Nockpunkt?

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Squid (✝)
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Nockpunkt?

Beitrag von Squid (✝) » 14.04.2006, 02:37

Moin,
klemmt ihr euch eigentlich (gerade bei Sebstbauten und mehr oder weniger traditionellen Bögen) grundsätzlich 'nen Nockpunkt an die Sehne? Bisher hab ich bei meinen drei Bögen drauf verzichtet, und auch so halbwegs passable Ergebnisse erzielt.
Allerdings wurde ich gestern drauf hingewiesen, dass das doch recht unsicher und amateurhaft sei.
Stimmt schon: auch auf kurze Distanz liegen meine Pfeile nicht wirklich in einer 20 cm Gruppe.
Son Messingpinökel ist da sicher ne echte Hilfe.
Macht das also Sinn? Und wenn ja: Wie finde ich die richtige Position für das Teil?

Wahrscheinlich sollte ich mir - jetzt wo es langsam interessant wird - auch Gedanken über meine Technik machen - bevor ich mir Rücken und Grundstellung komplett ruiniere... hat jemand dazu 'nen Vorschlag, ohne dass ich gleich einem zweifelhaften Verein beitreten muss?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Robster
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Beitrag von Robster » 14.04.2006, 08:35

Unabhängig vom Bogen macht ein Nockpunkt viel Sinn.
Du hast ja schon selber bemerkt, welche Auswirkungen es hat, wenn man den Pfeil nicht immer an der selben Position einnockt.
Wenn du keinen Messing-Klemm-Nockpunkt willst, kannst du dir ja alternativ Garn an die Stelle wickeln.

Zum Einstellen des Nockpunkts :
Ich nehme als Mittelwert 3-4 mm über dem 90 Grad Winkel (Checker). ( Pfeil sitzt unterhalb des Nockpunkts)
Sitzen die Pfeile mit dem Ende schräg nach oben in der Scheibe, so ist der Nockpunkt zu hoch. Zeigen die Pfeilenden nach unten, so sitzt der Nockpunkt zu tief.
Dann eben solange korrigieren bis die Pfeile waagrecht auf der Scheibe sind.
Viel Spaß !
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

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RE: Nockpunkt?

Beitrag von shewolf » 14.04.2006, 09:14

Original geschrieben von Squid

... Son Messingpinökel ist da sicher ne echte Hilfe...


Yep. Robster war schneller, ich pflichte ihm bei: mit festem Nockpunkt (gewickelt oder aus Messing) hast Du schon mal EINEN konstanten Punkt am Pfeil, eine Variabel weniger.

Alles, was sich bei Dir beim Abschuß bewegt bzw. "mal hier oder mal dort" sitzt (Anker, Finger auf der Sehne, Pfeil auf Handrücken, Nock auf Sehne, Oberkörper mal gerade mal schräg), beeinflußt den Pfeilflug.

Je mehr Variablen Du hast, desto größer die Unterschiede in Deinen Trefferergebnissen.

Die gute Nachricht: je mehr Konstanten Du hast, desto konstanter sind auch Deine Treffer!

Kleine Hilfsmittel, um Konstanten zu schaffen, sind: Pfeilauflage, Nockpunkt, gleicher Bewegungsablauf, gleiche Pfeile (alle gleich lang & gleicher Spinewert, gleiche Federn etc.).
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Beitrag von NORBERT SCHLIEBENER » 14.04.2006, 11:46

Gewickelt oder aus Papier geklebt, u.U. auch mal über 1 cm höher als der rechte Winkel. Probieren.
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Beitrag von Überläufer » 14.04.2006, 13:52

Man kann sich auch nen netten Nockpunkt aus Zahnseide machen(siehe Hilary Greenland:Handbuch für....).
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Beitrag von Squid (✝) » 14.04.2006, 15:43

Zahnseide? Interesante Idee...
Gewachst oder ungewachst? Und lieber mit Minzaroma, damit man die Nase findet? Hmmm... soll man nicht zum Ohr ziehen? Müsste da nicht eher ein Glöckchen dran?
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Beitrag von Überläufer » 14.04.2006, 15:52

:D
Das geht(glaub ich)
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Beitrag von Überläufer » 14.04.2006, 15:53

ob gewachst oder ungewachst steht nich dabei...
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Beitrag von Marty » 14.04.2006, 16:04

Ich habe jahrelang einen Nockpunkt nach Augenmaß angebracht. War mir egal wie und wo er war. Meine Pfeile reiteten ziemlich und ich dachte das wäre beim Bogenschiessen normal *lach*. Erst als ich das Bodnik-Video sah und mal versucht habe ob es was bringt den Nockpunkt beim Langbogen 9/8" Nockpunkterhöhung anzubringen, wünschte ich mir das nicht viel früher gemacht zu haben. Meine Trefferlage hat sich prompt um 50%-100% verbessert. Ein Nockpunkt ist, um alle Fehlerquellen des Bogens und der Pfeile (nicht der eigenen Fehlerquellen) auszuschließen dringend erforderlich. Ob nun gewickelt oder wie auch immer ist egal, aber anbringen mit Checker ist schon sehr wichtig.

Es gibt natürlich auch Leute die erfolgreich ohne Nockpunkt schiessen. Ich kann hier auch nur für mich und nach meinen Erfahrungen sprechen.
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Beitrag von Squid (✝) » 14.04.2006, 16:12

Mit was anbringen?
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Beitrag von Marty » 14.04.2006, 16:16

Man kann Metallnockpunkte mit einer Nockpunktzange anringen oder wie ich es früher imemr gemacht habe einfach Sternzwirn wickeln. Da sich die Sehne am Anfang noch dehnt und ich keine Lust habe ständig neu zu wickeln, mache ich nur noch Metallnockpunkte dran. Die sind ruck zuck aufgebogen, zurechtgerückt und wieder zugemacht.
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Beitrag von Squid (✝) » 14.04.2006, 16:21

Gut, verstehe - dann sollte ich son Ding besorgen - oder die Zahnseidenmethode verwenden.
Wie finde ich denn die richtige Position für den NP heraus?
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Beitrag von NORBERT SCHLIEBENER » 14.04.2006, 16:46

Gewebeklebeband um die Sehne wicklen, Pfeil drunternocken und schiessen. Klebeband verschieben bis die Pfeile sauber fliegen. Dann mit Zwirn und Klebstoff zwei Nockpunkte wickeln. 1x darüber, 1x darunter. Und schick ist. Mittelfristig auf keinen Fall Messingnockpunkte verwenden.
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Beitrag von Marty » 14.04.2006, 16:52

Keine Messingnockpunkte benutzen? Viele Leute sagen, dass einem die Dinger um die Ohren fliegen. Das ist aber nur so, wenn die nicht richtig angebracht sind. Wenn die Bombenfest sitzen, kann da gar nichts passieren. Die Wickelmethode hat den Nachteil, dass man nicht "mal eben" den Nockpunkt verändern kann. Ich finde gewickelte Nockpunkte auch besser, sind aber viel zu umständlich. Wenn Dir das nichts aus macht die ständig wieder neu zu wickeln (erinnere mich noch an damals) dann mache das.
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Beitrag von NORBERT SCHLIEBENER » 14.04.2006, 17:02

Wegfliegen tun sie nur wenn die Sehne im Nockpunkt reisst, ansonsten sind sie einfach zu schwer für eine schnelle Beschleunigung der Sehene.
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