Form von Hornnocken beim ELB

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Bogen-Holz
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Form von Hornnocken beim ELB

Beitrag von Bogen-Holz » 10.03.2006, 06:46

Hallo Leute,
ich hab mal eine Frage an alle Fachleute für ELB. Hat jemand von euch Tipps oder gar Zeichnungen oder Detailbilder zur Herstellung von Hornnocken für einen ELB.
Ich bin euch für alle Tipps und Anregungen Dankbar.

Grüße bogen-holz

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 10.03.2006, 09:24

Bilder spontan leider nicht!

Vorweg: Hilfreich ist ein konischer Bohrer - den gibt es leider nur als "Spezialanfertigung" oder man schleift ihn selber zurecht; es GEHT aber auch mit ner parallelen Bohrung, dann muss man lediglich aufpassen, dass sie an der tiefsten Stelle der Bohrung nicht zu schlank geschliffen werden, damit die Stelle nicht zu dünn wird!

GANZ nobel ist, wenn man passend zu einem konischen Bohrer auch noch einen Anspitzer im selben Winkel hat/herstellt!

Wichtig sind 2 Punkte:

1. Die Linie, in der das Sehnenöhrchen über den Rücken verläuft, muss noch in einem Bereich liegen, in dem sich IN der Nocke noch Holz befindet.

2. Der Rückenring sollte ebenfalls bis dahin durchlaufen.

Vorgehen:

- Nocken auf die richtige Länge schneiden, jeweils
- Loch bohren,
- Rand zum Loch hin anschrägen (so, dass nur ca. 1 mm Rand am Loch bleibt
- Bogenende passend zur Bohrung bearbeiten
- Horn entfetten und mit z.B. Epoxi aufkleben.
(Epoxi hat gegenüber Leim den Vorteil, dass es spaltfüllend ist, was bei manuell bearbeiteten Bogenenden Unregelmäßigkeiten ausgleicht!)
- Nocken aufkleben. Auf gute Ausrichtung achten!
- Nach dem Aushärten: Übergang verschleifen
(Vorsicht! Keine Kerben in's Holz schleifen!)
- Sehnenkerben einarbeiten (Lage beachten, s.o.!)
- Horn polieren - Fertig.

Nocken mit Parallel-Bohrung:
Bild

Rabe

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Beitrag von Squid (✝) » 10.03.2006, 09:54

Was für ein Zufall:
Damit ist meine nächste Frage schon benatwortet
:-)

Wenn nur die HÖÖRNCHÄÄÄN endlich da wären... die Post arbeitet mal wieder suboptimal.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Beitrag von locksley » 10.03.2006, 10:07

Bilder von den Nocks an meinem Bogen findest Du hier.

http://www.fletchers-corner.de/module/k ... nnock1.jpg

http://www.fletchers-corner.de/module/k ... nnock2.jpg

Ansonsten bist Du frei in Deiner Formgebung. Jaberwok hatte auch mal einen Pferdekopf geschnitzt. Es sollte halt nicht zu schwer werden, um das Gewicht an den Wurfarmenden nicht unnötig zu erhöhen.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Beitrag von Snake-Jo » 10.03.2006, 10:12

Wie Locksley schreibt: Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, ich hatte mal eine Nocke wie ein Krokodil, auch schon einen Schlangenkopf (warum wohl? :-( ).

Bild

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Beitrag von Squid (✝) » 10.03.2006, 10:26

Moin,
Was mach ich denn, wenn ich konische Bohrungen in den Hörnchen hab, aber der Bogen an den Enden schon die langbogentypische D-Form?
Dann is das mit dem vollständig ausgefüllten Bohrloch bei gleichzeitigem Beibehalten des Jahresrings doch etwas schwierig bis unmöglich...
Ist dann Ausstopfen angesagt? Womit?
Oder Ignorieren des Jahresrings und den Wurfarm gnadenlos rundraspeln?
Oder ist Epoxy Kleber SO spaltenfüllend, dass er auch 2-4 mm Spalten verlässlich füllt?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Beitrag von Ravenheart » 10.03.2006, 12:25

Na, entweder Du raspelst die Enden passend kleiner - Oder die Bohrungen sind zu groß! Dann Neue machen, und die Fertigen am nächsten Bogen verwenden! Es sei denn, Du kannst sie etwas kürzen, so dass der Durchmesser des Loches kleiner wird als der kleinste Durchmesser des D's... Zu füllende Lücken sollten UNTER 1 mm sein! MUSS es unbedingt gefüllt werden, dann so:

Mit gut epoxi-durchsättigtem Hanf umwickeln, Wicklung UND Horn erwärmen und aufpressen. Müsste nach dem Aushärten halten... Man sieht's nur halt, wenn man's von Nahem anschaut!

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Beitrag von Bogen-Holz » 10.03.2006, 13:02

Erst mal Danke an alle.
Nun aber eine Neue Frage,ist es praktikabel die Nocken vor dem Aufleimen zu bearbeiten. Mit welchem Kleber kann man die Nocken auf einen Stab kleben, der sich dann auch wieder Lößen lässt?
Oder bearbeitet ihr die Nocken bereits am Bogen.
Bogen-Holz

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Beitrag von Ravenheart » 10.03.2006, 13:29

Na teils-teils! s.o. ...

Die gobe Formgebung mach ich frei Hand am Bandschleifer. Um die Nocke dabei besser festhalten zu können, stecke ich einfach einen Holzstab hinein, der gerade so hinein passt- das klemmt dann ausreichend fest, dass sie mir beim Schleifen nicht "wegfliegt"...

Die endgültige Formgebung und Feinbearbeitung mache ICH dann im aufgeklebten Zustand... KANN man aber sicher auch anders machen...

Rabe

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Beitrag von dietze » 10.03.2006, 13:46

noch eins:
Bild
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Horntip

Beitrag von Falkenstadl » 10.03.2006, 16:36

so sieht's am Bickerstaffe aus..
http://www.bogensportshop-hermanski.de/ ... w-tips.jpg

Gruß
Falkenstadl
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Beitrag von Squid (✝) » 10.03.2006, 17:06

Hmm, bei den Bickerstaffes sieht es auch nicht aus, als wär der oberste Ring bzw das oberste Laminat durchgängig, oder täuscht das?

Aber noch mal ne andere Frage: Für mein Langbogi brauch ich ne Spannschur, sonst lacht der nur herzhaft, wenn ich mir beim Aufspannen ne Zerrung hole und lächerlich aussehe. Blöder Winkel.
Wenn ich die Variante "2 Lederhütchen am Seil" mache, dann liegt die Belastung beim Spannen doch sehr auf den Enden der Hörnchen. Hält das denn? Oder ist eine Spannschnur aus der Rubrik "Doppelte Kerbe in den Nocken" die sinnvollere Variante?
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Beitrag von Snake-Jo » 10.03.2006, 19:03

@Squid: Bei mir lacht kein Langbogen, wenn ich ihn ohne Aufspann-Schnur aufspanne. Es gibt viele Methoden; wichtig ist nur, das die Biegung gleichmäßig ist, damit die Wurfarme nicht einseitig belastet werden. Ich finde die Methode von POPE nicht schlecht:
Unteres Ende gegen den Schuh, oberes Ende am gestreckten Arm und dann den Griff ziehen. Dabei schiebt die obere Hand die Schlaufe in die Kerbe. Dazu brauch man einige Übung.

Zweite Methode: Den Bogen mit dem unteren Ende schräg gegen ein Hindernis stellen, mit dem linken Knie in den Griff, das rechte Bein stützt den Bogen seitlich vor dem Wegdrehen und vorne ziehen.
Ja,ja, die Puristen schreien da auf, aber keine Sorge: Mit etwas Übung bekommt man das sehr gleichmäßig hin und der Kraftaufwand ist gering.

Falkenstadl
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Spannschnur

Beitrag von Falkenstadl » 10.03.2006, 19:57

@squid
meinen Bickerstaffe spanne ich mit einer Schnur die an beiden Enden eine einfache Schlaufe hat (Sackstichschlaufe). Eine der Schlaufen in die äußere Doppelkerbe, die andere zur Sehne in die (ausreichnend tiefe) untere Kerbe.
PS: das ist die preiswerteste Spannschnur, die es gibt. ;-)
Gruß
Falkenstadl
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Beitrag von Squid (✝) » 11.03.2006, 00:14

@Snake-Jo: Jupp, Methode eins ist genau die, bei der der Bogen herzhaft lacht. Leider biegt er sich nicht vor lachen... *g*
Methode 2: Hmm, muss ich mal testen...

Aber zurück zur Frage: Sind die Hornnocken so belastbar, dass man eine Spannschnur mit "Hütchen" machen kann, oder empfehlen sich eher doppelte Sehnenkerben?
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