Ich plauder mal ein wenig aus dem Nähkästchen...
Grundsätzlich steht man vor dem Dilemma, dass man so viel wie möglich vermitteln möchte und die TeilnehmerInnen soviel wie möglich selber machen und natürlich auch, dass jeder/jede mit einen fertigen Bogen nach Hause geht.
Zwei Tage halte ich da grundsätzlich schonmal für sehr sportlich bzw. das geht nicht ohne Vorbereitung der Rohlinge. Deshalb bauen bei mir auch fast alle über drei Tage (Fr.-So). Da ich den Anspruch habe, möglichst viel zu vermitteln, war es keine Option für mich, einfach Hickory mit der Bandsäge auszusägen oder die Rohlinge schon sehr weit vorzubereiten. Allenfalls sehr grob arbeite ich die Rohlinge vor.
Meist halte ich für jeden Teilnehmer zwei Alternativen vor, je nachdem wie handwerklich geschickt und ausdauernd sie sich einschätzen. Einen Spaltling für Leute, die Lust und Kraft haben, richtig zu klotzen und einen mit dem Ziehmesser runtergearbeiteten Rohling aus einem Ast, z.B. Hasel oder Holunder für die, die sich weniger zutrauen. Dann lasse ich die Leute auch das meiste selber machen (Hin und wieder muss man natürlich eingreifen. Jahresringfreilegen lasse ich z.B. meist üben und nur wenn das wirklich gut klappt auch beim finalen Ring selber machen. Ansonsten nehm ich den schnell runter) und man guckt, wie weit man am Samstagabend ist. Manchmal sind die Bögen dann von Zuggewicht noch etwas drüber. Dann heißt es in den sauren Apfel beißen und am Sonntag sehr früh aufstehen und die Bögen noch eben etwas runtertillern (das mache ich dann alleine in Ruhe). Ist mir so lieber, erstmal schauen, wie weit man kommt und ggf. nacharbeiten anstatt den Leuten von Beginn an viel Arbeit und Erfahrungen abzunehmen.
Der "Trick"? Nicht zu viele Teilnehmer (ich mache maximal fünf, wenns geht, versuche ich es aber so hinzukriegen, dass es vier sind) und Sonntag ggf. einen sehr frühen Wecker stellen
Werkzeuge: das übliche. Für jeden eine Schnitzbank, ein Ziehmesser, eine Raspel und eine Ziehklinge. Außerdem noch Hammer und Spaltkeile, um sich bei Aststellen und anderen hartnäckigen Stellen zu behelfen.
Standardmaße? Ne, kommt ja aufs Holz, Zuggewicht, Länge etc. an. Grundsätzlich sind die Bögen etwas mehr auf Sicherheit gebaut, als ich sie für mich jetzt selber bauen würde.
Ich würde dir raten, erstmal ein zwei Probedurchläufe mit Freunden und Bekannten zu starten, damit du in die Abläufe reinkommst. Dann wirst du schnell merken, wieviel Vorbereitung du für DICH brauchst.