Chinesischer Schweifhobel

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der_prinz
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Chinesischer Schweifhobel

Beitrag von der_prinz » 25.11.2004, 12:19

Hallo miteinander,

ich habe kürzlich bei www.dick.biz einen kleinen chinesischen Schweifhobel für ca. 10,- EUR entdeckt und mir zugelegt. Nach ersten Versuchen bin ich von dem kleinen Teil ziemlich beeindruckt. Schafft ordentlich was weg und dennoch kann man auch sehr fein damit arbeiten. Hat jemand mehr Erfahrung mit dem Teilchen?

Hier geht´s zur Produktseite (Scheiß Frameseiten...)
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Prst
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Beitrag von Prst » 29.11.2004, 09:51

Auf einem Bogenbaukurs (bei ebendieser Firma Dick) habe ich verschiedene Werkzeuge ausporbieren können. Ich fand den chinesischen Schweifhobel extrem hilfreich. Mein Ulmenholz lies sich damit sehr gut nachbearbeiten. Wenn Du allerdings sehr hartes oder glattes Holz hast, kann es da zu Problemen kommen. Trapper hatte bei der Robinie allerdings auch keine Probleme.
Wichtig ist natürlich eine sehr scharfe Klinge!
Wie kommst Du mit dem Schäfren zurecht (das war mir ziemlich unklar, und darum habe ich mir auch keinen chin. Schweifhobel mitgenommen)?

Der Kurs ist jetzt ca. 4 Wochen her und so langsam beginne ich mit dem Finisch des Bogens ... aber das ist eine andere Geschichte.

der_prinz
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Schärfen

Beitrag von der_prinz » 29.11.2004, 10:12

Tja das mit dem Schärfen ist mir auch noch nicht 100%ig klar, aber ich habe das Teil auch erst einmal verwendet.

Ich denke, wenn es soweit ist muss entweder mein Messerschleifstein herhalten oder ein der freundliche Klingenschärfer auf dem nächsten Markt ;-)
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Longbow Alex
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RE: Schärfen

Beitrag von Longbow Alex » 29.11.2004, 12:31

Original geschrieben von der_prinz

Ich denke, wenn es soweit ist muss entweder mein Messerschleifstein herhalten oder ein der freundliche Klingenschärfer auf dem nächsten Markt ;-)


Wenn Du die mit den Schleifmaschinen meinst solltest Du Deinen Hobel und sämtliche anderen harten Messerstähle in Sicherheit bringen. Die glühen da sehr gern aus.

Zum Schliff gibt es folgenden Link

Viel Spaß,

Alexander

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Beitrag von Prst » 29.11.2004, 12:48

@Longbow Alex:

Grundsätzlich ist das mit dem Schärfen schon klar (der Plan im Link gefällt mir ganz gut, mal sehen, ob ich die Zeit aufbringen kann).
Doch beim dem besagten Schweifhobel wird die Klinge leider []b]nicht[/b] eingeschraubt. An den Querseiten ist jeweils ein Dorn angebracht, rechtwinklig zur Klingenebene, der beim Schleifen etwas im Weg ist.
Wenn man allerdings die Schleifsteine auf der Querseite abrichten kann sollte es klappen!

Karly

Schärfen

Beitrag von Karly » 14.01.2005, 23:20

Mein Freund hat mir seinen Rali Handhobel 220 ausgeliehen...

Das ding ist echt der Hammer vorallem kann man die Klingenhöhe per Hebelchen verstellen....

Die Klinge muß nicht geschärft werden da sie aus auswechselbaren Messern besteht....

Infos hier >>>----> www.feine-werkzeuge.de

unter Rali Hobel mit Wechselklingen....

Archiv
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Schweifhobel

Beitrag von Archiv » 14.01.2005, 23:38

Ich nutze diese Hobel auch und sehr gerne, wenn sie vernünftig geschliffen sind arbeiten sie herrvorragend, auch die etwas günstigeren für 11 Euro.
Ich habe 6 Stück von den Schweifhobeln aber ich mußte wirklich alle erst mal schleifen und an der Sohle leicht ändern um an das Ergebniss welches ich jetzt habe zu kommen.
Die Hobel arbeiten auch schon im original Zustand gut, es geht aber auch besser :D
Ich habe meine auch von der Firma Dick, schleifen mache ich selber aber da gehört doch schon etwas Übung dazu, das ist nicht ganz einfach. Die Klinge darf nicht ausglühen und sie muß nach dem schleifen 100% plan sein.
Ich würd die Dinger jedenfals nicht wieder hergeben.

Boettger
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Ode an den chinesischen Schweifhobel

Beitrag von Boettger » 14.06.2006, 13:43

wollte gerade einen eigenen Thread als Liebeserklärung an den chinesischen Schweifhobel aufmachen, hab nun aber hierher gefunden und muss das hier unbedingt loswerden.

Dieser kleine chinesische Schweifhobel ist eines der wenigen wirklich genialen Werkzeuge und inzwischen aus meiner Werkstatt (bzw. meinem Keller) nicht mehr fortzudenken.

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/13394/Schweifhobel.jpg]
Bild[/url]

Wie alle genialen Werkzeuge ist er einfach, liegt perfekt in der Hand, lässt sich wunderschön führen, ist leicht zu warten, hat keinen überflüssigen Schnickschnack und ist vor allem im Bogenbau vielseitig verwendbar.

Mit einem scharfen Hobel können kontrolliert Späne im 1/10 mm Bereich abgenommen werden. Ich verwende ihn für alle Hobelarbeiten am Bogen und habe mit ihm gerade einen Rohling auf einen recht dünnen Jahresring heruntergearbeit - klasse! (**)

Selbst zum Tillern kann man ihn nehmen, da eben sehr kontrolliert mit ihm gearbeitet werden kann. Ich finde dieser Hobel ist eine perfekte Ergänzung zur Ziehklinge.

Schärfen muss man ihn eben mit der Hand (also manuell!). Da die Klinge wie ein Stemmeisen eine Phase hat, ist das nicht allzu schwer. Werkzeug schärfen brauch Übung, gehört aber eben mit zum Handwerk. Die Klinge wird aber gut scharf und ist auch gut standhaltig.

Also: Ich finde für den Holzbogenbauer ist dieser Hobel ein absoluter Gewinn! Ich persönlich wüsste nicht mehr, was ich ohne ihn machen würde und kann mir eigentlich nicht vorstellen, wie andere Bogenbauer ohne ihn auskommen oder ausgekommen sind.

Fazit: ein wunderschönes, einfaches und ästhetisches Werkzeug an dem Ihr sicher viel Freude haben werdet!

mfG

Eibenmann
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Beitrag von Eibenmann » 14.06.2006, 13:50

Hmm Boettger auf was schärfst du? Dick selbst empfiehlt ja japanische Wassersteine. Und ich glaube ich werde mir so ein Ding auch mal besorgen... ;-)

Liebe Grüsse

Kevin
loud pipes saves lives!

Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 14.06.2006, 13:57

hi
wo ligt der große unterschied zu einer geraden ziehklinge?

Boettger
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Schärfen

Beitrag von Boettger » 14.06.2006, 13:58

Ja mach das - es lohnt sich allemal!

Ich nehm normale Abziehsteine (u.a. belgischer Brocken) die man mit Wasser verwenden kann. Ich klopf das Messer raus und gehe mit dem Stein frei Hand über die Phase. Die plane Seite kann man ja auflegen. Das geht!

Die Abziehsteine von Dick gehen bestimmt gut.

@ Karl-Heinz: Vor allem die Führung des Schweifhobels ist völlig anders als bei der Zieklinge und der Hobel liegt besser in der Hand. Mit dem Schweifhobel kann je nach Einstellung vielleicht etwas schneller viel Holz abgenommen werden. Wenns dann wirklich fein wird ist die Ziehklinge dem Schweifhobel m.E schon überlegen.

Aber eigentlich: Beide sind fast vergleichbar einzusetzen, finde ich.

mfG

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Schleifen ist harte Arbeit

Beitrag von watzmann » 14.06.2006, 14:11

Japanische Steine zum Schleifen gibt es in verschiedenen Qualitäten.

Ich habe drei Natursteine (800, 1000, 6000), mit denen ich meine Werkzeuge richtig scharf bekomme. Die Klinge sollte direkt an der Schneide wirklich spiegelnd blank sein (bei mir ca. 1mm breiter Bereich), dann hat sie auch eine höhere Standzeit.

Die Natursteine sind allerdings teuer. Es gibt aber auch Kunststeine, die ich ebenfalls benutze. Sie liefern ein völlig ausreichendes Ergebnis und sind deutlich günstiger. Steine in Körnung bis 3000 bekommt man übrigens auch in gut sortieren ASIA-Läden.

Was man auch benötigt, ist ein Abricht-Stein (bisher nur bei Dick gesehen), da man die Steine mit der Zeit ungleichmässig abnutzt und die Klingen nicht mehr gerade geschliffen werden. Mit dem Abrichtstein schleift man die Steine wieder plan. Zur Not geht das auch mit feinen Betonplatten (Gehwegplatten), aber dauert länger.

Falls ich fiese Kerben/Brüche in der Klinge habe, nehme ich gutes Schleifleinen (Metall, wasserfest), spanne es auf ein planes Brett (z.B. weiss beschichtetes Pressspan wg. sehr glatter Oberfläche oder Marmor-Fensterbank) und schleife damit nass vor. Kostet wenig und funktioniert sehr gut. Man glaubt kaum, was man mit 320iger Papier von einer japanischen Klinge wegschaffen kann.

In jedem Fall ist von Hand schleifen sehr aufwändig, aber wenn man nicht jeden Tag in der Werkstatt steht, braucht es keine Maschine. Die sind meistens für unsere Zwecke unbrauchbar (Baumarkt-Modelle). In jedem Fall muss es eine Wasser-Schleifmaschine sein, trocken Schleifen ruiniert die Klinge (kann ich belegen, hat mich ein gutes Stecheisen gekostet). Die Maschine von Dick (die Kleine) ist geeignet, aber schaut mal auf den Preis...

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RE:

Beitrag von Ravenheart » 14.06.2006, 14:13

Original geschrieben von Karl-Heinz

hi
wo ligt der große unterschied zu einer geraden ziehklinge?


Nun, die Klinge arbeitet schabend, der Hobel schneidend, mit fast parallel zum Werkstück liegendem Messer, also flacher als bei einem europ. Standard-Hobel... Richtig eingestellt nimmt er sehr feine Späne ab, und liegt wirklich gut in der Hand!

Einziger Nachteil: Da die Laufsohle aus Holz ist, kann sie bei hartem, rauen Holz eher verkratzen als eine Stahlsohle, wie andere kleine (Schweif-)Hobel sie oft haben...

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Beitrag von Archiv » 14.06.2006, 14:17

Allerdings muss man die kleinen Chinesen nie nachschleifen, denn: bevor die Klinge auch nur ansatzweise stumpf wird, ist die Sohle, die ja aus demselben Holz wie der Hobel besteht, schon ausgeleiert.
Macht aber nichts, wie ich finde. Bei dem Preis ist das nicht wirklich ein Problem.

Ich möchte dieses geniale Werkzeug jedenfalls nie mehr missen müssen.
:anbet


edit: Rabe war mal wieder schneller...

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Hobelsohle

Beitrag von Boettger » 14.06.2006, 14:26

Zur Ehrenrettung des chinesischen Schweifhobels:

Also bislang hatte ich noch keine Probleme mit der Hobelsohle. Das Holz (welcher Baum auch immer das war) ist relativ hart und hält schon einiges aus.

Wenn die Hobelsohle aber wirklich zu zerkratzt ist -> Klinge rausnehmen, Hobelsohle plan schleifen, einölen, Klinge wieder rein und voilà: Der Hobel ist wieder fast wie neu :o

Hab ich selbst noch nicht gemacht, das sollte aber so 2-3 mal möglich sein.

mfG

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