Esche-Bambus

Themen zum Bogenbau
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fennek
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Esche-Bambus

Beitrag von fennek » 06.07.2005, 13:02

Hallo erstmal!

Habe mir überlegt einen Esche Stave, der eigentlich nur noch zum verbrennen geeignet ist mit Bambus zu belegen.
Hat da jemand Erfahrung mit und kann mir sagen ob dieses Vorhaben sinnvoll ist?
Mit welchem Leim sollte ich das am besten tun? Ist Ponal D3 ausreichend oder eher Epoxidharz??

Danke im voraus!

Gruß Benjamin
"Wie hat es sich angefühlt?" "Es klang wie der Geruch von Himbeergeschmack..."

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Snake-Jo
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verbrennen

Beitrag von Snake-Jo » 06.07.2005, 13:10

Wenn der Eschestab wirklich so schlecht ist, verbrenn ihn. Der Aufwand ist dermaßen hoch und der Bambusstreifen viel zu schade zum Backen eines schlechten Holzes.

Merksatz: Nimm die besten Materialien für den Bogenbau und wundere dich, wenn es trotzdem nicht klappt!!!
:o :o

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fennek
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Beitrag von fennek » 06.07.2005, 13:13

naja, ohne backing is er auf jeden fall zu schwach....
verbrennen will ich ihn nicht, is einfach zu schwer für mich an neues vernünftiges Holz zu kommen!
Wie sieht es mit dem Leim aus??
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Beitrag von Archiv » 06.07.2005, 13:14

Hai

Prinzipiell geht sowas sehr gut.
Taxus baut so Teile, nicht nur mit Esche sondern auch mit Ahorn und mit Eibenkernholz.
Soweit ich weiß, nimmt er zum Verkleben Epoxy.
Allerdings benutzt er, trotz des Bambusbackings, immer bogentaugliches Holz.
Wenn deine Esche also wirklich so übel ist, weiß ich nicht, ob sich das lohnt.

so long
Michael

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Bambus?

Beitrag von Archiv » 06.07.2005, 13:22

Vielleicht muss es ja nicht unbedingt Bambus sein. Ein billigeres und weniger aufwendiges Backing tuts eventuell doch auch?
Leinen, Hanf, Seide, Rohhaut...

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Beitrag von Brennende-Seele » 06.07.2005, 13:32

Wenn der stave nur zu schwach ist,dann würde ich ihn mit Hanf belegen.Ist sehr billig und dazu noch sehr stark.Allerdings leidet der Bogenbauch stark an der Kompression,wenn das Backing zu stark ist.Also versuch nicht den Bauch zu zerquetschen.;-)

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Esche mit Bambus

Beitrag von Rainbow » 06.07.2005, 13:58

Hallo fennek,
zu diesem Thema gibt es hier eine recht gut Beschreibung.
Klick dort einfach auf "Bogenbau" und dann in der Kopfzeile auf "Bogen laminieren".
(Leider klappt eine direkte Verlinkung auf den Beitrag nicht, deshalb die zwei Zusatzklicks;()

Ich hoffe, das hilft dir weiter.
[red]R[/red][orange]a[/orange][yellow]in[/yellow][green]b[/green][royalblue]o[/royalblue][navy]w[/navy]
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Beitrag von Ravenheart » 06.07.2005, 14:21

Leg' ihm den Bambus auf den Bauch! DAS und NUR das macht Sinn!

Ist der Rückenring schön dick (5 - 7 mm) und unverletzt/astfrei, geht es so.

Ist er dünner, Leinen oder Hanfbacking drauf.

Rabe

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Beitrag von Peter O. Stecher » 06.07.2005, 14:27

Nicht falsch verstehen: Esche ist wirklich kein so seltenes oder tolles Holz - wenn das Stück wirklich nichts hergibt schau Dich nach was Guten um - soviel Arbeit in ein nicht erstklassiges Holz zu stecken ist nicht klug. Wenn Du die selbe Frage mit Eibe oder Osage stellst seh ich das anders.

ODER: Es soll eine reine Figerübung sein - dann ja !!!;-)
https://classic-archer.com/

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Beitrag von fennek » 06.07.2005, 14:34

Erstmal danke für die Antworten!

@Rainbow: die Beschreibung ist wirklich gut und hat mich ermutigt es zu probieren!

@Rabe: der ring hat nichtmal 3mm... und verletzt ist er auch noch, deshalb der Gedanke an Bambus

@Negley: Hab keine Lust mir n neues Stück für n haufen Kohle zu bestellen...
ne gute Übung wäre es doch auf jeden Fall?!
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RE:

Beitrag von Ravenheart » 06.07.2005, 14:58

Original geschrieben von fennek
der ring hat nichtmal 3mm... und verletzt ist er auch noch, deshalb der Gedanke an Bambus


Dann nimm ihn ganz runter, diesmal OHNE den Nächsten zu verletzen! Dann Bambus auf den Bauch, mit etwas Reflex verleimt, Leinen auf den Rücken. Schon ist es ein 50#-Bogen!

Rabe

tomtux
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RE: RE:

Beitrag von tomtux » 06.07.2005, 15:24

Original geschrieben von ravenheart

Original geschrieben von fennek
der ring hat nichtmal 3mm... und verletzt ist er auch noch, deshalb der Gedanke an Bambus


Dann nimm ihn ganz runter, diesmal OHNE den Nächsten zu verletzen! Dann Bambus auf den Bauch, mit etwas Reflex verleimt, Leinen auf den Rücken. Schon ist es ein 50#-Bogen!

Rabe


klingt gewagt.
ich hab auf fast alles, was ich in die finger bekommen habe, bambus gepappt und da stellen sich mir bei dem konzept ein paar fragen.

zuallererst wie tillert man da noch?

ein bambusfacing kann man nicht so einfach abhobeln und schaun was noch geht, das wird im zehntelmillimeterbereich schwächer.
wenn du durch die powerfibers durch bist knickt dir das weg wie ein streichholz.
die druckfestigkeit ein den nodien ist ausserdem nur dann gleich wie bei den internodien, wenn sie in voller höhe stehen bleiben.

wo liegt bei so einer konstruktion die neutrale faser?

der e-modul von bambus spricht doch gegen viel verformung, auch unter druck. die neutrale faser liegt dann aber viel näher am bauch als bei einem selfbow -> die belastung auf den rücken steigt. ob das selbst mit leinenbacking machbar ist?

wenn schon backing und facing, was spricht dann gegen bambus-esche-bambus, abgesehen von der tillerfrage?

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Beitrag von Ravenheart » 06.07.2005, 16:35

Die Esche grob tillern, den Bambus tapern, die Dicke schätzen...

:D

Du hast sicher Recht, der Taper des Bambus sollte so bemessen sein, dass man beim anschließenden Tillern im hochfesten Bereich bleibt. das Durchtrennen der Fasern halte ich bauchseitig nicht für ein Problem, macht man bei Vollholz ja auch...

Im Extremfall kann man auch über die Breite tillern... Wird bei Glasbelegten auch so gemacht!

Bambus AUF Esche ist nach meiner Einschätzung aber fast eine Garantie für Stauchfalten...

Rabe

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Bambusfacing

Beitrag von kra » 06.07.2005, 16:36

Original geschrieben von tomtux


klingt gewagt.
ich hab auf fast alles, was ich in die finger bekommen habe, bambus gepappt und da stellen sich mir bei dem konzept ein paar fragen.

zuallererst wie tillert man da noch?

ein bambusfacing kann man nicht so einfach abhobeln und schaun was noch geht, das wird im zehntelmillimeterbereich schwächer.
wenn du durch die powerfibers durch bist knickt dir das weg wie ein streichholz.
die druckfestigkeit ein den nodien ist ausserdem nur dann gleich wie bei den internodien, wenn sie in voller höhe stehen bleiben.

wo liegt bei so einer konstruktion die neutrale faser?

der e-modul von bambus spricht doch gegen viel verformung, auch unter druck. die neutrale faser liegt dann aber viel näher am bauch als bei einem selfbow -> die belastung auf den rücken steigt. ob das selbst mit leinenbacking machbar ist?

wenn schon backing und facing, was spricht dann gegen bambus-esche-bambus, abgesehen von der tillerfrage?


Nö, nicht gewagt ;-). Das letzte aus einem Bambusfacing rausholen zu wollen ist nur als "hohe Schule" von Bedeutung, mit Bambus Leimholz kommt man schon ganz schön weit. Und da sind die Streifen einfach gehobelt. Wichtig nur ist es, mit genügend Reflex zu verleimen (Epoxy ist meine erste Wahl), da sich auch das Bambusfacing deutlich setzt. Je nach Zuggewicht sind bis zu 15cm (oder mehr) angemessen!
Wenn du ein normales Bambus nimmst kannst du die Nodien auf der Bauchseite flach schleifen und dann mit der Ziehklinge tillern. Allerdings, und da hast du recht, solltest du nicht mehr als ca. 1mm Material abnehmen (Bauhausbambus vorrausgesetzt), danach wirds spannend :D.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

tomtux
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RE:

Beitrag von tomtux » 06.07.2005, 17:13

Original geschrieben von ravenheart

Bambus AUF Esche ist nach meiner Einschätzung aber fast eine Garantie für Stauchfalten...

Rabe


das seh ich auch so

beim tillern ist mir aber gar nicht klar, wie dick respektive stark die basis für das facing gehalten werden soll.
1mm spielraum ist nicht viel!

ich hab das jetzt ein paar mal mit bambusbacking praktiziert, gebrochener oder bogen mit sprüngen am rücken abhobeln und mit reflex bambus drauf.

nach dem backing sind die aber de facto steif, man kann mehr oder weniger beim bodentiller wieder anfangen. bei nur 1mm spiel hab ich nachher statt 40# ca 80#!

gibts da irgendwelche erfahrungswerte in der art von 2mm bambusfacing auf einen 35# bogen und ich fang bei 60# an zu tillern?

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