Griff beim ELB

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Squid (✝)
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Griff beim ELB

Beitrag von Squid (✝) » 15.03.2006, 01:53

Moin,
ich bastel grad' an meinem ersten ELB 'rum. Über ein Detail bin ich mir nicht ganz im klaren: Wo verläuft bzw. endet die Lederwicklung für den Griff?

1. Der Griff ist genau zentral, 50% liegen über der Mitte, 50% drunter.
2. Der Griff ist so nach unten versetzt, dass er genau auf der Mitte des Bogens endet
3. Die 1/3 oben, 2/3 unten Methode die ich vom Flachbogen her kenne?
4. Irgend welche anderen Möglichkeiten?

Dabei gehe ich immer davon aus, dass der Pfeil keinerlei Kontakt mit dem Griff hat, sondern immer an der Oberkante des Griffs über die Hand aufgelegt bzw.geschossen wird.

Letztlich ist also mit dieser Frage auch die Frage nach der Auflege (-Höhe) des Pfeils am Bogen bzw. nach dem Nockpunkt verbunden.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher » 15.03.2006, 07:37

Die Pfeilanlage liegt meist 1" ober der gemessenen Bogenmitte. Der Griff ist normalerweise 4" lang.

Wenn der Griff fertig ist (leder etc.) hat man so die Pfeilanlage gefunden - der Nockpunkt ist dann entsprechend an der Sehne anzubringen.
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 15.03.2006, 09:43

Die Lederwicklung ist Kür! Entscheidend ist der Verlauf der Dicke.

Der wiederum ist davon abhängig, ob der Bogen mit steifem oder mitbiegendem Griff angelegt ist, UND von der Bogenlänge UND von der projektierten Zugkraft!

Grundsätzliche Zielsetzung ist immer, das Holz so wenig wie möglich zu belasten. Das kann man erreichen durch:

- Reduzierung des Zuggewichts
- Erhöhung der Bogenlänge
- kreisförmigen Tiller mit biegendem Griff

Der kritischere Punkt ist dabei immer der untere Wurfarm, der ja etwas stärker sein soll, als der obere!

Habe ich also einen relativ kurzen Stave (unter 1,60), der einen relativ starken Bogen ergeben soll (je nach Holz über 40, 50#), UND zudem aus Komfort-Gründen ein steifes Mittelteil haben soll, würde ich den Griff mittig anlegen, da sonst der untere WA evtl. überlastet wird.

Der Übergang ist fließend, tiefer als "Griffoberseite 1" über Bogenmitte" würde ich den Griff aber nicht setzen.

Bei Bogen mit steifem Griff ist der Dickenverlauf ja:

- Übergangszone 6 cm lang, Anstieg der Dicke von z.B. 3,5 auf 4 cm
- Griffbereich 12 cm lang, lieare Dicke
- wieder Übergangszone 6 cm lang.

Bei Bogen mit biegendem Griff läuft die Dicke (im Beispiel 3,5 cm) entweder durch, oder erhöht sich bis zur Griffmitte auf 4 cm und fällt dann wieder ab. Auch hier ist der Griffbereich 12 cm.

Diese jeweils 12 cm sind dann auch die, wo das Leder sitzt.

Rabe

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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher » 15.03.2006, 10:15

Dachte wir reden hier von einem fertigen Bogen.
Es ging darum wo die Lederwicklung plaziert werden sollte, oder ?
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RE:

Beitrag von Ravenheart » 15.03.2006, 10:19

Original geschrieben von ravenheart
Die Lederwicklung ist Kür! Entscheidend ist der Verlauf der Dicke.
...
Diese jeweils 12 cm sind dann auch die, wo das Leder sitzt.


;-)

Rabe

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Squid (✝)
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Beitrag von Squid (✝) » 15.03.2006, 15:28

;(
Kann man denn ahnen das das soooo wichtig is?
:bash
Nu trau ich mich gar nicht mehr...

;-)
Thx
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Taurus
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denk nicht so kompliziert!!!

Beitrag von Taurus » 15.03.2006, 16:00

Meine Langbögen fertige ich mit einem 12cm langen Griffteil. Den unterteile ich in 2/3(8cm) unterhalb der Mitte 1/3(4cm) oberhalb der Mitte. Die gesamten 12 cm umwickle ich mit Leder und die Arrowplate kommt oben als Lederabschluß ins Holz!

Schreib lieber mal welches Holz Du nimmst. Wie lang der Bogen werden soll. Welches Zuggewicht Du anstrebst.

Rene'
Es gibt kein "NORMALES" Leben! Es gibt nur das Leben!

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Squid (✝)
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Beitrag von Squid (✝) » 15.03.2006, 16:35

Moin,
das gute Stück ist bereits fertig. Esche, flaches D Profil (breiter als hoch, ausser an den Tips), mitbiegender Griff, zur Zeit liegt er bei 44 lbs (28er Auszug), und is gut 2 Meter lang. Im Moment warte ich verzweifelt, fast schon verdreifelt auf die verdammten Hörnchen für die Tips und die Lederschnur für die Wicklung. Dann verliert er mutmasslich noch mal n paar cm an den Armen weil die Hörnchen drauf kommen und die provisorischen Nocken verschwinden, so dass er bei 190 - 195 cm liegen wird. Mutmasslich wird er auch noch n Tick stärker dadurch, so dass 48 lbs drin sein sollten.

Leider kommt die VERDAMMTE POST nicht nach: Das Päckchen ist seit Montag VOR EINER WOCHE unterwegs, am letzen Freitag war es erst mal wieder beim Absender, weil die ****** von der Post offenbar Absender und Adresse verwechselt haben.
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WildTurkey
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Beitrag von WildTurkey » 15.03.2006, 18:28

Hallo Squid,

Zur Begriffsklärung:
ELB - Englischer LangBogen, wird schmal und mit D-Profil am Bauch ausgeführt. Der Griff ist hier nicht schmäler als die WA, und biegt sich (meistens) mit.
LB - LangBogen allgemein, meistens mit eher rechteckigem Bauch, und die Wurfarme verbreitern sich vor und nach dem Griff. Der ist meist nur 2-2,5 cm Breit, dafür tiefer und biegt sich nicht mit. Das ist dann ein Tiller - D-Profil.

Wenn du einen eher flachen Bauch, und einen mitbiegenden Griff hast, verstehe ich jetzt nicht, wo das D-Profil in diesem Fall ist?

Ich denke es sind alle vom Engländer ausgegangen, aber für die Lage des Griffs zur Bogenmitte hat das eh keine Bedeutung. :-)

verwirrte Grüße,
Max

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Beitrag von Squid (✝) » 15.03.2006, 18:53

Ich HABE keinen flachen Bauch ... äh ... und mein Bogen auch nicht.
Der Griff BIEGT sich mit und ist nicht schmaler.
Und der Bogen HAT ein D-Profil: Flacher Rücken, runder Bauch.

Und ich WEISS, das es EIGENTLICH KEIN eLB ist, er hat nämliche zwei entscheidende Probleme: er ist nicht aus Eibe und wurde auch nicht in England hergestellt. :D

Aber ein wenig Rücksicht musste ich bei der Form auf meine Esche nehmen - eben WEIL sie keine Eibe ist.
Und darum isser eben etwas breiter (3 - 1 cm), als er hoch (2,2 - 1,2 cm) ist.
Und letztlich kommt er einem eLB doch deutlich näher als ein Flachbogen.
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Falkenstadl
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ELB-Bilder

Beitrag von Falkenstadl » 15.03.2006, 20:08

@squid
Ich bin ein ELB-Fan und baue auch gerade an einem Eschen"ELB". Meine Hornnocken habe ich aus Nachbars Kuhstall. d.h. Bin auf dem Land zu Hause und habe die Lieferanten "noch" vor Ort.(Bilder in der Galerie)
Hast Du mal ein paar Bilder von Deinem aktuellen Bauzustand Deines Bogens.
Würde mich sehr interessieren. :anbet
Gruß
Falkenstadl
Bei den Alten schauen, für die Jungen bauen.

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Squid (✝)
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Beitrag von Squid (✝) » 15.03.2006, 20:35

Moin,
Bilder hab ich noch keine. Aber es ist letzendlich nur ein langes Stück Holz, dass sich zu den Enden hin verjüngt und an den Enden sind Kerben... drin irgendwie sogar relativ langweilig...
Ich wollt ihn in die Gallery stellen, wenn er fertig ist, dann mit 'n Paar Detailaufnahmen.
Die Holzarbeiten sind, wie gesagt, fertig, er braucht nur noch den Feintiller bzw. ggf. ein wenig Nacharbeit, wenn die Tips drauf sind und sich dadurch noch was verändern sollte.
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WildTurkey
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Beitrag von WildTurkey » 15.03.2006, 20:45

Sorry, wollte nicht klugscheissn, ich habs einfach falsch verstanden. :anbet

Bei dem Verhältniss ist es natürlich ein ELB, auch bei Eibe würde ichs nicht viel weiter treiben. :-)

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