufe ich mal was durch den Wald und suche Feder für die Pfeile...

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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von Ravenheart » 25.03.2013, 12:56

Mike W. hat geschrieben:So?
Wie sieht das aus wenn man den Sand mit Zement und Wasser mischt?


Auch nicht besser, auf der nassen Pampe klebt erst recht nix... :D
(Erst nach dem Abbinden ändert sich das, aber dann ist es kein Sand mehr, sondern Estrich) ;)

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Re: Vorstellung & Fragen zum Manau/Recurve

Beitrag von ralph_hh » 25.03.2013, 13:17

Sach mal... Der Bogen ist laut dem 1. Post im Bild UNGESPANNT? - Eine Sehne kann ich da auch nicht entdecken.
Wenn ich den Griff so ansehe, ist der so heftig reflex vorgebogen?

Normalerweise ist ein Bogen im entspannten Zustand erstmal ganz gerade. Als nicht mehr so ganz Anfänger kann man dann mal Recurve Enden anbiegen. Aber das was Du hier vorstellst... Passt nicht so ganz zum
Nun habe ich mir eine Rattanstab (weil günstig) besorgt und nach kurzer Rechersche mit dem Bau begonnen


Bild 1x aufgespannt und 1x ausgezogen wären hilfreich. Und wenn man dann erkennen muß, daß es am kleinen einmaleins scheitert, dann würde ich auf Experiemente mit Glas und co verzichten, das frustriert doch nur. Fang doch erstmal mit den Grundagen an. Rattan kostet ja nun nicht die Welt...

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Re

Beitrag von Andersægis » 20.04.2013, 19:59

So ich bin fertig. Ich sag nur soviel. Es war eine schwere Geburt, aber jetzt bin ich erstmal zufrieden.
Ich habs jetzt auf doppelt so viel LBS geschafft: macht 20. Aber das HArz fängt dann an zu knirschen weshalb ich das lieber brav sein lass maximal auszuziehen.
Der zweite ist schon in Planung. Stave schon hier. Ebenfalls Manau, bei dem ich hoffentlich die alten Fehler nicht mehr mache. Der dritte wird wahrscheinlich ein Langbogen aus Haselnuß. Man soll ja niemals nie sagen, aber ich glaub ich werd niemehr rumharzen^^

Bilder:
https://www.dropbox.com/sh/f4z6mrjs4326dg5/iliIDXmsiq
(kann man das sehen. Wenn nciht bitte beshceid geben, dann lad ich die manuell hoch.)

Ich habe aus optischen Gründen noch eine Wicklung aus Kunstfaser angebracht. Die hab ich mit Leim verklebt und anschließend die Fasern mit heisluftföhn zusammengebrannt. Ich find das sieht ganz gut aus. Der Bauch ist schwarz geworden. Ich wollte den erstmal Transparent machen, aber sah dann doch nicht so toll aus mit den ganzen Grlasfaserlagen.

Dann noch Bilder von meinem Pfeilset das ich dazu gebaut habe. Die Federn sind so Teile aus nem Ramschladen, waren darum echt günstig(ca 12 für 1,50€). Man muss hier eben nur nicht das schön geschnittene gekaufte erwarten.

Bis dann.

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