Statische Recurves

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RubenAryala
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Statische Recurves

Beitrag von RubenAryala » 17.12.2008, 20:20

Ich hoffe, daß das Thema nicht schon irgendwo behandelt worden ist und ich mir den Unmut zuziehe, aber ich bekomme nicht auf die Reihe, wie statische Recurves funktionieren, d.h. wie sie zu einem "Mehr" an Geschwindigkeit beitragen. Hängt das damit zusammen, daß die Sehne am Ende ihres Weges durch das Anliegen an den Recurves faktisch verkürzt wird und damit eine weitere Beschleunigung erfährt  ?

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Heidjer
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Re: Statische Recurves

Beitrag von Heidjer » 19.12.2008, 01:18

Das Thema, ist wie immer, wenn keiner Antworten will, so einfach nicht zu Beantworten. ::)
Zum einen ist so ein Bogen schneller weil statische Recurves einen Hebel auf den arbeitenden Bogenarm ausüben.
Zum anderen die verkürzte Sehne.
Zum weiteren der bessere Sehnenwinkel am Wurfarmende. Je mehr der Bogen ausgezogen wird und der Sehnenwinkel sich dem 90° Winkel annähert desto mehr macht der Bogen dicht, er stakt, wird hinten hart.
Ein Bogen mit Recurves egal ob statisch oder arbeitend läßt sich weicher ziehen, da dieser Punkt später erreicht wird.
Das heist das die Zugkraft zunahme bis zum Endauszug geringer ausfällt wie z.B. bei einem Bogen mit Kreistiller.
Bei Bögen mit gleichem Zuggewicht z.B. 50# bedeutet das, dass der Bogenanfangswiderstand bei Kreistiller bei etwa 20# beginnt und beim Recurve bei 25# oder merhr, wodurch natürlich auch mehr Energie gespeichert ist.
(Angaben nur geschätzt).
Siehe die Bibel des Traditionellen Bogenbaus 1-4.

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Squid (✝)
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Re: Statische Recurves

Beitrag von Squid (✝) » 19.12.2008, 01:33

Andererseits sagt die TBB4, dass arbeitende Recurves bei reinen Holzbögen kaum Vorteile bringen und starre Recurves nur in den seltensten Fällen, weil das zusätzliche Gewicht verlangsamt und die Überlastung der Wurfarme zu mehr Set führt.

Wie gesagt, ein extrem schwieriges und umstrittenes Thema.

Auf jeden Fall sinnvoll sind Recurves natürlich bei Kompositbögen, sowie Bögen aus modernen Werkstoffen.

Für Nur-Holzbögen scheint mir der Perryreflex die bessere Option zur Leistungssteigerung zu sein.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Heidjer
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Re: Statische Recurves

Beitrag von Heidjer » 19.12.2008, 01:55

Da stimme ich Dir zu. ;)
Leichter holt man sich die Energie aus einem optimalen
Perryreflex.
Wobei optimal ist auch schwer zu treffen. >:(
Die sowieso Steifen Enden eines Bogens 10° - 20° nach vorne zu Biegen ist mitunter leichter. ;)

Gruß Dirk
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RubenAryala
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Re: Statische Recurves

Beitrag von RubenAryala » 19.12.2008, 08:22

Alles klar. Nun ja, ich habe erst die Bibel No 1. Der Rest folgt wohl noch.

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kra
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Re: Statische Recurves

Beitrag von kra » 19.12.2008, 08:29

Nicht vergessen sollte man allerdings den Effekt, das man durch steife WA Enden (Recurves oder Syahs) einen Hebel in das System einführt, der evtl. die Verluste durch das "tote"Gewicht in der Pfeilgeschwindigkeit kompensiert.
Der Artikel von Perry in TBB4 hierzu (Flight bows) und die Anmerkungen (und Diskussion zu Syahs) von Karpowitz auf Atarn ("Geschwindigkeitsgewinn durch Syahs erst ab >>50#) muß ich mir über Weihnachten mal zu Gemüthe führen. Seine gemessenen Pfeilgeschwindigkeiten würden dieses stützen
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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