Bodentiller vs. Tillerstock

Themen zum Bogenbau
Dolge
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Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von Dolge » 23.09.2014, 17:07

Ich habe gerade das Problem, dass ich irgendwie dazu neige, die WA-Enden meiner Bögen zu dick zu gestalten und dann nach den ersten Biegeversuchen immer ewig brauche, bis die Enden mitbiegen. Im Bodentiller sieht es immer schon ziemlich gut aus, da biegen die Enden so wie sie sollen zuerst, während die Bogenmitte erst später mitarbeitet. Lege ich den Bogen dann auf den Tillerstock, biegt zuerst die Mitte und dann die Enden. WTF?

Was mache ich falsch?

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deckelsmoog
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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von deckelsmoog » 23.09.2014, 17:30

Und wenn du die Sehne kürzt, bis der Bogen auf Standhöhe kommt, biegen die Enden noch mehr.
Das liegt an der Richtung in die die Kraft zieht.
Ist die Tillersehne so lang wie der Bogen und du ziehst dran, wirkt die Kraft im 90^Winkel.
Beim Bodentiller ca. 45°
und auf Standhöhe zeigt dir die Sehne in welchem Winkel die Kraft wirkt.
Deshalb auch so früh wie möglch den Bogen auf Standhöhe bringen. Da sieht man klarer.
Hoffe das ist verständlich so.
Falsch machst du nix, du musst halt nur lernen deinen Bogen zu lesen und verstehen was er dir sagt. ;)
L.G. deckelsmoog



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Dolge
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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von Dolge » 23.09.2014, 17:43

Das heißt dass ich gerade am Anfang dem Bodentiller mehr trauen sollte. Ok, dann tu ich das mal.

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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von arcus » 23.09.2014, 22:46

schmeiss den Tillerstock weg--ich halt auch nix davon--wenn der Bodentiller ok, dann sehne bis halbe Standhöhe drauf, über Nacht stehen lassen und nächste tag mit Sehne drauf weiterarbeiten.

Arcus

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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von Dolge » 23.09.2014, 22:55

Neuerdings schau ich mir den Tiller gern im großen Schlafzimmerspiegel an ;D

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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von datenmetz » 24.09.2014, 05:35

in Ermangelung eines großen Spiegels mache ich das einfach vor nem großen Fenster, da spiegelt es ja auch :-)

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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von Spanmacher » 24.09.2014, 08:36

Die Kontrolle des Bodentillers mit Hilfe eines Spiegels mache ich auch sehr gerne.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von bowa » 24.09.2014, 08:53

Ich nehm den Tillerstock auch "nur noch" zum Ende hin zum kontrollieren.
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
Die zehnte summt die Melodie von Tetris.

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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von Selfbower » 24.09.2014, 10:03

:D meine Tillertechnik kommt inzwischen ganz ohne Tillerstock aus. Ich filme mich selbst und schau mir dann das Ergebnis an. Gut dabei: der Bogen wird nicht überlastet. Er ist maximal 2 Sekunden im Vollauszug. Aber das kann ich ja dann auf dem Film anhalten ;)

Tillervideo

LG. Daniel

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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von Onkel Tom » 24.09.2014, 11:36

Interessantes Video. Mich würde die Länge und Abstände der roten und grünen Linien, die die Kreisdurchmesser bilden, interessieren. Wovon sind die abhängig? Gibt es da eine Formel für? Dein Bogen ist recurve/reflex. Welchen Einfluß hätte es auf die Kreisabstände, wenn der Bogen gerade, aber nicht mit mitarbeitendem Griff wäre?
Deine Tillersehne ist anfangs recht lang, soll das so? Ich habe hier mehrfach gelesen, dass die nie "schlabbern" soll, darum die Frage.
Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.

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Selfbower
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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von Selfbower » 24.09.2014, 12:56

Hi Tom!

Also es mag vielleicht sein, dass es für diese Linien Formeln gibt... allerdings geht es mir darum, dass der Bogen gleichmäßig biegt und nicht, dass er EXAKT auf der vorgegebenen Form landet... normalerweise nutze ich diese Kreise und Linien überhaupt nicht. Die habe ich ehrlich gesagt nur eingefügt, damit Tiller-Neulinge besser erkennen, wo was noch nicht stimmt!
Bei dem Bogen arbeitet der Griff nicht mit...
Beim Tillern geht es immer darum das Holz möglichst gleichmäßig zu belasten. Kreise und Formeln sind da meiner Meinung fehl am Platze... ein einziger Ast oder eine einzige Welle würde die Formel wieder zunichte machen. Holz ist kein homogenes Material, welches überall gleich reagiert!

Meine Tillersehe ist zu beginn sehr lang, das stimmt.... ob sie nun nicht schlabbert oder doch ist mir meist egal... denn wichtig ist, dass die Tillersehne kontinuierlich verkürzt wird! Nicht WIE lang sie ganz am Anfang ist ;)


LG. Daniel

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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von Onkel Tom » 24.09.2014, 14:07

Selfbower hat geschrieben:Die habe ich ehrlich gesagt nur eingefügt, damit Tiller-Neulinge besser erkennen, wo was noch nicht stimmt!
Bei dem Bogen arbeitet der Griff nicht mit...
Beim Tillern geht es immer darum das Holz möglichst gleichmäßig zu belasten. Kreise und Formeln sind da meiner Meinung fehl am Platze... ein einziger Ast oder eine einzige Welle würde die Formel wieder zunichte machen. Holz ist kein homogenes Material, welches überall gleich reagiert!
LG. Daniel


Weil ich ein Neuling bin, frag ich ja :) Dass Holz kein homogenes Material ist, habe ich bemerkt. Es geht mir nur darum, dass der Kreisdurchmesser weder zu klein ("Knack") noch zu groß (Leistung verschenkt) wird. Der Abstand der beiden Kreise spielt wohl auch eine Rolle, die ich als Laie noch nicht abschätzen kann. Dass durch Äste etc die "Sache mit den Kreisen" hinfällig ist, leuchtet mir ein. Ich muß dann anfangs eben möglichst gerades oder gleichmäßig reflexes Holz ohne Äste verwenden.
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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von Benedikt » 24.09.2014, 16:52

Ich arbeite letzter Zeit nur noch mit Bodentiller/ im Spegel angucken.
Oder mal auf Standhöhe und ein paar Schritte zurück.
Ich komm super damit klar ;)
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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von Gornarak » 24.09.2014, 18:01

Ich werd zwar besser, bin aber prinzipiell (noch) zu blöd für den Bodentiller - nicht, dass hier der Eindruck entsteht, dass müsste jeder unbedingt super können und wäre das einzig wahre.

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Re: Bodentiller vs. Tillerstock

Beitrag von Heidjer » 24.09.2014, 18:34

Sorry, aber der Bodentiller wird von mir nur so lange bemüht bis sich die Wurfarme halbwegs gleichmäßig biegen und ich etwas über dem gewünschten Zuggewicht angekommen bin. Ist erst mal eine Sehne drauf, wird von da an der Boden nicht mehr mit den Bogen berührt. Von da an wird das meiste per Schultertiller erledigt, ist ein Spiegel vorhanden wird der auch gerne genutzt, notwendig ist er für mich nicht. Für die letzten paar Zoll Auszug nutze ich gerne (m)ein Tillerboard oder (m)einen Tillerstock, besonders dann, wenn ich ausnahmsweise Bilder von dem Bogen mache und zur Zuggewichtsmessung. ::)

Habe ich Bogenbauanfänger dabei, wird Hauptsächlich der Tillerstock genutzt, den kann sich jeder leicht selbst bauen und man kann an ihm alle Möglichkeiten zur Tillerkontrolle zeigen.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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