Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

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Sven W
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Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von Sven W » 27.07.2014, 14:47

Hallo liebe FC´ler

Ich habe nach langer Zeit und viel Bruch auch mal wieder einen Bogen soweit gebracht, dass ich ihn auf den Tillerstock spannen konnte.
Leider war das Stück Holz eher suboptimal. Es war der Deflexe Teil eines Haselstämmchens (das Reflexe habe ich beim Bodentiller zerbrochen ::) ) und hat im oberen Wurfarm eine Welle.
Eigentlich sollte es ein ELB-artiges design nach Blacksmith werden ;D (danke für deine Tolle Anleitung im Howto) leider ging das im oberen Wurfarm nicht, weil der Rücken das so wie ich wollte nicht hergab.

Zu den Daten:

183 cm Hasel vom Januar 2014
leicht asymetrischer Griff (3 cm oberhalb und 7 cm unterhalb der Mitte), 155 mm Fadeout.
Dicke 3 cm im Griff 2,5 cm am Beginn der Fadeouts dann linear auf 12 mm an den Tips.
Breite der Wurfarme ist auf 61 cm paralel (30 mm) und nimmt dann über die letzten 30,5 cm auf 12 mm an den Tips ab.

Beim Tillern habe ich den Bogen so ausgerichtet, dass beide Wurfarme auf gleicher höhre sind, wenn der Bogen abgespannt ist. Ab Standhöhe ist dann der linke (obere) Wurfarm immer ca. 10 mm weiter unten (biegt stärker).

Mit dem rechten Wurfarm bin ich zufrieden aber der linke macht mir probleme, weil die Welle mir die Beurteilung sehr schwer macht.

Kann ich den so lassen?

Langbogen abgespannt.jpg
abgespannt


Langbogen standhöhe.jpg
Standhöhe


Langbogen 12 zoll.jpg
12 Zoll


Langbogen 18 zoll.jpg
18 Zoll


Langbogen 24 zoll.jpg
24 Zoll


Danke schon einmal im Vorraus für eure Mühen.

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Haitha
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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von Haitha » 27.07.2014, 14:59

Weiter ziehen!

Gute Fotos :)
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Osboan
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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von Osboan » 27.07.2014, 15:03

Hu, sieht ja fies aus, der Knick!
da trau ich mich mangels Erfahrung noch nix sagen, außer viel Glück ;)
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Zoffti
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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von Zoffti » 27.07.2014, 21:55

Hatte auch grad vorhin noch sonen Hasel-Kameraden in der Mangel... und der hat bei seinem Knick bei ganzem Auszug so toll die Knitteritis bekommen, dass ichs sein lasse.. . .
Also, auch wenn ich dem Haita eigentlich schon aus Prinzip nie widerspreche - ich tät den Bogen ja jetzt noch nicht gleich weiter ausziehen, bevor die Stelle nicht kompensiert ist und er ein klein bisschen gleichmässiger biegt.
(Schon klar, dass man dem Bogen nicht allen Schmackes wegschmirgeln will - genau das war auch mein Ziel gewesen....nicht schon wieder alles auf die üblichen 22 - 25ups runtertillern.... tja, dafür hab ich jetzt gleich gar nichts mehr zum tillern:-\

Is voll blöd, wenn so ein Bögelchen aufgibt bevor es den ersten Schuss abgefeuert hat....
Gruss
Zoffti
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Benedikt
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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von Benedikt » 27.07.2014, 22:04

Lena der Knick ist nur optisch, theoretisch biegt er sich schon relativ gleichmäßig ;)
Gruß
Benedikt
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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von ralfmcghee » 27.07.2014, 22:23

Bei erster Betrachtung würde ich gesagt haben, dass mir der griffnahe Knick Sorgen machen würde. Aber auf den zweiten Blick und unter Berücksichtigung der Beiträge von Haitha und Benedikt kommt es mir auch so vor, als ob der Tiller des oberen Wurfarms in Ordnung ist.

Mal sehen, ob das, was ich jetzt sage, richtig ist: Wenn der obere Wurfarm stärker biegt als der untere (bzw. umgekehrt wenn der untere Wurfarm weniger stark biegt als der obere), dann heißt das doch, dass der untere Wurfarm stärker ist, nicht wahr? Demnach hättest Du ja beim Schießen das leichte Abheben des Pfeils von der Pfeilauflage oder vom Handrücken. Damit hättest Du ja ein perfektes Ergebnis. Dementsprechend müsstest Du also genau so weitermachen können, bis Du Deinen gewünschten Auszug erreicht hast.

Respekt und viel Erfolg weiterhin!

LG
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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von Gornarak » 28.07.2014, 16:03

Ich finde im Stück nach dem Deflex am Griff arbeitet das Holz zu wenig.

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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von stefan kaletsch » 28.07.2014, 16:50

...für mich sieht es optisch so aus,als ob der Knick auch dünner wäre als die Bereiche links und rechts davon.Das darf natürlich nicht sein,zumindest müsste die Stelle dann breiter sein.Falls der Knick wirklich dünner ist,solltest Du den WA links davon weiter schwächen und entsrechend den rechten Wa dann auch.Nach meiner Erfahrung können deflexe Stellen dicker und reflexe dünner sein,im Verhältnis zum linearen Dickentaper!

Viel Glück ! Stefan

deraNdy
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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von deraNdy » 28.07.2014, 19:34

Huiuiui
Da haste dir ja direkt ne Aufgabe geangelt.
Auf den fotos siehts aus als ob der knick mitgeht aber ob das im verhältniss zum rest stimmt?
Wie wärs wenn du nen Kumpel ausziehen lässt, oder vorm spiegel geht auch. Dann lässt sich das besser beurteilen. (Optimal wäre ne umlenkrolle am tillerstock o.ä)
Viel Erfolg Andy

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Sven W
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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von Sven W » 28.07.2014, 20:52

Erstmal danke an alle für die guten Ratschläge.
Ich werd den Bogen wohl erstmal bis nächstes WE in die Ecke stellen und dann mit Fotos Zoll für Zoll rauszubekommen ob der Bereich vernüftig mitbiegt ;) .

Danach werde ich wieder Bericht erstatten.

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Sven W
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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von Sven W » 30.07.2014, 18:39

Sooo.....ich konnte es doch nicht mehr abwarten ;D und bin messen gegangen.

Langbogen Messwerte.pdf
(95.53 KiB) 58-mal heruntergeladen


Die Tabelle zeigt den Abstand zum Boden gemessen gemessen wurde an 6 Punkten:
1. linker Tip (-90 cm)
2. linker WA 60 cm von der Bogenmitte entfernt (-60 cm)
3. linker WA 30 cm von der Bogenmitte entfernt (-30 cm)
4. rechter WA 30 cm von der Bogenmitte entfernt ( 30 cm)
5. rechter WA 60 cm von der Bogenmitte entfernt ( 60 cm)
6. rechter Tip ( 90 cm)

Für einen Auszug von 5 - 27 Zoll in 2 Zoll Schritten.

Daraus ergibt sich für den Bogen das folgende Diagramm.

Bogendiagramm.pdf
(167.11 KiB) 60-mal heruntergeladen


Für die Messpunkte an den Wurfarmen sieht das dann wie folgt aus:

Bogendiagramm 2.pdf
(166.16 KiB) 51-mal heruntergeladen


Die Numerierung ist wie oben.

Mein Fazit:

Der Bogen arbeitet gleichmäßig und kann so bleiben, abgesehen davon, dass ich die Sehne noch wieder in die Griffmitte bekommen muss ::) .

Meinungen, Vorschläge, Kritik und Anregungen sind wie immer gerne gesehen.

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Zoffti
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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von Zoffti » 30.07.2014, 21:15

Hi Sven,
Kann mich ja täuschen, aber für mich sieht das auf den Diagrammen so aus als müsse sich der Bogen sehr stark über die Mitte biegen? Kann das sein? Oder liegt das an den Zeichnungen??
Gruss
Z
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Sven W
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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von Sven W » 30.07.2014, 21:24

Das liegt an der Zeichnung.

Aber wenn ich den Punkt in der Mitte rausnehme, dann habe ich quasi für jeden Auszug einen anderen Bogen.
Noch genauer wäre es geworden, wenn ich mehr Messpunkte genommen hätte sagen wir mal alle 10 cm einen, dann würde das dort wesentlich runder aussehen.

Edit: hab das mal eben gemacht dann sieht man denke ich was ich meine. Wie immer liegt die Warheit zwischen diesen beiden Darstellungen, also weder eine extreme Biegung in der Mitte noch ein 60 cm langer steifer Griff.

Langbogen Diagramm ohne Mitte.pdf
(165.99 KiB) 67-mal heruntergeladen

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rissi
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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von rissi » 30.07.2014, 22:02

Ich denke, du solltest akzeptieren, dass du diesen Knick immer sehen wirst und das ist auch gut so, schließlich ist das Holz so gewachsen.
Ein besonderes Stück Holz wird immer einen besonderen Tiller ergeben, mir gefällt's ............


Gruß Rissi
Ohne Horn, macht den Bogen leichter ......... :-)

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Re: Hilfe bei eher anspruchsvollem Tiller.

Beitrag von max2 » 03.08.2014, 19:39

Hallo,

den Reflex nach dem Knick im linken WA würde ich wenigstens gerade ziehen, weiter aussen biegt fast nichts.
Der Hauptteil der Biegung kommt aus dem Bereich um den Knick, ich weiss nicht, ob dass so gut ist?
Entspanntes Bild wäre noch interessant.

Gruss, Max

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