Hornbogen als Selfbow

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Erebos
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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von Erebos » 27.10.2009, 20:01

Ich greife mal das alte Thema wieder auf, da es bei mir um genau diesen Bogen geht.

So ich habe folgendes Problem:

Ich habe mir 2006 einen Vollhorn-Bogen gebaut und einige Zeit geschoßen. Nur ist leider schon recht früh eines der Hörner gebrochen. Der Zapfen, mit dem ich das Griffstück ins Horn eingesetzt habe, ist auf der Rückseite herausgebrochen.

Nun überlege ich, den Bogen mal wieder herzurichten. Mein Plan ist es, die Hörner zu kürzen und den gebrochenen Teil einfach abzuschneiden, nur habe ich Angst, dass er einfach wieder bricht.
Gibt es da eine Möglichkeit die Hörner gegen soetwas zu sichern?
Zuletzt geändert von Erebos am 27.10.2009, 20:13, insgesamt 1-mal geändert.

Moerki
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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von Moerki » 28.10.2009, 00:21

Und mich würden die Bilder von so einem Bogen interssieren.

Hat zufällig einer der alten Hasen hier noch ein oder zwei Fotos ?
Snake-Jo vielleicht, oder Erebos ?

Büdde büdde.... will Bilder sehn  :-*

Gruß, Moerki
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Erebos
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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von Erebos » 28.10.2009, 08:34

Ich bin erst am Wochenende wieder bei meiner Werkstatt, dann kann ich mal ein Foto machen.
Leider kann ich ihn nicht aufspannen.

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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von Squid (✝) » 28.10.2009, 11:39

Neben einer möglichst langen Verbindung zwischen Horn und Griffzapfen sollte eine Wicklung zur Stabilisierung über der Verbindungsstelle sinnvoll sein. Entweder aus Naturgarn, alternativ - in diesem Falle - auch aus dünnem Draht.

Hauptsache wirklich stramm, so dass auch bei Belastung nix losrödeln kann.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von Snake-Jo » 28.10.2009, 12:01

@Moerki: Alles kein Problem, wie Squid durchaus treffend schon schrieb.
Nicht kürzen! Der Bogen wird sonst nicht ziehbar!
Bilder kommen.

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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von Erebos » 28.10.2009, 12:15

Lange Verbindung zwischen Griff und Horn...
Also am besten einen biegsamen Zapfen nehmen? Mein Griffstück ist aus extrem hartem Holz, da mir die schwarze Farbe gefiel...
Kann es sein, dass dies ein mögliches Problem ist?

Snake-Jo: Eine kleine Skizze von deiner Griff-Variante wäre super.

Ich glaube ich beginne noch einmal von vorne und degradiere meinen jetzigen Versuch zum Wandschmuck.

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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von Snake-Jo » 28.10.2009, 14:53

Bild


Bild

Normale Grifflänge, aber lange Zapfen in das Horn hinein, bei mir sind es jeweils 110 mm, darf aber auch mehr sein. Wicklung über den kaputten Bereich ausdehnen, dann kann nichts passieren. Eventuell sogar erst eine Glasfasermatte um das Horn, dann Wicklung.

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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von captainplanet » 28.10.2009, 15:17

Pfoah, Du hast ja schon zwei! Mein Neid ist Dir gewiss!  :D

Ich habe auch schon ein paar dieser Bögen gebaut. Zumindest in Gedanken... ::)
Dabei traten vor allem folgende Probleme auf:

Wie ist das eigentlich mit der Passung Horn/Holz? Ich nehme an die Form des Hornes ist innen ähnlich wellig wie außen. Hast Du einfach massenhaft Epoxid in das Horn gekippt, den Übergang zum Holz abgedichtet und es so zum Griff hin runterlaufen und aushärten lassen? So würde ich es versuchen.
Und tillerst Du nur am Bauch oder würde er so zu dünn? Wenn nein, ist es schwierig am Rücken über die Wellen der Faser zu folgen?

Lg Georg
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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von Snake-Jo » 28.10.2009, 16:06

@Georg: Nein, der rechte gehört Dirk Rössner (ARTchers Land).

2. Nein: die Hornstangen sind innen weitestgehend glatt, da der Knochenzapfen innen auch gerade wachsen muss. Außen werden die Haare zusammengeschoben und bilden diese Wülste. Ganz außen sind die Hornstangen auch innen ein wenig gewellt.
Ich habe die Griffsektion passen konisch gedrechselt und geraspelt und dann mit Sauerkrautspachtel (Polyesterspachtel im Autozubehör) eingeklebt. Hält bombig.
Tillern möglichst vermeiden!
Außerdem: Dies steht alles am Anfang vom Thread, einfach dort lesen. Ich mag es garnicht, alles doppelt zu schreiben. Mit den Bildern ist das was anderes; Die sind ja bekanntlich auf ewig verschollen.
Zuletzt geändert von Snake-Jo am 28.10.2009, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von Ravenheart » 28.10.2009, 18:35

Snake-Jo hat geschrieben: Mit den Bildern ist das was anderes; Die sind ja bekanntlich auf ewig verschollen.


Nicht doch! Nur die Zuordnung ist durcheinander!!

Hab mir mal für Dich die Mühe gemacht, Deine zu suchen:

http://fletchers-corner.de/cpg/index.php?cat=10506

Biddääää!!
:)

Rabe

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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von Moerki » 29.10.2009, 02:04

:o :o :o :o :o :o :o :o

Alter Schwede, die sehen ja mal genial aus.

Da kann ich mir gut vorstellen, das man mit so einem Bogen der heimliche Mittelpunkt vom Turnier ist.

Echt klasse, danke für das Foto, Snake-Jo
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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von captainplanet » 09.11.2009, 22:19

Ich hab was interessantes gefunden. Dieser Artikel hier unterstellt den alten Griechen Bögen aus Antilopenhörnern geschossen zu haben(letzter Absatz):

http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Bogen+%5B3%5D
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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von acker » 09.11.2009, 22:49

Oh man, und dann kurz darunter: der deutsche Bogen war 1,2 m lang aus Eibe....  ??? ???
Ok , welcher Bogen soll das sein??

Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von captainplanet » 09.11.2009, 23:40

:D Das klingt in der Tat sehr geheimnisvoll! Wer weiß, vielleicht hat da einer beim Umrechnen alter Quellenangaben Ellen mit Spannen durcheinandergebracht? Aber Zahlen sind Schall und Rauch, wer keine Ahnung hat schreibt sowas schnell falsch ab.

Die alten Griechen hatten jedenfalls auf dem Seeweg Kontakt zu den Ägyptern, absolut auszuschließen ist es nicht daß sie Antilopenhörner eingeführt und verarbeitet haben. Und war der Bogen des Odysseus nicht auch aus Horn? Die seltsame Zeichnung mit den deflex gebogenen Enden würde sich auch mit Snake-Jos´ Beschreibung der Herstellung decken der ja ein paar Seiten weiter oben auf Robaus´ Frage warum er die Hörner nicht anders zusammengefügt hat um mehr Reflex zu erhalten sinngemäß geantwortet hat daß er schon froh gewesen sei den natürlichen Deflex der Hörner nutzen zu können.

Georg
Zuletzt geändert von captainplanet am 09.11.2009, 23:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hornbogen als Selfbow

Beitrag von Snake-Jo » 10.11.2009, 15:01

@captain: Vergiss sofort diese Quelle!  ;D
Das Ding ist überholt und zum großen Teil entweder unpräzise oder grottenfalsch.
In wikipedia finden sich zum Teil wesentlich bessere Darstelungen.
Wenn Du wissenschaftlich neue Untersuchungen lesen willst, dann lies das Reflexbogenbuch.  8)

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