Form von Hornnocken beim ELB
-
- Newbie
- Beiträge: 17
- Registriert: 17.08.2004, 06:54
Form von Hornnocken beim ELB
Hallo Leute,
ich hab mal eine Frage an alle Fachleute für ELB. Hat jemand von euch Tipps oder gar Zeichnungen oder Detailbilder zur Herstellung von Hornnocken für einen ELB.
Ich bin euch für alle Tipps und Anregungen Dankbar.
Grüße bogen-holz
ich hab mal eine Frage an alle Fachleute für ELB. Hat jemand von euch Tipps oder gar Zeichnungen oder Detailbilder zur Herstellung von Hornnocken für einen ELB.
Ich bin euch für alle Tipps und Anregungen Dankbar.
Grüße bogen-holz
- Ravenheart
- Forengott
- Beiträge: 22349
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
Bilder spontan leider nicht!
Vorweg: Hilfreich ist ein konischer Bohrer - den gibt es leider nur als "Spezialanfertigung" oder man schleift ihn selber zurecht; es GEHT aber auch mit ner parallelen Bohrung, dann muss man lediglich aufpassen, dass sie an der tiefsten Stelle der Bohrung nicht zu schlank geschliffen werden, damit die Stelle nicht zu dünn wird!
GANZ nobel ist, wenn man passend zu einem konischen Bohrer auch noch einen Anspitzer im selben Winkel hat/herstellt!
Wichtig sind 2 Punkte:
1. Die Linie, in der das Sehnenöhrchen über den Rücken verläuft, muss noch in einem Bereich liegen, in dem sich IN der Nocke noch Holz befindet.
2. Der Rückenring sollte ebenfalls bis dahin durchlaufen.
Vorgehen:
- Nocken auf die richtige Länge schneiden, jeweils
- Loch bohren,
- Rand zum Loch hin anschrägen (so, dass nur ca. 1 mm Rand am Loch bleibt
- Bogenende passend zur Bohrung bearbeiten
- Horn entfetten und mit z.B. Epoxi aufkleben.
(Epoxi hat gegenüber Leim den Vorteil, dass es spaltfüllend ist, was bei manuell bearbeiteten Bogenenden Unregelmäßigkeiten ausgleicht!)
- Nocken aufkleben. Auf gute Ausrichtung achten!
- Nach dem Aushärten: Übergang verschleifen
(Vorsicht! Keine Kerben in's Holz schleifen!)
- Sehnenkerben einarbeiten (Lage beachten, s.o.!)
- Horn polieren - Fertig.
Nocken mit Parallel-Bohrung:
Rabe
Vorweg: Hilfreich ist ein konischer Bohrer - den gibt es leider nur als "Spezialanfertigung" oder man schleift ihn selber zurecht; es GEHT aber auch mit ner parallelen Bohrung, dann muss man lediglich aufpassen, dass sie an der tiefsten Stelle der Bohrung nicht zu schlank geschliffen werden, damit die Stelle nicht zu dünn wird!
GANZ nobel ist, wenn man passend zu einem konischen Bohrer auch noch einen Anspitzer im selben Winkel hat/herstellt!
Wichtig sind 2 Punkte:
1. Die Linie, in der das Sehnenöhrchen über den Rücken verläuft, muss noch in einem Bereich liegen, in dem sich IN der Nocke noch Holz befindet.
2. Der Rückenring sollte ebenfalls bis dahin durchlaufen.
Vorgehen:
- Nocken auf die richtige Länge schneiden, jeweils
- Loch bohren,
- Rand zum Loch hin anschrägen (so, dass nur ca. 1 mm Rand am Loch bleibt
- Bogenende passend zur Bohrung bearbeiten
- Horn entfetten und mit z.B. Epoxi aufkleben.
(Epoxi hat gegenüber Leim den Vorteil, dass es spaltfüllend ist, was bei manuell bearbeiteten Bogenenden Unregelmäßigkeiten ausgleicht!)
- Nocken aufkleben. Auf gute Ausrichtung achten!
- Nach dem Aushärten: Übergang verschleifen
(Vorsicht! Keine Kerben in's Holz schleifen!)
- Sehnenkerben einarbeiten (Lage beachten, s.o.!)
- Horn polieren - Fertig.
Nocken mit Parallel-Bohrung:
Rabe
Bilder von den Nocks an meinem Bogen findest Du hier.
http://www.fletchers-corner.de/module/k ... nnock1.jpg
http://www.fletchers-corner.de/module/k ... nnock2.jpg
Ansonsten bist Du frei in Deiner Formgebung. Jaberwok hatte auch mal einen Pferdekopf geschnitzt. Es sollte halt nicht zu schwer werden, um das Gewicht an den Wurfarmenden nicht unnötig zu erhöhen.
http://www.fletchers-corner.de/module/k ... nnock1.jpg
http://www.fletchers-corner.de/module/k ... nnock2.jpg
Ansonsten bist Du frei in Deiner Formgebung. Jaberwok hatte auch mal einen Pferdekopf geschnitzt. Es sollte halt nicht zu schwer werden, um das Gewicht an den Wurfarmenden nicht unnötig zu erhöhen.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)
Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
Moin,
Was mach ich denn, wenn ich konische Bohrungen in den Hörnchen hab, aber der Bogen an den Enden schon die langbogentypische D-Form?
Dann is das mit dem vollständig ausgefüllten Bohrloch bei gleichzeitigem Beibehalten des Jahresrings doch etwas schwierig bis unmöglich...
Ist dann Ausstopfen angesagt? Womit?
Oder Ignorieren des Jahresrings und den Wurfarm gnadenlos rundraspeln?
Oder ist Epoxy Kleber SO spaltenfüllend, dass er auch 2-4 mm Spalten verlässlich füllt?
Was mach ich denn, wenn ich konische Bohrungen in den Hörnchen hab, aber der Bogen an den Enden schon die langbogentypische D-Form?
Dann is das mit dem vollständig ausgefüllten Bohrloch bei gleichzeitigem Beibehalten des Jahresrings doch etwas schwierig bis unmöglich...
Ist dann Ausstopfen angesagt? Womit?
Oder Ignorieren des Jahresrings und den Wurfarm gnadenlos rundraspeln?
Oder ist Epoxy Kleber SO spaltenfüllend, dass er auch 2-4 mm Spalten verlässlich füllt?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
- Ravenheart
- Forengott
- Beiträge: 22349
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
Na, entweder Du raspelst die Enden passend kleiner - Oder die Bohrungen sind zu groß! Dann Neue machen, und die Fertigen am nächsten Bogen verwenden! Es sei denn, Du kannst sie etwas kürzen, so dass der Durchmesser des Loches kleiner wird als der kleinste Durchmesser des D's... Zu füllende Lücken sollten UNTER 1 mm sein! MUSS es unbedingt gefüllt werden, dann so:
Mit gut epoxi-durchsättigtem Hanf umwickeln, Wicklung UND Horn erwärmen und aufpressen. Müsste nach dem Aushärten halten... Man sieht's nur halt, wenn man's von Nahem anschaut!
Rabe
Mit gut epoxi-durchsättigtem Hanf umwickeln, Wicklung UND Horn erwärmen und aufpressen. Müsste nach dem Aushärten halten... Man sieht's nur halt, wenn man's von Nahem anschaut!
Rabe
-
- Newbie
- Beiträge: 17
- Registriert: 17.08.2004, 06:54
- Ravenheart
- Forengott
- Beiträge: 22349
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
Na teils-teils! s.o. ...
Die gobe Formgebung mach ich frei Hand am Bandschleifer. Um die Nocke dabei besser festhalten zu können, stecke ich einfach einen Holzstab hinein, der gerade so hinein passt- das klemmt dann ausreichend fest, dass sie mir beim Schleifen nicht "wegfliegt"...
Die endgültige Formgebung und Feinbearbeitung mache ICH dann im aufgeklebten Zustand... KANN man aber sicher auch anders machen...
Rabe
Die gobe Formgebung mach ich frei Hand am Bandschleifer. Um die Nocke dabei besser festhalten zu können, stecke ich einfach einen Holzstab hinein, der gerade so hinein passt- das klemmt dann ausreichend fest, dass sie mir beim Schleifen nicht "wegfliegt"...
Die endgültige Formgebung und Feinbearbeitung mache ICH dann im aufgeklebten Zustand... KANN man aber sicher auch anders machen...
Rabe
-
- Hero Member
- Beiträge: 571
- Registriert: 18.11.2005, 12:05
Horntip
so sieht's am Bickerstaffe aus..
http://www.bogensportshop-hermanski.de/ ... w-tips.jpg
Gruß
Falkenstadl
http://www.bogensportshop-hermanski.de/ ... w-tips.jpg
Gruß
Falkenstadl
Bei den Alten schauen, für die Jungen bauen.
Hmm, bei den Bickerstaffes sieht es auch nicht aus, als wär der oberste Ring bzw das oberste Laminat durchgängig, oder täuscht das?
Aber noch mal ne andere Frage: Für mein Langbogi brauch ich ne Spannschur, sonst lacht der nur herzhaft, wenn ich mir beim Aufspannen ne Zerrung hole und lächerlich aussehe. Blöder Winkel.
Wenn ich die Variante "2 Lederhütchen am Seil" mache, dann liegt die Belastung beim Spannen doch sehr auf den Enden der Hörnchen. Hält das denn? Oder ist eine Spannschnur aus der Rubrik "Doppelte Kerbe in den Nocken" die sinnvollere Variante?
Aber noch mal ne andere Frage: Für mein Langbogi brauch ich ne Spannschur, sonst lacht der nur herzhaft, wenn ich mir beim Aufspannen ne Zerrung hole und lächerlich aussehe. Blöder Winkel.
Wenn ich die Variante "2 Lederhütchen am Seil" mache, dann liegt die Belastung beim Spannen doch sehr auf den Enden der Hörnchen. Hält das denn? Oder ist eine Spannschnur aus der Rubrik "Doppelte Kerbe in den Nocken" die sinnvollere Variante?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
@Squid: Bei mir lacht kein Langbogen, wenn ich ihn ohne Aufspann-Schnur aufspanne. Es gibt viele Methoden; wichtig ist nur, das die Biegung gleichmäßig ist, damit die Wurfarme nicht einseitig belastet werden. Ich finde die Methode von POPE nicht schlecht:
Unteres Ende gegen den Schuh, oberes Ende am gestreckten Arm und dann den Griff ziehen. Dabei schiebt die obere Hand die Schlaufe in die Kerbe. Dazu brauch man einige Übung.
Zweite Methode: Den Bogen mit dem unteren Ende schräg gegen ein Hindernis stellen, mit dem linken Knie in den Griff, das rechte Bein stützt den Bogen seitlich vor dem Wegdrehen und vorne ziehen.
Ja,ja, die Puristen schreien da auf, aber keine Sorge: Mit etwas Übung bekommt man das sehr gleichmäßig hin und der Kraftaufwand ist gering.
Unteres Ende gegen den Schuh, oberes Ende am gestreckten Arm und dann den Griff ziehen. Dabei schiebt die obere Hand die Schlaufe in die Kerbe. Dazu brauch man einige Übung.
Zweite Methode: Den Bogen mit dem unteren Ende schräg gegen ein Hindernis stellen, mit dem linken Knie in den Griff, das rechte Bein stützt den Bogen seitlich vor dem Wegdrehen und vorne ziehen.
Ja,ja, die Puristen schreien da auf, aber keine Sorge: Mit etwas Übung bekommt man das sehr gleichmäßig hin und der Kraftaufwand ist gering.
-
- Hero Member
- Beiträge: 571
- Registriert: 18.11.2005, 12:05
Spannschnur
@squid
meinen Bickerstaffe spanne ich mit einer Schnur die an beiden Enden eine einfache Schlaufe hat (Sackstichschlaufe). Eine der Schlaufen in die äußere Doppelkerbe, die andere zur Sehne in die (ausreichnend tiefe) untere Kerbe.
PS: das ist die preiswerteste Spannschnur, die es gibt. ;-)
Gruß
Falkenstadl
meinen Bickerstaffe spanne ich mit einer Schnur die an beiden Enden eine einfache Schlaufe hat (Sackstichschlaufe). Eine der Schlaufen in die äußere Doppelkerbe, die andere zur Sehne in die (ausreichnend tiefe) untere Kerbe.
PS: das ist die preiswerteste Spannschnur, die es gibt. ;-)
Gruß
Falkenstadl
Bei den Alten schauen, für die Jungen bauen.
@Snake-Jo: Jupp, Methode eins ist genau die, bei der der Bogen herzhaft lacht. Leider biegt er sich nicht vor lachen... *g*
Methode 2: Hmm, muss ich mal testen...
Aber zurück zur Frage: Sind die Hornnocken so belastbar, dass man eine Spannschnur mit "Hütchen" machen kann, oder empfehlen sich eher doppelte Sehnenkerben?
Methode 2: Hmm, muss ich mal testen...
Aber zurück zur Frage: Sind die Hornnocken so belastbar, dass man eine Spannschnur mit "Hütchen" machen kann, oder empfehlen sich eher doppelte Sehnenkerben?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.