Mein Holmegaard

Themen zum Bogenbau
Antworten
Dustybaer
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 767
Registriert: 07.11.2004, 13:15

Mein Holmegaard

Beitrag von Dustybaer » 11.01.2005, 19:58

Endlich habe ich es (mit Hilfe von Jürgen Junkmanns) geschafft. Nach zwei Monaten voller Erwartung, Spannung und Ungeduld (und einem Haufen Fachlektüre, sei es hier im Forum oder die berühmte TBB) war es am Samstag soweit. Ich war mit zwei amerikanischen Kollegen beim Bogenbauseminar. Als Anfänger hatte ich ursprünglich den Holmegaard in 35 lbs ausgesucht. Nach dem ich den Langbogen von Heinz Hermanski mal schießen durfte (48lbs) und damit keine größeren Probleme hatte wollte ich beim Bau des Bogens versuchen etwas mehr Zuggewicht aus meinem Rohling zu holen. Herausgekommen sind 42 lbs @ 28" was bei meinem Auszug von ca 27" noch 38 lbs übrig lässt. Ich habe irgendwo im FC gelesen dass man keinen neuen Thread aufmachen darf ohne Bilder beizusteuern. Also hier sind sie (wenn's klappt):

Bild Bild Bild Bild

Leider hat er recht viel set::motz
Bild

Und hier noch der Griff:
Bild Bild

Heute habe ich ihn zum ersten mal geschossen. (**)

Jetzt wird er noch geschliffen und mit Parkettversiegelung hübsch gemacht.

Bis bald

Marius
Bis bald

Marius


userbild by hunbow

Taran
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 4385
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Gratulation

Beitrag von Taran » 11.01.2005, 20:08

Das ist doch nicht viel Set... Damit kann man locker leben. Es ist der eine Fadeout, der dir den beschert hat - passiert mir auch meistens!
Was für Holz ist es?

Übrigens: Etwas Set funktioniert wie Deflex - macht den Bogen im Abschuss ruhiger und stabiler - du kannst ja sagen, dass es dir darauf ankam! Es stimmt nämlich!
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

Dustybaer
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 767
Registriert: 07.11.2004, 13:15

Danke fürs Lob.

Beitrag von Dustybaer » 11.01.2005, 20:13

@ Taran

Von Euch Veteranen hört man sowas besonders gern. :-)

Sorry dass ich die Holzsorte vergessen habe: es ist Hickory. Der Rohling war mit der Bandsäge vorgeformt.

Bis bald

Marius
Bis bald

Marius


userbild by hunbow

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Beitrag von Archiv » 12.01.2005, 00:19

Glückwunsch Marius!
Wie schießt sich der Bogen denn?

Dustybaer
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 767
Registriert: 07.11.2004, 13:15

Da es mein erster ist

Beitrag von Dustybaer » 12.01.2005, 07:40

natürlich geil :)

aber im Ernst, ich habe ja (noch) keine Ahnung vom Bogenschießen, also fällt mir eine objektive Beurteilung schwer. Ich habe das Gefühl er stackt ein bisschen auf den letzten 2" Auszug. Vielleicht sind aber die 38lbs auch meine momentane Leistungsgrenze und er kommt mir deshalb ein bisschen hart vor. Auf der anderen Seite, hatte ich mit dem 48lbs Langbogen keine Probleme. Ich werde ihn mal von erfahreneren Leuten schießen lassen, dann wissen wir mehr.

@ Taran

Das Bild mit dem set zeigt übrigens 4 Zoll (nicht etwa 4cm) und laut TBB soll ein set von 1 1/2" erstrebenswert sein.

Noch ein paar Details die ich vergessen hatte:
die Länge ntn über den Rücken gemessen ist 171cm (67 1/3"). Da der untere Wurfarm schwächer war und wir nicht noch mehr Zuggewicht verlieren wollten, haben wir ihn einfach um 1cm gekürzt und schon hat's gepasst. Ich kann mir aber nicht vorstellen dass er zu kurz ist und deswegen stackt. Der Sehnenwinkel ist auch noch keine 90 Grad, also dürfte es daran auch nicht liegen. Na ja, wir werden sehen. Vielleicht stackt er gar nicht und ich bilde mir das nur ein.

Bis bald

Marius
Bis bald

Marius


userbild by hunbow

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22357
Registriert: 06.08.2003, 23:46

klasse!

Beitrag von Ravenheart » 12.01.2005, 10:11

Hervorragend saubere Arbeit, so weit ich das sehen kann!

Schade, dass die schmalen Enden so lang sind, 2/3 davon hätten m.E. auch gereicht, und dann hätte er sich auch a) weniger gesetzt und b) ohne Stack bis zum Ende weich gezogen! Aber man muss sich ja auch noch steigern können, gell?

Aber Hut ab, so was als "Erstling" is wirklich beachtlich! Der Tiller is schon ziemlich nah am Optimum! Gratuliere!!

Rabe

Benutzeravatar
Hunbow
Administrator
Administrator
Beiträge: 3132
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Hunbow » 12.01.2005, 12:43

es wäre zwar nicht mehr unbedingt "a", aber könnte man die bogenenden nicht ein wenig dämpfen, um den set zu minimieren?
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

Dustybaer
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 767
Registriert: 07.11.2004, 13:15

Danke

Beitrag von Dustybaer » 12.01.2005, 12:56

@ Rabe

Ich hatte gehofft, dass er Deine Zustimmung findet :anbet

Ich frage mich, jetzt wo ich die Bilder sehe, ob der obere Wurfarm im letzten Drittel etwas steif ist oder ob's am Foto liegt (musste ihn nach unten halten wegen der niedrigen Decke).

@ Hunbow

Das war auch mein erster Gedanke, aber Juergen meinte dadurch komprimiert man den Bauch noch mehr und das ganze wird schlimmer statt besser.

Wenn ich die entsprechenden threads soweit richtig in Erinnerung habe, ist der set endgueltig und man kann nicht wirklich was dagegen machen.

Bis bald

Marius
Bis bald

Marius


userbild by hunbow

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22357
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Ravenheart » 12.01.2005, 12:56

War auch mein erster Gedanke, v.A. weil sie so lang sind!

Bin dann aber wieder von abgekommen! Wenn der Bogen SO schon bei Vollauszug stackt, ist das riskant! Der Biegebereich ist relativ kurz, würde er dadurch überlastet, wäre es schade drum! Ich würd's lassen, und lieber einen neuen bauen!

Rabe

Nachtrag: hat sich überschnitten, hihi, wir sind uns einig!

Die steife Stelle is mir auch aufgefallen, DAS meinte ich mit NAHE am Optimum! Wenn Du magst, korrigier es ruhig! Das stacking dürfte dadurch auch gemildert werden!

Dustybaer
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 767
Registriert: 07.11.2004, 13:15

Rabe, sorry wegen der Ueberschneidung

Beitrag von Dustybaer » 12.01.2005, 13:44

Korrektur waere im Bereich um den Uebergang von breit auf schmal, richtig?. Ist es OK wenn er im Anfangsbereich (das erste Drittel) des schmalen Teils ein bisschen mitbiegt?

Danke nochmal fuer Deine Hilfe

Marius
Bis bald

Marius


userbild by hunbow

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22357
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Ravenheart » 12.01.2005, 15:18

Also beim "blütenreinen" Holmegaard sind die schmalen Teile steif und wirken nur als Auszugverlängerung und Hebel!

Da sie hier so lang sind, wäre es unter den Gesichtspunkten

- weicherer Auszug
- Schonung des Holzes (bessere Lastverteilung)
- höhere Effektivität

schon sinnvoll, sie mitarbeiten zu lassen!
So weit "ja".

Aber...

Das Zuggewicht würde spürbar sinken (wg. höherer Effektivität die Pfeilgeschwindigkeit NICHT so sehr),
UND es ist heikel! So einen deutlichen Querschnittwechsel sauber zu tillern, ist nicht einfach! Der schmalere Bereich reagiert anders, als der breite, da ist schnell an einer Stelle zu viel weggenommen...

Beim ersten Bogen würde ich drauf verzichten, und nur den steifen Bereich BIS zum "Sattel" (da, wo er schmaler wird) nachbearbeiten; aber WENN Du es hinbekommst, ist es von Vorteil! Sonst lieber auf ganzer Länge des schmalen Bereichs ETWAS wegnehmen; schau Dir den unteren WA an, da biegt der schmale Bereich auch in ganzer Länge! Sieht doch gut aus! Der untere WA ist klasse!!

Rabe

Benutzeravatar
Snake-Jo
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 8686
Registriert: 10.10.2003, 11:05

Beitrag von Snake-Jo » 13.01.2005, 17:01

@Dustybaer: Tja, was soll ich sagen: Glückwunsch zu dem Bogen! Sieht gut aus! Wenn ich da an meine Erstlingswerke denke....:D Na, sagen wir an die ersten Zehn....:D Meine sahen nicht so gut aus, das meiste Bruch.
Den Ausführungen von Rabe kann ich mich nur anschließen: den oberen Wurfarm an besagter Stelle leicht nachtillern, sonst alles so lassen.
Das bunte Teil nebenan ist übrigens auch ein Holmegaard (aus Esche).

Dustybaer
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 767
Registriert: 07.11.2004, 13:15

Euer aller Lob

Beitrag von Dustybaer » 14.01.2005, 08:02

ist lieb aber gebührt mir nicht. Immerhin ist der Bogen bei einem Lehrgang entstanden und Jürgen Junkmanns hat die ganze Erfahrung für den Tiller mitgebracht. Ich hab nur noch am Holz geschabt bis es gepasst hat.

@ Snake-Jo

bei Deinem Bogen hätte ich eher auf einen Sudbury getippt, weil der obere Übergang vom Griff zum Wurfarm so sanft an Breite zunimmt. Ich habe mal in Deiner Galerie nach einem Foto vom ganzen Bogen gesucht und habe dabei Deinen Holmegaard mit Kabelbacking gesehen. Was ist das für ein Holz und sehe ich das richtig dass die Wurfarmenden zurückgebogen sind? Wieviel set hat der Bogen denn abbekommen?

Vielen Dank Euch allen

Marius

PS. Ich werde am Wochenende einen Tillerstick bauen und versuchen den Tiller zu korrigieren (ohne ihn zu versauen)
Bis bald

Marius


userbild by hunbow

osage
Full Member
Full Member
Beiträge: 118
Registriert: 20.08.2004, 14:25

Jahresring ?

Beitrag von osage » 14.01.2005, 09:27

Hi,

mal kurz ne Frage von mir als noch Suchender.
Traue mich noch nicht ans Bogenbauen und suche noch preiswertes Holz zum üben. Im Baumarkt habe ich noch keine Escheleisten mit ganzen Jahresringen gesehen.

Sag mal ist der Jahresring am Bogenrücken durchgehend? Beim Anschauen deines Griffs habe ich die Vermutung das es nicht so ist - oder?

Auf dem Bild des Griffes kann ich von der Seite auch nicht alles erkennen.

Gruss Ringo

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22357
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Don't dream it, be it!

Beitrag von Ravenheart » 14.01.2005, 09:43

@osage: Keine Scheu! Bogenbau ist nix, wovor man Angst haben muss! Es steht nirgens geschrieben, dass die Erstlinge immer so gut wie dieser werden und halten müssen! Bogenbau ist v.A. Erfahrungssache, und Erfahrung bekommst Du nur durch's Bauen!

wg. Rückenring: Im WA - Bereich MÜSSEN sie durchgängig sein; im Griff aber darf die Faser auch "verspringen", so lange der Griffbereich nicht mit biegt!

Von Leisten aus dem Baumarkt würde ich aber abraten! Das beste Bogenholz ist immer noch das, was man frisch geschlagen bekommt und langsam trocknet; 2. Wahl sind massive Bohlen aus dem Holzhandel; Leisten sind meist "übertrocknet" und spröde, daher ungeeignet, selbst wenn die Fasern durchlaufen!

Rabe

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“