Robinie

[chrisser]

Hallo,

Ich möchte mir aus diesem Stück Robinie einen Flatbow bauen.
Er soll ca. 1,70m lang werden, mit rundem Griff und pyramidalem Wurfarmdesign.
Die breiteste Stelle, welche ja über den Dips liegt, soll ca. 5cm breit werden und ich peile ein Zuggewicht von 40 -45 lbs an.
Der Bogen wird wahrscheinlich im Inneren Bereich des Holzes liegen, wo die Jahresringe breiter werden.
Da sie aber auch hier nicht allzu stark sind überlege ich ein Bambusbacking aufzubringen.
Was ist Eure Meinung dazu ?
Falls Ihr denkt man könne das Backing weglassen, fände ich es gut wenn Ihr den Jahresring markieren würdet den Ihr für den Rücken auswählen würdet.

Vielen Dank im voraus!!


[royalblue](edit: Link vom gelöschten Bild entfernt! Rabe)[/royalblue]

[Squid (✝)]

Moin,
man kann wenig erkennen auf den kleinen Bildern... größere Bilder oder Thumbnails zur Gallery wär gut.
Ansonsten: Den DICKSTEN Jahresring aussuchen...
Und warum 5 cm breit? Das ist ja so das Maximum an Breite, was empfohlen wird für Flachbögen. Sollten es nicht bei Robinie auch 4 cm tun, ohne dass man sich sorgen um ein Backing machen muss? Er wird dadurch wahrscheinlich etwas flotter.
Immerhin ist Robinie ja ein gern genommenes Holz für Flachbögen.
Irgendwo hab ich auch gelesen, dass Robinie nicht gern gestaucht wird: Da ist ein Backing aus Bambus, der ja doch recht zugstark ist, möglicherweise problematisch (Kompression und so).
Als Anti-Bruch Backing bieten sich eher Stoffe und Haut etc an. Backingthreads findste zu Hauf im Forum und zur zur Robinienfrage allgemein würd ich mal das Materialien-Forum befragen.

[heinzelmann]

hallo.

warum willst du nen breiteren/dickeren jahresring nehmen. das hat doch angeblich nichts mit der festigkeit zu tun. die maserung auf dem foto sieht ja recht gut aus. du kannst die wurfarme in griffnähe sicher auch breiter als 4cm und machst sie dann ein wenig schlanker in der dicke. dann hättest du ja auch nen ausgleich was kompression und gewicht betrifft. habe auch schon oft gelesen das backings mit anderen hölzern einen bogen nicht unbedingt besser machen.
sind aber nur so gedanken von mir, will nichts besser wissen. ok?

mfg heinzelmann.

[chrisser]

Ja, ich denke 4-5 cm Breite sind bestimmt in Ordnung.
Falls ich ein Bambusbacking verwende werde ich es vorher am Bandschleifer sehr dünn schleifen,
dann sollte es keine Probleme geben. Stoffe, Haut oder Sehnen möchte ich bei diesem Bogen nicht verwenden.

Hier nochmal ein etwas größeres Bild!

[Holzbogenbauer]

5 cm Breite ist völlig ok, wenn er dann schön schmal ausläuft, ist er flott genug und du brauchst dir keine Sorgen wegen Stauchrissen machen. Ich würde mit dem Splintholz (3-4 mm) arbeiten, um die Bruchgefahr(ausfasern des Rückens) zu verhindern. Wenn du ein Backing machen möchtest, dann nimm Hickory, bei Bambus wird der Druck zu hoch. Der Frühholzanteil schein dafür sonst etwas viel zu sein.

André

[tomtux]

irgendeine bemassung auf dem bild wäre schon sinnvoll.

ohne zumindest zu wissen wie dick denn dein stave ist, wird dir kaum jemand helfen können.
massband beim fotografieren drüberlegen hilft enorm.

wie heinzelmann auf die idee kommt, die ringdicke wäre bei einem selfbow nicht wesentlich ist mir ein rätsel. ich würde ab ca 3mm ringstärke und dem von dir angestrebten zuggewicht kein bambusbacking aufbringen.
robinie hält das zwar aus und lässt sich sogar von leuten wie snake-jo sehr schmal bauen, da gehört aber schon ein wenig erfahrung beim tillern dazu.

bei 50mm breite kriegst du bambus, wenn du nicht gerade streifen von einem 30cm rohr zur verfügung hast, auf gar keinen fall dünn genug.

45mm breit, einen der fetten ringe in der inneren hälfte des staves und semipyramid (breit bleiben über mind. 2/3 der wurfarmlänge) und die chancen für einen feinen selfbow stehen nicht schlecht.

[chrisser]

Wie würdet ihr das denn machen wenn man mit dem Splintholz arbeitet? Ich denke das müßte ja dann auch so sein das man einen Jahresring rausarbeiten muß! Oder ist es dann nicht so wichtig das man einem Jahresring folgt?
Ich strebe eigentlich an, einen Bogen ohne Backing zu bauen. Wenn sich jetzt aber herausstellt das der Stave dazu ungeeignet ist, würde ich auf ein Backing zurückgreifen.Anbei noch ein Bild mit Maßangabe ;-)

[Snake-Jo]

@Chrisser: Danke für das neue Bild: Ja, da kann man nun was erkennen und eine Aussage treffen. Grundsätzlich stimme ich tomtux zu, aber mit dem neuen Bild komme ich zur folgenden Aussage:

Die Jahresringe sind schmal und das porige Frühholz scheint auch einen zu großen Anteil zu haben.
Bei dem Holz rate ich zu einem sehr breiten Selfbow von über 60 mm Breite oder aber 45 mm mit Bambusbacking.
Der Baum ist anfangs schneller gewachsen und die breiteren Ringe von 3-4 mm liegen weiter innen. Leider ist das innere Holz meist auch spröder als das äußere.
Von der Verwendung des Splintholzes würde ich bei diesem Stave abraten.
Ich nehme gerne den letzten Splintholzring für den Rücken der vor dem Kernholz liegt, wenn
1. die Splintzone breit ist
2. die Splintholzringe selbst auch breit sind (ab 5 mm)
3. wenn sie schön gelb gefärbt sind.

[Ravenheart]

Hmmm, leider kein so dolles Holz! Hoffentlich ist es wenigstens langsam und kühl getrocknet - wenn nicht: lieber keine Arbeit rein stecken, neues besorgen!

Der Frühholzanteil ist SEHR hoch, einzig ganz unten (= kernnah) wird es ETWAS besser - typisch für Robinie!

Doch selbst da sind's hier immer noch geschätzt 30%!

Daher würde ICH hier auf Bambusbacking verzichten! Lieber Hickory oder Ulme oder ein anderes, zähes Holz!

Und im Stave so weit wie möglich Richtung Kern gehen! Lieber Griff draufleimen, als im spröden Bereich landen!

Eigentlich ist der einzige gute Ring der (auf dem Zollstock-Bild) 3. von unten, auf Höhe der 0....
:-(

Rabe

P.S.: Du hast keine Postleitzahl eingetragen! In welcher Ecke des Landes wohnst Du denn so?

[chrisser]

erst mal vielen Dank für die ganzen Antworten .Bis jetz! ja wenn ich das so hör ärger ich mich jetz auch über das Holz!! Hab schließlich 45 Euro für den Stave gezahlt!!! Ich komm aus Thüringen und dort genauer aus der Nähe von Eisenach!!

[Holzbogenbauer]

chrisser; ich komme aus Bad Liebenstein (Steinbach) keine 20 km entfernt, da hätte ich dir auch helfen können :-)
Für den Anfänger ist das Holz absolut ungeeignet, was für Robinie im allgemeinem gilt.

André

[Ravenheart]

Original geschrieben von chrisser
Hab schließlich 45 Euro für den Stave gezahlt!!!

Um Himmels Willen!

Der Verkäufer sah, als das Geld eintraf, bestimmt so aus:



:o

Wenn das noch NICHT lange her ist > reklamieren!

Rabe

[chrisser]

Ja, ich denk au drüber nach den Stave zu reklamieren!! Bin ziemlich enttäuscht zumahl es ein Händler war der hier im Forum immer als recht gut dargestellt wurde!!
Und wir haben ja vorher auch zusammen telefoniert und er wußte über mein Vorhaben (eine Holzbogen ohne Backing zu bauen) eigentlich auch bescheid!!

@holzbogenbauer. also ich finde robinie jetz nicht schlecht...hab schon einen Bogen aus robinie gebaut, allerdings mit sehne belegt und ich fand es jetzt eigentlich nicht sooooo ungeeignet. hab auch gelesen das es eines der besten einheimischen Bogenhölzer ist! Aber das trifft auf den oben gezeigten Stave ja leider nicht zu :-|

[boegli]

tja, wenn du ihn nicht ersetzt bekommst, würd ich nen bogen daraus bauen. sicherlich sind die jahresringe nicht opti, aber zu behaupten der taugt nix find ich quatsch.
ausserdem nehm ich nur robinie in den kursen - es eignet sich super als anfängerholz.

[chrisser]

also ich werd das schon versuchen einen bogen daraus zu bauen!!
aber dann doch lieber mit Backing wenn ich das jetz richtig verstanden habe... oder wie jetz??? ;(

@boegli: wie wäre denn dein Tip für den Bogen aus dem Stave???