Holunder-geschlitzter Griff - richten

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Ilmarinen
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Holunder-geschlitzter Griff - richten

Beitrag von Ilmarinen » 06.01.2015, 20:46

Hallo zusammen,
ich arbeite gerade an einem Bogen aus Holunder, den ich zum Trocknen auf das Mark heruntergearbeitet und dem Griff einen Entlastungsschlitz verpasst hatte.
Nun muss ich den Bogen etwas richten, da die Sehne nicht ganz durch die Griffmitte läuft. Ist das immer am Geschicktesten es im Griffbereich zu tun, oder kann ich auch aus einem WA etwas Biegung herausnehmen (Der Bogen ist recht snaky)?

Und wenn doch besser im Griff: Sollte der Schlitz vorher wieder verleimt werden?
Hält Weißleim die Hitze beim Biegen?
Hollunder besser mit Dampf oder mit Heißluftpistole biegen?


Ich wäre um Tipps dankbar.

Grüße

Jörg
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Benedikt
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Re: Holunder-geschlitzter Griff - richten

Beitrag von Benedikt » 06.01.2015, 20:56

Auf keinen Fall vorher verleimen, das macht weder Leim noch Epoxy mit!
Holler lässt sich super mit Dampf und Hitze biegen, ich tendiere zur HLP, vor allem für Begradigungen.
Einspanen, eine Seite außen mit einem Gewicht belasten und dann im Griff gleichmäßig mit der HLP erhitzen.
Durch das Gewicht außen beginnt er schon ganz automatisch, sich zu biegen, wenn das Holz heiß genug ist (und das kann dauern! 10 Minuten sind das Minimum bei dickeren Stückchen)

Wie weit ist die Sehne denn aus der Griffmitte draußen? Und in welche Richtung?
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Re: Holunder-geschlitzter Griff - richten

Beitrag von Ilmarinen » 06.01.2015, 21:43

Die Sehne läuft etwa 3cm nach rechts aus der Mitte, verläßt also den Griff etwas unterhalb der Mitte.

Hollunder Sehnenenverlauf.JPG


Der untere WA ist auf dem Foto oben.

Grüße

Jörg
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Benedikt
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Re: Holunder-geschlitzter Griff - richten

Beitrag von Benedikt » 06.01.2015, 21:46

Okay, da muss schon gerichtet werden.
Würde die Sehne links auslaufen, wäre es kein Problem, aber so....
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Re: Holunder-geschlitzter Griff - richten

Beitrag von Akila » 07.01.2015, 00:30

Muss unbedingt der WA der in das Bild oben ist, als untere WA sein?..warum machst du nicht anderes rum?..genau wie jetjzt in das bild ist..dann, brauchst du nur 1,5cm die sehne ein bischen mehr nach rechts sein, und kannst du den Bogen einfach so schiessen..naturlich, wenn du RH schiesser bist :). Ich habe vor 3 tage an 2 Holunder staves gearbeitet, und ich hatte viel arbeit um die holz stucke gerade zu machen, und ich habe dampf benutzt..geht wircklich gut..

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Re: Holunder-geschlitzter Griff - richten

Beitrag von Snake-Jo » 07.01.2015, 08:53

Wie Akila schreibt...., genauso!
Und Dampf ist bei dicken Teilen (Griff) wesentlich besser, weil:
Das helle und feine Holunderholz muss schon sehr mit der HLP gebraten werden, damit es sich biegt. Das gibt unschöne, braune Stellen. Mit Dampf passiert das nicht. Nachher den Bogen gut trocknen lassen, bevor es ans Tillern geht.

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Re: Holunder-geschlitzter Griff - richten

Beitrag von Ilmarinen » 07.01.2015, 20:50

@akli,snake-jo
Akila hat geschrieben:Muss unbedingt der WA der in das Bild oben ist, als untere WA sein?

Der Bogen ist asymetrisch gebaut: der Griff ist 4cm über der Mitte und 8cm unter der Mitte angelegt.
Macht das Sinn, den einfach umzudrehen?

Grüße

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Re: Holunder-geschlitzter Griff - richten

Beitrag von Benedikt » 07.01.2015, 20:58

NIcht, wenn man den neuen unteren Wurfarm nicht entsprechend kürzt, was in deinem Fall 8cm wären.
Oder 4, wenn du symmetrisch baust.
Wie lange ist der Bogen im Moment, und was sind das angestrebte Zuggewicht und der maximale Auszug?

Gruß,
Benedikt
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Re: Holunder-geschlitzter Griff - richten

Beitrag von Ilmarinen » 07.01.2015, 21:10

Momentan ist er NtN 152cm. Auszug sollte min. 26" werden. Zuggewicht ist egal.

Grüße

Jörg
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Re: Holunder-geschlitzter Griff - richten

Beitrag von Akila » 07.01.2015, 23:21

Tut mir leid, ich wusste es nicht...also, in der zukunft, zuerst schauen, wo der Griff kommt, wo die sehne kommt, etc...das ist wichtig, und das muss man vorher machen. Jetzt, kannst du den Griff ein bischen schmaler zu machen, und dann mit Dampf richten..mach den Griff nicht wircklich genau so, wie am ende sein wird...lass den Griff ein bischen briter..so, 3-3.5 cm brite..es Kann sein dasss ein paar fassern sich ausreissen werden, und dann, hast du noch material damit du arbeiten kannst..

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