Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

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Tindala
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Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Tindala » 20.05.2012, 23:18

Hey Bogenbauer!
Beim ersten Versuch einen Arbeitenden Recurve ohne Backing zu bauen, sind mir nach dem Dämpfen der Recurvenden ein paar kleine Risse im Rücken aufgefallen.
Die Risse sind sehr klein und ca, 1,5-2mm lang.Könnte fast wetten, dass sie erst beim Trocknen entstanden sind.
Nun gut, sie sind jedenfalls mitten und nach dem Recurve im Wurfarm, was soll ich jetzt am besten tun?
Hier übrigens noch ein paar Fotos damit ihr eine Bessere Vorstellung über mein Projekt bekommt(Die Risse sind einfach zu klein und von den Resten der Frühjahrsschicht fast nicht zu unterscheiden). Über kleine Hilfen wie man einen arbeitenden Recurve richtig Tillert wäre ich auch sehr froh ich taste mich nämlich so ein wenig blind mit ein paar Bildern vor, ohne zu wissen wie stark ich die Enden machen soll ohne sie zu überlasten. Aber vielleicht hat es sich ja eh schon erledigt mit den Rissen...
Na ja jedenfalls kommt er momentan auf dem Tillerbrett bei 50# so seine 15 cm runter (also noch recht Steif). Hab mir nämlich auch schon überlegt, die Recurfes so einfach steif zu lassen wie sie jetzt sind und einen Statischen Recurve draus zu machen dann müssten die Enden ja halten tun sie ja jetzt auch ??? ...
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P1080040.JPG
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Osage Rohling

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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Haitha » 20.05.2012, 23:34

Hi!

Erstmal: wie lange hast du gedämpft und wie lange hast du den Bogen trocknen lassen?

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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Windmann » 20.05.2012, 23:36

Laufen die Risse mit der Maserung oder quer zum Wurfarm?

Tindala
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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Tindala » 21.05.2012, 00:08

Die Risse verlaufen mit dem Faserverlauf sind sehr dünn, aber viele kleine eben nebeneinander so ca. 5-7 an der Zahl.
Man kann keine furchen erkennen aber sie sin mit dem Figernagel zu spühren.
Auf die Frage hin wie lange ich gedämft habe ca. 30 Min. Da aber der Recurve nicht in der Mitte war hab ich es am Nächsten Tag nocheinmal gemacht.getrocknet hat er jetzt drei Tage. Hat am nächsten Tag beim Groben Tillern ein wenig Sonne abbekommen da ich nicht in der kalten Scheune stehen wolte...

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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Okki » 21.05.2012, 08:15

Hallo,
sag mal, das ist ein massives Stück Holz. Kein Manau. Bei der Biegung die du da versuchst reinzubringen wundert es mich nicht das es "Risse" gibt. Holz ist zwar unter Hitzeeinwirkung sehr geduldig, aber irgendwann sind auch da die Grenzen erreicht bzw. überschritten. Lass es langsam angehen und gestalte die Recurves etwas flacher dann macht das Holz auch mit.
Nur mal so ein Gedanke meinerseits aber du wirst bestimmt noch mehr dazu zu lesen kriegen wenn sich die Profis mal zu Wort melden.
Okki

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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Haitha » 21.05.2012, 09:30

Hey,
bin kein Profi, aber:
Okki hat schon recht, die Curves sind sehr stark rund, aber das ist eigentlich kein Problem, besonders net bei Osage - die Dauer des Dämpfens erscheint mir aber a) zu kurz für das Holz und b) die Trocknungsphase war ebenfalls viel zu kurz.

Haben wir öfter - ich lass meine gedämpften Sachen z.B. ca. nen Monat trocknen. Im Wiki (denke von Rabe verfasst) steht, dass es dabei gar nicht um die Feuchte geht, sondern um die Stoffe im Holz, die das Holz zusammenhalten.

Dämpfen oder Hitzebiegen sind halt extreme Belastungen für das Holz, besonders, wenn du das Ding am selben Tag zweimal dieser Tortur unterziehst.

Also - nächstes Mal den Boge nur einmal dämpfen, 4 Wochen weglegen, dann erst weiter tillern.

Wie lang ist er denn? evt kannst du ihn ja noch einkürzen. Auf deinen Fotos sieht man leider überhaupt nichts von deinem Problemchen, mach mal, wenn möglich schärfere.

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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Lord Hurny » 21.05.2012, 09:42

Auf den Fotos kann man die Risse leider nicht sehen, da diese deiner Beschreibung nach fast unsichtbar sind und mit der Maserung laufen, würde ich ihnen nicht zuviel Aufmersamkeit schenken.
Da die Risse nicht quer zur Maserung laufen, ist die Ursache sicher nicht bei der Dicke der Recurves zu suchen sondern eher bei der Trocknung - besonders wenn der Rohling vor der Bearbeitung noch zu feucht war.
Bei einem meiner Bögen ist das auch so geschehen, allerdings nur 1 Riss, der war dafür 7cm lang und im arbeitenden Wurfarmbereich. Ich hab dünnflüssigen Superkleber in den Riss laufen lassen, trocknen, schleifen und gut wars, der Riss hat sich bis jetzt auch nach tausenden Schüssen keinen Milimeter verändert.
Also, Kopf hoch - da ist noch alles drinn! ;)

PS: Ich koche zu biegende Bereiche zwischen 20-30 Minuten (8-12mm Dicke) und dann ca. 30 Minuten abkühlen bevor ich das Holz aus der Form nehme, nach weitern 24 Stunden Trocknung ziehe ich wieder dran - bei Osage hat das bis jetzt immer tadellos funktioniert.
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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Galighenna » 21.05.2012, 10:53

Wenn das längsrisse sind, dann ist das normal für Osage. Es arbeitet sehr stark beim trocknen und wenn man feuchtes Holz vom kühlen ins Warme trockene bringt, z.B. draussen in die Sonne kann man es manchmal regelrecht knistern hören und zusamen wie sich Risse auftun. Deshalb sollte man Osage sehr schonend behandeln, wenn es um Trocknung geht.
Der Biegeredius der Recurves ist sehr klein erstaunlich das das mit dem Biegen so gut geklappt hat, die meisten Hölzer wären schon gebrochen. Wenn diese Recurves mitarbeiten, wirst du aber nicht lange etwas davon haben. Durch die wiederkehrende verformung des Holzes geht es fast vollständig wieder in die ursprüngliche Form zurück. Reingedämpfte oder mit Heißluft reingebogene Recurves halten nur wenn sie nicht biegen. Es gibt nur ganz ganz selten Ausnahmen.

Wenn sie haltbar mitbiegen sollen, muss man das anders bauen. Dann muss man sie aus mehreren Schichten unter Vorspannung verleimen.

Wie lang ist der Bogen? Mir dünkt das er für Osage sehr lang ist. mehr als 1,65 oder 1,7m Ohne Recurves und mehr als 1,6m mit Recurves (bei 28" Auszug) sind eigentlich nicht nötig, weil Osage sehr belastbar, aber schwer ist. Osage-bögen sollten daher eher sehr kurz sein.
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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von acker » 21.05.2012, 11:28

Tja, die Sonne war es ! niemals Holz zum Trocknen in die Sonne stellen !
Da die Risse mir der Maserung laufen und eher klein sind, werden sie weiter kein gr Problem darstellen.
Holz leicht erwärmen und dann warmen Epoxy in die Risse laufen lassen.

Ansonsten sieht das doch schon ganz gut aus , also weitermachen :)
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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Tindala » 21.05.2012, 12:34

Ja die Sonne, und das scnelle trocken das glaub ich auch(beim nächsten mal)!
Hab jetzt mal die Risse mit ein Wenig warmen Epoxy bestrichen und versucht das Zeug in die Risse zu massieren.
Zu der Frage wie lang mein Bogen ist hier die Maße:
170m lang (mit Recurve). Wa. (35cm) 5cm breit dann verjüngt ersich auf 12 cm an den Tips.
Möchte den Bogen auf 60# bei @ 29 getillern.
Der Wa. der die Risse aufweist hat zusätzlich eine Verdrehung (siehe Bild) wie geht man da beim Tillern eines Recurves vor? Ausgeleichen (also die nach oben gedrehte seite schwächen) oder lieber gleichmäßig mit der Verdrehung arbeiten. Die Trocknungsrisse treten übrigens genau in dem Wa. nähe der Verdrehung auf.
Danke für euer reges Interesse meiner Handwerlichen Probleme...

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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Galighenna » 21.05.2012, 12:39

Hmm Verdrehung? Aber die Recurves sind genau gerade zueinander ausreichtet oder? Das MÜSSEN sie zwingend sein. Sie drüfen absolut nicht schief zur Biegeebene stehen, sonst verdreht sich der ganze WA und die verdrehung ist nur ganz schwer, bis unmöglich raus zubekommen.
Wenn die Recurves schief sind, weil das Holz schief ist, dann MUSST du nochmal dämpfen und die Verdrehung beseitigen.
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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von BeaverBow » 21.05.2012, 16:03

ich würde sowieso die Hälfte der Kurve wegmachen. Die sind denke ich viel zu sehr gebogen. Da brauchst einen Mega Sehnenstand damit die Sehne dir nicht in der Kurve aufliegt.

Dann fallen die Risse bestimmt eh weg oder?
Grüße
Christian

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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Tindala » 22.05.2012, 01:19

So bin gerade aus der Werkstatt gekommen!
Um ein paar Fragen zu beantworten: Die Recurves hab ich so gut ich konnte aufeinander abgestimmt d.h. die Enden und der Griff bilden eine Linie. Der oben Abgebildete Wa. geht im letzten drittel des Recurves (da fägt die Drehung an) bis 20 cm danach aus der Mitte so ca. 8mm an der schlimmsten Stelle.
Drei mal könnt ihr auch raten warum ich den Recurve zwei mal hab machen müssen ::). Dabei und beim Sonnenbad sind die Kleinen Risse dann wohl auch entstanden.
Warum sollte ich die Recurves eigentlich kleiner Machen? Ist es denn wichtig, dass die Sehne nicht mehr in der Kurve liegt wenn der Bogen auf Spannhöhe ist? Wenn wenn`s nur um die Risse geht die Dinger wären dann immer noch drin.
Ich hab ihn heute fast schon zum aufspannen herunter getillert, und ich muss sagen, dass mit dem Harz scheint gewirkt zu haben. Die Recurves mach ich jetzt nicht mehr viel dünner höchstens ein wenig kürzer (wenn es denn sein muss).
Eine Frage hab ich aber noch, wenn ich einen verdrehten Wa. ein wenig ausgleichen möchte, nehme ich dann beim gespannten Bogen die Seite am Bauch ab, die sich nach unten hin Verdreht, oder die sich nach oben hin verdreht (Draufsicht auf Bogenrücken).
Bin ich richtig der Annahme, dass sich die schwächere Seite nach unten hin neigt und die Starke nach oben hin... (hab mit einem Schreiner um ein Bier gewettet)
PS.Hatte zu viel schiss es am Bogen mal so auszuprobieren :D.
Morgen mach ich mal Fotos vom Tiller...
Bis dahin und danke

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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Lord Hurny » 22.05.2012, 08:35

zum Angleichen der Recurves:
wenn ich oben richtig gelesen habe, sind deine Wa-Enden 12mm breit, also für Osage noch sehr breit. Mach an der Seite, die aus der Mitte läuft mal 3-4mm weg (bis zum Beginn der Recurve-Biegung gleichmäßig auf null auslaufen lassen). Das könnte dein Problem ohne zusätzliches dämpfen lösen oder auf ein verträgliches Minimum reduzieren.

zum kürzen der Recurves:
auch das könnte als zusätzliche Maßnahme hilfreich sein um die Sehne in die Spur zu kriegen, das sollte aber auch wirklich der einzige Grund für eine Kürzung sein.
Der Sinn von Recurves ist es ja, die Sehne über einen größt möglichen Bereich am Wurfarm anliegen zu lassen - das gibt dem Bogen die zusätzliche Vorspannung und Speed ;) .
lg,
Lord Hurny

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Re: Kleine Risse im Rücken nach biegen der Recurves Osage

Beitrag von Tindala » 22.05.2012, 12:08

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann würdest du den Recurve seitlich ein wenig schmäler , so dass die Sehne im Recurve mittig läuft.
Gibt es nur das kleine Problem, dass die Dinger dann schon heftig arbeiten würden aber ich taste mich mal langsam ran...
Danke für den Vorschlag !!! Ich werde die Recurves aber est mal sein lassen und den Rohling auf @26-27 Tillern und die Wa. im Auge behalten sollten sie sich verdrehen werde ich die Recurves schwächen. In den Recurves liegt die Sehne bisher aber gar nicht schlecht nur bei einem fängt die Sehne im letzten Drittel langsam an aus der Mitte zu laufen. im Wa. ist es doch nicht sonderlich schlimm solange die Sehne am Griff wieder in der Mitte ist oder etwa nicht?

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