geweihtipps

Themen zum Bogenbau
AEIOU
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geweihtipps

Beitrag von AEIOU » 10.01.2004, 16:26

1. zwei langbogen (esche gebackt mit esche bzw. robinie) mit speziellen tipps:
edgar und ich bauen uns gerade zwei nette langbögen für wildenstein - die damenwahl fiel dabei auf bogentipps aus hirschgeweih. naja, sieht sicher toll aus.... aber wie machen?

2. deshalb:
jetzt haben wir die geweihenden mal abgesägt - schön festes material ca. 7 cm lang und etwa 3cm im durchmesser. die geweihenden haben wir zur besseren bearbeitung mal mit einem bohrloch versehen und auf einen holzstab aufgeleimt.

3. aber:
jetzt fehlt uns aber die erfahrung in der verarbeitung von geweih zu bogentipps ...
kennt sich da jemand von euch aus?

4. drum:
bitte gebt uns tipps, wie wir die tipps unserer bogen bearbeiten sollen, damit das auch was wird. - das geweihmaterial ist echt ordentlich hart ...

danke schon jetzt für eure tipps - tipps!
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Harbardr
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wie soll's denn aussehen ...

Beitrag von Harbardr » 10.01.2004, 16:42

...das mit den Tips?
Wenns wie bei engl. Langbögen sein soll, dann wendet euch ruhig mal an Henning, der hat da genügend Erfahrung damit.

Die zweite Möglichkeit ist's die Tips als Platten aufzukleben. Dazu die Geweihenden absägen , schleifen, anpassen u. verkleben.

Sieht dann so ähnlich aus, wie mit Hornplatten.

Bild

(55# Wiki-Bogen aus Ulme, Made by BowIna)

gervase
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geweihtips

Beitrag von gervase » 10.01.2004, 19:20

Geweih lässt sich leicht bearbeiten, wenn du es über Nacht in Wasser einlegst.Lässt sich prima mit einer feinen Raspel oder Schlüsselfeilen bearbeiten.
Die Bogenenden noch etwas breiter lassen und erst nach dem Aufkleben der Tips verschleifen und auf die endgültige Stärke reduzieren
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

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Nacanina
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Beitrag von Nacanina » 10.01.2004, 20:24

Ich nehme meist Tips aus Geweih.
Gerade Fläche machen auf dem Bandschleifer.
(Forsicht mit den Fingerkuppen!)
Dann entfetten der Klebeflächen mit Azeton.
Dann bohre ich noch ein 3mm Loch durch Geweihstück und Bogen und dübele das Ding mit Epoxy auf den Bogen. Der Dübel fällt nicht weiter auf.
Ich will damit auch keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern, dass es hält.
Natürlich kann man die Löcher auch verdeckt bohren. Habe ich auch schon gemacht, macht aber mehr Arbeit.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

AEIOU
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ähnlich horntipps

Beitrag von AEIOU » 12.01.2004, 14:10

danke für die tipps-tipps!

edd und ich haben vor, die geweihenden so wie horntipps auf unsere engl. langbogen zu kleben. also auf das zugespitzte wurfarmende. die bogen sind sehr zierlich und die lösung der tipps sollte deshalb eher leichtgewichtig sein.

nur im ausnahmefall - wenn das also nicht möglich wäre, dann würden wir aus den geweihenden platten machen und auf die wurfarmenden kleben - wie dankenswert von euch vorgeschlagen.
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robau
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Beitrag von robau » 19.01.2004, 09:45

servus aeiou!

was Du brauchst ist ein konischer bohrer, gibts im Baumarkt, ziemlich teuer, für die hornspitzen.
hab ich schon gemacht, auch aus hirschgeweih!
bohr soweit rein wies geht, leicht schräg nach unten von der back-seite der hornspitzen weg, damit Du auf der Seite, in die die sehnenkerben kommen, genug fleisch hast.
dann wärs gut wenn man einen spitzer hätte für die bogenspitzen, der henning hat welche, ich habs noch nicht hingekriegt mir einen zu bauen.
Du kannst auch versuchen das holz zu feilen, es ist aber sauschwierig, und der bogen wird wahrscheinlich immer kürzer...lieber erstmal üben!
dann mit epoxy oder PU-Kleber drauf, dann erst zurechtschleifen. Horn läßt sich genau wie hartes holz bearbeiten.
die sehnenkerben möglichst nahe am bogen-ende der nocken feilen, wegen der hebelwirkung!
hab leider keinen stromfotoapparat...

bin gespannt auf Deine Esche-Esche-Kombination!

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ach der robau ...

Beitrag von AEIOU » 20.01.2004, 08:55

servus robau!

das wars - danke dir. ich werde das also so machen mit den tipps.
beide langbögen kriegen zusätzlich zum esche- bzw. robinienbacking noch eine pippifeine ziegenrohaut drauf, ich möchte ganz sicher gehen, dass da nix brechen kann.

konischen bohrer werde ich mir keinen kaufen, aber: ich habe eine fräse: an der werde ich einen konischen fräser aufmontieren und dann gaaanz vorsichtig bei dem schon im geweihspitzenstück vorbereiteten bohrloch weitermachen - bis es schön konisch ist.... dann werde ich mit dem fräser in ein hartholzstück reingehen, das dann mit schleifpapier auskleiden (superkleber) - die bogenenden grob vorbereiten und dann in dem sandpapierten hartholzteil die bogenenden für das aufsetzen der geweih-bogennocken vorbereiten.
so müßte das funktionieren!

ich freu mich drauf.

danke für eure tipps-tipps!
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so ein aufwand ...

Beitrag von york » 20.01.2004, 10:58

... und wenn ich das einmal sage :D

ich würds so machen.

nachdem du das loch im horn hast, nimmst etwas ton (oder plastelin - das ist halt fettig) und formst das loch ab, wenns hart ist raus und den bogen dann freihand nach dieser vorlage schleifen - hast eh keine 2 linken hände :)

draufharzen: das ist eh spaltfüllend, wenn die klebefläche am holz ordenlich rauh ist, das harz gescheit geföhnt, hälts sicher, aber was erzähl ich dir das! 8-)
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Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.

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fräse?

Beitrag von robau » 25.01.2004, 18:32

servus nochmal!

tu den fräser lieber in die bohrmaschine, sonst fliegt Dir das hirschgeweih um die ohren!
hoffentlich ist der fräser ein bischen spitzer als die 45 Grad, die ich so von den fräsern kenne...

hast Du deine Bögen auch schön reflext beim verleimen?

also, spätestens im frühling schießen wir mal ein paar runden in untergrießbach!

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fräsen ...

Beitrag von AEIOU » 25.01.2004, 23:19

... habs mir schon wieder anders überlegt. ich mache es jetzt wahrscheinlich so in der art wie nacanina es vorgeschlagen hat - so bringe ich noch zartere tipps hin (zart = leicht)

@robau
au ja .... untergriesbach beim hendrik wiethase!!!! wir könnten ja auch zelten und gleich ein wochenende .... ich nehme noch york, memphis und den krötinator mit und dann gemmas an!
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geweihtipps AKTUELL

Beitrag von AEIOU » 05.02.2004, 10:42

... ich habe mal an den geweihen herumgebastelt und baustufenfotos gemacht.

mal sehen, ob ich da jetz noch richtig liege.

Bild

hier eine andere ansicht

Bild

.. und dann habe ich die schlitze mal grob reingesägt und grob angepasst

Bild

ich werde mich jetzt drauf konzentrieren eine "saugende" passung hin zu bekommen und dann (nachdem die rohhaut aufbebackt ist) die tipps mit epoxi verkleben.

dann kommen die kerben für bogenspannschnur und sehne drann.

sollte ich die tipps mit "dübeln" sichern?
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hilfe!!!

Beitrag von eddgar » 05.02.2004, 11:28

...hält das wenn da zug drauf is??:o
was sind Hobbys?

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keine aaaangst!

Beitrag von AEIOU » 05.02.2004, 11:46

die kerben für bogenspannschnur und sehne kommen nicht an die spitze der tipps sondern dorthin, wo noch der holzkern dahinter geklebt ist ..... fürchte dich nicht ...... :o

...... is schon alles ingenieursmäßig. die zugkraft wirkt also auf das bogenholz ein und "presst" die geweihtipps an das holz an. die überstehenden tippsenden sind ästhetischer zierat und schützen den bogen vor mechanischen schäden an den bogenenden.
als kleber verwende ich ein spezial epoxi aus dem flugzeugbau (r&g), der nach dem tempern mind. 250kg zugraft pro cm2 halten kann. zusätzlich werde ich dann wohl dübeln.

;-) oki???? ;-)
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apropos Geweihtips

Beitrag von kit3r » 05.02.2004, 12:16

Ich möchte gerne an einem meiner Bögen auch Geweihtips anbringen.

Kann mir jemand von Euch eine gute und preisgünstige Quelle nennen wo man Geweihstücke etc. herbekommen kann?

Mit freundlichem Gruß

kit3r
Was wir wissen ist ein
Tropfen, was wir nicht wissen ein Ozean.
[Sir Isaac Newton]

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Beitrag von Nacanina » 05.02.2004, 12:33

Sehr schick aber auch sehr schwer AEIOU!
Dübeln brauchst du m. E. bei deinem System nicht, weil ja die Zugkräfte der Sehne duch das Geweih geblockt werden.
Viel Spasss scheinst du ja zu haben dabei! Bist sehr experimentierfreudig. FInde ich klasse!
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