zu steifer reflex

Themen zum Bogenbau
Antworten
Indie12
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 432
Registriert: 01.10.2005, 13:24

zu steifer reflex

Beitrag von Indie12 » 16.07.2006, 12:15

ich habe einen relativ kurzen flachbogen(ca. 150 cm) aber dafür recht breiten(an der breitesten stelle 6 cm)gebaut,der in einem wurfarm einen natürlichen reflex aufweisst, welcher zu steif ist. ;(
ich will ihn aber nicht noch dünner machen.
was kann man da machen.
PS:könnt ja wichtig sein: 40 lbs bei 28" auszug
erkläre es mir, und ich werde vergessen;
zeige es mir, und ich werde es mir merken;
lass es mich tun, und ich werde verstehen!  konfuzius

Benutzeravatar
Indiaman
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 447
Registriert: 19.04.2006, 10:12

Beitrag von Indiaman » 16.07.2006, 12:41

Kann Dir da leider nicht weiterhelfen, da ich kein Spezialist bin (die melden sich aber sicher noch).
40lbs auf 150cm Länge kommen mir da aber doch ziemlich gewagt vor.
Welches Holz hast Du verwendet?
Kannst Du ein Bild einstellen?

Gruß,
Indiaman

watzmann
Full Member
Full Member
Beiträge: 128
Registriert: 14.06.2005, 18:11

RE: zu steifer reflex

Beitrag von watzmann » 16.07.2006, 12:44

Hi Indie,

was für Holz? Was für ein Design (z.B. Pyramidal)? Welche Maße hat der Bogen (Länge steifer Griffbereich, Dicke/Breite Verlauf über die Arme)? Foto's? Ohne Mehr Informationen kann man zu Deiner Frage nicht viel sagen...

Indie12
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 432
Registriert: 01.10.2005, 13:24

Beitrag von Indie12 » 16.07.2006, 13:03

bild geht leider noch nich (wird aber so bald wie möglich nachgereicht)
das holz is esche
die breite bleibt bis über die wurfarmmitte 6 cm und verjüngt sich dann in einem leichten bogen auf etwa 4 cm (befindet sich ja noch im bau nocken werden später ausgearbeitet), die wurfarme wurden de-crowned und sind dadurch rechteckig ,was laut bogenbauerbibel band 1 zu einer gleichmäßigen belastung über die gesamte wurfarmbreite führt.
deswegen und wegen der übermäßigen breite wird die mangelnde länge auch recht gut ausgeglichen meiner meinung nach.
ausserdem will ich wahrscheinlich auch noch ein flachsbacking aufbringen.
es muss auch noch gesagt werden dass der reflex nur leicht is.
erkläre es mir, und ich werde vergessen;
zeige es mir, und ich werde es mir merken;
lass es mich tun, und ich werde verstehen!  konfuzius

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22357
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Ravenheart » 17.07.2006, 09:50

Ja, das ist ein etwas heikler Punkt! Und so weit ganz "normal" - reflexe Bereich reagieren meist steifer, da sie ja stärker vorgespannt sind, wenn sie in die selbe Krümmung gebracht werden, wie der andere WA!

Ich hoffe, der steifere WA ist der UNTERE - der SOLL ja im Endergebnis etwas steifer sein, und das nutzt man dann damit gleich aus!

Außerdem würde man so einen Stave idealer Weise mit MITTIG liegendem Griffbereich machen, NICHT den ohnehin steiferen WA auch noch kürzer herstellen - er wird ja eh schon stärker belastet!

Um das Dünner-Machen kommst Du allerdings nicht herum! Denn letztlich MUSS sich der Bogen annähernd glechmäßig krümmen, um sauber zu werfen!!!

Das "Kribbelige" dabei: So ein WA "kippt" in seiner Reaktion plötzlich um! D.h., ab einem bestimmten Punkt erfolgt ein stärkeres Stringfollow, und von einer Bearbeitungsphase zur nächsten gleicht er sich plötzlich an!

Daher ist es beim Tillern so eines Staves besonders wichtig, GANZ langsam, in GANZ kleinen Schritten voran zu gehen und ihn nach jeder Material-Abnahme mindestens 30 - 40 x zu ziehen, und erst DANN das Ergebnis und den nächsten Schritt zu bewerten!

Entscheidend für die Bewertung, wann genug weg genommen ist, ist außerdem die Krümmung bei (bis dahin erreichtem) AUSZUG, NICHT das Bild des Bogens auf Standhöhe!

Auf Standhöhe KANN so ein Bogen im Endergebnis etwas "schief" aussehen, weil der reflexe WA weniger Stringfollow bekommt (eigentlich IST es gar nicht weniger, aber wird dadurch eben nur von reflex > gerade, während der andere WA von gerade > deflex wird!) und daher ist auf der Seite die Standhöhe dann geringer. Ist er aber bei Vollauszug mit beiden Enden bei der selben Weite (einen Tick weniger darf's beim unteren WA bleiben), ist das Experiment gelungen und der Bogen fertig!

Dahin aber musst Du kommen!

Eine Alternative in Deiner jetzigen Situation wäre, dem anderen WA einen Recurve zu verpassen! Aber DAS sieht noch "bescheuerter" aus, als wenn er auf Standhöhe etwas schief bleibt...

Von dem evtl. auftretenden Gedanken, dem anderen WA AUCH einen Reflex durch Dämpfen zu verpassen, verabschiede Dich ganz schnell wieder, falls der Dir kommt! Das würde auf keinen Fall halten (biegt sich wieder raus), und könnte mit Pech sogar den anderen WA zusätzlich schwächen, was das Problem eher verschärft! Gerade Esche und Ahorn KÖNNEN durch Dämpfen vermehrtes SF bekommen!

Die dritte Alternative, den reflexen WA durch Dämpfen "künstlich" mit SF zu versorgen und ihn so zu entlasten, scheidet hier m.E. aus, da der Reflex ja angeblich nur leicht ist! DAS würde man nur machen (müssen!), wenn der Unterschied SEHR stark ist!

WENN man das macht, dass im ganz griffnahen Bereich! Da wird der WA auf einem kurzen Stück gleich hinter dem Griff mit einem künstlichen Deflex versehen, so viel, dass die ENDEN beider WA (im entspannten Zustand) relativ zum Griff auf gleicher Höhe sind!

Rabe

Indie12
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 432
Registriert: 01.10.2005, 13:24

Beitrag von Indie12 » 21.07.2006, 19:21

ich glaub hier gibts ein kleines missverständnis,aber danke erstmal für die tipps rabe.
ich habe dich so verstanden, dass du mich so verstanden hast :-) :wundern :
der reflex bezieht sich auf die gesamte wurfarmlänge.
ABER:der reflex ist nur auf etwa 15 cm etwa 10 cm vor der nocke des kürzeren WA zu beobachten, der tiller ist nur bei diesem WA aus den fugen geraten!
habt ihr für so´n fall auch Tipps parat?
wär toll!

gruß Indie!
erkläre es mir, und ich werde vergessen;
zeige es mir, und ich werde es mir merken;
lass es mich tun, und ich werde verstehen!  konfuzius

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22357
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Ravenheart » 23.07.2006, 01:57

Gut, wenn es wirklich ein SO kleiner Abschnitt SO nah am Ende ist, DANN würde sich doch ein Versuch mit Dämpfen/Biegen anbieten, denn der Bereich nimmt eh kaum am "Beigegeschehen" teil!

Zur Sicherheit würde ich danach aber den Bereich mit nem Hanf- oder Leinenbacking zusätzlich "versteifen", und zur "Symmetrie" das auch identisch am anderen Ende machen, so:

Bild

Rabe

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“