Anfänger möchte Bogen selber bauen

Themen zum Bogenbau
Eldoro
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Beitrag von Eldoro » 06.05.2006, 20:44

@ Squid ja du hast recht , dass man mit Esche so ziemlich alle grundlagen lernen kann, aber
mit hickory kann man NICHT VIEL falsch machen !
für den ersten Bogen reicht es volkommen aus , nach meiner meinung, aber jeder darfs ja so machen wies im gefällt, ist das nciht das schöne beim Bogenbau ?!?
Mit hickory kann man ja auch gut das tillern üben, und dann sich an nem eschen bogen wagen ......
hickory ist übrigends auch ein sehr feines bogenholt !
machs halt 7 cm hinterm griff, und dann verschmälren zu 1,2 cm an den tipps, tillern wie ein langbogen ( tillerprofil , griffnah, aber ohne Set !!!) und du wirst hickory nciht mehr als so schlecht schätzen !
:)
und hickory krieg ich übringeds VIEL VIEL VIEL BESSER her als esche ! ich muss nciht mal zum schreiner , sondern nur in den nächsten Obi !
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......

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Rado
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Beitrag von Rado » 06.05.2006, 22:36

Eben das habe ich mir für ihn überlegt.Der Erste aus Hicky um einfach das Formen und Tillern zu üben und dann Robinie,die ja so viel ich weiß wie Esche mit weniger set ist(muss aber mehr beschaffen,die welche ich da hab hat fiese verdrehungen und müsste erst gerichtet werden).Wenn mein Holzhändler bald Rüster beschafft hat,kommen die Bögen mit echter Leistung dran...

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Beitrag von Überläufer » 07.05.2006, 08:31

@Eldoro,Hickory bei OBI????!!!
Also als Besenstiele oder?
Oder haben die des extra für Bogenbauer in Staves abgelagert???( :) )
Gibts des bei jedem Obi?
Am Ende gibts da noch Eibe(lol) :) :D !?
Gibts da auch Bambus,wie bei deinem Klauber?
Wäre ja Klasse!
Mfg,
overrunner
Tradition bedeutet nicht die Asche auf-
zuheben,sondern die
Flamme weiterzureichen.

Eldoro
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Beitrag von Eldoro » 07.05.2006, 09:38

@ Läufer schau mal bei den Axtholmen, die Besenstiele sind inzwischen schon aus Kiefer, aber manchmal hab ich ein holz unter den Besenstielen gefunden , das mir nicht bekannt ist. Ich würd auf Rattan typen, hat ähnliche holzstruktur wie babmus, keine Jahresringe .
Die Axtstiele muss man nur noch im Griff spleißen und schon kann ma anfangen, die haben bei mir einen sehr geraden faserverlauf !, Flach sowohl wie Langbogen lassen sich da raus bauen ! :)
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Squid (✝)
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zum Thema Stiele

Beitrag von Squid (✝) » 07.05.2006, 14:21

Stiele sind ein Glücksspiel. Wie es bei Hickory ist weiss ich nich, aber die sind üblicherweise schnellgetrocknet und haben viel an bogentauglicher interner Struktur verloren. Ich hab mal nen Bogen aus nem Eschenstiel gebaut - wunderbare 12 mm Jahresringe -, aber Set hat er über 15 cm, zieht auf den ersten 3/4 Auszug Schwammig weich und auf dem letzten 1/4 ultrahart bis zum Stacking.

An einen 2-Axtstiele-Bogen hab ich aber auch schon gedacht... hmmm
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Beitrag von Eldoro » 07.05.2006, 15:02

du redest hier bestimmt von der schnelltrocknung, :D
aber Bogenholz wird auch schnellgetrocknet ! und die werden auch in der kammergetrocknet !
und ich glaub das holz ist ja dann auch schon auf 8-9 % feuchtigkeit !
vieleicht hättest du nur den rücken decrwonen sollen oder dem bogen zeit geben bis der die umgebungsfeuchtigkeit angepasst ist !
ich habs zwar noch nicht ausprobiert , aber der faserverlauf ist sehr gerade !, der rücken und der Bauch sind ja auch schon flach ( decrwonened ) und die sind schon trocken, perfekt oder ? zmmind. für die jenigen, die , wenns um Bogenholz geht , in der wüste leben ! :-)
fröhliche spleißen
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Squid (✝)
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Beitrag von Squid (✝) » 07.05.2006, 16:49

Das halte ich ja nu für ziemlich falsch. Es wird ja kaum ein größerer Film gedreht als der über das LANGSAME Trocknen von Hölzern für den Bogenbau, mit Versiegelung der Schnittflächen, relativ kühler Lagerung über mehrere Monate etc. Jeder Schnelltrocknungsprozess egal ob Kammer oder sonstwie ist nicht gut fürs Holz. Selbst wenns nicht reisst, verliert es an Elastizität.

Der Rabe hat sich da mal folgendermassen geäussert: Die wesentlichste Gefahr des Versprödens besteht bei der ERSTEN Trocknung! Nur wenn diese langsam genug erfolgt, können die im Holz (in gelöstem Zustand) enthaltenen Stoffe (Harze, Öle, Zucker, etc.) sich optimal an den Zellwänden ablagern und sie so stabilisieren. Erfolgt die Trocknung zu schnell oder/und zu stark, kristallieren die Inhaltsstoffe in einem lockeren Gefüge oder werden sogar mit dem Wasser "ausgetrieben". Besonders gefährdet sind dabei die äußeren Ringe (v.A. bei entrindetem Holz) und die Schnittflächen (bis 15 cm Länge ins Holz rein!), wenn diese NICHT sofort nach dem Zuschneiden versiegelt werden.

Decrowned ist bei bogentauglichen Axtstielen hoffetlich auch nix! Und das macht ja auch wenig Sinn, wenn es sich nicht um einen sehr dünnen Stamm handelt, aus dem der Stiel stammt. "Decrowning" ist m.E. das (ringunabhängige) glatte Abtragen des Bogenrückens, wenn es sich eben um einen sehr dünnen Stamm handelte (um Spannungsspitzen aus der starken Wölbung zu nehmen) oder um eine glatte Klebefläche zu erzielen, wenn man ein Backing aufkleben will. Für einen ungebackten reinen Holzbogen wäre das aber nur ein unnötiger Verlust von Stabilität und Leistung. Natürlich mag es sein, dass das vielgepriesene, weil gutmütige Hickoryholz das aushält - aber ich sehe den Sinn nicht darin. Ein etwas unregelmäßiger aber unbeschädigt durchlaufender Rücken bringt mehr Power und Lebensdauer.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
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RE:

Beitrag von Eldoro » 07.05.2006, 21:03

Original geschrieben von Squid

Das halte ich ja nu für ziemlich falsch. Es wird ja kaum ein größerer Film gedreht als der über das LANGSAME Trocknen von Hölzern für den Bogenbau, mit Versiegelung der Schnittflächen, relativ kühler Lagerung über mehrere Monate etc. Jeder Schnelltrocknungsprozess egal ob Kammer oder sonstwie ist nicht gut fürs Holz. Selbst wenns nicht reisst, verliert es an Elastizität.

Der Rabe hat sich da mal folgendermassen geäussert: Die wesentlichste Gefahr des Versprödens besteht bei der ERSTEN Trocknung! Nur wenn diese langsam genug erfolgt, können die im Holz (in gelöstem Zustand) enthaltenen Stoffe (Harze, Öle, Zucker, etc.) sich optimal an den Zellwänden ablagern und sie so stabilisieren. Erfolgt die Trocknung zu schnell oder/und zu stark, kristallieren die Inhaltsstoffe in einem lockeren Gefüge oder werden sogar mit dem Wasser "ausgetrieben". Besonders gefährdet sind dabei die äußeren Ringe (v.A. bei entrindetem Holz) und die Schnittflächen (bis 15 cm Länge ins Holz rein!), wenn diese NICHT sofort nach dem Zuschneiden versiegelt werden.

Decrowned ist bei bogentauglichen Axtstielen hoffetlich auch nix! Und das macht ja auch wenig Sinn, wenn es sich nicht um einen sehr dünnen Stamm handelt, aus dem der Stiel stammt. "Decrowning" ist m.E. das (ringunabhängige) glatte Abtragen des Bogenrückens, wenn es sich eben um einen sehr dünnen Stamm handelte (um Spannungsspitzen aus der starken Wölbung zu nehmen) oder um eine glatte Klebefläche zu erzielen, wenn man ein Backing aufkleben will. Für einen ungebackten reinen Holzbogen wäre das aber nur ein unnötiger Verlust von Stabilität und Leistung. Natürlich mag es sein, dass das vielgepriesene, weil gutmütige Hickoryholz das aushält - aber ich sehe den Sinn nicht darin. Ein etwas unregelmäßiger aber unbeschädigt durchlaufender Rücken bringt mehr Power und Lebensdauer.


in der Bibel steht das Kammerholz nciht dem "normalen"holz nachsteht ud wenn dann bau halt den bogen halt Etwas breiter !
inzwischen weiß man ja schon was da abgeht bei der trocknung und man kann das holz inzwischen auch shcon schohnen auf 9 % bringen ! :-)

Decrwonen bringt sehr viel , es macht den Bogenrücken flacher ! das bringt dann mehr Eff., und hickory kann ja vieles mitmachen !
Diffusporige Hözer haben davon mehr als ringporige , da bei r.porigem Holz ncoh das poröse früh holz auf dem bogenücken ist !
aber breitere und flacherere rücken sollten das dann wieder ausgleichen :o

Aber es war ja nur ein vorschlag , für ein Notlösung !
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......

watzmann
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RE:

Beitrag von watzmann » 08.05.2006, 11:54

Original geschrieben von Squid

...

"Decrowning" ist m.E. das (ringunabhängige) glatte Abtragen des Bogenrückens, wenn es sich eben um einen sehr dünnen Stamm handelte (um Spannungsspitzen aus der starken Wölbung zu nehmen) oder um eine glatte Klebefläche zu erzielen, wenn man ein Backing aufkleben will. Für einen ungebackten reinen Holzbogen wäre das aber nur ein unnötiger Verlust von Stabilität und Leistung. Natürlich mag es sein, dass das vielgepriesene, weil gutmütige Hickoryholz das aushält - aber ich sehe den Sinn nicht darin. Ein etwas unregelmäßiger aber unbeschädigt durchlaufender Rücken bringt mehr Power und Lebensdauer.


Na ja... wollen wir mal nicht andauernd die Bogenbibel zitieren, auch wenn da weidlich Text zum (decrowned) Bretterbogen drinsteht. Vor allem der entscheidende Himweis: auch beim decrownen muss darauf geachtet werden, dem Faserverlauf (der Länge nach) zu folgen, sonst Ärger! Das ist anders, wenn Backing drauf soll, dann kann zwecks gerader Klebefläche auch eine Stammverdrehung halbwegs ignoriert werden. Denke ich mir so.

Leistung: kommt auf das Holz an. Mit flachem Rücken kauft man sich etwas mehr Leistung aufgrund der besseren Lastverteilung ein, für die man etwas Stabilität bezahlen muss. Weniger Stabilität kostet aber wieder Leistung wegen breiteren/längeren Armen. Was in Summe dabei rauskommt, diktiert das Holz im Einzelfall.

Ich bastele gerade einen Ulmenbogen, der mit Holzproblemen übersäht war. Da blieb nichts anderes als Decrowning übrig. Aber wenn ich vorher gewusst hätte, wie schwierig der Faserverlauf durch die Ringe zu verfolgen ist, hätte ich gleich zum Backing gegriffen. Das ist nicht anfängertauglich, und bei mir war es reines Glück.

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